Die Zukunft der Balkonkraftwerk-Speicher?

Höhere Kapazität, mehr Power: Anker Solix Solarbank 3 E2700 Pro vorgestellt

68% mehr Speicherkapazität, höhere Eingangsleistung und ein bidirektionaler Wechselrichter – was der neue Anker-Speicher bietet und wie man beim Kauf jetzt schon sparen kann.

Der neue Balkonkraftwerkspeicher Anker Solix Solarbank 3 Pro.
Der neue Balkonkraftwerkspeicher Anker Solarbank 3 E2700 Pro im Einsatz. Unter dem Hauptgerät sieht man den Zusatzakku mit weiteren 2,7 kWh Speicherkapazität. Foto: Kleines Kraftwerk / Anker
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Ende April soll die neueste Generation des Balkonkraftwerk-Speichers von Anker hierzulande auf den Markt kommen. Dass ein neuer, größerer und vermutlich auch leistungsstärkerer Solarbank-Nachfolger in den Startlöchern steht, das galt in der Branche schon länger als offenes Geheimnis. Jetzt hat der chinesische Hersteller Anker den Vorhang gelüftet und das Gerät ausführlich vorgestellt, inklusive Leistungsdaten und langer Feature-Liste. Dank neuer Funktionen, modularer Erweiterbarkeit und einer beeindruckenden Speicherkapazität ist die Solarbank 3 weiterhin spannend für Betreiber von Balkonkraftwerken, aber auch für PV-Interessierte und DIY-Enthusiasten, die über die Anschaffung einer großen Photovoltaik-Anlage nachdenken.

Ein genereller Überblick über den technischen Stand und die Rentabilität von Solarspeichern sowie die verschiedenen Anbieter auf dem deutschen Markt der Balkonkraftwerkspeicher finden Sie übrigens an folgender Stelle:

Solarbank 3 Pro: Viel Leistung, maximal erweiterbar

Die Anker Solix Solarbank 3 Pro ist mehr als ein weiterer, speziell auf Balkonkraftwerke zugeschnittener Solarspeicher. Vielmehr will der Hersteller damit die Brücke schlagen in Richtung großer Heimspeicher für klassische PV-Anlagen. Denn: Mittels einer Combiner-Box können bis zu vier Türme, die jeweils wiederum aus sechs Solarbank-3-Einheiten bestehen, zusammengeschlossen werden – so ergibt sich eine Speicherkapazität von über 64 Kilowattstunden.

Doch der Reihe nach: Die Anker Solix Solarbank 3 E2700 Pro weißt grundsätzlich eine Speicherkapazität von 2,7 kWh auf – ein deutliches Plus von 68% im Vergleich zu den 1,6 kWh des Vorgängermodells. Preislich liegt das Gerät von Anker bei einer UVP von 1.499 Euro. Die Solarbank 3 Pro lässt sich mithilfe zusätzlicher Akku-Blöcke (UVP: 899 Euro) – fünf an der Zahl können mit einer Grundeinheit kombiniert und aufeinander gestapelt verwendet werden – zu einem Stromspeicher mit 16,2 kWh Kapazität erweitern.

Für Besitzer von Balkonkraftwerken ist dies natürlich überdimensioniert – selbst mit einer Vier-Modul-Anlage mit bis zu 2.000 Wp Leistung würden sechs Speicherblöcke natürlich nicht täglich mit Sonnenstrom aufgeladen werden. Dieses Feature sowie das oben beschriebene Zusammenschalten vier solcher Sechser-Blöcke richtet sich damit klar an Betreiber von richtigen PV-Anlagen auf Dächern. Die dann aber natürlich auch nicht mehr unter die Vorteile von Balkonkraftwerken fallen. Stichwort: vereinfachte Anmeldung und AC-seitiger Anschluss ohne Elektrofachbetrieb.

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Die Anker Solix Solarbank 3 Pro von vorn - das Gerät wiegt 29 Kilogramm.
Die Anker Solix Solarbank 3 Pro von vorn - das Gerät wiegt 29 Kilogramm und ist circa 3 Zentimeter höher als die Solarbank 2 Pro. Foto: Kleines Kraftwerk / Anker
Die Anker Solix Solarbank 3 Pro hat an der Seite ein Druckventil und die Steckdose, aus der bis zu 1200 Watt fließen.
Die Anker Solix Solarbank 3 Pro hat an der Seite ein Druckventil und die Steckdose, aus der bis zu 1200 Watt fließen. Foto: Kleines Kraftwerk / Anker
Die Rückseite der Solarbank 3 Pro ist nahezu identisch zum Vorgängermodell.
Die Rückseite der Solarbank 3 Pro ist nahezu identisch zum Vorgängermodell. Foto: Kleines Kraftwerk / Anker
Bis zu acht Module mit insgesamt 3600 Wp Leistung können an den Speicher angeschlossen werden.
Bis zu acht Module mit insgesamt 3600 Wp Leistung können an den Speicher angeschlossen werden. Foto: Anker
Neben dem Akku sitzen ein Solarregler und ein Mikrowechselrichter unter der silbernen Hülle.
Die Anker-Grafik zeigt: Neben dem Akku sitzen ein Solarregler und ein Mikrowechselrichter unter der silbernen Hülle. Foto: Anker
 der Solarbank 2 werden die Zusatzbatterien einfach unter das Hauptmodul gesteckt.
Wie bei der Solarbank 2 werden die Zusatzbatterien einfach unter das Hauptmodul gesteckt. Plug & Play eben. Foto: Anker
Vier Speichtertürme mit Anker Solarbank 3 Pro Modulen
In der Zukunft wird das System auf eine Kapazität von knapp 65 kWh erweiterbar sein. Foto: Anker

Die technischen Merkmale

Wie beim Vorgängermodell setzt Anker auf moderne Lithium-Eisenphosphat-Batterien, die mindestens 6.000 Ladezyklen ohne nennenswerte Einbußen bei der Kapazität mitmachen. Dank verbauter „Thermal Boosting“-Technologie fällt die Temperatur des Speichers nie in für die Beladung kritische Temperaturbereiche und kann somit selbst bei frostigen Temperaturen draußen im Garten oder auf einem Balkon betrieben werden. Weitere Features und technische Details sind:

  • 8 MC4-Eingänge mit 4 MPP-Trackern

  • Gesamt-Eingangsleistung: 3.600 Wp

  • bidirektionaler Wechselrichter, der sowohl ins Haus einspeisen als auch den Speicher mit (günstigem) Netzstrom laden kann

  • KI-Technologie sorgt für eine Optimierung des Energiemanagements und größere Einspar-Potenziale

  • smarte Kommunikation mit Anker Smart Meter und Anker Smart Plugs

  • auch mit Shelly 3EM und Shelly Pro 3EM kompatibel

  • Gewicht: 29 Kilogramm

Dynamische Stromtarife nutzen, Blackouts überbrücken

Im (unwahrscheinlichen) Fall eines Stromausfalls kann die Solix Solarbank 3 Pro wie eine Powerstation zur Versorgung mit Notstrom genutzt werden: An der Seite des Geräts sitzt eine AC-Steckdose, die Verbraucher wie Kühlschrank, Router, Ladegeräte und Co. mit Strom versorgen kann. 1200 Watt Ausgangsleistung sind hier drin, die Solarbank 2 konnte an dieser Stelle nur mit 1000 Watt punkten.

Weil der neue, bidirektionale Wechselrichter, der in den Solarspeicher integriert ist, eine Ladefunktion aus der Steckdose bietet, kann die Solarbank 3 Pro sogar geladen werden, wenn die Sonne an bewölkten Sommertagen nicht durchgehend scheint. Hierbei soll die sogenannten "AnkerIntelligence"-KI ihre Stärken ausspielen. Laut Hersteller werden "Wetterprognosen und Verbrauchsmuster genutzt, um die beste Lade- und Entladestrategien zu erstellen."

Wie das Vorgängermodell kann die Solarbank 3 Pro ihr Potenzial hinsichtlich einer höheren Eigenverbrauchsquote oder gar einer angestrebten Nulleinspeisung natürlich nur ausspielen, wenn ein Smart Meter im Stromkasten des Hauses den Verbrauch erfasst und in Windeseile an den Stromspeicher weitergibt. Anker setzt hier einerseits auf ein hauseigenes Modell, bietet aber auch eine Vernetzung via Shelly (Pro) 3EM an. Anker Smart Plugs werden ebenfalls unterstützt und können helfen, mehr selbst produzierten Sonnenstrom zu nutzen – so effizient und schnell wie bei einer Smart-Meter-Installation wird das System dadurch aber nicht.

Preise und Verfügbarkeit der Solarbank 3 Pro

Aktuell läuft bei einigen deutschen Balkonkraftwerk-Spezialisten wie Kleines Kraftwerk oder Yuma, aber auch beim Hersteller Anker selbst eine zeitlich befristete Registrierungsaktion für den neuen Speicher. Wer sich bis zum 28. April in den jeweiligen Online-Shops mit seiner Email-Adresse einträgt, der profitiert von einigen Vorteilen: Neben einem 20% Rabatt auf die UVP von 1.499 Euro winken ein Anker Smart Meter sowie Anker Smart Plugs als Gratis-Boni für Schnellentschlossene. Ähnlich wie bei Modulen und Wechselrichtern gilt übrigens auch bei Solarspeichern, dass auf diese Produkte derzeit keine Mehrwertsteuer anfällt, eine smarte und unkomplizierte Fördermethode der Bundesregierung.

Ob sich bei einem Balkonkraftwerk ein Speicher lohnt, hängt von mehreren Parametern ab. Bei nur einem Solarmodul mit bis zu 500 Wp Leistung ist das leider nicht der Fall. Wer jedoch zwei oder mehr Module betreiben kann, der wird in sonnenreichen Stunden unweigerlich mehr Strom produzieren als seine ständigen Verbraucher untertags aus dem Netz ziehen. Möchte man diesen überschüssigen Strom nicht verschenken, kann sich ein Speicher rechnen. Ein Haushalt mit bis zu zwei Personen sollte mit einer Speichergröße von 1-2 kWh gut zurecht kommen, größere Familien mit vier oder mehr Personen und ebenso vielen Modulen am Balkonkraftwerk können über eine Erweiterung auf 3-5 kWh nachdenken.

Bei den allermeisten Systemen braucht es keine zusätzlichen Kabel oder Stecker. Die MC4-Stecker, die aus den Solarmodulen kommen, können entweder direkt an die MC4-Eingänge des Speichers angeschlossen werden oder werden mit einem, dem Speicher beiliegenden Kabel verbunden. Wer mehr Solarpanels anschließen möchte, als der Speicher Eingänge hat, der braucht eventuell einen MC4 Y-Stecker. Wenn im Speicher kein Wechselrichter integriert ist, muss der Strom aus der Batterie noch in einen externen Wechselrichter und vor dort in die Steckdose. Generell ist die Verkabelung nur unwesentlich komplizierter als bei einem Balkonkraftwerk ohne Speicher.

Aufgrund der standardisierten Steckverbindungen (MC4-Solarkabel) der Module ist das Nachrüsten eines Speicher denkbar einfach. Kauft man einen Speicher ohne integrierten Wechselrichter nach, dann wird dieser Speicher einfach zwischen die Module und den Wechselrichter geschaltet. Entscheidet man sich bei einem bereits bestehenden Balkonkraftwerk mit Wechselrichter für den Kauf eines Speicher mit verbautem Wechselrichter, dann wird der bereits vorhandene Wechselrichter nicht mehr benötigt.

Mittlerweile gibt es zahlreiche Firmen, die den wachsenden Markt der speziell auf Balkonkraftwerke zugeschnittenen Solarspeicher für sich entdeckt haben. Zu den bekanntesten Marken zählen Anker, Zendure und EcoFlow, doch auch die Speicher von Growatt, Marstek, AlphaESS, Sunbooster, Jackery oder Maxxisun werden in etlichen Online-Shops angeboten. Weitere in Deutschland, Österreich und der Schweiz angebotene Marken von Speichern für Balkonkraftwerke sind: EAS, Tsun, BigBlue, Xoro Solar, EET, Gospower, Be Cool, Blue Palm, Green Solar, Soleis, Spaun, Plenti Solar, Dyness, DMEGC, Storcube, Sunlit, Asgoft und Bluetti.

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