Kaffeesatz als Dünger
Wer jeden Morgen einen Kaffee zum Wachwerden trinkt, sollte in Zukunft den Kaffeesatz nicht mehr wegwerfen. Denn Kaffeesatz als Dünger ist ein super Hausmittel für ein üppiges Pflanzenwachstum. Doch Vorsicht: Nicht jede Pflanze mag Kaffeesatz als Dünger.
Daher klären wir hier die häufigsten Fragen zu Kaffeesatz als Blumendünger – etwa: Wofür ist Kaffee-Dünger gut? Wie oft kann man mit Kaffee düngen? Und für welche Pflanzen kann man ihn verwenden?
Was enthält Kaffeesatz als Dünger?
Kaffeesatz eignet sich hervorragend als Blumendünger, da er viele wichtige Nährstoffe enthält. Neben Kalium, Stickstoff und Phosphor enthält der natürliche Dünger auch Koffein, Gerbsäure und Antioxidantien. Diese Inhaltsstoffe findet man meist auch in anderen Düngemitteln für Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen oder Kübelpflanzen. Die Nährstoffe regen das Wachstum an (vor allem Stickstoff), stärken die Abwehrkräfte (Kalium), verhindern das Austrocknen der Blätter, fördern den Wassertransport (Phosphor) und beschleunigen den Stoffwechsel der Pflanze (Koffein).
Neben dem Düngen mit Kaffee können Sie die Reste vom letzten Kaffee auch für anderen Dinge verwenden. Die 5 besten Tipps für das Verwerten von Kaffeesatz, zeigt das Video:
Praxistipp: Kaffeesatz fällt in den meisten Haushalten regelmäßig an. Daher ist Kaffee quasi ein kostenloser Pflanzendünger!
Zusätzlich dazu schützt Kaffeesatz Dünger vor Schädlingen (Ameisen und Schnecken hassen den Geruch von Kaffee) und locken dafür Regenwürmer an, die den Boden im Beet auflockern. Damit Kaffeesatz gegen Schnecken wirkt, muss aber das ganze Beet mit einer Kaffee-Barriere eingezäumt werden – dafür muss man schon recht viel Kafffeesatz sammeln.
Welche Pflanzen mögen Kaffeesatz als Dünger?
Da durch das Rösten der Kaffeebohnen Huminsäure entsteht, hat er einen leicht sauren pH-Wert. Daher ist Kaffeesatz besonders für Pflanzen geeignet, die einen sauren Humusboden mit niedrigem pH-Wert bevorzugen.
Mit dem Bio-Dünger können viele Pflanzen gedüngt werden. Besonders die, die einen sauren Boden brauchen, werden das braune Pulver lieben. Doch welche Zier- und Zimmerpflanzen zählen dazu? Zu den Zierpflanzen gehören z. B. Hortensien, Rhododendron, und Kamelien. Im Beet können Sie auch Gemüse wie Gurken und Tomaten oder Obst (z.B. Erdbeeren und Heidelbeeren) düngen. Auch Zimmerpflanzen und Kübelpflanzen auf dem Balkon können gedüngt werden. Zu den Zimmerpflanzen, die Sie mit Kaffee düngen können gehören z. B. Geranien, Orchideen oder auch Kräuter wie Basilikum, Schnittlauch und Petersilie.
Immer wieder liest man davon, dass Kaffeesatz als Rasendünger tauge oder dass sich Kaffeesatz als Dünger für Rosen eigne. Beim Rasen empfehlen wir nicht Kaffeesatz als Dünger zu verwenden – er wächst auf sauren Böden weniger gut. Deswegen wird Rasen gekalkt, um den pH-Wert anzuheben und das Wachstum des grünen Teppichs zu unterstützen.
Bei Ihren Rosen machen Sie mit einer halben Tasse Kaffeesatz pro Monat nichts falsch: Der hohe Nährstoffbedarf der in Kübeln gehaltenen Blühpflanzen wird damit gut abgedeckt. Wichtig: Kaffeesatz in das Pflanzzubstrat einarbeiten und solange auf weitere Düngegaben verzichten! Damit die Nährstoffe kontinuierlich bereitstehen, achten Sie darauf, dass der feuchte Boden nie austrocknet.
Praxistipp: Doch es gibt auch Pflanzen, die den Kaffee gar nicht vertragen. Welche das sind, erfahren Sie von den Experten*Innen von PraxisVita >>
Wie Kaffeesatz als Dünger verwenden?
Wenn Sie Ihren Kaffeesatz als Dünger verwenden möchten, sollten Sie ihn zuerst sammeln und trocknen. Denn mit geringen Mengen getrocknetem Kaffeesatz können Sie nur wenig düngen. Daher ist es besser, nicht nur den Kaffeesatz von einer Tasse Kaffee zu verwenden, sondern größere Mengen. So können Sie alle Pflanzen gleichzeitig düngen. Am besten sammeln Sie ihn ausgebreitet auf einem flachen Teller oder einem Backblech. Denn nur trockener Kaffeesatz eignet sich zum Düngen. Sonst begünstigt er Schimmel, der Ihren Pflanzen mehr schadet als hilft.
Wenn das Kaffeepulver getrocknet ist, können Sie ein paar Handvoll Kaffeesatz zwischen die Pflanzen streuen. Arbeiten Sie das Pulver etwas in den Boden ein. So zersetzt es sich schneller und reichert den Boden schneller mit seinen Nährstoffen an. Wenn Sie große Mengen haben, können Sie auch große Säcke mit neuer Blumenerde anreichern. Dafür mischen Sie die beiden Substrate einfach. Wenn Sie die Erde dann lagern möchten, sollten Sie darauf achten, dass sie trocken ist. Denn feuchter Boden führt schnell zu Schimmel, der dann auf Ihre Pflanzen übergehen kann und die Wurzeln faulen lässt.
Praxistipp: Wenn Sie Pflanzen umtopfen oder neue Pflanzen ins Beet setzen, können Sie etwas Kaffee unter die Blumenerde mischen. Haben Sie zuviel Kaffeemehl gesammelt, eignet sich das feuchte Kaffeepulver auch zur Anzucht von Pilzen!
Auch flüssigen Universaldünger können Sie schnell und einfach selber herstellen. Wie genau erfahren Sie hier:
Für Zimmerpflanzen verwenden Sie besser keinen Kaffeesatz (dieser zersetzt sich im Topf kaum und würde anfangen zu schimmeln) sondern kalten Kaffee. Diesen verdünnen Sie mit Wasser (Verhältnis 1:1) und bringen ihn aus. Wichtig ist dabei, dass Sie die Blumen nicht zu häufig mit dem guten Gartendünger wässern und das Gießwasser nur sparsam dosieren. Bei zu viel Kaffeewasser wird der pH-Wert der Erde zu sauer und die Pflanzen können nicht weiter wachsen.
Kaffeesatz als Dünger: Wann und wie oft?
Aber wann ist die beste Zeit, um die Pflanzen mit dem guten Dünger anzureichern? Im Garten und Beet können Sie bis zu vier Mal im Jahr mit Kaffeepulver düngen. Teilweise wird auch jeden Monat empfohlen, da eine Überdüngung kaum möglich ist. Kaffeesatz als Dünger für Zimmerpflanzen sollten Sie aber sparsam dosieren bzw. nur selten anwenden, weil das Pulver im Blumentopf nicht zersetzt werden kann wie im Freiland. Bei Zimmerpflanzen reicht es meist, wenn sie im Frühjahr und Winter ein Mal gedüngt werden.
Wie viel Kaffeesatz als Dünger?
Für Zimmerpflanzen werden 1-2 Teelöffel (4-8 g) pro Pflanze empfohlen. Sie können diese aber auch wie oben beschrieben gleichzeitig gießen und düngen. Die Pflanzen im Garten können Sie auch mit einem ganzen Kaffeefilter (etwa 30 g) düngen. Diese Menge reicht ungefähr für einen 10 l Sack Erde. Diese wird dadurch mit Nährstoffen angereichert aber gleichzeitig nicht übersäuert. Da verschiedene Pflanzen unterschiedlich auf die Nährstoffe reagieren, können Sie die Menge, die Sie unter die Erde mischen, auch einfach ausprobieren. Beginnen Sie mit einer geringen Menge und steigern Sie die Dosis, wenn Sie merken, dass die Düngung den Pflanzen gut tut.
Wenn Sie zu viel Kaffee übrig haben, können Sie diesen auch kompostieren. Auf dem Kompost lockt er Regenwürmer an, die den Kompost auflockern und somit einen optimalen organischen Dünger herstellen. Auch die Erde vom Kompost eignet sich hervorragend für die Düngung. Auch in der Wurmkiste sorgt das alte Kaffepulver für eine schnelle Rotte – ganz ohne unangenehme Gerüche!
Eine weitere Option, aus Kaffeesatz kostenlosen Dünger herzustellen ist mithilfe Fermentation – etwa im selbst gebauten Bokashi-Eimer:
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