Kieswege

Anders als Platten oder Pflaster sind Kieswege kostengünstig und einfach anzulegen. Aber wie legt man Kieswege an? Und welche Pflege braucht der Gartenweg aus Kies?

Ein Kiesweg kann auch durch einen Kräutergarten führen.
Ein Kiesweg kann auch durch einen Kräutergarten führen. Foto: iStock / mcbrugg
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Kieswege versiegeln den Boden nicht und sind eine schöne Alternative zu Beton und Asphalt. Aber damit der Weg im Garten auch langfristig gut aussieht, muss man ihn richtig planen, anlegen und pflegen. Wenn Sie sich jetzt fragen: Wie legt man Kieswege an? Und wie pflegt man Kieswege? Dann finden Sie hier die passenden Antworten.

Kieswege: Das sollten Sie beachten

Bevor Sie einen Kiesweg anlegen, sollten Sie ihn planen. Wo genau soll der Kiesweg sein? Soll er kurvig werden oder geradlinig? Wie breit soll der Kiesweg sein? Überlegen Sie genau, wofür Sie den Kiesweg nutzen. Denn durch den Weg verlieren Sie auch Platz. Wenn Sie also nur einen kleinen Garten haben, empfehlen wir einen geradlinigen Weg. Dieser nimmt weniger Platz für die Bepflanzung weg als ein kurvenreicher Weg. In einem größeren Garten schafft ein Weg mit vielen Kurven etwas Spannung und lockert den Garten auf. Wenn Sie eine Schubkarre nutzen, sollten Sie den Weg etwas breiter machen. So können Sie ihn bequem befahren.
Praxistipp: Es lohnt sich eine Skizze anzufertigen. So können Sie genauer planen und auch noch nicht bestehende Beete einplanen.

Übrigens: Sie sollten keinen "echten" Kies verwenden. Denn Kies ist rund und gibt unter Belastung schnell nach. So sinkt man immer leicht ein, wenn man über einen Kiesweg läuft. Besser ist feiner Splitt. Splitt wird aus Naturstein (Basalt, Granit, …) hergestellt und in kleine Teile zerbrochen. Daher ist Splitt scharfkantig. Die einzelnen Splitter verkanten sich ineinander und geben bei Druck nicht nach.

Wie legt man Kieswege an?

Sie haben sich einen genauen Plan gemacht und wollen den Kiesweg jetzt anlegen? Gute Entscheidung. Denn ein Kiesweg bietet viele Vorteile. Er ist nicht nur günstig, sondern auch einfach zu verlegen. So können Sie sich sogar das Geld für einen Fachmann sparen. Praktisch ist auch, dass Sie nur wenige Werkzeuge brauchen, um den Weg zu verlegen:

Neben den genannten Werkzeugen brauchen Sie natürlich auch Material. Wie viel Sie benötigen ist dabei selbstverständlich von der Breite und Länge des Gartenwegs abhängig. Ein langer und breiter Weg braucht deutlich mehr Kies als ein kurzer Kiesweg. Wie aufwändig der Weg angelegt werden soll, ist von Ihren Vorstellungen abhängig. Ein kleiner Kiesweg zwischen zwei Beeten ist dann mit wesentlich weniger Aufwand verbunden als ein Kiesweg, der befahren werden soll (z.B. Auffahrt). Für einen kleinen Gartenweg reicht ein Aufbau aus verdichtetem Boden, einer Kante, Unkrautvlies und Kies. So ist die Kiesfläche eben, fest und wird durch die Randeinfassung auch vor Unkraut geschützt.
Was Sie sonst noch beim Anlegen eines kleinen Gartenwegs aus Kies oder anderem Schüttgut beachten sollten, zeigt das Video im Detail:

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Video: Xcel Production

Eine Einfahrt, die befahren werden soll, oder eine Terrasse aus Kies ist hingegen deutlich anspruchsvoller. Hierfür benötigen Sie auch einen Unterbau. Denn dieser verhindert tiefe Spuren und der Kies wird nicht verdrängt. Um den Kies zu befestigen, sollten Sie dann auch Waben nutzen. Die Kieswaben funktionieren wie Rasengittersteine und sorgen für mehr Stabilität.

Egal für welchen Gartenweg Sie sich entscheiden, Sie sollten immer eine Randeinfassung anlegen. Denn diese verhindert, dass Unkraut, Bodendecker oder Ihr Rasen in den Kiesweg wachsen. Damit diese Einfassung auch optisch ansprechend ist, können Sie z.B. zwischen Klinkersteinen, Naturstein, Betonsteinen, Beton oder Metallkanten wählen.

Und nun zeigen wir Ihnen wie das Anlegen von einem Kiesweg geht:

  1. Zuerst stecken Sie den Kiesweg ab. Das geht am besten, wenn Sie Metallstäbe in die Erde stecken und an denen Maurerschnur befestigen. Lassen Sie neben der Schnur etwa 2-3 cm Abstand für die Einfassung.
  2. Dann heben Sie die Erde aus. Am besten geht das mit einem Spaten.
  3. Heben Sie etwa 5 cm für den Weg aus. Für die Randeinfassung müssen Sie ggf. etwas mehr ausheben (kommt auf die Höhe an).
  4. Nun wird der Boden mit einem Handstampfer verdichtet.
  5. Darüber kommt nun ein Unkrautvlies. So gelangt kein Unkraut von unten durch den Wegbelag.
  6. Als nächstes können Sie dann die Randeinfassung setzen. Achten Sie darauf, dass sie auf der gleichen Höhe und gerade sind. Messen Sie das z.B. mit der Wasserwaage nach.
  7. Erst jetzt füllen Sie die Fläche mit einer Kiesschicht auf und verteilen den Kies gleichmäßig.

Praxistipp: Bei lehmigem Boden ist unter dem Belag eine Drainageschicht sinnvoll. So läuft das Regenwasser besser ab.

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Video: Glutamat

Wie pflegt man Kieswege?

Am Anfang sieht der Kiesweg schön aus. Doch nach einiger Zeit lässt es sich nicht vermeiden, dass man sieht, dass der Weg schon etwas älter ist. Durch Herbstlaub, Staub und Pollen lagert sich Humus ab. Zusätzlich dazu fangen auch viele Samen an dort zu wachsen. Daher sollten Sie Blätter und Co. Immer rechtzeitig entfernen und nicht zu lange auf dem Gartenweg liegen lassen. Zur Reinigung und Entfernung der Blätter sind Besen und Hochdruckreiniger völlig ungeeignet. Besser sind Federbesen. Besonders große Blätter lassen sich so leicht entfernen. Unkraut können Sie entweder jäten oder mit einer Hacke entfernen. Auch das Abflämmen von Unkraut ist möglich.

Da sich auf den Steinen auch Grünbelag oder Moos bilden kann, muss man dann evtl. auch mal den Kies gründlicher reinigen. Das Sieben und die Behandlung mit Unkrautvernichtungsmitteln ist dann manchmal die einzige Möglichkeit zum gründlichen Reinigen. Wer sich das ersparen möchte, kann den Kies auch nach einiger Zeit austauschen. Da bei der Pflege und Reinigung oftmals etwas Kies verloren geht, müssen Sie ihn nach mehreren Jahren wieder auffüllen.
Praxistipp: Das lästige Unkraut jäten erspart man sich, wenn der Kiesweg in sonniger Lage liegt. Dort trocknet der Regen schneller und die Samen haben kaum Zeit zum Keimen.

Kiesbeete gestalten

Ein Kiesweg passt in verschiedene Gartenstile. Ob ein moderner Garten, Bauerngarten oder Japanischer Garten, in jedem Garten passen die Wege. Wer nicht nur den Gartenweg aus Kies anlegen möchte, kann auch Kiesbeete anlegen. Wer jetzt denkt, dass in Kies nichts wächst, der liegt falsch. Denn natürlich kann man auch Kiesbeete bepflanzen. Dafür müssen Sie nur die richtigen Pflanzen auswählen. Zu den beliebtesten Pflanzen für das Kiesbeet zählen z.B.:

Neben diesen Pflanzen gibt es aber auch noch viele weitere Arten. So können Sie z.B. Blutweiderich für eher feuchte Kiesbeete nutzen und Edelweiß für ein alpines Flair. Wie Sie sehen, sind auch Kiesbeete für viele Pflanzen gut geeignet. So können Sie den Garten vierseitig gestalten. Da Kies (bzw. Splitt) aus verschiedenen Steinen gebrochen wird, gibt es ihn auch in verschiedenen Farben. Weißer Splitt wirkt besonders edel und ist modern. Doch auch dunkler Splitt kann das Bild abrunden.

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