Schimmel im Keller beseitigen und vorbeugen
Schimmel im Keller ist gerade in alten Häusern keine Seltenheit. Trotzdem sollten Sie sich nicht einfach damit abfinden, sondern den Schimmel entfernen und vorbeugende Maßnahmen treffen.
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- Wie gefährlich ist Schimmel im Keller?
- Weißen Schimmel richtig erkennen
- Wie vermeidet man Schimmel im Keller?
- Ab welcher Luftfeuchtigkeit bildet sich Schimmel?
- Ab welcher Temperatur bildet sich Schimmel?
- Wie kann man Schimmel im Keller entfernen?
- Schimmel an Möbeln: Alles wegwerfen?
- Schimmel im Keller: Mietminderung
In Altbauten herrscht oft ein Problem mit Feuchtigkeit im Keller: Der perfekte Nährboden für Schimmel! Doch auch in Neubauten ist Schimmel im Keller ein häufiges Problem. Hier verhindert eine zu gute Dämmung die ausreichende Durchlüftung der Räumlichkeiten. Wir erklären Ihnen, wie Sie die Schimmelbildung im Keller verhindern und ihn wieder loswerden, wenn er sich schon breit gemacht hat.
Wie gefährlich ist Schimmel im Keller?
Wie erkennt man Schimmel in der Wohnung? An dem typisch muffigen Kellergeruch natürlich. Das wir den "Schimmel" dabei sofort mit "Keller" in Verbindung bringen, ist natürlich kein Zufall. Nach wie vor glauben viele Menschen, dass der muffige Geruch im Keller einfach dazugehört. Dabei ist Schimmel, der im Keller wächst, genauso gesundheitsschädlich, wie Schimmel in der Wohnung. Der einzige Vorteil: Im Keller halten wir uns nicht regelmäßig auf, sodass wir seltener mit den schädlichen Schimmelsporen in Kontakt kommen.
In Kontakt kommen wir damit allerdings in jedem Fall. Gehen Sie in den Keller, reicht ein Luftzug aus, um die Sporen überall im Haus zu verteilen. Und auch Sie selber schleppen die Schimmelsporen durch die Kleidung mit in die Wohnung, von wo aus sie sich munter weiterverbreiten. Auch wenn der Schimmel also "nur" im Keller ist, sollten Sie das nicht als normal betrachten, sondern ihn so schnell wie möglich beseitigen, damit er sich nicht im Rest des Hauses breit machen kann.
Weißen Schimmel richtig erkennen
Schwarzer Schimmel ist besonders gefährlich. Diese Tatsache hat sich in den Köpfen der meisten Menschen etabliert. Meist geht daraus jedoch der Trugschluss hervor, dass weißer Schimmel nicht so schlimm sei. Doch nur weil schwarzer Schimmel besonders gesundheitsgefährdend ist, heißt das keinesfalls, dass weißer Schimmel nicht ungesund ist. Jede Schimmelart kann sich zu einer gesundheitlichen Gefahr entwickeln, wenn sie die Sporen zu lange einatmen.
Außerdem: Weiß ist nicht gleich Weiß. Jede Schimmelart (weiß, gelb, grün, rot und schwarz) kann in den Farben der jeweils anderen Schimmelarten auftreten. So wird zum Beispiel auch weißer Schimmel mit der Zeit schwarz. Eine genaue Bestimmung der Art und wie hoch das davon ausgehende Gesundheitsrisiko ist, kann nur anhand einer Laboranalyse endgültig geklärt werden.
Wie vermeidet man Schimmel im Keller?
Schimmel im Keller hat oft die gleichen Ursachen wie Schimmel im Rest des Hauses: falsches Lüften, bauliche Mängel und Luftfeuchtigkeit. Im Keller kommt erschwerend hinzu, dass es aufgrund fehlender Dämmung meist sehr kalt ist. Die feuchte Luft schlägt sich schnell auf den kalten Wänden nieder und bildet den perfekten Nährboden für Schimmel.
Ist der Keller gar nicht oder unzureichend gedämmt, wie dies bei den meisten Altbauten der Fall ist, kann eine nachträgliche Kellerdämmung von außen eine Option sein, den Schimmelbefall nachhaltig zu beenden. Allerdings ist eine Kellerabdichtung von außen auch eine aufwendige und teure Baumaßnahme! Das gilt es gegeneinander abzuwägen.
Praxistipp: Da Keller meist kälter sind als der Rest des Hauses ist unbedachtes Stoßlüften hier keine Lösung. Vor allem im Sommer setzt sich die warme, feuchte Luft schnell an den kühlen Wänden ab. Lüften Sie daher immer nur, wenn die Außentemperaturen kälter sind als die Temperatur im Keller.
Ab welcher Luftfeuchtigkeit bildet sich Schimmel?
Die normale Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen sollte zwischen 40 und 60 % liegen. Wird der Keller als Lagerraum oder Waschküche benutzt, darf die Luftfeuchtigkeit auch ruhig zeitweise etwas höher liegen. Dauerhaft sollte sie jedoch 70 % nicht überschreiten, denn dann ist das Schimmelrisiko deutlich erhöht.
Um zu messen, wie viel der Luftfeuchtigkeit sich an den Wänden des Kellers niederschlägt, hilft ein Feuchtigkeitsmessgerät. Ein Kugelkopfmessgerät bestimmt die Feuchtigkeit in der Wand anhand eines elektrischen Streufeldes. Die Variante mit zwei Einstechspitzen misst den Elektronenfluss zwischen den beiden Spitzen.
In folgendem Artikel finden Sie die besten Feuchtigkeitsmessgeräte im Vergleich:
Ab welcher Temperatur bildet sich Schimmel?
Neben der Luftfeuchtigkeit spielt auch die Temperatur im Keller eine Rolle bei der Schimmelbildung. Je kälter die Luft ist, desto weniger Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Die überschüssige Feuchtigkeit setzt sich an den Kellerwänden ab und Schimmel hat leichtes Spiel.
12 bis 15 °C ist für die meisten Kellerräume eine gute Temperatur. Neigt Ihr Keller zu einer hohen Luftfeuchtigkeit oder haben Sie bereits mit einem Schimmelproblem zu kämpfen, empfiehlt sich sogar eine Temperatur zwischen 16 und 18 °C. Eventuell muss der Keller dann beheizt werden.
Wie kann man Schimmel im Keller entfernen?
Sind die Ursachen für den Schimmelbefall erst einmal beseitigt, können Sie den Schimmel im Keller entfernen. Bevor Sie das tun, sollten Sie sich jedoch selbst vor den gesundheitsschädlichen Schimmelsporen schützen. Eine Atemmaske und Handschuhe sollten Sie mindestens tragen. Bei einem großen Befall ist auch ein Einmaloverall sinnvoll. Mit folgenden Mitteln beseitigen Sie den Schimmel im Keller:
Schimmelentferner: Spezielle Produkte, zum Schimmel entfernen, gibt es im Baumarkt oder auch im Internet zu bestellen. Die Produkte werden aufgetragen und nach der auf der Verpackung angegebenen Einwirkungszeit einfach abgewischt.
Alkohol: Mindestens 70-prozentiger Alkohol entzieht dem Schimmel Wasser und desinfiziert die Wand. Einziger Nachteil: Der Alkohol verflüchtigt sich schnell, sodass die Behandlung mehrmals wiederholt werden muss.
Essig: Der niedrige pH-Wert von Essig entzieht dem Schimmelpilz die Lebensgrundlage. Einzige Ausnahme: Kalkwände! Zusammen mit dem Essig bildet der Kalk ein Milieu, indem der Schimmel noch viel besser gedeiht.
Online-Rezensionen zufolge sind sowohl der Schimmelentferner von Stoppex als auch das Produkt von Ago gut geeignet, um den Befall zu beseitigen. Es empfiehlt sich, bei der Arbeit eine FFP3-Maske zu tragen.
Ist der Schimmel bereits länger vorhanden oder sehr stark verbreitet, hat er sich vermutlich auch im Putz breitgemacht. Dann hilft nur eine komplette Sanierung der befallenen Wände. Der alte Putz muss entfernt, die Wand komplett getrocknet und neuer Putz aufgetragen werden.
Schimmel an Möbeln: Alles wegwerfen?
In vielen Haushalten wird der Keller als Lagerraum verwendet. Möbel, die aktuell nicht gebraucht werden, Kleiderschränke für die Winter-Garderobe oder der alte Ottomane der Oma finden in Kellern häufig ein temporäres oder dauerhaftes Zuhause. Doch was, wenn der Schimmel im Keller sich bereits von den Wänden auf die Möbel ausgebreitet hat? Muss alles entsorgt werden?
Ob die betroffenen Möbelstücke gerettet werden können oder ein Fall für den Sperrmüll sind, hängt davon ab, wie stark die Gegenstände vom Schimmel befallen sind, wie leicht sie zu reinigen sind und letztlich auch davon wie viel sie Ihnen bedeuten.
Möbel mit glatten Oberflächen wie Holz lassen sich, wie weiter oben beschrieben, mit Schimmelentfernern, Essig oder Alkohol behandeln.
Polstermöbel hingegen lassen sich nicht so einfach von Schimmel befreien. Hier genügt es nicht, den Schimmel oberflächlich zu entfernen, denn er breitet sich schnell im Inneren aus. Von Schimmel befallene Polstermöbel sollten daher sicherheitshalber entsorgt werden. Handelt es sich bei dem Möbelstück jedoch um ein geliebtes Stück, das sie nicht wegwerfen möchten, hilft nur der Gang zu einer Fachfirma für Schimmelentfernung.
Schimmel im Keller: Mietminderung
Tragen Sie keine Schuld an der Schimmelbildung im Keller, etwa durch falsches Lüften, muss der Vermieter den Schimmel beseitigen. Wie Sie dabei vorgehen sollten und in welchen Fällen eine Mietminderung möglich ist, können Sie in folgendem Artikel nachlesen:
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