Welche Klimaanlage eignet sich für zuhause?
Wenn es draußen unerträglich heiß ist, verkriechen sich viele Eigenheimbesitzer gern ins kühle Haus – für wen das keine Alternative ist, dem fehlt wahrscheinlich eine geeignete Klimaanlage! Doch welche Klimaanlage eignet sich für zuhause?
Wer im Haus eine Klimaanlage nachrüsten möchte und keine massiven Eingriffe in die Bausubstanz vornehmen will, hat mit mobilen Klimageräten einen günstigen und praktikablen Einstieg in die Klimatisierung des Hauses. Die Einzelraum-Klimaanlagen werden wegen ihrer kompakten Bauweise auch oft als Monoblock-Klimaanlagen bezeichnet.
Erfahren Sie, welche Unterschiede es bei Klimageräten gibt und was eine Haus-Klimaanlage in Anschaffung & Betrieb kostet. Hierauf sollte man achten, will man sein Haus mit einer Klimaanlage nachrüsten ...
Monoblockgeräte als Einstieg in mobile Haus-Klimaanlagen
Monoblock-Klimaanlagen sind vergleichsweise günstig und an verschiedenen Orten bedarfsgerecht aufstellbar – eine Steckdose genügt. So können verschiedene Räume des Hauses nacheinander gekühlt werden. Die Kompakt-Klimageräte besitzen nur einen Abluftschlauch, der die Warmluft aus dem Raum nach draußen führt. Darin liegt auch der größte Nachteil der Monoblock-Klimaanlagen: Der Fortluftschlauch braucht einen Ausgang ins Freie!
Will man keine Kernbohrung durch die Außenwand bohren (was wieder die Mobilität des Klimageräts massiv einschränkt), wird der Abluftschlauch meist ins gekippte Fenster gehängt. Weil durch das geöffnete Fenster auch stetig warme Außenluft nach innen strömt, sinkt die Effizienz der mobilen Klimageräten und erhöht spürbar den Stromverbrauch der an sich recht effizient arbeitenden Standgeräte.
Monoblock-Klimageräte funktionieren wie ein Kühlschrank: In dem kompakten Gerät wird die Wärme der Raumwärme in einem Wärmetauscher an ein sekundäres Kühlmittel abgegeben. Dieses zirkuliert in einem Wärmepumpen-Kreislauf und überträgt die aufgenommene Raumwärme in einem zweiten Wärmeübertrager an die Fortluft. Diese heiße Luft wird über Schläuche nach draußen geführt. Ein weiterer Nachteil sind die deutlich hörbaren Betriebsgeräusche im zu kühlenden Raum.
Ideale Nachrüst-Lösung: Split-Klimaanlagen
Bei Split-Klimaanlagen sind die zwei Funktionsbereiche Kühlung (= Verdampfung des Kältemittels im Wärmeübertrager) und Wäremabgabe an die Außenluft räumlich von einander getrennt. Die Außen- und Inneneinheit kann direkt an den beiden Seiten derselben Außenwand montiert werden, Bohrungen machen die störenden in Fensterschlitze geklemmte Schläuche überflüssig. Aber selbst weitere Distanzen zwischen den Split-Modulen sind kein Problem (vgl. Klimaanlagen auf Bürodächern), wodurch die störenden Schläuche in den Fenstern wegfallen (verbessert massiv die Effizienz der Klimaanlage im Haus). Da der laute Kompressor im Außenteil der Split-Klimaanlage sitzt, entfallen die lästigen Geräusche im Wohnraum.
Weiterer Vorteil einer Split-Klimaanlage im Haus: Durch die hohe Leistungsfähigkeit lassen sich auch große Raumzusammenhänge (wie oft bei offenen Wohngrundrissen) kühlen. Weil die Split-Klimaanlage wie eine Wärmepumpe funktioniert, können die Geräte in der Übergangszeit auch zur Heizungsunterstützung genutzt werden!
Klimaanlagen ohne Abluftschlauch sind eine günstige Alternative
Klimageräte ohne Abluftschlauch sind im Prinzip wassergekühlte Ventilatoren: Im Inneren der Zimmer-Klimageräte wird Wasser aus einem Tank auf eine sogenannte Verdunstungsmatte gesprüht. Dort verdunstet das Wasser, wobei es der Raumluft die benötigte Energie (= Wärme) entzieht. Der Ventilator verteilt die entstehende Kühle im Raum.
Praxistipp: Die Kühlleistung dieser Klimageräte kann durch das Einfüllen von Eiswürfeln oder Kühlakkus gesteigert werden. Ist der Wassertank leer, arbeitet die Klimaanlage für zuhause ohne Abluftschlauch einfach wie ein normaler Ventilator weiter.
Nachteil dieser Art der Wohnraumkühlung ist, dass die Geräte vergleichsweise viel zusätzliche Luftfeuchte in den Raum trägt – Feuchteschäden wie Schimmelbildung drohen. Bei warm-schwülem Wetter wird zudem die Kühlwirkung als gering wahrgenommen.
Kosten für Haus-Klimaanlagen
Wer einzelne Räume im Haus mit einer Klimaanlage nachrüsten will, muss für Split-Klimageräte etwa 500 bis 1.500 Euro einplanen. Mobile Klimageräte sind deutlich günstiger zu haben (ca. 200 bis 500 Euro). Für den nachträglichen Einbau einer zentralen Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist in der Regel ein Installateur hinzuzuziehen. Und der Preis steigt entsprechend mit der Größe des zu klimatisierenden Hauses. Wichtig ist auch zu berücksichtigen, dass Haus-Klimaanlagen den Stromverbrauch und damit die Nebenkosten kräftig steigen lassen. Gut 70-100 Euro zusätzlich pro Monat müssen Sie für den dauerhaften Betrieb der Klimaanlage zuhause einplanen. Praxistipp: Auch mit einer Klimaanlage im Haus sollten Sie die Kühllast senken – also die Aufheizung der Räume durch Sonneneinstrahlung senken, d. h. die Fenster von außen zu verschatten!
Mehr Tipps, wie Sie die Wohnung kühlen, ohne die Klimaanlage anzustellen, haben wir hier zusammengestellt:
In Tests zeigen Klimaanlagen immer wieder einen hohen Stromverbrauch: Monoblockgeräte sind in der Regel stromhungriger als fest installierte Klimaanlgen, was weniger an ihrer Energieeffizienz liegt, sondern eher an den schlechten Montagemöglichketien (siehe oben) liegt. Achten Sie beim Kauf von Klimageräten also besonders auf eine hohe Effizienzklasse: Der höhere Anschaffungspreis amortisiert sich schnell über die geringeren Betriebskosten!
Hausklimaanlage warten
Natürich müssen Haus-Klimaanlagen auch gewartet und gereinigt werden, sollen sie nicht Keime und Bakterien über den Lüfter im Raum verteilen. Bei Monoblock-Klimageräten ist die Reinigung vergleichsweise einfach: Bei mobilen Geräten muss vor allem der Sammelbehälter fürs Kondenswasser geleert werden und die Lüftungsschlitze und Schläuche gereinigt werden. Am besten Sie warten Kompakt-Klimaanlagen vor Beginn und zum Ende der Kühl-Saison (also ehe das Gerät wieder eingelagert wird). Das ist auch bei Split-Klimaanlagen wichtig, auch wenn hier die Wartung etwas aufwendiger erscheint, weil sie sonst nicht nur Krankheitserreger in die Räume blasen können sondern auch in der Leistung gemindert sind. Komplette Haus-Klimaanlagen werden in der Regel einmal jährlich vom Klimatechniker gewartet:
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