Holzschutzmittel

Welche Holzschutzmittel gibt es?

Holzoberflächen müssen regelmäßig gepflegt und geschützt werden. Welches Holzschutzmittel das beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. 

Welche Holzschutzmittel gibt es?
Lack, Lasur, Farbe oder Öl? Welches ist der beste Holzschutz? Foto: Adobe Stock / fotoknips
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Nässe, Kälte, aber auch UV-Strahlen sind die größten Feinde von Hölzern im Außenbereich. Das stabilisierende Lignin wird durch UV-Licht und Wasser zersetzt, sodass das Holz verwittert und Pilzen das Besiedeln nasser Hölzer erleichtert. Die Folge: Das Holz wird morsch und brüchig. Deshalb sollten alle Naturoberflächen zum Start in die Gartensaison gereinigt, gesäubert und mit einem Holzschutzmittel versehen werden. Welches das effektivste und beständigste Holzschutzmittel ist, hängt in erster Linie von der Holzart ab, aber auch von der Nutzungsart einzelner Flächen. 

Welches Holzschutzmittel ist das beste?

Öle werden vor allem bei viel genutzten Holzoberflächen wie Terrassendielen verwendet, da sie ins Holz eindringen und keine Schicht bilden, die mechanisch abgerieben werden kann. Lasuren gelten als besonders schonend für das Holz.

Auf farbigen Schutz wird oft bei älteren Holzoberflächen zurückgegriffen, um diese optisch aufzuwerten. Eine Lackierung schützt Naturoberflächen nicht nur vor Umwelteinflüssen, sondern erhöht auch die Strapazierfähigkeit, gerade bei regelmäßiger Nutzung. Doch eines gilt für jeden Holzschutz: Bevor lasiert, geölt oder lackiert wird, sollte der Untergrund trocken, sauber und tragfähig sein. Sonst ist auch der beste Schutz unwirksam und das Holz schnell beschädigt. 

Lack als Holzschutz

Lacke sind abdeckende Anstriche. Das heißt, sie versiegeln die Oberfläche komplett und schützen sie so vor Witterungseinflüssen und Schädlingen. Bei stark pigmentierten farbigen Lacken verliert das Holz seine natürliche Optik und bekommt eine glatte Oberfläche. Älteres, abgenutztes Holz wird durch Lacke aber optisch aufgewertet.

Acryllacke eignen sich besonders für Holzmöbel und robuste Kunstharzlacke beispielsweise für Fenster, Türen oder Zäune. Aber Vorsicht: Dringt Feuchtigkeit über eine beschädigte Stelle im Lack ein, kann diese nicht mehr verdunsten, was Quellungen und Spannungsrisse oder Fäulnis hervorrufen kann. Risse und beschädigte Stellen müssen daher immer zügig ausgebessert werden. 

Holz mit Lasur schützen

Lasuren bieten den wahrscheinlich umfangreichste Schutz für Hölzer im Außenbereich. Sie sichern das Material vor Witterungseinflüssen und können, im Gegensatz zum Öl, das Holz auch farblich aufwerten. Bei pigmentierten Produkten wird das Holz zudem vor UV-Strahlung geschützt. Ob Sie für Ihre Arbeiten zur Dünnschichtlasur oder Dickschichtlasur greifen sollten, hängt u. a von der Maßhaltigkeit des zu bearbeitenden Holzes ab. Bei Fensterrahmen und Türen, bei denen die Passgenauigkeit essenziell ist, sollte unbedingt zu Dickschichtlasuren gegriffen werden. Sie haben eine ähnliche Konsistenz wie Lacke und verhindern, dass das Holz aufquellen kann. In der Regel sind diese Lasuren sogar entsprechend gekennzeichnet.

Wie Sie Holzlasur auftragen und was man dabei beachten muss, verrät das Video:

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Video: TargetVideo

Bei allen anderen Oberflächen wie Zäunen und Holzverkleidungen muss das Holz nicht maßhaltig sein. Das heißt, das Material darf in geringem Umfang quellen oder schrumpfen. In diesem Fall kann auf die Dünnschichtlasur zurückgegriffen werden, die mit ihrer wasserähnlichen Konsistenz tief ins Holz eindringt. Da der Lasurfilm diffusionsoffen ist, empfiehlt sich im Laufe der Zeit ein Folgeanstrich, um den Schutz des Materials aufrecht zu erhalten. Auch hier gilt aber zuallererst: Der Untergrund muss trocken sein und gründlich gereinigt werden. 

Holzschutz mit Farbe

Vergrautes Holz und matte Oberflächen können einen farbigen Anstrich, der gleichzeitig eine Schutzschicht bildet, gut gebrauchen. Ähnlich wie bei Lacken bildet sich auch bei Holzschutzfarben eine deckende, wasserundurchlässige Schicht, die gleichzeitig das Material vor den Auswirkungen starker UV-Strahlung schützt. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Lacken ist, dass Struktur und Maserung des Holzes durch den dicken Anstrich vollständig egalisiert werden, was gerade bei abgenutzten Holzoberflächen von Vorteil ist. Anders als Lacke bilden Farben allerdings eine diffusionsoffene Beschichtung. Sie verfügen über einen relativ hohen Farbstoff- und Pigmentanteil, aber nur einen geringen Bindemittelgehalt.

Empfehlenswert ist, vor dem farbigen Anstrich eine Holzgrundierung aufzutragen, damit die Haltbarkeit der Folgeanstriche verbessert wird. Bei Nadelhölzern ist außer dem ein Produkt mit Bläueschutz empfehlenswert. Holzschutzfarbe sollte allerdings nur bei mechanisch nicht beanspruchten Holzoberflächen im Außenbereich verwendet werden. Bereits kleine mechanische Schäden können die Schutzschicht nämlich erheblich schwächen, da dann Wasser eindringen kann. Die daraus folgende Überarbeitung und Erneuerung des Anstrichs ist dann in der Regel sehr aufwendig und mühsam. Wird im Garten ein neuer Farbanstrich vorgenommen, muss eventuell noch vorhandene, abgewitterte Farbe zunächst vollständig entfernt werden. Hilfreich ist dabei der Einsatz eines Exzenterschleifers. Ist die Fläche dann geglättet und auf die Oberflächenbeschichtung vorbereitet, kann der Grundanstrich aufgetragen werden. Häufig sind anschließend mehrere Farbaufträge empfehlenswert, um ein möglichst leuchtendes Farbergebnis zu erzielen. 

Holz mit Öl schützen

Nach einem langen Winter sind Holzoberflächen leider oftmals vergraut. Deshalb sollte viel genutzte Ausstattung und Einrichtung wie Terrassendielen und Hartholzmöbel (wenn nicht lasiert oder lackiert) vom Grauschleier befreit werden, gerade wenn die natürliche Optik des Holzes erhalten bleiben soll. Im Handel finden sich zahlreiche Universal- und Spezialreiniger, die versprechen, den Grauschleier restlos zu entfernen. Aber auch Wasser und Seifenlauge sind wirksam im Kampf gegen Schmutz und Grauschleier. Mit einer Wurzelbürste kann nach einer kurzen Einwirkphase der Schmutz abgetragen werden. Haben die Gartenmöbel starke Witterungsschäden von mehr als einer Saison, kann auch eine Chlorbleiche-Lauge oder das Abschleifen der Oberfläche hilfreich sein. Die gereinigten Hölzer können im Anschluss mit dem gewünschten Öl neu bearbeitet werden.

Für den Außenbereich werden synthetische oder pflanzlichen Öle  verwendet. Letztere sind aber umweltschonender. Zu welchem Produkt Sie am Ende greifen, ist in den meisten Fällen unerheblich für die Qualität des Schutzes. Das Auftragen funktioniert für alle Öle genau gleich: Im besten Falle sollte immer mit einem Flachpinsel oder einem Lappen das Öl aufgetragen und in das Holz eingearbeitet werden. Nach etwa 30 bis 60 Minuten mit einem Tuch die Glanzstellen abtragen. Bei stark saugenden Untergründen empfiehlt es sich, die Oberfläche nach dem ersten Anstrich erneut anzurauen und eine zweite Ölschicht aufzutragen. Vorteil: Auch nach dem Auftragen der Schutzschicht behält die Oberfläche ihre natürliche Maserung und wird durch das Öl stark wasserabweisend. Zudem ist Öl vielseitig einsetzbar, es eignet sich zur Behandlung von Bodendielen und Hartholzmöbeln. Nachteil: Der Ölanstrich wittert ab und muss regelmäßig aufgefrischt werden. Mindestens einmal im Jahr sollte das Holz geölt werden. 

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