Große Gartenlaterne

Laterne für draußen selber bauen: So geht's!

Aus selbst ist der Mann 11/2023

Der Sommer ist zu Ende und die dunkle Jahreszeit beginnt. Mit dieser Laterne für draußen verlängern Sie Ihre Zeit im Freien und können noch den ein oder anderen lauen Abend beim Schein der Kerzen auf der Terrasse genießen.

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Große Laterne mit Kerze auf Terrasse
Ein Licht in der Dunkelheit heißt Ihre Gäste willkommen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Größe der Glasscheibe für die Laterne wird festgelegt
Wir haben die Laterne von innen nach außen gebaut, d. h. zunächst haben wir die Größe der Glasscheibe festgelegt … Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Vier zugeschnittene Glasscheiben für Laterne
… und vier Stück aus 3 mm starkem Float-Glas (einfaches Fensterglas vom Glaser) zugeschnitten. Dazu das Glas mit dem Glasschneider vorritzen und zur anderen Seite brechen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Zugeschnittene Rahmenleisten für Laterne
Anschließend aus Eiche-Leimholz die Rahmenleisten in der erforderlichen Breite und Länge zuschneiden. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Leisten werden mit Gehrungssäge abgelängt
Längen Sie die Leisten mit der Gehrungssäge auf das erforderliche Maß ab. Gebaut werden drei Einzelrahmen, die … Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Rahmenholz mit zwei gebohrten Dübellöchern
… verleimt werden, sowie ein Türrahmen. In die senkrechten Rahmenhölzer oben und unten je zwei Dübellöcher bohren. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Dübellöcher werden übertragen
Übertragen Sie die Dübellöcher mit Markierstiften in einer Winkellade auf die oberen und unteren Quer-Rahmenhölzer. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Hölzer für Laterne werden mit Oberfräse gefalzt
Jetzt werden alle Rahmenhölzer für die Glasscheiben innen mit der Oberfräse durchgehend gefalzt. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Querhölzer werden markiert
Stellen Sie die Querhölzer in die Nut der liegenden Längshölzer und markieren Sie die Nuttiefe auf die Außenfläche. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Querhölzer weden eingesägt
An diesen Stellen werden die Querhölzer im Maß der Nutbreite eingesägt. Ziel ist es, kleine Eck-Überblattungen zwischen den Rahmenteilen herzustellen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Querhölzer mit Beitel
Dazu stemmen Sie den eingeschnittenen Teil der Querhölzer sauber mit einem scharfen Beitel aus. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Rahmen werden verleimt
Anschließend können Sie Rahmen für Rahmen verleimen: Leim an die Verbindungen und in die Dübellöcher geben, … Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Bauteile werden mit Zwingen verpresst
… Dübel (ggf. gekürzt!) einstecken und die Bauteile zusammensetzen. Mit Zwingen bis zum Abbinden verpressen, dabei unbedingt die Rechtwinkligkeit prüfen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Bauteile mit Schleifmaschine
Sind die Rahmen fertig, können Sie alle Flächen sorgfältig schleifen, zuletzt mit 180er Schleifpapier. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Drei Seitenteile werden miteinander verleimt
Dann werden drei Seitenteile stumpf und flächenbündig miteinander verleimt. Nach dem trocknen erneut schleifen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Zugeschnittene Deckel- und Bodenplatte
Schneiden Sie nun den Deckel und die Bodenplatte zu. Sie ragen später gleichmäßig über den Laternenkorpus hinaus. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Gebohrte Schraubenlöcher
Bohren und senken Sie in die Bodenplatte für drei Seitenrahmen jeweils zwei Schraubenlöcher. Foto: sidm / Michael Mülelr-Münker
Bodenplatte der Laterne wird verschraubt
Richten Sie die Bodenplatte exakt unter/auf dem U-förmigen Laternenhaus aus und verschrauben Sie sie dort. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Tür der Laterne mit Beitel und Bandlaschen
Nun wird die Tür montiert. Dazu müssen die Bandlaschen in den Türrahmen eingelassen werden. Stemmen Sie das Holz mit einem scharfen Beitel aus. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Messingbänder werden an die Laterne geschraubt
Richten Sie die Tür mit gleichmäßigem Spaltmaß (oben, unten, Seite) aus und schrauben Sie die Messigbänder fest. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Deckel der Laterne mit Luftloch und Lochsäge
Damit die Kerze ausreichend Luft bekommt, schneiden Sie mittig in die Deckelplatte mit der Lochsäge ein Luftloch. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Leim wird aufgetragen
Nachdem auch die Deckelplatte gründlich geschliffen wurde, kann sie stumpf mit gleichmäßigem Überstand auf den drei festen Wänden verleimt werden. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Zwei kleine Hölzer für Anschlag und Türgriff der Laterne
An Holzarbeiten fehlen jetzt nur noch Details: Zwei kleine Hölzchen für den Anschlag und als Türgriff zuschneiden … Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Türanschlag der Laterne mit Leim
… und sorgfältig schleifen. Den Türanschlag haben wir nur auf die Bodenplatte geleimt. Richten Sie ihn exakt aus. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Schatullenhaken der Laterne mit Schraubendreher
Anschließend haben wir etwa in Türmitte den Schatullenhaken und die Schrauböse montiert. Vorbohren! Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Griffholz der Laterne mit Leim
Das Griffholz haben wir danach so auf die Tür oberhalb des Verschlusses geleimt, dass der Haken frei drehbar ist. Anschließend das Holz mindestens zweimal mit Garten-Holzöl einlassen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Eingelassene Glasscheiben in Laterne
Nun geht es ans Einglasen: Wir haben schlanke Glasleisten geschnitten, vorgebohrt und mit einem Senkstift vernagelt. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Kupferblech für Laterne einspannen
Aus dünnem Kupferblech, das wir mit der Blechschere vorsichtig zugeschnitten haben, kanten wir jetzt die Deckelhaube. Dazu das Blech sauber einspannen. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Entgratete Bleche mit Löcher für Seitenlaschen
Die Blechkanten mit Schleifpapier entgraten, dann jeweils zwei Löcher in die Seitenlaschen der Haube bohren. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Festgeschraubte Kupferhaube auf Laterne
Mit Halbrundkopfschrauben (wir haben diese noch kupferfarben lackiert) schrauben Sie die Haube zum Schluss fest. Foto: sidm / Michael Müller-Münker
Checkliste Werkzeug
  • Glasschneider

  • Handkreissäge/Schiene

  • Gehrungssäge

  • Oberfräse

  • Dübelhilfe

  • Schleifgerät

  • Akku-Bohrschrauber

  • Zwingen

  • Lochsäge

  • Beitel

  • Blechschere

  • Pinsel

Viele von uns bereitet der Herbst und der herannahende Winter Unbehagen. Diese Jahreszeiten sind uns zu nass, zu kalt, zu dunkel und zu stürmisch. Die zunehmende Dunkelheit macht uns melancholisch, steigert aber auch unsere Wertschätzung für das eigene Zuhause.

Der Begriff Cocooning trifft dies ganz gut: Wir spinnen uns einen Kokon, igeln uns ein und machen es uns allen äußeren Widrigkeiten zum Trotz gemütlich.

Kleine Lichtakzente, am besten von lebhaft flackernden Kerzen, sind da willkommen. Wir haben dafür eine ganz besonders große und schöne Laterne für draußen selber gebaut. Aus hochwertigem Eichenholz hergestellt, verbreitet sie mit einer großen Kerze über viele Stunden und Tage auf der Terrasse oder vor der Haustür eine gemütliche und heimelige Stimmung.

Große Gartenlaterne selber bauen

Eine Laterne für draußen zu bauen, wirkt zunächst nicht sonderlich komplex. Man benötigt einen Boden, einen Deckel, ein paar Leisten und dazwischen Glas. Doch für das Gelingen des Projekts ist das präzise Arbeiten mit Handkreissäge, Gehrungssäge, Glasschneider und Oberfräse Pflicht.

Darüber hinaus lebt unsere Laterne für den Garten von den kleinen Details: der Haube aus Kupferblech, den kleinen Hölzchen für Anschlag und Türgriff und dem Schatullenhaken für die Tür der Laterne. Der Bau dieser großen Gartenlaterne ist daher eher etwas für fortgeschrittene Heimwerker, die bereits Erfahrung in der Bearbeitung von Holz, Glas und Kupfer sammeln konnten.

Die Schritt-für-Schritt Anleitung finden Sie weiter oben in unserer umfangreichen Bildergalerie. Den genauen Aufbau der Laterne für draußen, inklusive Materialliste und Maße, haben wir hier für Sie zusammengefasst:

Maße und Aufbau der Laterne
Der genaue Aufbau sowie die Materialliste und Maße für die Gartenlaterne. Foto: sidm

So schützen Sie die Laterne für draußen vor der Witterung

Steht die Laterne draußen, muss sie natürlich vor der Witterung geschützt werden. Wie umfangreich dieser Schutz ausfällt, hängt davon ab, wo im Garten oder auf der Terrasse die Laterne platziert wird und wie originalgetreu sie die Laterne erhalten möchten.

Steht die Gartenlaterne wind- und wettergeschützt unter einem Vordach, ist gegebenenfalls gar kein Holzschutz notwendig. Beachten Sie jedoch, dass auch Sonnenstrahlen das Holz nach und nach beschädigen und verfärben können. Die UV-Strahlen zersetzen den holzeigenen Klebstoff Lignin und sorgen mit der Zeit dafür, dass das Holz vergraut und spröde wird.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Damit Sie noch lange etwas von Ihrer selbst gebauten Laterne für draußen haben, ist es daher sinnvoll, das Holz vor der Verwendung zu schützen.

Für den Holzschutz Ihrer Gartenlaterne stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung: Farbe, Lack, Lasur und Öl. Möchten Sie der Laterne eine andere Farbe verleihen, sind Holzschutzfarben oder Lacke die beste Wahl. Soll die Holzlaterne ihre Optik behalten, sind farblose Holzschutzlasuren und Holzöle gut geeignet.

Welche Alternativen für Kerzen gibt es?

In puncto Gemütlichkeit geht doch einfach nichts über das flackernde Licht einer echten Kerze. Leider sind die nicht in jeder Situation praktisch, denn offiziell lautet die Empfehlung, offene Flammen immer im Blick zu behalten. Bei einer Kerze auf dem Wohnzimmertisch ist das noch ganz gut machbar, doch bei einer Laterne für draußen, möchte man schließlich nicht die halbe Nacht daneben stehen.

Gerade in diesem Fall wäre eine Dauerüberwachung aber besonders ratsam, denn Wind, streunende Haustiere und die schöne Deko in der Laterne, stellen ein nicht zu unterschätzendes Feuerrisiko dar.

Die Alternative: LED-Kerzen!

LED-Kerzen genießen bei vielen Menschen zu unrecht einen schlechten Ruf: Die Batterien produzieren viel Müll, das Licht wirkt künstlich und sowieso ist LED doch viel ungemütlicher als eine echte Flamme.

Mit den Jahren haben die Hersteller von LED-Kerzen aber für all diese Bedenken eine gute Lösung gefunden. So "brennen" LED-Kerzen mit Batterie mittlerweile bis zu 400 Stunden. Im Durchschnittsgebrauch entspricht dies maximal einem Batteriewechsel pro Jahr. Wahlweise greift man einfach auf aufladbare Modelle zurück.

Auch als ungemütlich gelten LED-Kerzen schon lange nicht mehr, denn ihr Licht flackert wie das einer echten Kerze und für besonders viel Bequemlichkeit sorgen Modelle mit Timer-Funktion und Fernbedienung. Doch selbst ohne diese speziellen Funktionen, entfällt mit LED-Kerzen der lästige Druck, bloß nicht auf der Couch einzuschlafen, bevor nicht alle Kerzen aus sind.

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