Hochbeet bepflanzen
Wer zum ersten Mal ein Hochbeet bepflanzen möchte, dem stellen sich natürlich einige Fragen: Wann kann man das Hochbeet bepflanzen? Welche Pflanzen können zusammen gepflanzt werden? Und wie sieht die korrekte Fruchtfolge im Hochbeet eigentlich aus? Wir bringen Licht ins Dunkel!
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Ein Hochbeet ist nicht einfach nur ein hohes Beet. Die spezielle Schichtung sowie der begrenzte Platz, machen das Bepflanzen des Hochbeets zu einer echten Herausforderung. So gilt es einige Dinge im Vorfeld zu beachten:
Nährstoffbedarf: Welche Pflanzen können in welchem Jahr ins Hochbeet gepflanzt werden, um die richtige Nährstoffmenge abzubekommen?
Fruchtfolge: Welche Pflanzen dürfen nicht nacheinander gepflanzt werden?
Mischkultur: Welche Pflanzen sind gute Nachbarn und welche können sich nicht ausstehen?
Platzierung: Welche Pflanzen gehören an den Rand und welche in die Mitte eines Hochbeetes?
Platzbedarf: Welche Pflanzen wachsen zu groß und ausladend für ein Hochbeet?

Hochbeet bepflanzen: Gemüse, Kräuter, Blumen
In einem Hochbeet können Sie (fast) alles anbauen, was sich auch in einem Erdbeet anbauen lässt. Klassischerweise wird das Hochbeet mit Gemüse bepflanzt, doch auch Kräuter und Blumen finden hier unter bestimmten Bedingungen einen guten Platz zum Gedeihen.
Hochbeet mit Blumen bepflanzen
Zu den starkzehrenden Blumen, die Sie im ersten Jahr pflanzen können, zählen unter anderem Sonnenblumen, Geranien und Chrysanthemen. Im Folgejahr gedeihen Dahlien und Löwenmäulchen besonders gut und im letzten Jahr Begonien, Petunien, Primeln und Stiefmütterchen.
Praxistipp: Lavendel soll Schädlinge fernhalten und ist daher ebenfalls eine beliebte Pflanze im Hochbeet. Was Sie bei der Pflanzung von Lavendel beachten sollten, haben wir hier für Sie zusammengefasst:
Bepflanzung Hochbeet: Kräuter
Die meisten Kräuter gedeihen besonders gut in nährstoffarmer Umgebung. Sie sollten daher erst im dritten oder vierten Jahr Kräuter pflanzen. Petersilie, Dill und Basilikum zählen zu den Mittelzehrern, während die übrigen Kräutersorten einen besonders mageren Boden bevorzugen. Sie können auch ein reines Kräuterhochbeet anpflanzen, bei dem die oberste Erdschicht zu einem Drittel aus Sand besteht.
Gemüse im Hochbeet
Klassischerweise wird im Hochbeet Gemüse angebaut. Die verrottenden Materialien erwärmen die Erde und setzen jede Menge Nährstoffe frei. Zudem schützt der erhöhte Standort die Pflanzen vor Schnecken. Da ist eine reiche Ernte fast schon garantiert.
Wann Hochbeet bepflanzen?
Die richtige Schichtung im Hochbeet sorgt für eine Rotte, sodass die Erde im Hochbeet etwa 5 °C wärmer ist als im Flachbeet. So verlängert sich die Gartensaison und ein Hochbeet kann bereits ab März bepflanzt werden. Mit einem Hochbeet-Aufsatz lässt sich das Hochbeet bereits im Februar als Frühbeet nutzen.
Gemüse im Hochbeet: Stark-, Mittel- und Schwachzehrer
Die Begriffe Stark-, Mittel- und Schwachzehrer sind jedem Hobbygärtner ein Begriff. Sie beziehen sich auf die Bodenansprüche der Pflanzen und wie viel Nährstoffe – in erster Linie Stickstoff, Phosphor und Kalium – sie benötigen. Der wichtigste Nährstoff hiervon ist Stickstoff, ohne einen ausreichen Stickstoffvorrat im Boden können die Pflanzen nicht ordentlich wachsen.
Verfügt man über Beete mit Bodenkontakt wechseln sich Stark-, Mittel- und Schwachzehrer mit einer Gründung ab: die sogenannte Vierfelderwirtschaft. Hierbei macht es keinen Unterschied, ob in einem Beet zunächst Stark-, Mittel- oder Schwachzehrer angebaut werden. Wichtig ist lediglich, dass sich die verschiedenen Arten abwechseln, um die Nährstoffe im Beet nicht auszulaugen. Die Düngung können Sie dann je nach Art anpassen:
Starkzehrer: Sie benötigen die meisten Nährstoffe. Eine gute Düngung vor und während der Saison ist für diese Pflanzen Pflicht.
Mittelzehrer: Sie benötigen etwas weniger Nährstoffe, profitieren aber auch von einer Düngung zu Beginn der Saison.
Schwachzehrer: Sie sind besonders genügsam und benötigen keinen Dünger.
Vom Prinzip her funktioniert dies auch im Hochbeet, jedoch mit einem Unterschied: Selbst wer vier Hochbeete zur Verfügung hat, kann diese nicht untereinander rotieren, denn in einem Hochbeet ist durch die clevere Schichtung bereits eine automatische Düngung eingebaut. Die verrottenden Schichten geben so viele Nährstoffe ab, das zunächst nur Starkzehrer angebaut werden können. Erst danach folgen die Mittelzehrer und zuletzt die Schwachzehrer.
Während in klassischen Beeten also vier oder mehr Beete einen Kreislauf aus Stark-, Mittel- und Schwachzehrer bilden, steht jedes Hochbeet für sich und hat seinen eigenen internen Kreislauf.
Praxistipp: Natürlich lassen sich auch in einem Hochbeet durchgehend Stark- und Mittelzehrer anbauen, wenn Sie die Erde regelmäßig im Herbst düngen
Stark-, Mittel- und Schwachzehrer im Hochbeet
Sie wissen nicht, welche Gemüsesorten, einen hohen, mittleren oder niedrigen Nährstoffbedarf haben? Die folgende Tabelle bietet einen guten Überblick:
Starkzehrer | Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Kürbisse, Melonen, Gurken, Zucchini, Auberginen, Kohlsorten, Sellerie, Lauch, Rhabarber, Spargel, Mais |
Mittelzehrer | Karotten, Pastinaken, Mangold, Rote Beete, Kohlrabi, Rettich, Fenchel, Salate, Petersilie |
Schwachzehrer | Bohnen, Erbsen, Spinat, Radieschen, Portulak, Winterpostelein, Topinambur, Feldsalat, Knoblauch, Zwiebeln, Rucola, Kräuter |
Beachten Sie, dass die Übergänge fließend sind. Einige Pflanzen können nicht eindeutig zu einer Gruppe zugeordnet weden. Dazu zählen etwa Knoblauch, Zwiebeln, Feldsalat und viele Kräuter, die je nach Quelle mal zu den Schwachzehrern gezählt werden und mal zu den Mittelzehrern.
Ist eine Mischkultur im Hochbeet möglich?
Wenn so stark auf den Nährstoffbedarf geachtet werden muss, ist eine Mischkultur im Hochbeet überhaupt möglich? Ja, mit ein wenig Planung lassen sich auch unterschiedlich stark zehrende Pflanzen gleichzeitig anbauen, sodass Sie auch im Hochbeet von den Vorteilen der Mischkultur profitieren können.
Durch den natürlichen Kreislauf im Hochbeet steht die Reihenfolge von Starkzehrern zu Mittelzehrern und hin zu Schwachzehrern fest. Ein Hochbeet kann jedoch bis zu fünf Jahre in Benutzung sein, bevor es neu geschichtet werden muss. Eine Mischkultur ist daher in einigen Jahren sinnvoll:
1. Jahr | Starkzehrer | ||
2. Jahr | Hauptsächlich Mittelzehrer, einige Starkzehrer | ||
3. Jahr | Mittelzehrer | ||
4. Jahr | Hauptsächlich Schwachzehrer, einige Mittelzehrer | ||
5. Jahr | Schwachzehrer |
Diese Reihenfolge lässt sich mit einigen Tricks jedoch noch etwas weiter durchmischen:
1. Jahr: Möchten Sie im ersten Jahr bereits Mittelzehrer anbauen, sollten Sie dies schon bei der Schichtung beachten. Eine dünnere Kompostschicht reicht meist aus, um den Nährstoffbedarf etwas herunterzukurbeln. Achten Sie jedoch darauf, dann gegebenenfalls bei den Starkzehrern gezielt nachzudüngen.
2. Jahr: Bereits ab dem zweiten Jahr können Schwachzehrer angebaut werden, wenn Sie den Boden punktuell gezielt durch Gesteinssplitt abmagern. Auch eine reiche Bepflanzung an Starkzehrern in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Schwachzehrer hilft, die Nährstoffe im Boden gezielt auszulaugen.
3. und 4. Jahr: Düngen Sie die Orte, an denen noch Starkzehrer wachsen sollen zusätzlich nach.
5. Jahr: Düngen Sie nun auch die Orte, an denen die Mittelzehrer wachsen sollen nach. Ob Starkzehrer nun mit einer zusätzlichen Düngung noch gut wachsen, hängt sehr individuell von den Kulturen der Vorjahre ab und wie sehr der Boden bereits ausgelaugt ist.
Wichtig in der Mischkultur ist es außerdem, die Pflanznachbarn zu berücksichtigen, denn nicht jede Pflanze kommt miteinander aus. Als Faustregel kann man sich merken, dass Pflanzen der gleichen Familie nicht unbedingt nebeneinanderstehen sollten.
Außerdem gibt es Pflanzen wie Möhren, die sich innerhalb der Erde ausbreiten und Pflanzen wie Bohnen, die oberhalb der Erde sehr ausladend wachsen. Pflanzen Sie beide nebeneinander kommen sie sich nicht in die Quere und sie sparen Platz.
Fruchtwechsel im Hochbeet
Ein weiteres Element, das bei der Planung des Hochbeets berücksichtigt werden muss, sind die verschiedenen Pflanzenfamilien. In einem Hochbeet sollten niemals mehrere Jahre hintereinander Pflanzen der gleichen Pflanzenfamilie angepflanzt werden. Das kann nicht nur den Boden einseitig auslaugen, sondern macht die Pflanzen auch anfällig für spezialisierte Krankheiten sowie Schädlinge, die gegebenenfalls auch im Boden überwintern können. Die Haupt-Pflanzenfamilie und ihre wichtigsten Vertreter sind:
Nachtschattengewächse | Kartoffeln, Tomaten, Paprika |
Kreuzblütler | Kohlsorten, Radieschen, Rettich |
Hülsenfrüchte | Bohnen, Erbsen, Linsen |
Doldenblütler | Möhren, Pastinaken, Sellerie, Petersilie |
Kürbisgewächse | Kürbis, Melone, Gurke, Zucchini |
Gänsefußgewächse | Spinat, Mangold, Rote Beete |
Hochbeet bepflanzen: Standort
Da wir nun das „Wann“ ausreichend geklärt haben, stellt sich nun die Frage nach dem „Wo“? In einem Hochbeet stehen die Pflanzen besonders eng, umso wichtiger ist es daher, den richtigen Standort zu wählen. Folgende Punkte sollten Sie bei der Bepflanzung des Hochbeets beachten:
Beschattung: Hochwachsende Pflanzen müssen so gesetzt werden, dass sie anderen Pflanzen nicht das Sonnenlicht rauben.
Randbepflanzung: An den Rand des Hochbeets gehören alle rankenden Pflanzen. Im Hochbeet ranken diese dann nicht nach oben, sondern nach unten und haben auf diese Weise genug Platz, um sich auszubreiten.
Mittige Bepflanzung: Im Inneren des Hochbeets ist die Auswirkung der Rotte besonders stark und der Boden ist noch einmal etwas wärmer. Das kommt wärmeliebenden Pflanzen wie Tomaten und Paprika besonders zugute.
Praxistipp: Ein Hochbeet zu bepflanzen ist anspruchsvoll und erfordert viel Planung. Bildet sich doch einmal ungeplant eine Lücke in der Bepflanzung ist Salat der ideale Lückenfüller. Er wächst schnell und laugt den Boden nicht aus.
Was gehört nicht ins Hochbeet?
Grundsätzlich können Sie alles in einem Hochbeet anbauen, was Sie auch in einem Bodenbeet anbauen würden. Selbst besonders ausladende Pflanzen wie Kürbisse können problemlos im Hochbeet angebaut werden, sollten jedoch unbedingt genügend Platz haben, um sich auszubreiten, damit sie andere Pflanzen nicht komplett ersticken. Auch bei Buschtomaten, Rhabarber und Zucchini kann das zum Problem werden.
Praxistipp: Um Platz im Hochbeet zu sparen, können Sie auf die Mini-Varianten der Gemüsesorten zurückgreifen. Im Handel werden diese häufig als Snackgemüse angeboten.
Beispiel: 5-Jahres-Bepflanzung im Hochbeet
Der Einfachheit halber haben wir hier nur Hauptkulturen aufgeführt. Als Hochbeet-Einsteiger sollten Sie damit beginnen. Sobald Sie ein Gefühl für die Pflanzung und Ernte im Hochbeet erhalten haben, können Sie auch damit beginnen noch Vor- und Nachkulturen zu berücksichtigen.
Bedenken Sie allerdings, dass jede zusätzliche Pflanzung das Hochbeet auch schneller auslaugt. Wer sein Hochbeet mit mehreren aufeinanderfolgenden Kulturen im gleichen Jahr füllt, sollte daher bereits nach drei oder vier Jahren die Schichten erneuern.
Mit Zeit und Erfahrung werden Sie dann selbst ein gutes Gespür dafür entwickeln, was in Ihrem Hochbeet gut funktioniert.
1. Jahr | Gurken, Tomaten, Kartoffeln | Starkzehrer | |
2. Jahr | Karotten, Sellerie, Lauch | Mittel- und Starkzehrer | |
3. Jahr | Rote Beete, Mangold, Zwiebeln | Mittelzehrer | |
4. Jahr | Bohnen/Erbsen, Knoblauch | Schwach- und Mittelzehrer | |
5. Jahr | Feldsalat, Kräuter | Schwachzehrer |
Im Anschluss das Hochbeet neu befüllen und von vorne anfangen!
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