So schaffen Sie sich ein gesundes Wohnumfeld
Schadstoffe in Baustoffen, Wohntextilien und Möbeln können krank machen. Es gilt, Gefahren – und Alternativen – zu kennen. In unserem achtseitigen Grundwissen geben wir Tipps, wie Sie gesund wohnen.
Diese Themen erwarten Sie:
Schadstoffe in Baustoffen
Umweltzeichen "Blauer Engel"
Beschwerdefrei wohnen als Allergiker
Gefahr aus Bodenbelägen
Natürliche Wandfarben
Erst informieren, dann bauen
Für alle, die Probleme mit Schadstoffen im Innenraum haben – dazu gehören ausgasende Stoffe aus Spanplatten, Kunststoffen, Teppichen oder Klebern – gilt: Gründlich lüften, aufs Rauchen unbedingt verzichten, nur in der warmen Jahreszeit renovieren (dann kann besser gelüftet werden) oder das Renovieren gleich anderen überlassen, Teppiche verspannen und nicht verkleben, über Baumaterialien informieren, auf verträgliche Produkte achten.
Auch Allergiker können gesund wohnen
Gesund wohnen
Umfang: 8 Seiten - kostenlos!
PDF herunterladen >> (8.64 MB)Und für Allergiker gilt: Nicht immer muss man gleich ein ganzes Haus allergikergerecht bauen, um der jeweiligen Allergie beizukommen – diese sollte allerdings möglichst genau bekannt sein. Je nach Stärkegrad reichen schon einzelne Veränderungen, um die Lebensqualität zu steigern. Wie das im einzelnen umzusetzen ist, weiß unser achtseitiges Grundwissen gesund wohnen.
Haben Sie ständig gerötete Augen oder eine "Schnupfen-Nase"? Finden Sie mit diesem Selbst-Test heraus, ob Sie vielleicht unter einer Hausstauballergie leiden oder ob Ihre Symptome andere Ursachen haben:
Was ist „wohngesund“?
„Gesunde Häuser“ gibt es streng genommen nicht. Dennoch lässt sich einiges tun, um die häusliche Schadstoffbelastung so gering wie möglich zu halten. Am einfachsten ist dies, wenn die eigenen vier Wände noch in der Planung sind. Grundsätzlich gilt: Wichtig ist, die Konstruktion möglichst diffusionsoffen, also atmungsaktiv und feuchteregulierend, zu errichten. Räume sollten vor dem Einzug gut ausgelüftet werden.
Klassische Naturbaustoffe wie Holz, Lehm und Ziegel sorgen allesamt für ein wohngesundes Raumklima. Jeder Baustoff bringt darüber hinaus seine speziellen Vorzüge mit. Lehm ist beispielsweise ein ausgezeichneter Wärmespeicher und bindet Schadstoffe und Gerüche. Ökologisch bedeutet nicht weniger leistungsfähig: Dämmstoffe aus Naturfasern wie Schafwolle, Flachs oder Zellulose bieten mit ihrer Wärmeleitfähigkeit einen guten Schutz, der konventionellen Dämmstoffen kaum nachsteht.
Doch welches Produkt ist denn nun wirklich „wohngesund“? Eine erste Orientierungshilfe bieten einschlägige Prüfsiegel und Gütezeichen. Das Umweltzeichen Blauer Engel kennzeichnet Baustoffe, Möbel oder Kleber, die in ihrer jeweiligen Produktgruppe als besonders umweltfreundlich herausragen. Vorrangig Schadstoffen und Emissionen auf der Spur ist das eco-Institut, das ein gleichnamiges Gütezeichen herausgibt, unter anderem für Holzfußböden, Dichtstoffe und Ausbauplatten. Bauprodukte, die das internationale Qualitätszeichen natureplus tragen, bestehen zu mindestens 85 Prozent aus nachwachsenden oder nahezu unbegrenzt verfügbaren mineralischen Rohstoffen. Die synthetischen Anteile sind gleichzeitig streng auf das technisch mögliche Minimum reglementiert. Das renommierte Label findet sich etwa auf Dachziegeln, Dämmstoffen und Wandfarben.
Leider halten längst nicht alle Baulabel das, was sie versprechen: unabhängig geprüfte Qualität. Problematisch ist vor allem, dass die Vergabekriterien nicht immer offengelegt werden. Wo „Natur“ drauf steht, muss nicht zwangsläufig nur Natur drin sein. Nicht alle Naturdämmstoffe genügen beispielsweise den brandschutztechnischen Vorschriften und werden deshalb oft chemisch nachgerüstet. Auch Teppiche aus reiner Naturwolle oder Vorhangstoffe aus Naturfasern setzen ihren ökologischen Bonus aufs Spiel, wenn sie mit Mottenschutzmitteln ausgestattet sind. Und selbst wenn alles so richtig natürlich ist, kann die eigene Gesundheit trotzdem leiden. Naturstoffallergiker sind gezwungen, kritische Materialien aus ihrem Wohnumfeld zu verbannen, die andere Menschen erst so richtig aufatmen lassen. Hier hilft dann häufig nur der Griff zu schadstoffarmen konventionellen Produkten. Kompetente Beratung zur Wohngesundheit bieten Innenraumanalytiker, Baubiologen und Bauberater einschlägiger Verbraucherschutzorganisationen.
Gesundes Wohnen - leicht gemacht
Das Zuhause ist der Ort, an dem man sich wohl- und beschützt fühlen will. Ein Ort zum Durchatmen. Wir sagen Ihnen, wie man die dazu benötigte gesunde Luft in die eigenen vier Wände bekommt.
Etwa 80 bis 90 Prozent unseres Tages verbringen wir in Innenräumen. Das macht unterm Strich rund 47 Wochen im Jahr. Umso wichtiger, dass vor allem das eigene Zuhause nicht nur behaglich, sondern auch wohngesund ist. Ansonsten drohen gesundheitliche Beschwerden – nicht unbedingt sofort, häufig auch erst nach Jahren. Während der eine mit Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen zu kämpfen hat, reagiert der andere mit erhöhter Infektneigung oder rheumaähnlichen Symptomen. In Innenräumen lassen sich allein bis zu 8.000 verschiedene Substanzen nachweisen.
Die Liste der Wohngifte ist lang: Eines davon ist Formaldehyd, das aus Spanplatten oder Teppichböden entweichen kann. Eine zweite krank machende Chemikalie, das Pentachlorphenol (PCP), hat als Bestandteil von Holzschutzmitteln Schlagzeilen geschrieben. Die dioxinhaltige Substanz ist in Deutschland zwar seit 1990 verboten, dünstet in etlichen älteren Gebäuden aber immer noch aus. Gesundheitlich fragwürdig sind auch Flammschutzmittel, die sich in manchen Tapeten oder Polstermöbeln nachweisen lassen.
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie hier ...