Nistkasten kaufen

Einen Nistkasten kaufen, aufhängen und schon hat man das ganze Frühjahr und den ganzen Sommer eine Vogelschar im Garten. Wenn das mal so einfach ginge! Insbesondere beim Nistkastenkauf gibt es einiges zu beachten, denn nicht jeder Nistkasten, den man kaufen kann, ist auch für Vögel geeignet.

Nistkasten mit Vogel
Foto: Ralf Blechschmidt / iStock
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Nicht jeder Vogel möchte gleich in jeden Nistkasten einziehen. Ob Höhlenbrüter oder Halbhöhlenbrüter, 28 mm oder 80 mm Durchmesser des Einfluglochs – das alles spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, wer in den gekauften Nistkasten einziehen kann und möchte. Natürlich sollten Sie sich daher immer daran orientieren, welche Vögel sich überhaupt in Ihrem Garten herumtreiben und nicht daran, welche Vögel Sie gerne im Garten hätten oder welcher Nistkasten besonders hübsch aussieht. Im Zweifel bleibt der Nistkasten dann nämlich leer.

Nistkästen kaufen: Darauf müssen Sie achten!

  1. Kein Plastik: Plastik isoliert schlecht und ist nicht atmungsaktiv. Das sorgt dafür, dass der Nistkasten in der Nacht stark auskühlt, sich die Hitze im Sommer im Inneren staut und sich Feuchtigkeit bildet, die dazu führt, dass die Nester schnell schimmeln. Raues Naturholz hingegen isoliert gut und bietet den Jungvögeln genug Halt, um an der Innenseite hinaufzuklettern.
  2. Keine Chemie: Ein buntes Vogelhaus ist natürlich schöner anzusehen, die verwendete Farbe sollte allerdings nicht die Gesundheit der Vögel gefährden. Verzichten Sie im Inneren daher komplett auf einen Anstrich. Für außen eignen sich umweltfreundliche Farben. Auf Holzschutzmittel sollten Sie komplett verzichten.
  3. Reinigung möglich: Lässt sich ein Nistkasten nicht zur Reinigung öffnen, werden Sie daran nur maximal ein Jahr lang Freude haben. Denn in einen ungereinigten Nistkasten mit einem alten Nest, Flöhen und möglicherweise verstorbenen Jungvögeln wird kein anderer Vogel einziehen wollen.

Praxistipp: Wollen Sie einen Nistkasten kaufen, sollten Sie auch generell darauf achten, dass der Kasten stabil gebaut ist und gut verarbeitet wurde. Um das sicherzustellen, bieten sich spezielle Nistkasten-Bausätze an. Diese sind auch eine schöne Beschäftigung für Kinder, die so direkt am Bau des Nistkastens beteiligt werden können.

Um die Vögel im Winter mit Futter zu unterstützen, können Sie die Vögel füttern. Aber was muss man beachten?

Nistkastenkauf: Nistkastenarten im Überblick

Ein Vogel brütet nicht einfach an jedem beliebigen Ort. Nur wenn die Bedingungen stimmen und der Schutz der Brut gesichert ist, lässt sich ein Vogel auch im Nistkasten nieder. Verschiedene Vögel bevorzugen dabei verschiedene Arten von Nistmöglichkeiten.

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Video: Glutamat

Höhlennistkasten

Wenn Sie einen Nistkasten kaufen wollen, finden Sie vermutlich zig Varianten des Höhlennistkastens im Einzelhandel. Er gilt als der absolute Klassiker unter den Nistkästen – rundherum geschlossen mit einem kleinen Einflugloch. Hier finden fast alle Arten von Meisten, Sperling, Star, Halsbandschnäpper und Wendehals ein Zuhause.

Halbhöhlennistkasten

Der Halbhöhlennistkasten ist dem Höhlennistkasten sehr ähnlich, allerdings mit einer länglichen Nische als Einflugmöglichkeit. Den gleichen Zweck erfüllt auch ein Nistkasten mit einem ovalen Einflugloch. Dieses hat außerdem den Vorteil, dass die nistenden Vögel besser vor Nesträubern geschützt sind. Hier nisten bevorzugt Rotkehlchen, Bachstelze, Zaunkönig, Grauschnäpper und Hausrotschwanz. In der Natur nisten diese in den Nischen von Felswänden, Gebäuden oder Bäumen.

Spatzenhaus

Spatzen nisten in Höhlenbrutkästen, sind gleichzeitig aber auch sehr gesellige Vögel, die ungern alleine brüten. Ein einfacher Nistkasten reicht für sie daher nicht aus, sie benötigen ein sogenanntes Spatzenreihenhaus. Durch die besondere Größe und mehreren Einfluglöchern können hier gleich mehrere Spatzen brüten.

Praxistipp: Hängen Sie Nistkästen immer in mindestens zwei Metern Höhe auf, um es Nesträubern möglichst schwer zu machen.

Nistkasten: Durchmesser des Einfluglochs

wenn Sie einen Nistkasten kaufen, achten Sie auch auf Größe und Lage des Einfluglochs. Es sollte im oberen Teil des Nistkastens liegen und mindestens 17 cm vom Boden des Kastens entfernt sein. Auf eine Sitzstange vor dem Einflugloch sollten Sie verzichten, sie nützt den Vögeln nichts und erleichtert nur Raubtieren den Zugang zum Nistkasten. Hier finden Sie eine Richtlinie für den Durchmesser des Einfluglochs in mm:

  • 26-28: Blaumeise, Tannenmeise
  • 32: Kohlmeise, Haubenmeise, Kleiber
  • 36: Haussperling, Feldsperling, Halsbandschnäpper und Trauerschnäpper
  • 45: Star, Buntspecht
  • 80: Dohle, Hohltaube
  • 130: Waldkauz

Auch die Gesamtmaße des Nistkastens sollten nicht zu knapp bemessen sein, schließlich muss hier eine ganze Vogelfamilie unterkommen. Für Meisen, Spatze und anderen kleinen Vögeln reichen Maße von 14 x 14 cm und eine Höhe von 25 cm. Ein Star benötigt bereits 16 x 16 x 32 cm und Dohlen freuen sich über 25 x 25 x 35 cm.

Praxistipp: Haben Sie speziellere Vogelarten bei sich im Garten beobachtet, wie etwa Turmfalke, Steinkauz oder Schleiereule, lohnt es sich hier noch einmal sehr gründlich und genau zu recherchieren, sodass Sie bei Kauf oder Bau des Nistkastens auch alle Maße und Besonderheiten berücksichtigen können.

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