Möbelbänder, Scharniere & Beschläge

Möbelbänder, Scharniere und Beschläge verbinden Türen und Klappen mit dem Möbelkorpus. Wir geben einen Überblick und helfen Ihnen, für Ihr Möbelstück die passenden Möbelbeschläge zu finden.

Möbelbänder, Scharniere & Beschläge

Möchten Sie ein Möbelstück mit Türen oder Klappen bauen? Dann überlegen Sie sich frühzeitig, wie Sie die Tür oder Klappe befestigen möchten. Das Angebot an Möbelbändern und Beschlägen ist umfangreich, die Technik in den letzten Jahren immer weiter vorangeschritten.

Die Frage, wo man welches Scharnier einbauen soll, ist nicht eindeutig zu beantworten. Folgende Aspekte sollten Sie sich vor der Wahl des passenden Scharniers überlegen: Wie weit möchten Sie die Tür Ihres Schrankes öffnen? Das bestimmt die Größe des Öffnungswinkels. Die nächste Frage betrifft die Optik Ihres Möbelstückes: Wie soll die Tür anschlagen?

Möbelbänder und Scharniere einbauen

Drei unterschiedliche Möglichkeiten gibt es: Beim aufliegenden Anschlag liegt die Tür auf den Seitenwänden, beim Mittelwandanschlag, wie der Name schon sagt, auf der Mittelwand. Möchten Sie mehrere Türen nebeneinander einbauen, ist diese Anschlagsart sinnvoll. Beim einliegenden Anschlag schließlich liegt die Tür zwischen den Seitenwänden. Die vordere Kante der Seitenwand ist zu sehen, zum Öffnen der Tür ist eine Fuge zwischen Türaußenkante und Innenseite der Korpuswand nötig.

Topfscharniere

Die nächste Überlegung: Möchten Sie Topfscharniere oder Möbelbänder einbauen? Das Topfscharnier ist von außen nicht sichtbar. Der Standard-Öffnungswinkel beträgt 95-110°; spezielle Weitwinkelscharniere, etwa für Fernsehschränke, lassen sich bis 165° öffnen. Ein weiteres wichtiges Merkmal dieses Scharniers ist die Verstellmöglichkeit: Nach dem Einbau können Sie die Schrauben noch justieren, über schief hängende Türen vor dem Schrank müssen Sie sich nicht mehr ärgern. Außerdem kann der Schließmechanismus an einer Feder von sanft bis kraftvoll eingestellt werden (Federkraftverstellung). Für Küchenmöbel, Wohn- und Schlafzimmerschränke verwenden Sie 35-mm-Topfscharniere, für kleinere Möbel, etwa für Badschränke, 26-mm-Topfscharniere.,
,Praxistipp,: Als ideales Heimwerkerscharnier wird das Aufschraubscharnier bezeichnet. Es lässt sich schnell an Tür und Korpus befestigen, da keine Topfbohrung nötig ist. Allerdings bietet es weniger Verstellmöglichkeiten als das Topfscharnier. Maximal 170° ist eine Tür mit Aufschraubscharnier zu öffnen.

Möbelbänder

Ein Klassiker unter den Verbindungsbeschlägen sind die Möbelbänder – sie sind für kleinere Schränke geignet. Besonderes Merkmal: Die sogenannte Rolle (auch Lochlappen) ist von außen sichtbar. Für stumpf einschlagende Türen baut man gerade Bänder ein, gekröpfte in Türen mit einem Falz. Achten Sie beim Kauf darauf, ob die Tür Ihres Schrankes links oder rechts angeschlagen ist. Das erkennen Sie im aufgeschlagenem Zustand. Steht der obere Lochlappen (ohne Docht) nach links, handelt es sich um ein Linksband, steht er nach rechts, ein Rechtsband. Die Stiftlappen sind mindestens 1,5 mm dick, sie werden in Tür und Korpus eingelassen. Mit einem scharfen Stecheisen stemmen Sie die Umrisse des Bandes aus. Befestigen Sie die Bänder mit Schrauben. Nach dem Einbau hängen Sie die Tür ein. Sie ist wieder aushängbar und läßt sich um 180° öffnen. Eine Variante des Möbelbandes ist das Stiftlappen-Band.

Einbohrbänder

Von Zimmertüren kennen wir die Einbohrbänder, welche auch beim Möbelbau verwendet werden. Türen, die mit Einbohrbändern versehen sind, lassen sich wieder aushängen. Geeignet ist das Einbohrband für Türen mit einem Falz oder einliegendem Anschlag. Die Löcher für die Bänder bohren Sie mit Hilfe einer Bohrlehre in das Werkstück. Einbohrbänder sieht man von außen, deshalb sind sie auch mit verschiedenen Zierköpfen erhältlich.

Stangenscharnier

Ebenfalls zu den Klassikern zählt das Stangenscharnier, welches oft noch als Klavierband bezeichnet wird. Das zweiteilige Band mit 0,7-1 mm dicken Lappen wird ab 60 cm Länge angeboten. Auf das gewünschte Maß längen Sie es mit einer Metallsäge ab. Auch dieses Band ist von außen zu sehen.

Sonderscharniere

Möchten Sie einen Sekretär oder ein anderes Möbelstück mit einer Klappe bauen, setzen Sie ein Klappenscharnier ein: Zum Einbauen trennen Sie das Scharnier, lassen das Element ohne das Gelenk in den Boden ein, das andere in die Klappe. Mit einer Schraube verstellen Sie die Klappe in der Höhe, der Seite und der Tiefe.,
,Möchten Sie eine Glastür, etwa in einen Phonoschrank, einbauen, ist auch das kein Problem: Um das Scharnier zu befestigen, müssen Sie nicht in die Glastür bohren. Das U-förmige Scharnier wird auf die Glastür gesteckt und mit einer Schraube gesichert. Den Scharnierarm befestigen Sie mit zwei Schrauben im Korpusinneren.

Ausgeleierte Schraubenlöcher reparieren

Spanplattenschränke, aber auch Möbel aus MDF, Tischlerplatte oder gar Massivholz sind nicht besonders haltbar, wenn man sie häufiger – zum Beispiel beim Umzug – auseinander und wieder zusammen bauen muss. Die Schraubenlöcher leiern früher oder später aus. So reparieren Sie die Verbindungen:

  1. Bohren Sie die ausgeleierten oder ausgerissenen Löcher an Scharnieren und Beschlägen mit einem dicken Holzbohrer (etwa doppelten Durchmesser der verwendeten Schrauben wählen) bis zur halben Materialstärke tief auf.
  2. Leimen Sie dann einen entsprechenden Holzdübel ein.
  3. Wenn Der Leim abgebunden hat, reißen Sie die Schraubenpunkte neu an.
  4. Schließlich montieren Sie Kreuzplatte oder Scharnier erneut.

Hält wie beim ersten Mal!

Weitere Beiträge zum Thema finden Sie hier ...