Mobile Klimaanlagen für die Wohnung
Nicht nur in der Dachgeschosswohnung wird es im Sommer schnell unerträglich heiß, wenn die Fassadendämmung unzureichend ist oder ein effektiver Sonnenschutz vor dem Fenster fehlt. Gerade Mieter können an diesen Mängeln an der Wohnung aber nur wenig ändern. Da muss eine Klimaanlage für die Wohnung her.
Sicher, eine moderne Klimaanlage kühlt Ihre Wohnung – doch welche Klimaanlage eignet sich für Ihre Ansprüche? Das Video erklärt, wie das das optimale Klimagerät für sich finden:
Wenn alle Tipps für kühle Räume und auch sorgfältiges Lüften nicht ausreichen, um die aufgeheizte Wohnung abzukühlen, schauen sich viele Mieter nach einer Klimaanlage für die Wohnung um. Hier fällt auf, dass die Begriffe Klimaanlage und Klimagerät oft durcheinander gebracht werden. Dabei ist der Untersched einfach erklärt:
- Eine Klimaanlage ist eine fest verbaute technische Anlage zum Kühlen und Heizen des ganzen Hauses. Die zentrale Lüftungsanlage ist über Luftschächte mit allen Räumen verbunden und wird daher meist nur in der Entstehungdphase eines Hauses eingebaut – wenngleich auch ein nachträglicher Einbau möglich ist.
- Bei Klimageräten handelt es sich hingegen um mobile Kühlaggregate, die zur nur zeitweisen Kühlung einzelner Räume eingesetzt werden.
Kühlen kann die Klimaanlage, weil in ihr ein Kältemittel zirkuliert, das ständig zwischen dem flüssigen und gasförmigen Aggregatzustand wechselt. Dafür braucht das Kältemittel R290 Energie, die aus der Raumluft gewonnen wird.
Die beste Klimaanlage für große Räume ist die fest installierte Klimaanlage. Sie hat nicht einen hohen Wirkungsgrad und ist daher auch im Betrieb vergleichsweise günstig. Wer keine zentrale Klimaanlage einbauen kann, ist auf mobile Geräte angewiesen, die die Luft in kleinen Räumen zwar auch um ein paar Grad Celsius herunterkühlen können, aber niemals so effizient arbeiten wie eine Split-Anlage.
Doch um zumindest das Schlafzimmer für die Nacht auf engenehme Temperaturen herunterzukühlen, sind Wohnungs-Klimaanlagen oft die einzige Lösung. Eine mobile Klimaanlage verspricht kühle Luft im Zuhause ohne bauliche Veränderungen.
Welche Wohnungs-Klimaanlage für wen?
Ist keine zentrale Wohnraumlüftung verbaut, muss man sich mit einem mobilen Klimagerät behelfen, wenn die Wohnung von Sommerhitze befreit werden soll. Hier haben Sie die Wahl zwischen mobilen, in jedem Raum aufstellbaren Monoblock-Klimageräten und aufwendiger, daher nur dauerhaft zu installierenden Split-Kühlaggregaten (z. B. für das Heimbüro mit Süd-Ausrichtung). Für den Dauereinsatz sind Splitgeräte besser geeignet: Sie verbrauchen bei höherer Kühlleistung weniger Strom und sind zudem leiser im Betrieb!
Mobile Mono-Klimageräte
Die Monoblock-Geräte sieht man im Sommer in jedem Baumarkt: Alle Bauteile einer mobilen Klimaanlage sind unter einem kompakten Chassis verborgen. "Unter der Haube" sorgt ein Kompressor und ein Aggregat mit Kältemittel für die gewünschte Kühlung. Über Ventilatoren wird warme Raumluft angesaugt, heruntergekühlt und anschließend wieder in den Raum geblasen.
Allerdings entsteht durch den Kompressor reichlich Wärme, die abgeführt werden muss (damit der Raum nicht vom Klimagerät selbst weiter aufgeheizt wird). Der dazu erforderliche Abluftschlauch wird üblicherweise in den Spalt eines gekippten Fenster geklemmt. Allerdings hält der klobige Abluftschlauch im Fensterspalt und wegen des vom Klimagerät erzeugten Unterdrucks im Raum strömt kontinuierlich warme Außenluft durch das geöffnete Fenster nach, die dann zusätzlich herunter gekühlt werden muss.
Vorteile von Monoblock-Klimageräten
- Monoblockgeräte sind mobil und platzsparend: Je nach Bedarf können Sie in verschiedenen Räumen betrieben werden – ohne Umbaumaßnahmen.
- Mobile Klimageräte sind vergleichsweise günstig in der Anschaffung.
- Wartungsarbeiten (Reinigung, Filterwechsel) können leicht selbst erledigt werden.
Nachteile von Monoblock-Klimageräten
- Monoblock-Klimaanlagen sind vergleichsweise wenig effizient – entsprechend hoch ist ihr Stromverbrauch.
- Die kompakten Geräte sind im Betrieb relativ laut.
- Um die warme Abluft aus dem Raum zu befördern, haben Monoblock-Modelle einen Abluftschlauch, der nach außen geführt werden muss (meist durchs offen stehende Fenster), was die Effizient senkt und auch funktional wie ästethisch wenig überzeugt.
Mobile Klimageräte eignen sich nicht für den Dauereinsatz – die geringe Kühlleistung bei hohem Stromverbrauch und einem vergleichsweise hohen Lärmpegel sprechen dagegen. Dennoch erlaubt die variable Einsatzfähigkeit und der günstige Anschaffungspreis der Monoblock-Modelle es vielen Mietern, überhitzte Zimmer schnell auf eine gesunde und komfortable Raumtemperatur abzukühlen.
Split-Klimaanlagen
Split-Geräte trennen die Funktionen in zwei räumlich getrennte Aggregate auf: Im zu kühlenden Raum selbst wird der Ventilator verbaut, der die warme Raumluft ansaugt, am Verdampfer abkühlt und wieder leise in den Raum bläst. Außen am Haus wird der Kompressor montiert, der das Kältemittel komprimiert. Über eine dünne Kühlmittelleitung sind die zweit Split-Geräte miteinander verbunden – dafür reichen schon etwas dickere Bohrungen durch die Fassade.
Praxistipp: Da Splitgeräte stets dauerhaft fest verbaut werden, sollte bei der Planung darauf geachtet werden, dass das Innengerät nicht zu Zugerscheinungen am nächsten Sitzplatz (Leseecke, Schreibtisch oder Kopfende des Betts) führt und der außen montierte Kompressor nicht unmittelbar der Sonne ausgesetzt ist.
Vorteile von Split-Klimaanlagen
- Leiser Betrieb, da Kompressor außerhalb der Wohnung arbeitet.
- Kein offenes Fenster für Abluftschlauch nötig.
- Geringerer Stromverbrauch als bei Monoblockgeräten.
Nachteile von Split-Klimaanlagen
- Deutlich höherer Anschaffungspreis als bei Monoblock-Klimageräte.
- Der Einbau von Split-Klimaanlagen sollte aus Gewährleistungsgründen durch den Fachman erfolgen.
Worauf sollte man beim Kauf beachten?
Im Internet kann man die Leistungswerte der verschiedenen Wohnungs-Klimaanlagen ja recht einfach miteinander vergleichen – aber auf welche Werte muss man besonders achten? Vor dem Kauf eines Klimageräts für die Wohnung sollten Sie sich also fogende Fragen beantworten:
- Welcher Verbrauch (Leistungsaufnahme in Watt) wird angegeben? Mit höheren Werten steigt auch Ihre Stromrechnung.
- Schnell-Check Effizienzklasse: Vorsicht, ein mit Energieeffizienzklasse A klassifiziertes Klimagerät ist um drei Stufen ineffizienter als ein "A+++"-Gerät!
- Wie laut werden moderne Klimaanlagen? Angaben auf der Verpackung vergleichen: 60 dB sind keine Seltenheit, aber laut wie ein Fernseher bei Zimmerlautstärke!
- Je kleiner das Gebläse, desto gerichteter der Luftstrom: Zugempfindliche Menschen können das schnell als störend empfinden.
- Wie groß ist der Auffangbehälter für das anfallende Kondenswasser? Wie oft muss der Tank also geleert werden?
Auch nach dem Kauf können Sie durch einen bedachten Betrieb der Wohnungsklimaanlage Geld sparen: Halten Sie den Temperaturunterschied zwischen drinnen und draußen gering! 4° Unterschied genügen, damit der Raum angenehm kühl wirkt. Mehr als sechs Grad Temperaturdifferenz kann zu Kreislaufprobleme und Muskelverspannungen ("steifer Hals") führen.
Unterstützen Sie die Klimaanlage mit den bewährten Tipps gegen überhitzte Räume: Fenster schließen und verschatten, nur am frühen Morgen richtig lüften! Ggf. reicht auch ein Deckenventilator, um durch die Luftbewegung Kühle zu verbreiten.
Achtung Schrott: Sogenannte Luftkühler bringen wenig
Auch mit Mini-Klimaanlagen oder einem Inverter-Klimagerät können Sie maximal kleine Räume um wenige Grad Celsius herunterkühlen. Über die geringe Kühlleistung versuchen die Hersteller gern, mit umfangreichem Zubehör wie IR-Fernbedienung oder App-Steuerung der kleinen mobilen Klimaanlage hinwegzutäuschen.
Vorsicht: Im Onlinehandel boomen derzeit sogenannte Cooler, die bereits für unter 100 Euro erhältlich sind. Die Geräte nutzen die Verdunstungskälte, die entsteht, wenn Eis verdampft. Ein Ventilator schickt Raumluft über das Kühlaggregat und verteilt die Luft im Raum. Der Effekt ist nur unmittelbar vor dem Gerät (z. B. am Schreibtisch) spürbar. Bei schwülwarmen Wetter ist die Wirkung durch die ohnehin hohe Luftfeuchtigkeit noch geringer.
Praxistipp: Statt so einen Cooler zu kaufen, können Sie besser ein feuchtes Badetuch aufhängen und für gute Luftzirkulation sorgen (Ventilator, Durchzug, ...).
Welche Klimaanlage für Mietwohnungen?
Für eine Split-Klimaanlage ist ein Mauerdurchbruch erforderlich: Vielleicht gibt es noch ein paar Vermieter, die es ihren Mietern erlauben würden für die Montage der Klimaanlage durch die Fassade zu bohren, zahlreich werden Sie aber wohl nicht sein. Daher eignen sich für Mietwohnungen im Prinzip nur Monoblock-Modelle.
Diese Klimageräte verfügen im Prinzip immer über einen Abluftschlauch, der nach außen geführt werden muss (s. o.). Immerhin erleichtern heute spezielle Fensterabdichtungs-Sets deren Befestigung und verhindern, dass zu viel warme Außenluft nachströmt.
Praxistipp: Um Unterdruck-Beschwerden zu vermeiden, sollten die Türen zu kühleren Räumen in der Wohnung geöffnet bleiben, damit Luft von dort nachströmen kann.
Oft werden als Alternative Monoblock-Klimageräte mit zwei Abluftschläuchen angeboten: Aber damit wird das "Problem im Fensterschlitz" nur verstärkt! Hier müssen Sie 2 Schläuche am Fenster befestigen und außen besteht wegen der kurzen Zuleitungen immer die Gefahr des "Luft-Kurzschlusses" – die eben abgeführte warme Luft vom Kompressor wird unmittelbar für die Kühlung des Raumes angesaugt.
Wer ein Haus besitzt, sollte von Anfang an an eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung denken. Zentrale Lüftungsanlagen fürs Eigenheim lassen sich auch nachträglich einbauen!
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