Hochbeete anlegen

Hochbeet anlegen: Wie, wann, welche Erde?

Wer ein Hochbeet anlegen will, braucht nicht viel Platz, um die vielen Vorteile nutzen zu können: Lesen Sie, was Sie über Standortwahl, Maße und Baumaterial für Ihr Hochbeet wissen sollten.

Hochbeet anlegen: Wie, wann, welche Erde?
Auf Pinterest merken

Hochbeete anlegen will gut überlegt sein. Zwar bieten Hochbeete auf kleinstem Raum höchste Erträge, Nager haben keine Chance, die Ernte zu verderben, die Beetpflege ist rückenschonend und selbst Garten-Laien können mithilfe eines Bausatzes ein Hochbeet selber anlegen 

Doch ehe Sie ein Hochbeet anlegen, sollten Sie genau prüfen, ob Sie bereit sind, regelmäßig Zeit und Mühe in dessen Pflege zu investieren. Zwar ist das Gärtnern im Hochbeet vergleichsweise leicht, aber damit sich der Bau lohnt, sollte man das Beet schon mit mehr bepflanzen als nur mit Küchenkräutern!

Wie Hochbeete anlegen?

Fertige Hochbeet-Bausätze aus dem Gartencenter bestehen meist aus unverrottbarem Kunststoff oder aus Holz. Bei den Bausatz-Hochbeeten sind die Holzbretter aber meist recht dünn, bieten daher wenig Stabilität und verrotten schnell.

Statt ein Hochbeet zu kaufen, können Sie ein dauerhaftes Hochbeet aus Holz auch einfach selbst bauen. Praxistipp: Wer beim Hochbeet anlegen dicke Massivholzbohlen verwendet, wird viele Jahre Freude an seinem Hochbeet im Garten haben.
Die folgende Anleitung zeigt Schritt für Schritt, wie Sie ein Hochbeet anlegen:

Ein Hochbeet anlegen ist kein Hexenwerk. Selbst unerfahrene Heimwerker können ein Hochbeet bauen. Ein Hochbeet aus Paletten z. B. muss „einfach zusammengeschraubt“ werden und ist extrem stabil.

Hochbeet anlegen: So klappt’s in 10 Schritten

Bei einem klassischen Hochbeet aus Holz fallen in der Regel die folgenden Arbeitsschritte an, wie das Video zeigt:

Video Platzhalter
Video: Xcel Production

  • Idealen Standort aussuchen (Tipps siehe unten)
  • Maße festlegen und Umriss des Hochbeets auf dem Boden markieren
  • Rasen abstechen und Grassoden zur Seite legen
  • Eckposten leicht in die Erde rammen
  • Schalbretter in passender Länge zusägen und …
  • … zunächst die Schmalseiten von unten nach oben beplanken
  • anschließend die Längsseiten mit Holzbrettern verkleiden
  • den Boden mit Kaninchendraht abdecken (als Schutz vor Wühlmäusen)
  • Teichfolie von innen an die Seitenwände tackern
  • Jetzt Abdeckleisten als Umrandung aufschrauben und ggf. alle Bauteile mit Holzschutzlasur gegen Verwittern schützen

Hochbeet anlegen: Der richtige Standort und Größe

Im Hochbeet kann man vor allem Gemüsesorten anbauen. Da die meisten Gemüsepflanzen sonnenhungrige und wärmeliebende Gewächse sind, sollte das eigene Hochbeet an einem sonnigen Standort angelegt werden.
Oft liest man, man solle Hochbeete in Nord-Süd-Richtung einrichten. Das ist missverständlich! Besser, es weisen die Stirnseiten des Hochbeets nach Osten und Westen, so die südliche Längsseite des Beets ganztägig erwärmt! Achten Sie bei der Anlage auch darauf, dass weder Bäume noch Häuser oder Anbauten (Garage, Geräteschuppen, Carport, ...) das Hochbeet verschatten.

Praxistipp: Wollen Sie zur optimalen Ausnutzung des Sonnenlichts Ihr Hochbeet in Nord-Süd-Ausrichtung anlegen, sollte das Hochbeet am besten terrassiert sein: im Süden flach, zum Norden ansteigend. So verschatten die Pflanzen am Südende des Beets nicht die folgenden Kulturen.

Bei der Größe gibt es keine bindenden Vorgaben: Für den Anfang genügt sicher ein kleines Hochbeet von 70 x 140 cm. Ist das Hochbeet nur von einer Seite aus zugänglich (weil es vor einer Hauswand, an der Grundstücksgrenze oder als Hangbefestigung angelegt ist), sollte das Beet maximal 70 cm tief sein, um ohne Verrenkungen bestellt und gepflegt werden zu können. Beidseitig erreichbare Hochbeete messen idealerweise 140 cm Tiefe. Die Länge des Hochbeetes wird dann nach "Wunschgröße Beetfläche" und "Platzangebot im Garten" gewählt. Die Höhe sollte je nach Größe des Gärtners zwischen 70 und 90 cm liegen.

Praxistipp: Ermitteln Sie die für Sie ideale, rückenschonende Arbeitshöhe mithilfe von gestapelten Bier-/Wasserkästen, ehe Sie Ihr Hochbeet anlegen!
Damit im Inneren ausreichend Höhe für eine sinnvolle Erdschichtung bleibt, kann es nötig sein, die Grundfläche vor dem Bau ca. 20-40 cm tief auszuheben. Die Pfostenlänge muss dann entsprechend angepasst werden!

Hochbeet bauen oder kaufen: Vielfalt des Materials

Die Frage des Materials hängt von Ihrem handwerklichen Geschick und dem Budget ab, das Sie bereit sind, für den Bau des Hochbeets auszugeben. Ein einfaches Hochbeet aus Holz ist schnell gezimmert. Wer auf Vollholzoptik setzt, kann sich ein Beet (links mit Frühbeetaufsatz) aufstellen. Hochbeete mit Steineinfassung (mitte) oder aus Gabionen erfordern mehr Planung, sind dafür aber sehr dauerhaft. Wer sich nicht zutraut, sein Hochbeet selber zu bauen, für den ist der Hochbeet-Bausatz eine Alternative. Kunststoffhochbeete (rechts) sind leicht, schnell montiert und witterungsbeständig.

Hochbeet anlegen

Holz ist das beliebteste Material, will man selbst sein Hochbeet anlegen. Allerdings muss man sich klar sein, dass das Naturmaterial altert und irgendwann verrottet. Wer die folgenden besten Tipps befolgt, verlängert die Lebendsdauer seines Holz-Hochbeets:

  • Holz mit hohen Widerstandsklassen wählen: Lärche, Douglasie und Robinie trotzen auch ohne chemischen Holzschutz Feuchte und Schädlingsbefall
  • Kesseldruckimprägnierte Hölzer bieten besseren Schutz vor Fäulnis und Schädlingsbefall. Da die Erde im Beet eigentlich keinen Kontakt zum Holz hat, besteht keine Gefahr, dass die Imprägnierung über das Pflanzsubstrat in die Gemüsepflanzen gelangt.
  • Dicke Bohlen sind dauerhafter als dünne Bretter, konstruktiver Holzschutz hilft zusätzlich, dass Wasser schneller abfließt und das Holz rasch vom Wind getrocknet wird
  • Pfostenschuhe verringern den Erdkontakt der Kanthölzer in den Ecken des Hochbeets, sie stehen so nicht dauerhaft in feuchtem Erdreich und faulen langsamer/später
  • Die Folienauskleidung innen schützt die Holzbeplankung vor Erdfeuchte
  • Tipp: Wer statt Teichfolie eine Noppenbahn verlegt, schafft eine dünne luftdurchströmte Pufferschicht zwischen Hochbeetfüllung und der Innenseite der Holzkonstruktion, so dass diese besser abtrocknen kann!
  • Ist der Standort nicht ideal (weil teilverschattet), sollten Sie auf rankende Bepflanzung (etwa Gurken, Kürbisse oder Kapuzinerkresse) rund ums Hochbeet verzichten, damit Nässe ungehindert von der (wenigen) Sonne getrocknet werden kann

Praxistipp: Es gibt auch Lösungen für den Balkon oder die Terrasse! Mit einem passenden Aufsatz wird das Hochbeet zum Frühbeet und selbst vertikale Hochbeete können Sie auf kleinem Platz einrichten!

Hochbeete anlegen: Was kommt rein?

Ein Hochbeet besteht im Inneren aus einem Mix aus Kompost, Blumenerden, Laub und Baumschnitt sowie weiteren Zusätzen. Durch die Verrottung der Bestandteile entstehen nährstoffreicher Humus sowie ein Temperaturanstieg von bis zu 5 °C. Dadurch keimt das Saatgut schneller und früher.
Wie das Hochbeet befüllt werden muss, um diesen Effekt zu erzielen, erklären wir Ihnen in folgendem Beitrag:

Hochbeet anlegen: Welche Erde?

Am Ende ist die Erde im Hochbeet ein Gemisch aus Mutterboden, Kompost und ggf. gekaufter Pflanzenerde. Die Erde im Hochbeet sollte besonders humusreich und voll organischen Materials sein. Lehmige und sandige Böden eignen sich weniger als Hochbeet-Erde. Weil die Erde im Hochbeet lockerer, dank der Kompost-Lage nährstoffreicher und wärmer sowie durch die Schichtung gut durchlüftet ist, wachsen die Pflanzen im Hochbeet so gut.

Hochbeet braucht Boden-Kontakt

Praxistipp: Ein Hochbeet benötigt Kontakt zu "gewachsenem Boden", damit Gießwasser versickern kann und Bodenlebewesen (Regenwürmer & Co.) hinein kriechen können. Ein Hochbeet auf Pflasterflächen ist nur ein großer Pflanztrog!
Um den Erdkontakt zu verbessern, können Sie – ehe Sie den Kaninchendraht auf dem Boden auslegen – das Erdreich umgraben oder grubbern. Gerade ehemalige Rasenflächen sind extrem verdichtet und lassen Regenwasser schlecht versickern.

Hochbeet anlegen: Welche Schichten?

Beim Füllen des Hochbeets werden die einzelnen Bestandteile lagenweise eingebracht – von unten nach oben, von grobem Grünschnitt zu feinkrumiger Gartenerde. Erst die richtige Schichtung macht den Pflanztrog zum Hochbeet:

Praxistipp: Die verschiedenen Schichten sind etwa gleich hoch, die Höhe jeder einzelnen Schicht resultiert aus Höhe des Hochbeets und der Anzahl der eingebrachten (Erd-)Schichten.
Wichtig: Man befüllt das Hochbeet nicht bis zum Rand, sondern lässt einen Gießrand stehen.

Mit den Jahren sackt die Erde im Hochbeet immer weiter ab. Die unteren Schichten verrotten und fallen in sich zusammen. Das ist normal. Die ersten 3-5 Jahre können Sie die oberste Schicht einfach mit Blumenerde und reifem Kompost auffüllen. Nach 7 Jahren sollte die ganze Hochbeetfüllung neu aufgeschichtet werden.

Hochbeet anlegen: Welche Pflanzen?

Weil der Bau eines Hochbeets natürlich nicht umsonst zu haben ist, sollte die Investition durch ertragreiche Ernte wieder reinkommen. Daher kann man im Hochbeet eher „kostbare“, anspruchsvolle (Gemüse-)Pflanzen anbauen als günstige Kräuter oder genügsame Zierpflanzen, die auch im bodengleichen Beet wachsen würden.

Hochbeet anlegen: Welches Gemüse?

Im Prinzip können alle Gemüsesorten im Hochbeet angebaut werden: Zwiebeln, Möhren, Erbsen, Bohnen, Rettich, Radieschen, Salat – alles, was die Hochbeet-Gärtner gerne essen. Denn der Ertrag im Hochbeet ist hoch. Wenn das Gemüse reif ist, muss man viel Appetit mitbringen, um die ganze Ernte schnell zu verarbeiten (ggf. einmachen) oder zu verspeisen.

Durch den im Hochbeet „eingebauten Komposthaufen“ entstehen bei der Rotte Wärme und Unmengen an Nährstoffen. Diese lassen die angebauten Pflanzen rasant wachsen und viele Früchte tragen. Klassische Starkzehrer wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch, Gurken; Paprika und Zucchini sind ideal als Start-Bepflanzung im Hochbeet. Sie nehmen von Anfang an viele Nährstoffe auf und beugen so Nitratanreicherungen im Beet vor. In den Folgejahren kann man das Beet dann gemäß der klassischen Fruchtfolge-Regeln mit immer mehr Mittelzehrer (Mangold, Rote Beete, Fenchel) und im dritten Jahr Schwachzehrer wie Salat oder Spinat bepflanzen.

Praxistipp: Weil das passende Hochbeet mehrmals im Jahr bestellt und abgeerntet werden kann, ist es ideal für kleinere Gärten, um dennoch den Start in die Selbstversorgung zu wagen!

Wann Hochbeete anlegen?

Die Frage, wann man sein Hochbeet anlegen soll, beschäftigt vermutlich jeden, der sich mit der Anlage eines Hochbeets im eigenen Garten befasst. Im Prinzip kann man das ganze Jahr über ein Hochbeet anlegen und „einfach losgärtnern“.

Da man zum Befüllen des Hochbeets aber viele Äste und Grünschnitt benötigt, empfehlen sich besonders die Monate Februar und März. Dann bleibt vom Obstbaumschnitt und dem Rückschnitt von Sträuchern und Hecken viel „Gartenabfall“ übrig, der als unterste Schicht im Hochbeet benötigt wird.
Weiterer Vorteil der Anlage des Hochbeets im zeitigen Frühjahr: Sie können das neue Hochbeet schon im ersten Jahr voll nutzen!

Wer erst im Sommer – etwa als Ferienprojekt mit den Kindern – sein Hochbeet anlegen will, sollte bis zum 24. Juni warten. Nach dem Johannistag sind wieder größere Heckenschnittarbeiten erlaubt, deren Überbleibsel die Basis der Hochbeetfüllung bilden können. Praxistipp: Für den Rest des Jahres sollte das Hochbeet mit schnell wachsenden Gemüsesorten bestellt werden, damit sich schnell gärtnerische Erfolge zeigen!

Welche Jahreszeit ist ideal, um ein Hochbeet anzulegen?

Andererseits: Auch der Herbst gilt als der beste Zeitpunkt, um ein Hochbeet anzulegen. Denn im Herbst fällt ebenfalls viel Grünschnitt an, den Sie zum Befüllen des Hochbeets nutzen können! Auch eine dicke Schicht Herbstlaub lockert die Schichtenfolge im Hochbeet auf.
Weiterer Vorteil der Neuanlage im Herbst: Bis zum Frühjahr hat bereits die Rotte der Kompost-Befüllung im Hochbeet eingesetzt. Die entstehende Wärme begünstigt das Keimen und Anwachsen der Gemüsesetzlinge, die Sie ab März ins Hochbeet mit Frühbeetaufsatz pflanzen.

Praxistipp: Wer schon im Herbst Schnittgut zur Seite gelegt hat, um im nächsten Frühjahr das Hochbeet (neu) zu befüllen, sollte damit bis April warten und den Reisighaufen vorher behutsam umheben. Meist haben unter dem Holzstapel Igel und andere Gartengäste Schutz vor der winterlichen Kälte gesucht. Sie sollen eine Chance haben, sich ein neues Quartier zu suchen und nicht plötzlich schutzlos und ohne Unterschlupf sein!

Fotos: sidm / DW, CK, Archiv; Hersteller

Das könnte Sie auch interessieren ...