Gurken in Beet und Gewächshaus pflanzen
Wer eine Gurke pflanzen will, hat die Wahl zwischen Freiland- und Gewächshaussorten. Für beide sollte man den Boden vor dem Pflanzen gut vorbereiten, denn Gurkenpflanzen sind hungrig und durstig.
Gurkenpflanzen sind einjährig und selbstbefruchtend, sie bilden also sowohl männliche als auch weibliche Blüten an einer Pflanze. Neuere Salatgurkensorten wie "Dominica" oder "Futura" tragen sogar nur weibliche Blüten, die ganz ohne Bestäubung Früchte bilden. Besonders Schlangengurken sind oft empfindlich, weshalb viele im Handel erhältliche Jungpflanzen auch auf Kürbispflanzen veredelt sind.
Praxistipp: Die Familie der Gurken bietet viel mehr Arten als nur Salat- und Schlangengurken – darauf deutet auch die Wahl der Gurke zum Gemüse des Jahres 2019/20 hin!
Wo und wie wachsen Gurken?
Ob im Beet, Gewächshaus oder sogar im Kübel auf dem Balkon: Eine Gurke mag es warm und gerne windgeschützt, Kälte oder gar Frost verträgt sie gar nicht. Die Pflanzen haben viel Durst und enormen Appetit, sodass man vor allem im Gewächshaus die meterlangen Ranken mit einer Kletterhilfe bändigen sollte und den Boden immer leicht feucht halten sollte.
Gurken sät man entweder aus oder kauft sie als Jungpflanzen. Im Gewächshaus pflanzt man überwiegend die langen und dünnen Salat- oder Schlangengurken auf Grundbeete, im Freiland die kürzeren Einlegegurken. Es gibt allerdings auch Salatgurken für den Garten. Schlangengurken mögen’s richtig warm und haben eine vergleichsweise lange Kulturdauer – ideal fürs Gewächshaus.
Freilandgurken wachsen, ähnlich wie Kürbisse flach auf dem Boden und brauchen in der Regel kein Rankgitter. Die Gurken dürfen erst Mitte Mai ins Beet, noch besser gegen Ende Mai, falls es doch noch einmal kalt wird. Wer im Kübel Gurken anpflanzen will, nimmt dafür Maurerkübel oder andere großvolumige Kübel mit hochwertiger Blumenerde und stellt ihn so auf, dass er vor der Mittagssonne sicher ist.
Der richtige Standort und Boden für Gurken
Gurken brauchen lockeren, gerne sandigen Boden mit Humus – viel Humus. Der sorgt nicht nur für die gute Durchlüftung, sondern verhindert auch, dass die Erde in Regenperioden oder im Gewächshaus durchs reichliche Gießen verschlämmt. Am besten graben Sie das Beet zwei Wochen vor dem geplanten Pflanztermin um und arbeiten dabei abgelagerten Pferdemist und schnell wirkenden mineralischen Volldünger nach Herstellerangaben ein. Wer keinen Mist zur Verfügung hat, versorgt das Beet alternativ mit abgelagertem Kompost und arbeitet zusätzlich einen organischen Volldünger für Gemüse ein – das sind die stickstoff- und kaliumbetonten Dünger. Sie können für Gurken auch eine Art Erdwall mit satter Humusfüllung aufschütten und darin die Gurken anbauen, dann ist die Durchlüftung noch besser gewährleistet. Vor allem bei lehmigen Böden hat sich das bewährt.
Wann und wie sät man Gurken?
Gurken haben generell recht zerbrechliche Wurzeln, sodass man bei allen Pflanzarbeiten vorsichtig sein muss – schon ein zu festes Andrücken beim Pflanzen kann Wurzeln beschädigen. Wer die Pflanzen vorziehen will, sät sie daher am besten in kleine Töpfe, damit sie bis zum Auspflanzen einen festen Wurzelballen bilden. Schlangengurken zieht man meist schon im Haus auf der Fensterbank vor und pflanzt die Jungpflanzen ab April ins Gewächshaus. Gurken zieht man gut drei Wochen vor geplantem Auspflanztermin vor, sonst werden die Jungpflanzen zu groß.
Die Direktsaat von Freilandgurken ist von Ende April bis Anfang Juli die einfachste Methode für diese Gurken. Damit umgehen Sie auch die Risiken beim Umpflanzen mit möglichen Wurzelschäden und ersparen den Jungpflanzen zudem den Temperaturschock beim Umzug vom Haus in den Garten. Säen Sie 2-3 Körner im Abstand von 20 cm - 30 cm aus und lassen später nur die stärksten Pflanzen stehen. Wenn Sie 8 Tage später noch mal einige Pflanzen säen, verlängern Sie damit die Erntezeit.
Geerntet wird 9-10 Wochen nach der Aussaat. Wer früher ernten will, zieht auch die Gurken für den Garten im Haus vor und pflanzt die Jungpflanzen vorsichtig aus.
Wie werden Gurken gepflanzt?
Generell gilt, lieber zu tief als zu hoch pflanzen. Sobald der Stängel mit Erde bedeckt ist, bilden Gurkenpflanzen dort sogenannte Adventivwurzeln, die sich mit den schon vorhandenen Wurzeln zu einem dicken Wurzelbart verbinden. Im Gewächshaus pflanzen Sie Gurken nahe waagerecht: Ziehen Sie eine Rille, legen die Jungpflanzen hinein und bedecken sie mit Erde. Den Pflanzenschopf biegen sie leicht hoch und stützen ihn mit Erde. Alternativ pflanzen Sie die Gurken – so wie Sie es auch mit Freilandgurken machen – tief und häufeln sie mit Erde an. Achtung: Bei veredelten Gurkenpflanzen muss die Veredelungsstelle immer über der Erde sein.
Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt hält den Boden zwischen den Gurken während der gesamten Kulturzeit locker und feucht. Im Gewächshaus sollten Pflanzreihen einen Abstand von 150 cm haben und zwischen den Reihen gut 50 Zentimeter, Freilandgurken können Sie mit 35 x 100 cm enger einpflanzen.
Im Gewächshaus halten Rankhilfen – senkrecht gespannte Schnüre an einem straff gespannten Querdraht in 2 m Höhe reichen meist schon – die Gurken vom Boden fern und lassen die großen, weichen Blätter rasch abtrocknen. Für Freilandgurken eignet sich Maschendraht, was aber nicht bei allen Sorten nötig ist.
Als Gartenbau-Ingenieur ist Thomas Heß der Fachmann für alles, was im Garten grünt und blüht: Unser Autor erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat, Düngegabe oder das Winterquartier ist und wie man Staunässe verhindert. Profitieren Sie von seinem Expertenwissen!
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