Nistkasten
Vogelfreunde und Naturschützer wissen um die vielen Vorteile, die ein Nistkasten für heimische Vogelarten bietet. Ein von Menschen gebauter Nistkasten ist überall dort sinnvoll, wo natürliche Nistplätze Mangelware sind.
Verkrüppelte, morsche Bäume, Felsspalten und Brutnischen an Gebäuden finden sich in unseren Städten immer seltener. Daher ist es sinnvoll, den heimischen Vogelarten mit selbst gebauten Nisthilfen ein Wohnungs-Angebot im eigenen Garten zu machen.
Dabei sind viele Vogelarten sehr wählerisch mit ihrem persönlichen Wunsch-Nistplatz: Ob Höhlenbrüter, Halbhöhlenbrüter, Freibrüter, Spaltbrüter oder Bodenbrüter – der Name verrät berets, welchen Nistplatz der jeweilige Vogel präferiert! Stimmen Grundriss, "Wohnlage" und Größe des Nistkastens nicht mit den Anforderungen der jeweiligen Vogelart überein, bleibt die Nisthilfe in der Regel unbewohnt!
Der Nistkasten im Garten wird von Vögeln nicht nur zur Brutzeit aufgesucht. Auch im Winter nutzen viele Vögel die schützende behausung als warmes Winterquartier. So helfen Sie Meise & Co. nicht nur bei der Brutpflege, sondern kompensieren auch den Mangel an Unterschlupf-Möglichkeiten in unseren "sterilen" Gärten. Weiterer Vorteil: Im Winter lassen sich so heimische Vögel aus nächster Nähe im Garten beobachten! "Da Vögel mit 39 bis 42 Grad ständig eine höhere Körpertemperatur als Säugetiere aufrecht erhalten müssen, verbrennen sie in der kalten Jahreszeit viel Körperfett. Dadurch verlieren sie schnell an Gewicht und sind oft geschwächt. Eine kalte Nacht auf einem schutzlosen Zweig kann ihnen da manchmal zum Verhängnis werden", informiert der NABU.
Nistkasten anbringen
Daher ist es sinnvoll, den Nistkasten bereits im späten Herbst anzubringen. Zum einen können die Vögel im Garten ihn dann bereits in kalten Nächten zum Schutz aufsuchen und zum anderen ist er dann bis zum Beginn der Brutzeit gut "ausgewittert". Spätestens bis Mitte März sollte der Nistkasten am baum befestigt sein und dann nicht mehr vom Menschen aufgesucht oder geöffnet werden.
Wichtig bei der Montage von Nisthilfen sind diese Punkte:
- Hängen Sie Nisthilfen stets katzen- und mardersicher auf (am besten freihängend in 2 bis 5 Metern Höhe an einem einzelnen Ast).
- Schützen Sie die Rinde des Baumes: Ein Stück Gartenschlauch über die Drahtschlinge geschoben verhindert, dass der Draht die Rinde verletzt.
- Hängen Sie den Nistkasten wettergeschützt auf: Der Einstieg sollte der Hauptregenseite abgewandt (meist in RIchtung Südosten), aber im freien Flug erreichbar sein.
- Der Kasten sollte schattig hängen, damit das Innere nicht überhitzt.
Praxistipp: Je nach Vogelart, die Sie mit dem selbst gebauten Nistkasten anlocken wollen, variiert auch die optimale Höhe für die Nisthilfe! Für Singvögel im Garten haben sich 1,5 bis 1,8 m bewiesen. Ungeschützter brüten Vögel in 2,0 bis 3,5 m Höhe.
Ab wann Nistkasten aufhängen?
Das Angebot an Nistplätzen wird von Jahr zu Jahr weniger. Heimische Vögel freuen sich daher über jeden Nistkasten. Diese sollten Sie jedoch nicht erst im Frühjahr aufhängen.
Landwirtschaft, Besiedlung und unnatürlich gepflegte Parkanlagen – all diese Dinge führen dazu, dass das Angebot an natürlichen Nistplätzen Jahr für Jahr weiter schwindet. Wer einen Garten sein Eigen nennt, kann den Vögeln mit einem Nistkasten das Leben ein wenig erleichtern. Es stellt sich nur die Frage: Ab wann sollte man den Nistkasten aufhängen?
Nistkasten aufhängen: Wann ist der beste Zeitpunkt?
Nach einem harten Winter oder einer langen Reise zurück aus dem Süden, freuen sich die Vögel, wenn Sie möglichst schnell einen Nistplatz finden. Spätestens im Februar sollten die Nistkästen daher hängen. Sinnvoll ist es jedoch, sie bereits im Herbst aufzuhängen. Dann können geschwächte Vögel den Nistkasten bereits als warmen und witterungsgeschützten Übernachtungsort benutzen. Weiterer Vorteil: Die Tiere wissen dann bereits, dass sich dort ein geeigneter Nistplatz befindet. Das ist besonders wichtig bei Nistkästen, die noch nicht jahrelang an der gleichen Stelle hängen. Wichtig: Nistkästen, die im Winter hängen geblieben sind, rechtzeitig reinigen (s. oben), damit die Wohnung an die nächste Vogelfamilie besenrein übergeben werden kann!
Praxistipp: Hängen Sie einen Nistkasten immer so auf, dass er nach Süden oder Südosten zeigt. So ist er von den harschen Winden aus dem Norden und Westen gut geschützt.
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