Schimmelschutzfarbe

Farbe gegen Schimmel? Das bringt Anti-Schimmel-Farbe wirklich

Die Wahl der richtigen Anti-Schimmel-Farbe ist entscheidend, um Schimmelbildung vorzubeugen. Doch welche Farbe eignet sich für welchen Untergrund und wie kann man sie optimal einsetzen? Wir geben Ihnen einen Überblick der Farben, die tatsächlich gegen Schimmel helfen.

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Antischimmelfarbe mit Pinsel auftragen
Um zu wachsen, benötigt Schimmel geeignete Wachstumsbedingungen. Anti-Schimmel-Farbe soll das Risiko senken. Foto: Hersteller / Auro
Farbe mit Pinsel auftragen
Der Schimmel muss weg, z. B. mit dem stark alkalischen Kreidezeit Schimmelknacker. Bei größerem Befall den Putz komplett erneuern! Foto: Hersteller / Kreidezeit
An abgeklebte Ränder entlangstreichen
Wie bei jedem Anstrich bei Kalk- und besonders bei Silikatfarben die Ränder sorgfältig abkleben und Ecken mit Pinsel vorstreichen. Foto: Hersteller / Auro
Wand grundieren
Wichtig vorab: Je nach Untergrund ggf. grundieren. Flächen dann ein- bis zweimal streichen. Foto: Hersteller / Auro
Nassgitter verwenden, um überschüssige Farbe zu entfernen
Tragen Sie nicht zu viel Farbe auf und nutzen Sie ein Abstreifgitter. Zügig nass-in-nass streichen, um Ansätze zu vermeiden. Foto: Hersteller / Auro
Farbe wird mit Streichbürste aufgetragen
Kalkfarben bevorzugt mit Streichbürste im Kreuzgang auftragen. Wenn Sie sie rollen, zum Schluss nur in eine Richtung arbeiten! Feine Unterschiede: Der beste Auftrag unterscheidet sich von Farbe zu Farbe. Foto: Hersteller / Auro
Abtönfarbe wird eingesetzt
Nahezu alle Farben sind abtönbar. Um die Eigenschaften nicht zu verfälschen, aber nur die empfohlenen Abtönfarben verwenden. Foto: Hersteller / Auro
Abgetönte Farbe probeweise streichen
Bei abgetönten Farben immer auf kleinen Flächen Probeanstriche vornehmen und die Farbe ggf. weiter abtönen oder verdünnen. Foto: Hersteller / Auro

Ganz gleich, ob Mieter, Vermieter oder Eigenheimbesitzer – Schimmel an den Wänden ist für jeden eine Horrorvorstellung. Der Pilz ist auf Dauer gesundheitsschädlich und kann Asthma, Allergien und sogar Hautreizungen auslösen. Vor einer Entfernung graut es jedoch auch, denn je nach Ursache kann das ganz schön teuer werden.

Wie schön wäre es da, wenn es eine Farbe gegen Schimmel gäbe, die einmal aufgetragen, das Problem für immer beseitigen könnte?

Was ist Anti-Schimmel-Farbe?

Anti-Schimmel-Farbe wird oft auch Schimmelschutzfarbe oder Schimmelfarbe genannt. Sie wird genutzt, um einen Schimmelbefall an der Wand vorzubeugen oder einen erneuten Befall zu verhindern.

Doch was muss eine Farbe können, damit sie zur Anti-Schimmel-Farbe wird? Um diese Frage zu beantworten, sollten wir uns zunächst die idealen Wachstumsbedingungen von Schimmel angucken:

  1. Feuchtigkeit: Schimmel benötigt ausreichend Nässe. Ab etwa 70 Prozent Oberflächenfeuchte kann er gedeihen, ab 80 Prozent fühlt er sich wohl. Die Temperatur spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Kühlt ein Raum ab, setzt sich die überschüssige Feuchtigkeit an den Wänden ab.

Im Video erfahren Sie die ideale Luftfeuchtigkeit für jeden Raum in Relation zur optimalen Temperatur:

Video Platzhalter
Video: Glutamat
  1. pH-Wert: Daneben braucht Schimmel einen leicht sauren pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5, um sich erfolgreich anzusiedeln.

  2. Nahrung: Sein Pflanzensubstrat sind organische, also kohlenstoffhaltige Verbindungen. Dazu zählen z. B. Bestandteile des Hausstaubs, Natur- und Kunststoffe (Polystyrol, Gummi, Öle/Fette, Zucker) und Pflanzenfasern wie Zellulose (= Tapete). Spätestens hier wird deutlich, dass nicht allzu viel übrig bleibt, was ihm nicht schmeckt.

Eine gute Anti-Schimmel-Farbe muss nun an eine von diesen Punkten ansetzen, um dem Schimmel die Lebensgrundlage zu entziehen. Sie muss entweder die Wand trocken halten, den pH-Wert verändern oder für den Schimmel ungenießbar sein.

Wie wirkt die Farbe gegen Schimmel?

Wie die Anti-Schimmel-Farbe wirkt, hängt von der Art der Farbe ab. Grundsätzlich helfen drei Wirkmechanismen gegen die Bildung von Schimmel:

  1. Feuchtigkeitsregulierend: Die Farbe nimmt die Feuchtigkeit aus der Raumluft auf und gibt diese erst dann wieder ab, wenn die Luftfeuchtigkeit gesunken ist.

  2. pH-Wert erhöhen: Die Farbe ist stark alkalisch und erhöht somit den pH-Wert des Untergrundes so stark, dass kein Schimmel dortgedeihen kann.

  3. Biozide und Fungizide: Die Wirkstoffe in der Farbe zerstören die Pilze direkt. Enthalten sind häufig Octylisothiazolinon (OIT), Jodpropinylbutylcarbamat (JPBC) und Zinkpyrithion.

Vorsicht: Fungizide und Biozide bekämpfen zwar den Pilz, sind aber für Menschen, Tiere und Umwelt schädlich!

Achten Sie beim Kauf einer Anti-Schimmel-Farbe daher immer darauf, was genau Sie sich in die Wohnung holen. Schließlich nützt es nichts, einen schädlichen Schimmelpilz zu entfernen, nur um eine ebenso schädliche Wandfarbe aufzutragen.

Wie sinnvoll ist Anti-Schimmel-Farbe?

Anti-Schimmel-Farbe ist kein Wundermittel, das überall zur Vorbeugung von Schimmel eingesetzt werden kann oder gar muss. Häufig helfen kleine Änderungen, um Schimmel dauerhaft zu entfernen. Liegt ein Wasserschaden vor, muss dieser beseitigt werden. Ist die Luftfeuchtigkeit im Raum zu hoch, hilft richtiges Heizen und Lüften.

In einigen Fällen sind bauliche Mängel für die Schimmelbildung verantwortlich. Eine ungünstige Dämmung kann etwa die Schimmelbildung begünstigen. Neben regelmäßigem Heizen und Lüften kann eine gute Schimmelschutzfarbe in diesen Fällen dem Sprießen von erneuten Pilzen vorbeugen.

In jedem Fall gilt jedoch, dass der Schimmel zunächst sachgemäß entfernt werden muss.

Nein! Anti-Schimmel-Farbe wirkt in erster Linie vorbeugend und ist kein Ersatz für Schimmelentferner. Wird der Schimmel vor der Verwendung nicht fachgerecht entfernt, kann er sich weiter ausbreiten.

Hat der Schimmel sich großflächig ausgebreitet, ist es sinnvoll, ihn von einem Profi beseitigen zu lassen. Ein Maler kennt sich mit Schimmelbefall aus. Er wird eine Analyse des Schimmels vornehmen und je nach Ursache des Schimmels eine Empfehlung geben, welche weiteren Personen – wie Schimmelgutatchter, Installateure, Fensterbauer oder Dachdecker – hinzugezogen werden müssen

Außerdem ergreift er angemessene Schutzmaßnahmen und entfernt anschließend den Schimmel mit chemischen und mechanischen Mitteln restlos. Eine Beratung, wie der Schimmel in Zukunft vermieden werden kann, gehört natürlich ebenfalls dazu.

Das hängt vor allem von der Ursache des Schimmels ab. Ist die Ursache restlos beseitigt worden, können Sie mit jeder beliebigen Farbe streichen und sogar tapezieren. Lässt sich die Ursache nicht restlos beseitigen, ist zur Vorbeugung eines weiteren Befalls Kalk- oder Silikatfarbe die beste Wahl.

Größere Flächen streichen Sie am besten mit einer Farbwalze. Foto: Hersteller / Auro

Was ist die beste Schimmelschutzfarbe?

Die normale Kunstharzdispersionsfarbe empfiehlt sich nicht als Farbe. Sie ist weder besonders diffusionsoffen und sorgt nicht für trockene Oberflächen, noch weist sie pH-Werte auf, die schädlich für Schimmel sind.

Besteht eine erhöhte Schimmelgefahr in einem Raum haben Sie die Qual der Wahl zwischen speziellen Feuchtraumfarben, Silikatfarben und Kalkfarben. Aber welche ist nun die beste Anti-Schimmel-Farbe? Das ist eine schwierige Entscheidung, die Sie vor allem von Ihrem Untergrund abhängig machen sollten. Wir stellen Ihnen die drei gängigsten Farben für die Wand vor.

Farben gegen Schimmel: Überblick

Vorteile

Nachteile

Feuchtraumfarbe

- beugen Schimmel mit Fungiziden vor

- potenziell gesundheitsschädlich

Kalkfarbe

- stark alkalisch

- sehr diffusionsoffen

- lange Trockenzeiten

Silikatfarbe

- stark alkalisch

- sehr diffusionsoffen

- nur für mineralische Untergründe geeignet

AURO Profi-Kalkfarbe - 10 Liter dampfdiffusionsoffen, Vorbeugung gegen Schimmel
AURO Profi-Kalkfarbe - 10 Liter dampfdiffusionsoffen, Vorbeugung gegen Schimmel
Pufas Anti Schimmelfarbe ELF 2,5 Liter für Feuchträume
Pufas Anti Schimmelfarbe ELF 2,5 Liter für Feuchträume
ADLER Mineralfarbe- weiße, geruchsneutrale Silikatfarbe für innen
ADLER Mineralfarbe- weiße, geruchsneutrale Silikatfarbe für innen

Kalkfarbe als Vorbeugung gegen Schimmel

Kalkfarbe ist sehr alkalisch mit Werten bis über 12. In diesem Milieu können Schimmelpilze nicht gedeihen. Durch Aushärtung sinkt dieser Wert. Bei Putzen kann das schon mal Jahre dauern, bei dünnen Farbschichten erfolgt das schneller. Was nicht verloren geht, ist die hohe Diffusionsfähigkeit, die durch entsprechende Putze noch verstärkt wird und für eine trockene Oberfläche sorgt.

  • Stark alkalisch

  • Stark diffusionsoffen (sd-Wert < 0,05 m)

  • Lange Trockenzeiten (ca. 24 Stunden)

Schimmel mit Silikatfarbe bekämpfen

Silikat-/Wasserglasfarben haben einen relativ hohen pH-Wert, der dauerhaft besteht. Da sie ebenfalls viel Feuchtigkeit aufnehmen können, reduzieren sie wie Kalkfarben die Oberflächenfeuchte und damit die Schimmelbildung.

Auf welchen Untergründen genau Silikatfarben haften, hängt von ihrer Reinheit ab und ist stets im Einzelfall zu prüfen. Oft eignen sich nur bestimmte mineralische Oberflächen.

  • Stark alkalisch

  • Stark diffusionsoffen (sd-Wert ca. 0,01 m)

  • Meist nur für mineralische Untergründe

Feuchtraumfarbe für normale Wände?

Wandfarbe für Küche und Bad bezeichnet man als Feuchtraumfarben. Dabei handelt sich sich um normale Kunstharzdispersionen, die allerdings einen erhöhten Anteil an Konservierungsmitteln mit fungizider, also schimmelabweisender Wirkung, aufweisen. Weshalb sie in der Regel keinen Blauen Engel bekommen wie viele normale Dispersionsfarben. Die enthaltenen Fungizide lösen sich allerdings mit der Zeit auf und die Wirksamkeit der Eigenschaft lässt nach.

  • Neutral/schwach alkalisch

  • Gut auf vielen Untergründen verarbeitbar

  • Hoher Anteil Fungizide gegen Schimmel

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