Bifaziale Balkonkraftwerke: Lohnt sich die Investition in doppelseitige Solarmodule?
Balkonkraftwerke zur nachhaltigen Energiegewinnung liegen im Trend, insbesondere bifaziale Module werden oft diskutiert. Was sich hinter dem Begriff bifazial verbirgt und ob sich eine Anschaffung lohnt, schlüsseln wir hier auf.
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Der Trend zu nachhaltiger Energiegewinnung setzt sich ungebrochen fort, und Balkonkraftwerke gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Dabei stellt sich die Frage, ob monofaziale oder bifaziale Module die bessere Wahl sind. Doch was bedeutet "bifazial" überhaupt, und wie sinnvoll sind diese Module im Kontext von Balkonkraftwerken?
Wir haben Florian Hockel, Director Business- und Service-Development Consumer Products bei TÜV SÜD befragt, stellen relevante Produkte vor und klären rechtliche sowie technische Fragen.
So funktioniert ein bifaziales Balkonkraftwerk
Ein bifaziales Balkonkraftwerk nutzt Solarmodule, die sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite Sonnenenergie aufnehmen und diese in Strom umwandeln. Während die Vorderseite direktes Sonnenlicht einfängt, nutzt die Rückseite reflektiertes Licht von Flächen wie Hauswänden, Balkongeländern oder dem Boden. So kann eine höhere Energieausbeute erzielt werden.
Tipp: Für eine möglichst hohe Energieausbeute sollte das Modul optimal positioniert sein.
Expertenmeinung von Florian Hockel (TÜV SÜD)
"Der Wirkungsgrad bifazialer Solarmodule liegt in der Regel zwischen 20% und 23% für die Vorderseite. Mit optimalen Bedingungen können durch die Nutzung der Rückseite Wirkungsgrade von bis zu 30% erreicht werden."
So hoch ist der Wirkungsgrad bifazialer Solarmodule
Der Wirkungsgrad der Vorderseite liegt typischerweise zwischen 20% und 22%, vergleichbar mit monofazialen Modulen. Durch die Nutzung der Rückseite kann der Gesamtwirkungsgrad je nach Reflexionsumgebung um 5% bis auf 30% gesteigert werden. Optimale Ergebnisse werden auf reflektierenden Untergründen wie Beton, Sand oder Schnee erzielt.
Fazit: Lohnen sich bifaziale Balkonkraftwerke?
Bifaziale Module sind eine lohnende Option, wenn die Rahmenbedingungen wie reflektierende Oberflächen oder freistehende Montage gegeben sind. Trotz höherer Anschaffungskosten kann sich die Investition durch die gesteigerte Energieausbeute auszahlen. Für begrenzte Platzverhältnisse oder weniger reflektierende Flächen sind jedoch einseitige Module oft die bessere Wahl.
Sind bifaziale Module sinnvoll?
Die Sinnhaftigkeit von bifazialen Modulen hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Montageort: Offene Balkone oder Flächen mit reflektierenden Hintergründen, wie helle Hauswände, Beton oder weiße Folien, sind ideal.
Kosten-Nutzen-Verhältnis: Bifaziale Module sind oft teurer als einseitige Module, bieten jedoch eine höhere Energieausbeute.
Platzverhältnisse: Bei kleinen Balkonen mit begrenztem Platz können einseitige Module ausreichend sein.
Welche Strafe droht bei zwei Balkonkraftwerken?
Der Betrieb von zwei Balkonkraftwerken kann Bußgelder oder die Abschaltung der Anlage zur Folge haben.Laut Paragraph §95 des Energiewirtschaftsgesetzes kann bei Verstoß ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro drohen.
Sind 2000-Watt-Balkonkraftwerke erlaubt?
Seit Mai 2024 sind Balkonkraftwerke mit 2000 Watt erlaubt, wenn die Wechselrichterleistung 800 Watt nicht überschritten wird.
Sind alle Glas-Glas-Module bifazial?
Es sind nicht alle Glas-Glas-Module bifazial.
Glas-Glas-Module überzeugen durch eine längere Lebensdauer und sind Umwelteinflüssen gegenüber widerstandsfähiger als Glas-Folie-Module. Wer sich für bifaziale statt monofaziale Module entscheidet, kann durch die Nutzung des reflektierten Lichts auf der Rückseite von einem erhöhten Gesamtertrag profitieren.
Was sind die Nachteile eines bifazialen Moduls?
Mit der Anschaffung eines bifazialen Moduls sind höhere Kosten verbunden. Zudem verlangen Installation und Wartung einen größeren Aufwand. Um den zusätzlichen Ertrag der Rückseite optimal nutzen zu können, ist eine komplexere Planung als mit monofazialen Modulen notwendig und es ergeben sich Einschränkungen in der Standortwahl.
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