Hochbeet befüllen
Ein Hochbeet bietet viele Vorteile: Es ist rückenschonend und schwer für Schädlinge zu erreichen. Der entscheidende Vorteil liegt jedoch in der Hochbeetfüllung, denn die einzelnen Schichten sorgen für einen nährstoffreichen Boden sowie eine erhöhte Temperatur.
In einem Blumentopf können Sie einfach entsprechende Blumenerde einfüllen, anders sieht es jedoch aus, wenn Sie ein Hochbeet befüllen, denn ein Hochbeet besteht im Inneren aus einem sorgsam zusammengestellten Mix aus Blumenerden, Kompost, Laub und Baumschnitt sowie weiteren Zusätzen:
Bei der Verrottung der organischen Bestandteile entstehen – wie im Komposthaufen – nährstoffreicher Humus und Wärme (bis zu 5° mehr als im Erdbeet). Durch die besondere Befüllung des Hochbeets keimt das Saatgut schneller und vor allem früher, und die Erträge sind höher. Praxistipp: Die Bilder zeigen den idealen Aufbau für ein Hochbeet mit all seinen Schichten zur Zucht von Gemüse – reine Zierbeete haben einen geringeren Nährstoffbedarf und bedürfen keines besonderen Hochbeet-Aufbaus.
Mit was soll ich mein Hochbeet befüllen?
Um die Frage nach dem besten Material für die Hochbeetbefüllung zu beantworten, sollte zuerst geklärt werden, womit Sie das Hochbeet bepflanzen wollen: Wollen Sie darin eigenes Gemüse anbauen oder "nur" Zierpflanzen kultivieren? Je nach Nutzung, wird das Hochbeet anders befüllt.
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Für ein reines Schmuckbeet mit Stauden und einjährigen Pflanzen genügt es, das Hochbeet mit einer Mischung aus Mutterboden und Kompost aus dem eigenen Garten aufzufüllen. Gegebenenfalls ist es ratsam, die selbst gemischte Gartenerde mit Sand abzumagern oder mit Gesteinsmehl aufzudüngen. Da man mit Zierpflanzen bestückte Hochbeete nicht jedes Jahr neu bepflanzen will, reicht diese einfache Anleitung aus, um die Pflanzen langfristig mit Nährstoffen zu versorgen. Von "normalen Beeten" im Garten unterscheidet sich so eine Hochbeet-Befüllung nur durch die Höhe der Beeteinfassung!
Hochbeet anlegen: Welche Erde ist die beste?
Bei der Frage nach der besten Erde für das Gemüse-Hochbeet wird die Antwort schon ausführlicher. Wichtig bei der Befüllung für Gemüsebeete sind die richtigen Schichten der Erden und Materialien im Hochbeet! Erst durch den mehrschichtigen Aufbau kann eine sogenannte Rotte (ähnlich wie beim Kompost) entstehen. Dabei wird organisches Material in nährstoffreichen Humus und Wärme umgewandelt. Diese Kombination ist das Geheimnis der Hochbeetfüllung!
Doch wer jetzt glaubt, für die richtige Befüllung müsse man hochwertige Erde für teures Geld kaufen, irrt sich! Was Sie für die unterschiedlichen Schichten brauchen, findet sich alles im eigenen Garten – angefangen von Ästen und Grünschnitt über eigenen Kompost bis zu Mutterboden und feinkrümeliger Gartenerde. Mit diesen Materialien können Sie hochwertige Hochbeeterde selber mischen >>
Praxistipp: Wer nur ein Balkon-Hochbeet zu befüllen hat, kann ohne Bedenken zu vorkonfektionierter Sackware greifen. Die in Baumärkten und Gartencentern angebotenen Hochbeet-Erden bestehen meist aus drei Säcken, die Holzschnitzel, reifen Kompost und feine Blumenerde enthalten. Übereinandergeschichtet (von grob zu fein) ergeben die Fertigerden eine gute Schichtenfolge für ein kleines Hochbeet auf dem Balkon.
Kann man ein Hochbeet auch nur mit Erde befüllen?
Ja, das geht. Aber die tollen Vorteile, die ein Hochbeet sonst bietet, fallen dann weg. Denn gerade die unteren Schichten sorgen für Wärme und zusätzliche Nährstoffe.
Was darf nicht in ein Hochbeet?
Gartenabfälle gelten als das beste Material zum Hochbeet befüllen. Aber: Nicht jeder Grünschnitt ist geeignet. Durch Nadelgehölze und Thujen versauert die Befüllung. Auch Nusslaub (Wachstumshemmer), Efeu (durchwuchert die Schichten) und Rosenzweige (treiben aus) gehören nicht ins Hochbeet.
Praxistipp: Auch bei der Erde muss man darauf achten, dass es sich um gute Erde handelt. Ausgehobene Erde gehört nicht dazu! Denn darin können sich Schneckeneier, Wurzeln und Unkraut-Samen befinden. Das macht nur mehr Arbeit.
Hochbeet befüllen: Anleitung
Damit die Rotte von Anfang an für ein reges Pflanzenwachstum sorgt, sollten Sie bereits beim Hochbeet anlegen auf die korrekten Schichten der Pflanzsubstrate achten. Grundlage für reiche Ernten im Hochbeet ist dieser Erd-Aufbau:
- Steht das Hochbeet auf einer Rasenfläche, stechen Sie im Inneren die Grasnarbe heraus und legen sie zur Seite.
- Auf dem Boden des Hochbeets verlegen Sie nun Kaninchengitter zum Schutz vor Wühlmäusen. Diese unterste Schicht bietet wirksamen Schutz vor Nagern und Staunässe. Als Material eignen sich aber auch Hochloch-Mauerwerksziegel, die flächig auf dem Hochbeet-Boden ausgelegt werden!
- Eine dicke Schicht aus Zweigen, kleinen Ästen, Baumschnitt und grobem Häckselgut sorgt darüber für eine gute Durchlüftung (Diese Schicht 1 verhindert zudem zuverlässig Staunässe).
- Legen Sie nun die Grasnarbe (wenn Sie sie nicht zum Ausbessern kahler Rasenstellen verwenden können) mit der Wurzelschicht nach oben flächig aus. Das ist Schicht 2.
- Statt der Grassoden können Sie als zweite Schicht auch Grasschnitt, Heckenschnitt und Stroh (oder Kleintier-Einstreu) ins Hochbeet füllen.
- Die dritte Schicht besteht aus ca. 30 cm (feuchtem) Laub.
- Als nächste Schicht schichten Sie etwa 15 cm groben Kompost auf. Auch Stallmist (beim Bauernhof oder dem Reitstall nachfragen!) sorgt für eine hohe Nährstoffdichte im Hochbeet.
- Den Abschluss bildet eine ca. 10 cm dicke Schicht aus Feinkompost oder klassischer Gartenerde.
- Und jetzt können Sie Ihr Hochbeet bepflanzen!
Praxistipp: Streuen Sie beim Hochbeet befüllen zwischen die Schichten etwas Steinmehl oder Kompost-Aktivator!
Wie muss man ein Hochbeet befüllen?
Die Anleitung oben hat schon sehr detailliert beschrieben, wie die idealen Schichten für Hochbeete, die zum Gemüseanbau genutzt werden sollen, auszusehen hat. Wichtig bei den einzelnen Schichten ist, dass Sie die richtige Reihenfolge einhalten und jede Lage ausreichend verdichten – sonst sackt die Erde im Hochbeet schon nach kurzer Zeit zusammen und der Holz-Rahmen sieht nur noch "halb voll" aus.
Doch die beste Pflanzerde wird nicht für hohe Erträge sorgen, wenn ein neues Hochbeet nicht am richtigen Standort im Garten aufgebaut wird. Denn neben der Nährstoffversorgung, die das Hochbeet durch die verschiedenen Schichten im Inneren praktisch selbst beisteuert, ist eine optimale Ausrichtung des Hochbeet für den gärtnerischen Erfolg entscheidend. Damit alle Pflanzen im Hochbeet ausreichend Sonne bekommen, hat sich eine Nord-Süd-Richtung des Beets bewährt.
Praxistipp: Denken Sie beim Füllen des Hochbeets noch an zwei wichtige Punkte!
Erstens: Unter die unterste Schicht muss unbedingt eine Lage Kaninchendraht fest mit dem Rahmen des Hochbeets verbunden werden, damit Wühlmäuse und andere Nager keinen Zutritt zu Ihren Hochbeeten haben.
Zweitens: Die erste Schicht wird als Drainage aus grobem Material aufgeschüttet, damit überschüssiges Wasser abfließen und versickern kann und sich nicht im Hochbeet staut. Stehendes Wasser ließe das Holz der Hochbeet-Umrandung vorschnell faulen und auch dem angebauten Gemüse schadet zu viel Wasser.
Hochbeet richtig befüllen: Zeitpunkt
Da die meisten "Zutaten" für die Hochbeetfüllung, wie Häckselgut und Laub, vor allem im Herbst im Garten anfallen, ist zwischen Oktober und Dezember die ideale Zeit, das Hochbeet zu befüllen! Bis zur Aussaat im März hat die wärmende Rotte im Inneren des Hochbeets bereits eingesetzt.
In der Regel dauert es etwa fünf Jahre, bis die organische Befüllung im Hochbeet völlig verrottet ist und dadurch die Schichten im Beet-Inneren absacken. Dann sollten Sie das Hochbeet Schicht für Schicht neu anlegen. Eine genaue Auflistung, wann welche Arbeiten im Beet vorgenommen werden müssen, finden Sie auch in unserem Gartenkalender.
Hochbeet: Wann befüllen?
Wann man Hochbeete befüllen sollte zählt zu den häufigen Fragen bei diesem Garten-Thema. Dabei ist die Antwort einfach: Wenn ausreichend Material für die verschiednen Schichten im Garten anfällt – also regelmäßig zur Rückschnitt-Saison im Herbst oder zeitigen Frühjahr. Weil die Verrottung Zeit braucht, in Gang zu kommen, empfiehlt sich der Start im Herbst. Hat man den besten Zeitpunkt zwischen Oktober und Dezember verpasst, kann man das Beet auch im kommenden Frühjahr aufschichten, allerdings fällt dann die Ernte im ersten Jahr geringer aus.
Wann sollte man ein Hochbeet neu befüllen?
Wenn die oberste Schicht nach der Erstbefüllung des Hochbeets nur wenige cm Höhe unter der Oberkante der Beeteinfassung endet, haben Sie gute Arbeit geleistet. Natürlich sackt die Hochbeetfüllung schon im ersten Jahr zusammen, die Differenz können Sie aber mit normaler Blumen- oder Gartenerde auffüllen. Die ersten Jahre müssen Sie jeweils nur so viel Erde nachfüllen, wie der Hochbeetinhalt zusammensackt.
Praxistipp: Wenn das Beet abgeerntet ist, ist der besten Zeitpunkt zum Nachfüllen von frischem Pflanzsubstrat. Da man beim Nachfüllen eines Hochbeets nur die oberste Schicht auffüllt (und nicht grundlegend in den Aufbau der Schichten eingreift), lohnt es sich nun, ein Gemisch aus Gartenerde und reifem Kompost einzufüllen, damit auch im nächsten Jahr wieder Starkzehrer (= Gemüse-Pflanzen, die viele Nährstoffe benötigen) angebaut werden können.
Wie oft muss ich mein Hochbeet neu befüllen?
Als Faustregel sagt man: Alle 5-7 Jahre wird ein Hochbeet neu befüllt. Das hängt aber auch davon ab, wie stark man das Beet für den Gemüseanbau nutzt und wie viel Nährstoffe die Pflanzen aus dem Boden gezogen haben.
Praxistipp: Auf einem "ausgelaugten" Hochbeet kann man auch noch ein Jahr lang Kräuter und Schwachzehrer (= Pflanzen, die auf mageren Böden gedeihen) anbauen, wenn man die Neubefüllung noch etwas hinauszögern will.
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