Balkonkraftwerk: Selbst Strom produzieren in fünf Schritten
Mit einem Balkonkraftwerk können Sie selbst Solarstrom gewinnen. Lesen Sie hier, was Sie bei Anschaffung und Installation beachten sollten.
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- Was ist ein Balkonkraftwerk?
- In 5 Schritten zum Balkonkraftwerk
- Die Art der Steckdose
- Was kostet die Mini-PV-Anlage?
- Vorteile eines Stecker-Kraftwerks: Solar für zu Hause
- Nachteile eines Mini-Solarkraftwerks
- Auf dem Balkon das Smartphone laden: Solarladegeräte für das Handy
- Selbstversorgung unterwegs: Solaranlage für den Camping-Urlaub
In der Sonne auf dem Balkon sitzen und dabei auch noch Solarstrom gewinnen: Das ermöglicht ein sogenanntes Balkonkraftwerk. Die Mini-Solaranlage schließen Sie auf dem Balkon an die Steckdose an und der Strom fließt in das Netz des Hauses oder der Wohnung. Ganz schön praktisch! Aber ist das wirklich so einfach? Wir erklären, was Sie bei der Anschaffung, Anmeldung und Inbetriebnahme Ihres Balkonkraftwerks beachten sollten.
Bei der Sunset SUNpay 300S 29034 Solaranlage handelt es sich um ein klassisches Plug-and-Play-Modell zum einfachen Einstieg in die Solartechnik. Das leistungsstarke Solarmodul ist mit hocheffizienten monokristallinen Zellen ausgestattet. Die strukturierte Zellenoberfläche ermöglicht eine hohe Stromausbeute. Im Set sind bereits alle Bestandteile der Anlage enthalten.
Was ist ein Balkonkraftwerk?
Obwohl es in dem Begriff drinsteckt, verbirgt sich dahinter kein Kraftwerk als solches, sondern vier verschiedene Komponenten zur Gewinnung und Einspeisung von Sonnenstrom. Für Ihr eigenes Balkonkraftwerk brauchen Sie:
- ein Solarmodul, das die Energie der Sonne aufnimmt
- einen Wechselrichter, der den Strom korrekt in die Hauselektrik einspeist
- passende Kabel und Stecker
- eine Vorrichtung zur Befestigung am Balkongeländer oder einen Ständer zum Aufstellen (in einigen Fällen zusätzlich zu erwerben)
- zusätzlich nötig: Wieland-Steckdose, ebenfalls zum Einspeisen notwendig
Der Strom fließt, wenn die Sonne scheint, über den Wechselrichter dann quasi "rückwärts" ins Stromnetz. Die Geräte heißen deswegen auch oft steckerfertige Solaranlagen, Stecker-Solaranlagen oder Plug-in-Solaranlagen. Über den Wechselrichter dürfen maximal 600 Watt ins Stromnetz gelangen. Die Plug-in-PV-Anlagen selbst aufzustellen und anzuschließen, ist seit 2018 erlaubt. Da die Solargeräte Gleichstrom erzeugen, im Haus aber Wechselstrom aus der Steckdose kommt, benötigen Sie den Wechselrichter zwischen Modul und Steckdose.
Gut zu wissen: Die Balkonsolaranlagen können nur unmittelbar während der Erzeugung Energie abgeben; Energie speichern können sie dagegen nicht. Nicht genutzte Energie geht in das Stromnetz Ihres Stromversorgers über. Daher ist es sinnvoll, Geräte wie Waschmaschine oder Spülmaschine mittags anzuschalten, wenn die Solaranlage den höchsten Ertrag bringt.
In 5 Schritten zum Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk nehmen Sie am besten Schritt für Schritt in Betrieb. Wir haben in fünf Schritten zusammengefasst, was dabei wichtig ist.
1. Planung des Standortes und Absprache mit dem Vermieter
Als erstes müssen Sie den besten Standort für die Anlage finden. Ideal dafür ist ein Südbalkon. Ost- und Westlage ist aber auch möglich. Am besten funktioniert die Anlage, wenn sie außen am Geländer gen Himmel geneigt befestigt ist. Deswegen sollten Sie, falls Sie zur Miete wohnen, auch immer den Vermieter über Ihre Pläne informieren. Zwar ist das Aufstellen legal und frei von Gefahren, aber die Optik könnte stören. Im besten Fall halten Sie Bilder des Systemes bereit, damit sich das Gegenüber die Pläne vorstellen kann.
Falls Ihr Vermieter den Standort nicht erlaubt, können Sie die Anlage auch auf der Balkonfläche auf einem Ständer platzieren. Hier handelt es sich im Mietverhältnis um die vertragsgemäße Nutzung des Balkons, ähnlich wie beim Aufstellen von Tischen, Stühlen oder dem Sonnenschirm. Trotzdem sollte der Vermieter hier vorher eingeweiht sein. Bei der Aufständerung ist ebenfalls zu bedenken, dass die umliegenden Balkone Schatten auf die Anlage werfen könnten. Eine mögliche Lösung: Rollen unter das Gestell montieren und die Solarpanels im Tagesverlauf verschieben.
2. Anschaffung der Anlage
Sind diese Fragen geklärt, können Sie auch schon die Anlage aussuchen. Die Lieferung der Mini-PV-Anlage kann wegen der hohen Nachfrage im Sommer nämlich einige Wochen dauern.
Die Sunset SUNpay 300S 29034 Solaranlage ist ein gutes Modell für Einsteiger. Die Verwendung von spezialgehärtetem Solarglas, EVA-Kunststoff sowie einem eloxierten Aluminiumrahmen stellt eine langjährige Nutzung sicher. Der Modulwechselrichter wandelt den gewonnenen Gleichstrom in netzkonformen Wechselstrom um. Er kann an der mitgelieferten Montagehalterung an der Wand oder auch am Balkon angebracht werden.
Die harten Fakten:
Modulwechselrichter: Abm. (LxBxH) 1480 x 992 x 30 mm
Gewicht: 16 kg
Empf. PV Leistung: 300 Wp
Stecker MC4
Im Lieferumfang sind das Solarmodul AS 300S, der Wechselrichter 300 VA, ein montagefertiges, fünf Meter langes Kabel für AC-Montage, eine universell einsetzbare Halterung aus Edelstahl, ein AC-Stecker und eine Bedienungsanleitung enthalten.
3. Anmeldung beim Netzbetreiber
Nach dem Bestellen folgt die in Deutschland notwendige Anmeldung beim Stromnetzbetreiber. Der muss nicht identisch mit ihrem Anbieter sein, sie können im Internet nach "Stromnetzbetreiber + Wohnort" suchen und werden fündig. Viele Betreiber bieten vorgefertigte Formulare für die Anmeldung an. Sie tragen dann Adresse, Stromzähler-Nummer und Leistung der Stecker-Solaranlage ein. In anderen Orten ist das nicht so einfach: Dort bauen die Behörden hohe bürokratische Hürden in Form von komplizierten Formularen auf. Hier ist es sinnvoll, dran zu bleiben und sich Zeit für die Anmeldung zu nehmen.
Nach der Anmeldung prüft der Stromnetzbetreiber, ob Ihr aktueller Stromzähler geeignet ist oder ausgetauscht werden muss. Für den Betrieb des Balkonkraftwerks nicht geeignet sind analoge Zähler mit Drehscheibe. Die Scheibe würde sich nämlich rückwärts drehen, wenn Sie zu einem Zeitpunkt mehr Strom produzieren als Sie verbrauchen.
Ein geeigneter Stromzähler ist digital und hat mindestens eine sogenannte "Rücklaufsperre". Die meisten Stromnetzbetreiber werden sogar einen Zwei-Richtungs-Zähler verlangen, der auch den eingespeisten Strom misst. Falls der Stromzähler getauscht werden muss, erledigt der Netzbetreiber den Tausch meist innerhalb einiger Wochen und häufig sogar kostenlos, da sowieso irgendwann die analogen Zähler gegen die digitale Variante getauscht werden müssen.
4. Anmeldung bei der Bundesnetzagentur
Die Plug-in-Solaranlage für den Balkon müssen Sie dann noch zusätzlich bei der Bundesnetzagentur ins Marktstammdatenregister eintragen. Das dauert 15 bis 20 Minuten online: Sie erstellen zunächst ein Benutzerkonto, legen sich unter dem Punkt Marktakteur als "Anlagebetreiber" an und registrieren schließlich das Balkonkraftwerk.
5. Aufstellen und Einrichten des Balkonkraftwerks
Wenn Sie das gewünschte Modell online bestellt haben, erhalten Sie nach einigen Wochen Lieferzeit ein recht sperriges Paket per Post. Als erstes prüfen Sie dann, ob alle Bestandteile vorhanden sind. Bei einem Komplettset sind das:
- Solarmodul
- Wechselrichter
- Kabel vom Wechselrichter zum Solarmodul
- Kabel vom Wechselrichter zur Balkonsteckdose
- Ständer/Gestell und Schrauben
Jetzt das Modul in einem Winkel von 30 bis 60 Grad außen am Balkon anbringen, flach wie einen Sichtschutz fest montieren oder mithilfe der Aufständerung aufstellen. Anschließend den Stecker in die Außensteckdose am Balkon stecken, damit der Strom ins Stromnetz der Wohnung oder des Hauses fließen kann.
Die Art der Steckdose
Weil die Solaranlagen auf das Plug-and-Play-Prinzip ausgerichtet sind, funktioniert technisch gesehen auch eine ganz normale Steckdose, die auch Schuko (Schutzkontakt) genannt wird. In Deutschland brauchen Sie allerdings einen spezielle Einspeisesteckdose, die sogenannte Wieland-Steckdose. Diese kostet um die 30 bis 60 Euro plus Einbau. Die Einspeisesteckdose verhindert, dass sich der Stecker im laufenden Betrieb einfach ziehen lässt. Dafür muss der Stecker zuerst entriegelt werden. Außerdem liegen die Kontakte nicht frei wie beim Schuko-Stecker.
Was kostet die Mini-PV-Anlage?
Für das Komplettpaket aus Solarmodul, Wechselrichter (400 Watt bis 600 Watt), Kabel, Stecker und Gestell können Sie mit 500 bis etwa 1.500 Euro rechnen. Wegen der hohen Nachfrage steigen die Preise derzeit aber zusätzlich.
Auch idealo hat einige Mini-PV-Anlagen der Marke Lieckipedia im Sortiment. Die Lieckipedia-Solaranlage hat eine Höchstleistung von 600 Watt, die bei durchschnittlich fünf Sonnenstunden am Tag bis zu drei Kilowattstunden Strom selbst erzeugt.
Die harten Fakten:
- Solarmodul in der Größe L/B/H 1708 x 1133 x 30 mm
- Gewicht 21,5 kg
- Max. Leistung 400 Wp
- Betriebstemperatur- 40°C bis 85°C
- Mit Wechselrichter Growatt MIC 600TL-X
Der Growatt MIC 600TL-X ist speziell für den deutschen Markt entwickelt und auf 600 Watt gedrosselt worden. Mit dem enthaltenen WiFi-Modul könen Sie den Betrieb Ihres PV-Systems ganz einfach von überall kontrollieren. Nach dem Log-in erhalten Sie eine Übersicht über den Energieertrag, den finanziellen Ertrag und zur Umweltbilanz. Sie können also mit einem Blick überprüfen, ob das System richtig funktioniert, und da die Daten in Echtzeit aktualisiert werden, sehen Sie stets die aktuellen Zahlen.
Vorteile eines Stecker-Kraftwerks: Solar für zu Hause
Wir haben die wichtigsten Vorteile eines Balkonkraftwerks einmal hier aufgelistet:
- geringe Kosten und nach einmaliger Anschaffung auch keine laufenden Kosten
- geringer Aufwand: Die Installation kann beim Balkonkraftwerk, anders als zum Beispiel bei einer Photovoltaik-Anlage, auch von Laien durchgeführt werden. Dafür sind die Geräte schließlich konzipiert und es ist in Deutschland auch ausdrücklich erlaubt.
- klimafreundlich: Mit dem Balkonkraftwerk nutzten Sie die Energie der Sonne, um einen Teil Ihres Stromverbrauchs zu decken
- geringer Wartungsaufwand: Die Garantie auf die Solarzellen geht oft 20 bis 30 Jahre, auf die Elektronik wie den Wechselrichter in der Regel zehn Jahre. Auf die Laufzeit gerechnet lohnt sich also der Kaufpreis
Nachteile eines Mini-Solarkraftwerks
Ein Balkonkraftwerk hat allerdings auch einige Nachteile:
- Leistungsbegrenzung: Eine Balkon-Solaranlage darf maximal 600 Watt Energie liefern. Grob ergeben sich dadurch 300 bis 600 Kilowattstunden, die pro Jahr eingespart werden können. Große PV-Anlagen liefern deutlich mehr.
- keine Einspeisevergütung: Den Strom, den Sie nicht unmittelbar selbst verbrauchen, speisen sie ins Stromnetz ein, ohne dafür eine Vergütung zu erhalten.
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Auf dem Balkon das Smartphone laden: Solarladegeräte für das Handy
Wer die Kraft der Sonne nutzen, aber nicht direkt viel Geld ausgeben möchte, kann immerhin sein Handy auf dem Balkon laden. Möglich macht das ein Solarladegerät, das es bereits ab etwa 30 Euro zu kaufen gibt. Neben der klassischen Version mit faltbaren Solarpanelen gibt es sogar Solar Powerbanks zum induktiven Laden ohne Kabel wie dieses Modell vom Hiluckey.
Selbstversorgung unterwegs: Solaranlage für den Camping-Urlaub
Bei Amazon ist derzeit keine steckerfertige Solaranlage für den Balkon zu kaufen. Dafür hat der Versandriese zahlreiche Modelle für die autarke Stromversorgung auf Reisen im Wohnmobil im Sortiment.
Dieses Solarpanel-System von ECO-Worthy ermöglicht Ihnen das Wiederaufladen sowie das am Leben halten Ihrer Batterien während des Urlaubes. Neben den Solarmodulen enthält das Set auch alle notwendigen Zubehör-Teile für die Inbetriebnahme. Zudem glänzt es mit Top-Bewertungen bei Amazon.
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Balkonkraftwerke lohnen sich laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen fast immer. Standort und Nutzungsverhalten haben allerdings Einfluss darauf, wie schnell sich die Anschaffung rechnet. Da man keine Vergütung für den erzeugten Strom erhält, ist es ratsam, den Strom direkt zu verbrauchen, indem Sie Ihre Elektrogeräte dann betreiben, wenn die Sonne scheint. Bei einer Leistung von 600 Watt und bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde können so jährlich bis zu 200 Euro eingespart werden.
Welche Gesetzesänderungen gab es in Bezug auf Balkonkraftwerke im Jahr 2024?
2024 sind in Deutschland Änderungen für die Nutzung von Balkonkraftwerken in Kraft getreten. Das waren relevante Neuerungen:
Erhöhung der Leistungsgrenze: Die bisherige Obergrenze (Bagattelgrenze) für Balkonkraftwerke wird von 600 Watt auf 800 Watt angehoben.
Vereinfachtes Anmeldeverfahren: Die Anmeldung eines Balkonkraftwerks im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur wird wesentlich vereinfacht.
Schuko-Stecker offiziell erlaubt: Die Nutzung von Standard-Schuko-Steckern für die Installation wird explizit erlaubt, wodurch die Installation und Inbetriebnahme von Balkonkraftwerken erleichtert wird.
Neuerungen im Mietrecht: Änderungen im Mietrecht sollen es Mietern erleichtern, Balkonkraftwerke zu installieren.
Was ist der Unterschied zwischen 600 und 800 Watt Balkonkraftwerken?
Der Unterschied zwischen einem 600W und einem 800W Balkonkraftwerk liegt hauptsächlich in der Leistungsfähigkeit und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Energieerzeugung sowie die Amortisationszeit. Ein 800W Balkonkraftwerk kann mehr elektrische Energie erzeugen als ein 600W System, da es eine höhere maximale Leistung aufweist. Dies bedeutet, dass bei optimalen Bedingungen das 800W System mehr Strom produzieren kann und damit einen höheren Einfluss auf die Stromrechnung hat. Allerdings sind Geräte mit 800W in der Regel auch teurer.
Mit den neueren Regelungen ab 2024, die eine Leistungsobergrenze von bis zu 800 Watt erlauben, werden 800W Systeme zunehmend attraktiver.
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