Wohnraumlüftung

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung

Verbrauchte Luft raus, frische Luft rein, und das mit möglichst geringem Energieverlust: Der Einbau einer kontrollierten Wohnraumlüftung macht es möglich. So eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung deckt beinahe den gesamten Heizbedarf Ihres Hauses und sorgt im Sommer zudem für kühle Zimmer, in denen man erholsamen Schlaf findet!

Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung
Lüftungsöffnungen lassensich wie hier im Boden,aber auch in Wand oderDecke integrieren.
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Egal, ob Sie neu bauen oder energetisch sanieren: Um das Thema Lüften kommen Sie nicht herum. Denn die Vorgaben der Energieeinsparverordnung bei Neu- und Umbau führen zu einem grundsätzlichen Problem, das Kritiker gerne mit den Worten „Leben in der Plastiktüte“ beschreiben: Gemeint ist hiermit, dass der kontinuierliche Luftaustausch (durch Fugen, Ritzen, Bauwerksspalten, Undichtigkeiten) in entsprechend gedämmten Gebäuden gegen Null geht.

Diesem Umstand müssen Sie stärker als bisher mit einem konsequenten Lüftungsverhalten – am besten mit einer automatischen Lüftungsanlage – begegnen, ansonsten drohen Gebäudeschäden durch Durchfeuchtung und Schimmel oder sogar Gesundheitsrisiken durch Luftfeuchtigkeit und verbrauchte Luft.

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Eine zentrale, kontrollierte Wohnraumlüftung übernimmt diese Aufgabe für Sie komplett: Sie gewährleistet den Grundaustausch verbrauchter Raumluft und lüftet sensorgesteuert zusätzlich, wenn bestimmte Kennwerte (Luftfeuchte, Temperatur oder CO2-Gehalt) über-/unterschritten werden.

Schimmel durch falsches Lüftungsverhalten

Der TÜV Rheinland machte schon im Jahr 2009 im Rahmen des Schimmelsymposiums auf das Thema Lüften aufmerksam. Sachverständige, Energieberater, Architekten und Fachhandwerker diskutierten Ursachen, Folgen und Schadensbehebung. Ein Ergebnis: Es sind schon lange nicht mehr hauptsächlich Altbauten, sondern zunehmend Neubauten und sanierte Objekte, die Probleme mit Schimmel haben. Und das ist leicht nachvollziehbar: Auf jeden Quadratmeter Neubaufläche in Massivbauweise kommen rund 100 Liter Wasser, das in verschiedenen Baustoffen enthalten ist. Bei 100 Quadratmetern Wohnfläche kommen also 10 Kubikmeter Wasser zusammen.

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung

Um dies zu vermeiden, muss ein entsprechender Luftaustausch gewährleistet werden. Moderne Wohnraumlüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung gewähren einen konstanten Luftaustausch und reduzieren gleichzeitig Wärmeverluste, die beim konventionellen Lüften entstehen (siehe Tabelle unten). Die Anlage muss von einem Fachhandwerker geplant und in Betrieb genommen werden, bei der Installation selbst können Sie jedoch in Abstimmung mit dem Handwerker sehr gut Eigenleistung einfließen lassen und dadurch Geld sparen. Außerdem gibt es Förderprogramme für den Einbau einer solchen Anlage.

Das hier gezeigte Luftverteilsystem Comfofresh in Floor der Firma Zehnder Comfosystems eignet sich sehr gut für den Sanierungsbau: Die flexiblen Schläuche können an Dachbalken entlang geführt und in abgehängten Decken versteckt werden. In diesem Fall bieten sich besonders gut klassische Decken- bzw. Wandlüftungskästen mit Tellerventilen an.

Moderne Lüftungsgeräte wie z. B. von Zehnder Comfosystems sind mit effizienten Wärmetauschern ausgerüstet. Aus der Abluft werden im Kreuzgegenstromprinzip ca. 90 % der Wärmeenergie über dünne Kunststofffolien auf die Zuluft übertragen. So bleibt die Wärme im Haus, die Luft ist jedoch frisch. Im Sommerbetrieb lässt sich diese Funktion abstellen.

Fördermittel für Lüftungsanlagen

Seit 1. März 2011 werden wieder einzelne Sanierungsmaßnahmen über das KfW-Programm Energieeffizient Sanieren gefördert, so auch der Einbau einer Lüftungsanlage. Voraussetzung: Die Energiebilanz des Wohngebäudes wird verbessert und technische Mindestanforderungen werden eingehalten: "Für Sanierungs­maßnahmen an Heizung und Lüftungs­anlagen erhalten Sie jetzt höhere Förder­mittel. Mit dem Lüftungspaket profitieren Sie von Fördermitteln, wenn Sie eine Lüftungs­anlage mit Wärme­rück­gewinnung einbauen oder erneuern. Voraus­setzung: Sie führen gleich­zeitig mindestens eine weitere Energie­effizienz­maßnahme an der Gebäude­hülle durch - zum Beispiel Wände dämmen oder Fenster erneuern", informiert die KfW.
Praxistipp: Anträge stets vor Erwerb bzw. vor Sanierungsbeginn bei der KfW stellen! Weitere Infos unter www.kfw.de.

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Aus sonderheft 2/2011