Nistkästen für Meisen selber bauen
Ein Vogelhaus – viele Möglichkeiten. Mit diesen Meisenkasten bieten Sie unterschiedlichen Vogelarten einen wertvollen Brutplatz.
Ein geschützter, warmer Ort zum Nisten ist für Vögel unentbehrlich. Doch natürliche Brutplätze in morschen Bäumen oder Wandnischen werden zunehmend rar. Ein im eigenen Garten aufgehängter Meisenkasten ist nicht nur schnell gebaut und angebracht, er bietet den Tieren vor allem eine wichtige Hilfestellung und leistet einen wertvollen Beitrag für den Naturschutz.
Meisenkasten bauen
Der erste Nistkasten wurde in drei Varianten mit unterschiedlichen Lochgrößen gebaut: Ein Durchmesser von 50 mm ist für den Star oder den Sperlingskauz ausgelegt, das ovale Loch hingegen eignet sich für Gärten mit hohem Mauersegler-Aufkommen. Zuletzt wurde ein Doppellochkasten für Sperling, Kohlmeise und Co. gebaut.
Checkliste Werkzeug
Akku-Bohrschrauber
Exzenterschleifer
Feinsäge
Forstnerbohrer
Gehrungslade
Seitenschneider
Stichsäge
Die Maße der Einfluglöcher sowie die empfohlene Aufhängehöhe der Nistkästen hängen davon ab, für welche Vogelart der Kasten gebaut werden soll. So bevorzugen die meisten Meisenarten ein Einflugloch mit ungefähr 26-28 mm Durchmesser. Eine umfassende Tabelle mit allen empfohlenen Maßen für unterschiedliche Vogelarten stellt der BUND zur Verfügung.
Praxistipp: Damit die Vögel zur nächsten Brutzeit ein sicheres und sauberes Zuhause haben, sollten Sie den Nistkasten reinigen. Die Expert*Innen von Liebenswert zeigen wie es geht >>
Meisenkasten-Bauanleitung: Nistkasten für Meisen
Verwenden Sie für den Meisenkasten 18 bis 20 Millimeter dicke, ungehobelte Bretter – keine Sperrholz- oder Spanplatten, da diese nicht witterungsbeständig sind. Auf Holzschutzmittel sollte verzichtet werden, um die Gesundheit der Tiere nicht zu gefährden. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, etwa fünf Millimeter breite Löcher zur Belüftung und Entfeuchtung in den Boden zu bohren.
- Für den Meisenkasten mit Einflugloch müssen Sie zuerst die Holzbretter zurechtsägen.
- Anschließend werden Kasten und Satteldach verleimt und mit Zwingen verpresst.
- Nach dem Trocknen des Holzleims werden alle Holzbauteile gründlich geschliffen.
- Zum Schluss verleimen Sie das Dach mit dem Nistkasten und bringen den Rundholz-Steg an.
Die gesamte Anleitung zum Meisenkasten finden Sie in der Bildergalerie >>
Meisenkasten selber bauen – das gilt es zu beachten
Wer einen Meisenkasten nach unserer Anleitung selber baut, leistet schon einen großen Beitrag zu mehr Artenvielfalt im Garten. Doch nach dem Bau des Nistkastens muss die Nisthilfe für Meisen auch artgerecht montiert und regelmäßig gesäubert werden. Was dabei zu beachten ist, erfahren Sie hier:
Welche Maße muss ein Nistkasten für Meisen haben?
Mit einer Grundfläche von 12 x 12 cm haben Sie die Mindestgröße für das Boden-Innenmaß des Meisenkastens gefunden. Der Boden sollte zudem über einige (Bohr-)Löcher zur Belüftung des Meisenkasten verfügen. Die Höhe des Nistkasten bestimmen Sie: Zwischen Einflugloch und Boden müssen mindestens 17 cm liegen, dieser Abstand ist zwingend erforderlich, damit Nesträuber wie Katzen und Marder mit der Pfote nicht an die Brut gelangen! Wie hoch der Meisenkasten über das Einflugloch hiausragt, hängt von der gewählten Form ab, für den Meisennachwuchs ist der Bereich über dem Loch nicht entscheidend.
Wie groß sollte das Loch im Meisenkasten sein?
Jede Vogelart präferiert – entsprechend ihrer eigenen Körpergröße – eine andere Größe des Einfluglochs: Die kleinsten Meisenarten (Sumpfmeisen und Tannenmeisen) zwängen sich schon durch einen Lochdurchmesser von 26 mm, die beliebte Blaumeise bevorzugt ein Einflugloch mit einem Durchmesser von 28 mm und die größeren Kohlmeisen benötigen ca. 32 mm. Blaumeisen akzeptieren manchmal auch ein größeres Einflugloch – wenn kein Nistkasten mit passendem Lochdurchmesser verfügbar ist.
Mit der Wahl des Lochdurchmessers bestimmen Sie also, welche Vogelart später im Nistkasten brütet!
Wo muss das Einflugloch für Meisen liegen?
Wo muss ich den Meisenkasten aufhängen, damit auch ein Meisen-Paar einzieht? Meisenkästen sollten an einem Baumstamm in einer Höhe von zwei bis drei Metern aufgehängt werden. Dieselben Werte gelten auch für die Nistkästen für andere Höhlenbrüter. Wichtig ist, dass das Einflugloch auf der Wetterabgewandten Seite platziert ist (am besten mit Blick Richtung Osten oder Südosten). So bleibt das Innere des Meisenkastens trocken (die Wetterseite liegt meist im Westen) und mäßig warm (Nistkästen mit Südausrichtung heizen zu stark auf).
Wann müssen Meisenkästen aufgehängt werden?
Nistkästen für Meisen sollten ab Februar, spätestens im März aufgehängt werden – rechtzeitig bevor die Vogelart mit dem Nestbau beginnt. Die Blaumeise beginnt etwa Mitte April mit der Brutpflege.
Wenn Sie Nisthilfen im Herbst anbringen, spendieren Sie den Meisen schon ein geschütztes Winterquartier, in dem die Vögel gern überwintern. Die Montage im Herbst hat auch den Vorteil, dass der Meisenkasten über den Winter bereits auswittern kann. Dann sollte das Meisenhaus aber spätestens im Februar kontrolliert und ggf. gereinigt werden, damit eine neue Vogelfamilie einziehen kann.
Wie nah dürfen Nistkästen hängen?
Nistkästen gleicher Bauart – also für die selbe Vogelart – sollten einen Mindestabstand von 10 Metern zueinander wahren. Nistkästen für unterschiedliche Vögel (erkennbar an unterschiedlichen Einfluglöchern) dürfen bis auf ca. 3 m aneinanderrücken.
Warum gehen Meisen nicht in meinen Nistkasten?
Ein verschmähter Meisenkasten kann viele Gründe haben – zu den häufigsten zählen:
- Das Einflugsloch ist nach Norden ausgerichtet
- Der Nistkasten ist zu kalt (falsche Himmelsrichtung, zu dichte Baumkrone, zu dünnes Baumaterial)
- Das Einflugsloch ist nach Süden ausgerichtet und der Meisenkasten wird über Mittag zur "Vogel-Sauna"!
- Direkte Sonneneinstrahlung macht das Innere des Meisenkastens zu hell
- Der Durchmesser des Einfluglochs passt nicht zur Vogelart (meist zu große gebohrt)
Warum sollte man Nistkästen säubern?
Wenn die Kücken flügge sind, verlässt die junge Vogelfamilie den Nistkasten und lässt das alte Nest einfach zurück. Zwischen dem Nistmaterial haben sich aber häufig Parasiten eingenistet: Mit der Reinigung des Nistkastens entfernen Sie also nicht nur altes Stroh, Federn und Eierschalen, sondern auch Flöhe, Milben oder Zecken. Ein "schmutziger Nistkasten" findet meist keine Nachmieter und bleibt leerstehen.
Wie reinige ich einen Meisenkasten?
In der Regel reicht es, den Meisenkasten zu öffnen, das alte Nest herauszunehmen und den Innenraum auszufegen. Bei starken Verschmutzungen (etwa durch Kot oder Tierkadaver) und sichtbarem Parasitenbefall kann man den Nistkasten mit klarem (heißem) Wasser ausspülen. Wichtig: Das Kasteninnere gut trocknen lassen, ehe der Nistkasten wieder geschlossen und aufgehängt wird!
Wann soll man Meisenkästen reinigen?
Der Spätsommer ist ideal, um den Meisen-Nistkasten zu säubern. Dann sind die Jungvögel garantiert ausgeflogen, und bis zur Nutzung als Winter-Schlafplatz ist noch ausreichend Zeit.
Praxistipp: Wurde der Meisenkasten über die kalte Jahreszeit bewohnt, muss die Reinigung im Februar wiederholt werden!
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