Schimmel im Putz

Schimmel kann sich schnell verbreiten. Wenn die Wände von schwarzen Flecken übersät sind, kann sich Schimmel im Putz befinden. Was ist bei Schimmel im Putz zu tun?

Abgeplatzte Farbe kann ein Grund für feuchte Wände sein. So kann sich Schimmel bilden.
Abgeplatzte Farbe kann ein Grund für feuchte Wände sein. So kann sich Schimmel bilden. Foto: iStock / energyy
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Ein Schimmelbefall im Haus oder der Wohnung sorgt bei den Bewohnern für ein ungutes Gefühl. Denn immer wieder hört man davon, dass Schimmel für gesundheitliche Probleme sorgen kann. Wenn der Schimmel im Putz ist, ist meist eine etwas größere Sanierung notwendig.

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Aber wie erkennt man, ob ein Schimmelpilz im Putz ist? Und kann man den Schimmelbefall vorzubeugen?

Wann schimmelt es in der Wohnung?

Für die Schimmelbildung in der Wohnung kann es mehrere Ursachen geben. Ein wichtiger Punkt ist dabei das richtige Lüften. Gerade im Winter, wenn es draußen sehr kalt ist, möchte man doch eher ungern das Fenster weit öffnen. Doch gerade das Lüften kann einen Schimmelbefall vorbeugen. Denn durch ein kräftiges Stoßlüften, kann man eine hohe Luftfeuchtigkeit vermeiden. Dabei reicht es schon, wenn man etwa dreimal am Tag die Fenster weit öffnet und etwa 5 Minuten stoßlüftet. Bei milderen Temperaturen können Sie die Fenster auch länger offen lassen.

Sie wollen Schimmel im Haus vorbeugen? Dann sollten Sie die Tipps aus unserem Video befolgen:

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Video: Xcel Produktion

Praxistipp: Mit einem Hygrometer können Sie die Luftfeuchtigkeit genauer überprüfen. Achten Sie immer darauf, dass diese zwischen 50-70% liegt. Bei einer Feuchtigkeit über 70% kann diese für die Schimmelbildung sorgen.

Eine weitere Ursache ist das Heizen. Besonders, wenn die Preise in die Höhe klettern, versucht man weniger zu heizen. Doch auch wer zu wenig heizt, riskiert einen Schimmelbefall. Die Heizung einfach nicht nutzen, ist also keine Option. Denn bleibt die Heizung aus, kann sich an Fenster und Wänden Wasser bilden. Dieses Wasser nennt man Kondenswasser. Es entsteht immer dann, wenn die warme Luft von innen auf die kalten Fenster trifft. An dieser Stelle kühlt die Luft ab. Da die kalte Luft nicht so viel Feuchtigkeit aufnehmen kann, bildet sich Kondenswasser. Um das zu verhindern, sollten Sie immer ausreichend heizen. Das heißt, dass die Temperaturen nicht unter 18°C fallen dürfen.
Praxistipp: Nur in selten genutzten Räumen darf die Temperatur auch mal auf 16°C sinken. Denn hier entsteht ja dann weniger Luftfeuchtigkeit.

Noch eine Ursache, für die Mieter nichts können, sind bauliche Mängel am Haus. Sind die Wände schlecht gedämmt oder ist die Außenwand undicht, kann der Regen in die Wände eindringen. Diese saugt sich wie ein Schwamm voll. Als Folge sammelt sich die Feuchtigkeit in der Wand und schafft dann ideale Bedingungen für Schimmel. Neben einer undichten Dämmung oder einer unzureichenden Dämmung können auch kaputte Rohre und Leitungen zu Schimmel führen. Denn wenn eine Wasserleitung in der Wand platzt, sucht sich das Wasser einen neuen Weg. Feuchte Wände sind dann vorprogrammiert.

Kann sich Schimmel im Mauerwerk bilden?

Richtig tief im Mauerwerk kann sich der Schimmelpilz nicht einsiedeln. Aber er kann die Oberfläche befallen und sich dort weiter ausbreiten. So kann der Schimmel auf dem Mauerwerk auch den darüberliegenden Putz und die Tapete befallen. Wenn sich also Flecken auf der Tapete bilden, ist es oft schon zu spät. Aber: Nicht immer deuten die Flecken auch auf einen Befall des Putz oder Mauerwerks hin. Denn da die Schimmelpilzsporen sich immer in der Luft befinden (meist so wenig, dass es keine Gefahr ist) kann der Schimmel auch nur die Tapete befallen.

Schimmel im Putz erkennen

Im Laufe des Winters entdecken viele Menschen schwarze Flecken an der Wand. Doch ist das wirklich Schimmel? Kann man die Wohnung auf Schimmel prüfen? Ja, das können Sie! Mit einfachen Schimmel-Tests können Sie die Raumluft oder auch betroffene Stellen überprüfen. So können Sie den Schimmel im Haus recht schnell nachweisen und entfernen.

Auch dann, wenn er sich nicht sichtbar gebildet hat. Möchten Sie nicht direkt ein solches Test-Set kaufen und auch keinen Experten hinzuziehen, können Sie auf die folgenden Anzeichen achten:

  • Dunkle Flecken (besonders in Ecken)
  • Feuchte Wände
  • Muffiger Geruch
  • Allergien, Schleimhautreizungen oder häufiges Husten

Liegen diese Anzeichen vor, sollten Sie sich (gerade beim letzten Punkt) um das Schimmels entfernen kümmern. Wenn sich dieser nur auf der befallenen Tapete befindet, reichen oft Anti-Schimmel-Mittel. Sitzt der Schimmelpilz tiefer, ist der Befall nicht ganz so einfach zu entfernen. Woher weiß ich, ob der Schimmel im Putz ist? Die alten Tapeten werden nur die wenigsten direkt von der Wand reißen, sobald sich die ersten Flecken bilden. Das wäre übrigens auch ohne Schutzausrüstung aufgrund der Sporen keine gute Idee. Doch wie soll man sonst wissen, dass sich der Schimmel auch unter der Tapete bildet? Zum einem kann man das manchmal daran erkennen, dass sich die Tapete von der Wand löst. Zum anderen kann man das auch selbst messen. Mit so genannten Schimmel-Messgeräten (oder auch Schimmel-Detektoren) können Sie die Wand überprüfen. Denn diese Messgeräte können Ihnen anzeigen, ob sich Feuchtigkeit in der Wand befindet. Ist das an der befallenen Stelle der Fall, sollten Sie schnell handeln.

Schimmel im Putz: Was tun?

Hat der Pilz nur die Oberflächen befallen, lässt er sich meist recht einfach entfernen. Doch liegt die Ursache tiefer, ist eine größere Sanierung notwendig. Da diese nicht ganz ungefährlich ist, sollten Sie hierfür Experten beauftragen. Schließlich wissen diese auch ganz genau was zu tun ist.

Bevor die Sanierung losgeht, muss der Raum geleert werden. Möbel, Vorhänge und Co. sollten Sie komplett aus dem Zimmer entfernen.

  1. Anschließend kann die alte Tapete mit Anti-Schimmel-Mittel besprüht und entfernt werden. Dadurch werden die Schimmelsporen zumindest etwas reduziert. Eine Schutzausrüstung ist beim Entfernen trotzdem Pflicht.
  2. Dann geht es weiter: Nun muss, wenn der Putz befallen ist, der Putz abgeklopft werden.
  3. Wenn auch das Mauerwerk betroffen ist, wird dieses mit einem Heißluftföhn behandelt. So kann man alle Teile des Schimmels entfernen.
  4. Weist die Wand dann noch feuchte Stellen auf, muss sie zuerst komplett getrocknet werden. Hierfür wird über eine längere Zeit min. ein Heißluftgebläse aufgestellt.
  5. Ist die Wand trocken, kann man neuen Putz auftragen. Anschließend wird darauf auch noch Anti-Schimmel-Mittel genutzt, ehe die Tapete angebracht wird.
  6. Zum Schluss kann die Tapete auch mit Anti-Schimmel-Farbe gestrichen werden.
  7. Häufig wird nach einiger Zeit noch einmal kontrolliert, ob der Pilz wirklich komplett entfernt wurde.

Praxistipp: Nach der Sanierung ist wichtig, dass die Ursache geklärt wird. Liegt es z.B. an der Außenwand, müssen hier die Schäden ausbessert werden. Liegt es am Lüften oder Heizen, muss hierauf geachtet werden. Nur so kann man einen erneuten Befall vorbeugen.

Welcher Putz bei Schimmel?

Damit sich der Schimmel nach der Sanierung nicht erneut bildet, kann man auch mit speziellem Putz verputzen, der einen Schimmelbefall verhindern soll. Hierfür ist z.B. Kalkputz gut geeignet. Denn Kalkputz ist alkalisch (pH-Wert von über 7). Da der Schimmelpilz aber einen pH-Wert von 4,5-6,5 (saures Milieu) bevorzugt, kann dieser auf Kalkputz nicht überleben. Gleiches gilt übrigens auch für Kalkfarbe, die man über der Tapete anwenden kann.

Praxistipp: Bei einem Schimmelbefall von Kalkwänden oder einer Decke aus Kalkputz dürfen Sie auf keinen Fall Essig als Hausmittel nutzen. Denn durch Essig verwandelt sich die Wand oder Decke zu einem guten Nährboden. Der Schimmel kann dann noch schlimmer werden.

Wer muss Schimmel in der Wohnung entfernen?

Schimmel sollte immer von Profis beseitigt werden. Aber wer trägt in einer Mietwohnung die Kosten? Das kommt immer darauf an, wer für den Schimmel verantwortlich ist. Wenn z.B. der Schimmel durch das falsche Lüften oder Heizen entsteht, ist der Mieter schuld. Er muss sich dann darum kümmern, dass der Schimmel vollständig entfernt wird und auch die Kosten tragen. Gerade dann, wenn eine ausgiebige Schimmelsanierung fällig wird, kann das ganz schön teuer werden. Handelt es sich allerdings um bauliche Mängel oder Schäden, ist der Vermieter verantwortlich und muss sich darum kümmern.
Praxistipp: In manchen Fällen zahlt auch die Versicherung.

Schimmel in der Mietwohnung

Wer in einer Mietwohnung mit Schimmel lebt, darf eine Mietminderung vornehmen. Die Höhe der Mietminderung ist dabei von der Beeinträchtigung abhängig. Wichtig bei einer Mietminderung: Wer ist schuld? Denn eine Mietminderung können Sie nur vornehmen, wenn der Vermieter für den Schimmel verantwortlich ist. Ist der Mieter schuld oder fällt die Mietminderung zu hoch aus, riskieren Sie einen gerichtlichen Prozess.

Praxistipp: Eine Mietminderung kann auch den Keller betreffen. Wenn Sie hier Dinge (z.B. Möbel) lagern, die durch den Schimmel beschädigt werden, können Sie sogar Schadensersatz verlangen. Aber Achtung: Eine Mietminderung aufgrund von Schimmel im Keller ist oft eher schwierig durchzusetzen.

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