Luftfeuchtigkeit in Räumen

Welche Luftfeuchtigkeit ist in Räumen optimal?

Sowohl eine zu hohe als auch eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Räumen kann sich negativ auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirken. Die ideale Luftfeuchtigkeit ist jedoch von Raum zu Raum verschieden und hängt auch stark von der optimalen Raumtemperatur ab.

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Ob die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen deutlich zu niedrig oder deutlich zu hoch ist, merken wir meist von selbst. Doch was ist eigentlich die Luftfeuchtigkeit genau? Die Luftfeuchtigkeit bezeichnet den Anteil an Wasserdampf in der Luft. Hierbei gibt es einmal die absolute und die relative Luftfeuchtigkeit.

  • Absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Gramm Wasser sich in einem Kubikmeter Luft befinden.
  • Relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Prozent des maximal möglichen Wassergehalts sich aktuell in der Luft befinden. Zur Berechnung wird daher die absolute Luftfeuchtigkeit durch die maximale Luftfeuchtigkeit geteilt und mit 100 multipliziert.

Damit die relative Luftfeuchtigkeit aussagekräftig ist, muss sie immer im Verhältnis zur Temperatur gesehen werden, denn je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann die Luft aufnehmen. So können bei 0 °C lediglich 5 g/m³ aufgenommen werden, bei 30 °C bereits 30 g/m³. Während 5 g/m³ bei 0 °C also einer relativen Luftfeuchtigkeit von 100 % entspricht, läge die Luftfeuchtigkeit bei 30 °C lediglich bei knapp 17 %.

Gesunde Luftfeuchtigkeit in Räumen

Hygrometer misst Luftfeuchtigkeit
Foto: Iikuzia / iStock

Bei einer Temperatur von 20 °C liegt die gesunde Luftfeuchtigkeit in Räumen bei etwa 50 %. Je nach Raum und dessen Nutzung kann die Temperatur und entsprechend auch die Luftfeuchtigkeit abweichen:

  • Wohnzimmer     40-50 % bei 20 °C
  • Schlafzimmer    40-50 % bei 16-18 °C
  • Küche                50-60 % bei 18 °C
  • Badezimmer     50-70 % bei 23 °C

Im Keller kommt es immer darauf an, wie dieser genutzt wird. Mehr Infos dazu finden Sie in folgendem Artikel:

Luftfeuchtigkeit in Räumen: Ab wann Schimmel?

Eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen von dauerhaft weniger als 40 % führt zu Reizungen der Schleimhäute und einer Austrocknung von Haut und Augen. Das Immunsystem wird geschwächt und man fängt sich leichter eine Erkältung ein. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit von dauerhaft über 60 % führt hingegen zur Schimmelbildung. Bereits ab 70 % ist diese fast garantiert, bei über 80 % vermehren sich auch Milben und andere Parasiten schneller.

Luftfeuchtigkeit in Räumen messen

Um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu messen, benötigen Sie lediglich ein Hygrometer. Die Geräte gibt es im Handel bereits ab 10 Euro in Kombination mit Thermometern, sodass Sie die gemessene Luftfeuchtigkeit auch gleich korrekt einordnen können. Messen Sie die Luftfeuchtigkeit mehrmals am Tag. Lediglich eine dauerhaft zu hohe oder niedrige Luftfeuchtigkeit ist bedenklich. Kurzzeitige Schwankungen sind vollkommen normal.

Luftfeuchtigkeit in Räumen reduzieren

Liegt die Luftfeuchtigkeit im Raum dauerhaft über 60 % wird es Zeit, diese zu reduzieren. Hierfür gibt es diverse Möglichkeiten

  • Richtig lüften: Am besten 5 Mal täglich für 5 bis 10 Minuten stoßlüften. Allerdings nur wenn die Luftfeuchtigkeit draußen auch niedriger ist als in der Wohnung. Das ist vor allem in der Nacht und den frühen Morgenstunden der Fall, wenn die Luft draußen kälter ist und entsprechend nicht so feucht.
  • Pflanzen entfernen: Pflanzen, Aquarien und auch Zimmerbrunnen erhöhen die Luftfeuchtigkeit im Raum und sollten entfernt werden.
  • Luft entfeuchten: Im schlimmsten Fall hilft ein Luftentfeuchter, um das Schimmelrisiko zu senken. Einen ähnlichen Effekt haben angeblich Schüsseln mit Salz, die die überschüssige Feuchtigkeit aus der Luft ziehen sollen.

Luftfeuchtigkeit in Räumen erhöhen

Um die Luftfeuchtigkeit hingegen zu erhöhen, muss man im Grunde nur das Gegenteil von dem machen, was im vorherigen Punkt empfohlen wurde. Lüften Sie nach dem Duschen das Bad "in die Wohnung", stellen Sie Pflanzen, Zimmerbrunnen oder gar ein Aquarium im Zimmer auf oder verwenden Sie einen Luftbefeuchter. Allerdings ist das in den allermeisten Wohnungen nicht nötig: Gerade in dicht gedämmten Neubauten (oder saniertem Bestand) ist durchgängig ausreichend Luftfeuchtigkeit vorhanden!

Praxistipp: Immer die perfekte Luftfeuchtigkeit in allen Räumen? Das gelingt nur mit einer Lüftungsanlage:

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