Hochbeet mauern

Gemauertes Hochbeet aus Stein selber bauen

Ein festes Fundament gibt dem gemauerten Hochbeet stabilen Halt. Die Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie ein Hochbeet mauern!

Hochbeet mauern
In drei Stufen bietet das gemauerte Hochbeet Kräutern, Zierpflanzen und Gemüse beste Wuchsbedingungen. Foto: sidm / CK
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Hoch stapeln, statt tief greifen – ein Hochbeet aus Stein ist ideal geeignet zum rückenschonenden Bepflanzen und verleiht dem Garten eine einzigartige Note.

Das gemauerte Hochbeet hat für den Hobbygärtner viele Vorteile. Seine erhöhte Lage schont nicht nur den Rücken, es kann auch die Pflanzen vor eindringenden Schädlingen schützen. Die steinerne Variante ist zudem stabil und unempfindlicher gegenüber Feuchtigkeit.

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Video: Redaktion selbst.de

Arten von gemauerten Hochbeeten

Naturstein-Hochbeete

Ein Hochbeet aus Naturstein ist besonders langlebig, optisch ansprechend und kann aus Granit, Sandstein oder Kalkstein bestehen. Es wird oft als Trockenmauer mit stabiler Verzahnung und ohne Mörtel gebaut.

Ziegelstein-Hochbeete

Diese Hochbeet hat eine klassische Optik und ist ideal für Gärten mit rustikalem oder mediterranem Stil. Es kann aus alten oder neuen Ziegelsteinen gemauert und kann entweder trocken gestapelt oder mit Mörtel verbunden werden.

Betonstein-Hochbeete

Hochbeete aus Betonstein oder Schalungssteinen sind sehr stabil und modern und besonders gut für größere Hochbeete geeignet. Sie können mit Mörtel oder als Stecksystem verbaut werden, welche nach Belieben verputzt oder gestrichen werden können, um den Hochbeet die gewünschte Optik zu verleihen.

Klinkerstein-Hochbeet

Auch Klinkersteine eignen sich für den Bau eines Hochbeets, da sie langlebig und wetterfest sind. Sie sorgen mit ihrer oft glatten und glänzenden Oberfläche für eine elegante Optik. Sie werden mit Mörtel gemauert und können gut mit anderen Materialien kombiniert werden.

Wesentliche Fakten zu gemauerten Hochbeeten

  • Langlebigkeit: Gemauerte Hochbeete sind besonders robust und witterungsbeständig, was ihnen eine lange Lebensdauer verleiht.

  • Wärmespeicherung: Steinmaterialien speichern Wärme und geben sie langsam ab, was das Pflanzenwachstum fördert.

  • Gestaltung: Durch die Wahl verschiedener Steintypen und Bauweisen lassen sich individuelle Designs realisieren, die sich harmonisch in den Garten einfügen.

Stein-Hochbeet gründen: Gemauertes Hochbeet braucht stabiles Fundament

Ein Stein-Hochbeet übt durch sein Eigengewicht eine enorme Belastung auf den Rasen aus. Deshalb ist ein solides Fundament, das bei Regenfall dafür sorgt, dass der Untergrund nicht einsinkt, entscheidend. Dafür muss eine quadratische Rasenfläche ausgehoben und begradigt werden.

Checkliste Werkzeug & Material

Werkzeugliste

Materialliste

  • Frostsichere Mauersteine (z. B. Natursteine, Ziegelsteine oder Betonsteine)

  • Kies oder Schotter für die Drainageschicht

  • Beton für das Fundament

  • Mauermörtel

  • Teichfolie zum Auskleiden des Innenraums

  • Wühlmausgitter zum Schutz vor Nagern

Anleitung: Hochbeet mauern – das ist zu beachten!

Ob groß, klein, rund oder eckig – bei der Formwahl des gemauerten Hochbeetes können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Wir haben uns für eine verschachtelte Kombination aus drei Hochbeetflächen auf unterschiedlichen Höhenstufen entschieden. Das gibt Ihnen vielfältige Auswahl- und Kombinationsmöglichkeiten bei der späteren Bepflanzung oder dem Anbau von Gemüse.

Praxistipp

Wählen Sie einen freien Standort im Garten, um das Hochbeet optisch hervorzuheben! Als Standort für Ihr Hochbeet eignet sich am besten eine Nord-Süd-Ausrichtung.

Die hier Schritt für Schritt bebilderte Bauanleitung ergibt ein gemauertes Hochbeet aus drei ineinander übergehenden Beetflächen in unterschiedlichen Höhen. Das Hochbeet mauern Sie direkt auf einem Steinfundament auf.

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Hochbeetumrandung pflastern
Foto: sidm / CK

Stecken Sie zunächst eine quadratische Fläche an der gewünschten Stelle auf Ihrem Rasen ab.

Grassode abstecken
Foto: sidm / CK

Stechen Sie in dem abgesteckten Bereich die Grassode ab und heben die Erde an, sodass Sie eine 80 Zentimeter tiefe Grube haben.

Fläche mit Kies auffüllen
Foto: sidm / CK

Jetzt kann die ausgehobene Fläche mit Kies aufgefüllt werden. Diese bildet die Tragschicht für Ihre Pflasterfläche.

Kies verteilen
Foto: sidm / CK

Verteilen Sie den Kies bis auf etwa 20 Zentimeter unter den Grubenrand gleichmäßig in der Grube.

Randsteine zurechtschneiden
Foto: sidm / CK

Schneiden Sie die Randsteine auf die passende Länge zurecht.

Kiesboden festklopfen
Foto: sidm / CK

Anschließend klopfen Sie sie im Kiesboden fest. Überprüfen Sie die Ausrichtung mit der Wasserwaage.

Rückenstütze aus Beton anschütten
Foto: sidm / CK

Schütten Sie eine Rückenstütze aus Beton an und streichen Sie diese mit der Glättkelle glatt.

Rückenstütze
Foto: sidm / CK

Eine weitere Rückenstütze an der Außenseite kann verhindern, dass die Randsteine beim späteren Verdichten verschoben werden.

Kiesschicht verdichten
Foto: sidm / CK

Mit dem Rüttler (z. B. über den Werkzeugverleih mieten) kann jetzt die Kiesschicht gleichmäßig verdichtet werden.

Splittschicht auftragen
Foto: sidm / CK

Als Nächstes kann nun die Splittschicht aufgetragen werden. Verwenden Sie z. B. Stahlrohre als Abziehlehre.

Splittbrett glattziehen
Foto: sidm / CK

Anschließend ziehen Sie mit einer Latte das Splittbrett von oben glatt ab. Kontrollieren Sie mit einer Wasserwaage die Ausrichtung.

Randbereich auslegen
Foto: sidm / CK

Legen Sie die ersten Steine als Rahmen im Randbereich aus. Wählen Sie dunklere Mauersteine zur optischen Abgrenzung.

Steine verlegen
Foto: sidm / CK

Nun verlegen Sie die Steine im Halbversatz auf Ihrer Fläche: Die Aussparungen in jeder zweiten Reihe werden später mit zugeschnittenen Steinen gefüllt.

Steine festklopfen
Foto: sidm / CK

Klopfen Sie die Steine mit einem Pflasterhammer fest.

Steine zuschneiden
Foto: sidm / CK

Jetzt werden die restlichen Steine zugeschnitten. Mit der Trennscheibe werden sie etwas eingeschnitten ...

Steine teilen
Foto: sidm / CK

... und mit dem Hammer geteilt.

Steine in Aussparungen einfügen
Foto: sidm / CK

Die halbierten Steine können passgenau in die Aussparungen eingefügt und ebenfalls festgeklopft werden.

Fugenmaterial einkehren
Foto: sidm / CK

Sobald Sie das Fugenmaterial eingekehrt haben, ist Ihr Fundament fertig und Sie können mit dem Bau Ihres Hochbeetes beginnen.

Fundament mit Bodenkontakt
Foto: sidm / CK

Praxistipp: Fundament mit Bodenkontakt

Für Ihr Hochbeet ist es grundsätzlich besser, wenn es direkten Kontakt zur Bodenerde hat, da es u.a. Würmern, die Nährstoffe und Dünger produzieren, Zutritt zu Ihrem Beet verschafft. Als Alternative eignet sich deshalb ein Streifenfundament aus Beton. Wie bei dem beschriebenen Fundament wird auch hier zunächst ein 80 Zentimeter tiefer Graben ausgehoben, also nur unter der Mauer, sodass die Beetfläche frei bleibt.

Wichtig: Die Auslegung von engmaschigem Kaninchendraht verhindert, dass sich Wühlmäuse in Ihrem Beet einnisten!

Form des Hochbeets anzeichnen
Foto: sidm / CK

Damit das gemauerte Hochbeet am Ende so aussieht wie geplant, sollten Sie die gewünschte Form vor dem Aufmauern der Hochbeet-Wände auf der gepflasterten Hochbeetumrandung anzeichnen!

Mörtel anrühren
Foto: sidm / CK

Rühren Sie den Mörtel an. Sie können sich diesen entweder aus Sand, Zement und Kalkhydrat selbst zusammenmischen ...

Trockenmörtel anrühren
Foto: sidm / CK

... oder Sie verwenden vorgemischten Trockenmörtel, den Sie schnell mit der entsprechenden Wassermenge anrühren können.

Zahnspachtel auftragen
Foto: sidm / CK

Tragen Sie auf die Unterseite Ihrer Mauersteine etwas Mörtel mit dem Zahnspachtel auf.

Stein auf FUndament platzieren
Foto: sidm / CK

Platzieren Sie anschließend den Stein auf Ihrem Fundament und drücken ihn fest.

Mauersteine in Mörtel setzen
Foto: sidm / CK

Die nächsten Mauersteine werden in Mörtel gesetzt.

Stoßfugen vermörteln
Foto: sidm / CK

Vermörteln Sie immer auch die Stoßfugen an den Stirnseiten!

Mauersteine in Form platzieren
Foto: sidm / CK

Platzieren Sie die restlichen Mauersteine in der Form, in der Sie Ihr späteres Hochbeet haben wollen. Orientieren Sie sich dabei an Ihrer Zeichnung.

Steine zuschneiden
Foto: sidm / CK

Um die gewünschte Form verlegen zu können, müssen einzelne Steine zugeschnitten werden.

Praxistipp: Messen Sie genau ab, auf welche Größe die jeweiligen Mauersteine zugeschnitten werden müssen. Geschnittene Steinflächen dürfen bei den Ecken nicht nach außen zeigen!

Steinlagen stufenweise setzen
Foto: sidm / CK

Nun haben Sie die Form Ihres Hochbeetes ausgelegt. Weitere Steinlagen werden nun in drei unterschiedlichen Höhen stufenweise gesetzt.

Mörtel für neue Steinreihe auftragen
Foto: sidm / CK

Um die nächste Reihe Mauersteine setzen zu können, tragen Sie erneut Mörtel auf.

L-förmige Beet ist das niedrigste der drei Hochbeete
Foto: sidm / CK

Das L-förmige Beet soll das niedrigste der drei Hochbeete werden. Hier wird lediglich eine weitere Steinlage platziert.

Steine mit Halbsteinüberbindung setzen
Foto: sidm / CK

Die Steine werden im Läuferverband mit Halbsteinüberbindung gesetzt.

Zugeschnittenen Stein in Ecke setzen
Foto: sidm / CK

Vor der Ecke wird wieder ein zugeschnittener Stein eingefügt, damit keine Schnittkanten nach außen weisen!

Mörtelresten abwisachen
Foto: sidm / CK

An einigen Stellen des Hochbeetes kann es zu überstehenden Mörtelresten kommen. Diese können Sie ...

Mörtelresten abwisachen
Foto: sidm / CK

... mit einem kleinen Schwämmchen abwischen, bevor der Mörtel getrocknet ist.

Zweitgrößte Hochbeet-Element
Foto: sidm / CK

Das zweitgrößte Hochbeet-Element bekommt eine weitere Steinlage. An einigen Stellen müssen Sie erneut Steine passgenau zuschneiden.

Dritte Hochbeet aufmauern
Foto: sidm / CK

Am höchsten wird das dritte Hochbeet. Tragen Sie hier eine vierte Steinreihe auf.

Fertiger Rahmen Hochbeet
Foto: sidm / CK

Der Rahmen für Ihr Hochbeet ist nun fertig. Lassen Sie den Mörtel trocknen, bevor Sie mit der Folienauslegung beginnen.

Gemauertes Steinhochbeet füllen
Foto: sidm / CK

Wenn Sie den kompletten Boden des Hochbeets gepflastert haben, ist es sinnvoll vor dem Befüllen des Hochbeets einen einzelnen Stein (je Hochbeet-"Fach") aus dem Pflaster zu lösen, um den Wasserabzug zu verbessern: Staunässe ist auch im Hochbeet unbedingt zu vermeiden!

Noppenbahn befestigen
Foto: sidm / CK

Befestigen Sie eine Noppenbahn an den Wänden Ihres Hochbeetes. Die Folien schützen die Wände des Hochbeetes vor übermäßiger Feuchtigkeit.

Erde einfüllen
Foto: sidm / CK

Nun können Sie Ihr Hochbeet mit Erde befüllen. Es empfiehlt sich allerdings zunächst ...

Füllschicht aus Kompost einbringen
Foto: sidm / CK

... eine erste Füllschicht aus Kompost einzubringen, bevor Sie die Gartenerde hineinkippen.

Gemauertes Steinhochbeet füllen
Foto: sidm / CK

Wir haben 2/3 der Gefäßhöhe mit frux Spezialerde für Trog- und Dauerbepflanzung angefüllt und für das letzte Drittel Hochbeeterde verwendet.

Gemauertes Steinhochbeet bepflanzen
Foto: sidm / CK

Praxistipp: Gerade in den ersten Jahren eignen sich Hochbeete besonders für Starkzehrer wie Paprika oder Tomaten!

Hochbeetfüllung: So schichten Sie die Erde korrekt auf

Ein Hochbeet ist ein eigenes Ökosystem, das den Pflanzen optimale Nährstoffversorgung bieten soll. Das Video zeigt beispielhaft, was eine ideale Hochbeetfüllung ausmacht:

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Video: Xcel Produktion

Die erste Füllschicht sollte deshalb aus etwa 20 Zentimetern Häckselgut in Form von Ästen oder Zweigen bestehen. Darüber werden Grünabfälle oder ausgestochene Rasenstücke platziert – erst dann kommt die Blumenerde. Beginnen die übereinander geschichteten Gartenabfälle zu verrotten, entsteht neben Humus, der Ihre Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen versorgt, zusätzliche Wärme. Dadurch erhöht sich die Bodentemperatur im Vergleich zum Flachbeet um bis zu 5 °C, wodurch das Pflanzenwachstum gefördert und der Erntezeitraum deutlich verlängert werden.

Praxistipp

Echte Hochbeete werden schichtweise befüllt. Da aber nicht jeder über Häckselmaterial und Kompost verfügt, können Sie zu Bio-Hochbeet-Substraten von Floragard greifen.

Als Grundfüllung (60 Liter), Kompost und Erde (je 40 Liter) erhältlich, können Sie so Ihr Hochbeet optimal aufschichten. Foto: Hersteller / Floragard

3 Tipps zur Bepflanzung des Hochbeets

Um aus Ihren gemauerten Hochbeeten das Maximum herauszuholen, können Sie die folgenden Tipps beherzigen:

  1. Tipp: Legen Sie ca. alle fünf Jahre das Hochbeet komplett neu an – dann sind nämlich alle wertvollen Nährstoffe an die Pflanzen abgegeben.
  2. Tipp: Achten Sie darauf, welche Pflanzen oder Gemüsekulturen Sie miteinander kombinieren. Petersilie verträgt sich beispielsweise besonders gut mit Tomaten. Zusammen mit Salat hingegen behindern sich die Arten im Wachstum.
  3. Tipp: Setzen Sie stark wachsende Pflanzen eher nach außen, damit sie nicht die anderen Pflanzen überwuchern.

Um ein Absinken zu verhindern und sie Stabilität der Mauer zu gewährleisten ist ein stabiles Fundament wichtig.

Die Höhe ist abhängig von der gewünschten Arbeitshöhe und dem Pflanzentyp, den sie wählen. Die optimale Höhe liegt in der Regel zwischen 70 und 100 cm.

Gemauerte Hochbeete sind relativ pflegeleicht. Es ist jedoch wichtig, regelmäßig den Zustand der Mauer und der Füllmaterialien zu überprüfen und bei Bedarf auszubessern.

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Aus selbst 8/2017