Balkonkraftwerk aufrüsten? Wann und warum sich das lohnen kann
Bei Balkonkraftwerken steht die Zeit nicht still: Gesetzesänderungen und technische Entwicklungen lassen manche Anlagen nach einigen Jahren alt aussehen. Was dann zu tun ist.
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Viele Besitzer von Balkonkraftwerken werden in mehreren Jahren mit ihrer privaten Ökostrom-Anlage vor neuen Herausforderungen stehen: Die ursprünglich installierten Mini-Solaranlagen entsprechen dann oft nicht mehr dem aktuellen technischen Stand oder den angepassten rechtlichen Rahmenbedingungen. Besonders veränderte Einspeisegrenzen oder die technische Weiterentwicklung bei Solarmodulen und Wechselrichtern werfen die Frage auf, ob und wie ein Upgrade bestehender Anlagen sinnvoll sein kann.
Gesetzesänderungen erlauben seit 2024 mehr Leistung
Die Vorschriften für Balkonkraftwerke haben sich seit ihrer Markteinführung in Deutschland deutlich verändert. Während früher eine maximale Einspeiseleistung von 600 Watt galt, erlauben die neuen Regelungen, die seit April 2024 greifen, inzwischen höhere Leistungswerte. Wer noch unter die vereinfachte Anmeldung über das Marktstammdatenregister fallen möchte, darf jetzt über einen Wechselrichter insgesamt 800 Watt je Haushalt ins Netz einspeisen. Dazu dürfen Solarmodule mit einer maximalen Gesamtleistung von 2.000 Watt installiert sein.
Der Wechselrichter stellt bei Balkonkraftwerken das zentrale Verbindungselement zwischen den Solarmodulen und der Steckdose dar. Seine wesentliche Funktion besteht darin, den von den Modulen erzeugten Gleichstrom in netztauglichen Wechselstrom umzuwandeln. Nur so ist die gewonnene Energie im eigenen Haushalt nutz- oder in das öffentliche Stromnetz einspeisbar.
Alte Geräte leisten oft weniger
Geräte für den deutschen Markt, die vor April 2024 – oder gar in den Jahren davor – verkauft und installiert wurden, besitzen dementsprechend oft weniger Ausgangsleistung als moderne Wechselrichter. Dazu sind ältere Gesamtanlagen im Zweifelsfall entsprechend schwächer dimensioniert als moderne Komplettpakete, da ohnehin nur 600 Watt erlaubt waren. Gerade hier kann es sich lohnen, den Aufrüst-Hebel anzusetzen.
Viele moderne Wechselrichter bieten außerdem smarte Funktionen wie das Auslesen der PV-Leistung via App oder die direkte Einbindung ins Smart Home. Gerade ältere oder günstigere Modelle bieten diese praktische Übersicht von Ertrag und Verbrauch nicht, sodass sich auch aus diesem Grund ein Upgrade des Wechselrichters rechnen könnte.
Wann lohnt sich eine Aufrüstung?
Entscheidend für die Aufrüstung ist vor allem die angepeilte Einspeiseleistung. Dazu ein kurzes Rechenbeispiel: Bei einem 600-Watt-Wechselrichter und einer passenden Modulleistung ist im deutschen Durchschnitt ein Ertrag von rund 600 kWh Strom erwartbar. Geht man von einer Direktverbrauchsquote von recht hohen 80 Prozent und einem lokalen Strompreis von derzeit günstigen 30 Cent pro kWh aus, werden hier rund 144 Euro im Jahr auf der Stromrechnung gespart.
Bei 800 Watt sind es, unter ansonsten gleichen Umständen, bereits 192 Euro im Jahr – es entsteht also eine Differenz von fast 50 Euro. Gerade der Verbrauchsaspekt ist dabei relevant: Je höher die Eigenverbrauchsquote, desto besser das Ergebnis; auch der persönliche Preis für Netzstrom spielt natürlich eine wichtige Rolle.

Je nach Leistung der angeschlossenen Module kann es sich also bereits lohnen, nur den Wechselrichter auszutauschen. Solarmodule sind in den allermeisten Fällen mit genormten MC4-Steckern versehen, diese lassen sich an so gut wie jeden modernen Wechselrichter anschließen. Der Vorteil: Wechselrichter allein sind nicht besonders teuer. Technisch einwandfreie Geräte wie den Hoymiles HMS-800W-T2 gibt es derzeit schon für um die 100 Euro. Entsprechend hätte sich ein Upgrade nach rund zwei bis drei Jahren amortisiert, wobei sich der Effekt bei steigenden Energiepreisen natürlich weiter verstärken kann. Verkauft man seinen gebrauchten Wechselrichter günstig weiter, geht die Rechnung noch schneller auf.
Diese Regeln und Normen gelten für Wechselrichter
Um den strengen deutschen Sicherheitsstandards zu entsprechen, muss jeder Wechselrichter mit einem NA-Schutz (Netz- und Anlagenschutz) ausgestattet sein. Dieses Sicherheitssystem sorgt dafür, dass das Balkonkraftwerk bei auftretenden Spannungsschwankungen unverzüglich vom Netz getrennt wird.
In der Praxis erfüllen nahezu alle Wechselrichter, die aktuell in deutschen Online-Shops als Teil von Balkonkraftwerk-Sets angeboten werden, diese wichtige Sicherheitsnorm. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wirft einen Blick in das Datenblatt des Geräts, das von seriösen Anbietern in der Regel online einsehbar ist.

Mehr Leistung durch moderne Module?
Sind auch die Solarmodule veraltet, kann sich aus finanzieller Sicht möglicherweise auch hier eine Aufrüstung lohnen. Aktuelle Solarpanels zeichnen sich vor allem durch folgende Merkmale aus:
Höherer Wirkungsgrad: Dank neuer Technologien wie PERC (Passivated Emitter and Rear Cell), HJT (Heterojunction Technology) oder TOPCon (Tunnel Oxide Passivated Contact) erreichen viele Solarpanels heute einen Wirkungsgrad von über 22 Prozent.
Bifaziale Technologie: Einige Module besitzen eine verglaste Rückseite, mit der sie zusätzliche Licht aufnehmen können, das von der Umgebung reflektiert wird – im Idealfall zum Beispiel von einem Flachdach aus Metall. Das kann die Energieausbeute um bis zu zehn bis zwanzig Prozent steigern. Auch bei der vertikalen Anbringung – zum Beispiel an einem Solarzaun – sind bifaziale Module unbedingt zu bevorzugen.
Bessere Leistung bei Schwachlicht: Verbesserte Zelltechnologien und Antireflexbeschichtungen ermöglichen eine effizientere Stromerzeugung bei diffusem Licht oder Bewölkung.
Größere Leistungsdichte: Durch Halbzellen-Technologie und größere Wafer-Formate (zum Beispiel M10 oder G12) liefern moderne Solarmodule oft 400 bis 600 WP Leistung pro Modul.
Besser gewappnet bei Verschattung: Moderne, hochwertige Solarmodule besitzen oft mehr Bypass-Dioden – das hilft, um die Leistungseinbußen bei Teilverschattungen zu minimieren. Außerdem lässt sich so das Problem von Modulschäden durch sogenannte Hotspots minimieren.

Moderne Solarpanels sind derzeit günstig wie nie: 500-Watt-Module gibt es je nach Hersteller schon zu einem Endkundenpreis von unter 100 Euro. Zwei davon lasten einen 800-Watt-Wechselrichter bereits gut aus. Das Upgrade älterer, weniger effizienter Module kann sich also auch hier lohnen, braucht allerdings ebenfalls zwei bis drei Jahre, um sich zu amortisieren. Je nach zur Verfügung stehendem Platz kann auch ein ergänzendes Solarmodul die Leistungslücke schließen. Dann muss kein Solarmodul verkauft bzw. recycelt werden. In diesem Fall kann allerdings ein Y-Adapter notwendig sein, wenn der Wechselrichter nicht genug Anschlüsse für ein weiteres Modul frei hat.
Wann lohnt sich ein Tausch des gesamten Balkonkraftwerks?
Übersteigen die Kosten für den Tausch von Solarmodulen oder Wechselrichter 300 bis 400 Euro, kann es sich aus Kostengründen lohnen, in ein komplett neues Balkonkraftwerk zu investieren. Derzeit gibt es bei Discountern sowie Markenanbietern steckerfertige Komplettsets mit modernen Komponenten, die zum Teil nur knapp 300 Euro kosten. Hier muss letztlich abgewogen werden, welche Elemente ausgetauscht werden sollen, wie das Leistungsprofil des Kraftwerks aussieht und wieviel Geld man im Jahr wirklich einsparen kann. Besonders umweltbewusste PV-Fans können natürlich auf ein paar zusätzliche gesparte Euro pro Jahr verzichten, um die Langlebigkeit der bereits installierten Komponenten besser auszunutzen – das muss aber letztlich jeder Ökostrom-Enthusiast für sich selbst entscheiden.
Fazit: Das Upgrade bestehender Komponenten eines Balkonkraftwerkes kann sich also durchaus lohnen – allerdings ist es wichtig, beim Tausch sehr genau auf Preis und Leistung zu achten. Gerade bei einem älteren Wechselrichter, der noch den alten Leistungsgrenzen entspricht oder keine smarten Funktionen besitzt, kann sich ein Tausch definitiv lohnen. Bei den Panels sollte abgewogen werden, ob man austauscht oder ergänzt. Ab einem bestimmten Punkt kann sich sogar eine komplette Neuanschaffung rentieren, insbesondere bei anhaltend hohen Strompreisen und einer hohen Eigenverbrauchsquote.
Woraus besteht ein Balkonkraftwerk?
Das wichtigste Element sind die Solarmodule – denn hier wird der Sonnenschein in Strom "umgewandelt". Je nach Größe, Preis und erwünschter Modul-Leistung sind ein bis vier dieser Module bei einem Balkonkraftwerk üblich. Die zweite wesentliche Komponente ist der Mikro-Wechselrichter, dieses Gerät wandelt den von den PV-Modulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann im Haushalt verbraucht werden kann. Der Wechselrichter wird mit MC4-Solarkabeln mit den Modulen verbunden, auf der anderen Seite führt dann ein Stromkabel zur Steckdose – es ist also wichtig, dass diese Kabel plus eventuell nötige Verlängerungen im Lieferumfang enthalten sind. Schließlich braucht es noch eine Halterung für den gewünschten Montage-Ort, zum Beispiel an der Balkonbrüstung, auf einem Flachdach oder direkt an der Hauswand.
Wie lange funktioniert ein Balkonkraftwerk?
Feste Glas-Solarmodule sind in der Regel nicht nur pflegeleicht, sondern auch ausgesprochen langlebig. Garantiezeiten von 15 bis 20 Jahren sind die Regel, vielfach verrichten die Module ihren Dienst aber auch signifikant länger. Derzeit gehen in der Bundesrepublik Module in Rente, die kurz vor oder nach der Jahrtausendwende installiert wurden. Auch Wechselrichter sind für den Dauereinsatz unter freiem Himmel ausgelegt, halten aber meist nicht ganz so lange durch – 15 Jahre sind aber trotzdem meist drin.
Muss ein Balkonkraftwerk angemeldet werden?
Das wichtigste Element sind die Solarmodule – denn hier wird der Sonnenschein in Strom "umgewandelt". Je nach Größe, Preis und erwünschter Modul-Leistung sind ein bis vier dieser Module bei einem Balkonkraftwerk üblich. Die zweite wesentliche Komponente ist der Mikro-Wechselrichter, dieses Gerät wandelt den von den PV-Modulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann im Haushalt verbraucht werden kann. Der Wechselrichter wird mit MC4-Solarkabeln mit den Modulen verbunden, auf der anderen Seite führt dann ein Stromkabel Headingh3Frage*Antwort116 Wörter, 817 ZeichenDas wichtigste Element sind die Solarmodule – denn hier wird der Sonnenschein in Strom "umgewandelt". Je nach Größe, Preis und erwünschter Modul-Leistung sind ein bis vier dieser Module bei einem Balkonkraftwerk üblich. Die zweite wesentliche Komponente ist der Mikro-Wechselrichter, dieses Gerät wandelt den von den PV-Modulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom um, der dann im Haushalt verbraucht werden kann. Der Wechselrichter wird mit MC4-Solarkabeln mit den Modulen verbunden, auf der anderen Seite führt dann ein Stromkabel zur Steckdose – es ist also wichtig, dass diese Kabel plus eventuell nötige Verlängerungen im Lieferumfang enthalten sind. Schließlich braucht es noch eine Halterung für den gewünschten Montage-Ort, zum Beispiel an der Balkonbrüstung, auf einem Flachdach oder direkt an der Hauswand.zur Steckdose – es ist also wichtig, dass diese Kabel plus eventuell nötige Verlängerungen im Lieferumfang enthalten sind. Schließlich braucht es noch eine Halterung für den gewünschten Montage-Ort, zum Beispiel an der Balkonbrüstung, auf einem Flachdach oder direkt an der Hauswand.
Wie viel Leistung darf ein Balkonkraftwerk haben?
Damit eine PV-Anlage als Balkonkraftwerk mit vereinfachter Anmeldung durchgeht, darf laut der Bundesregierung die installierte Leistung insgesamt 2.000 Watt nicht überschreiten. Es sind also beispielsweise vier Solarmodule à 500 Wp Leistung erlaubt. Allerdings müssen diese 2.000 Watt Modulleistung hinter einem Wechselrichter mit maximal 800 Watt Leistung hängen. In der Praxis bedeutet das: Auch an weniger sonnigen Tagen erreicht man die maximal erlaubten 800 Watt leichter, die ins Hausnetz eingespeist werden dürfen.
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