Organischer Dünger

Bio ist immer besser? Während das beim Düngen nicht immer der Fall ist, bietet organischer Dünger doch einige Vorteile gegenüber mineralischem NPK-Dünger. Warum Biodünger im Garten so wichtig ist und wann es doch sinnvoll sein kann, auf „künstliche“ Varianten auszuweichen, erklären wir in folgendem Artikel.

Frau gibt organischen Düngert von Neudorff ins Beet
Foto: Hersteller / Neudorff
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Mineralischer Dünger ist günstig, wirkt schnell und belastet ebenso schnell die Umwelt. Organischer Dünger hingegen enthält tierische und pflanzliche Bestandteile natürlichen Ursprungs – er ist somit besonders nachhaltig und umweltverträglich. Unser Planet hat nämlich nicht nur ein Problem durch zu viel Kohlenstoffdioxid, sondern auch durch zu viel Stickstoff. Während mineralischer Dünger der Umwelt nur noch mehr Stickstoff hinzufügt, wird organischer Dünger aus Abfallstoffen hergestellt. Bereits vorhandener Stickstoff wird somit recycelt und die Umwelt nicht weiter belastet.

Ganz einfach kann das jeder in der Küche machen – ganz ohne Geruchsbelästigung! Wie man aus "wertlosen" Küchenabfällen kostenlos hochwertigen organischen Dünger für Zimmer- und Balkonpflanzen herstellt, zeigt das Video:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Organischer Dünger: Vor- und Nachteile

Neben dem Umweltschutz gibt es noch zahlreiche weitere Gründe organischen Dünger zu benutzen. Einige Schwächen weist Biodünger jedoch auch auf, sodass es in bestimmten Situationen sinnvoll sein kann, zu mineralischem Dünger zu greifen.

Vorteile von organischem Dünger

  • Umweltfreundlich: Wie oben bereits mehrfach erwähnt, ist organischer Dünger nachhaltig, indem er der Umwelt keinen zusätzlichen Stickstoff hinzufügt.
  • Bodenverbesserung: Er unterstützt den Aufbau von Humus und belebt Bodenorganismen, das verbessert den Boden nachhaltig.
  • Ungiftig: Organischer Dünger ist nicht giftig (Ausnahme: Guano in bestimmten Formen!) – dennoch sollte er nicht "verzehrt" werden (für Kinder unerreichbar lagern!).
  • Keine Überdüngung: Während zu viel mineralischer Dünger Pflanzen sogar verbrennen kann, ist eine Überdüngung mit organischem Dünger kaum möglich.

Nachteile von organischem Dünger

  • Langsam: Organischer Dünger muss rechtzeitig aufs Beet gegeben werden, da er einige Zeit benötigt, um zu wirken. Das setzt eine gute Planung voraus und hilft Pflanzen nicht, die schnell Nährstoffe benötigen.
  • Kälte: Biodünger benötigt Wärme, um zu wirken. Ist es im Frühjahr noch zu kalt, hilft er daher nicht.

Wann es sinnvoll ist, mineralischen Dünger einzusetzen und welche Pflanzen besonders von ihm profitieren, haben wir in folgendem Artikel zusammengefasst:

Welche organischen Dünger gibt es?

Organischen Dünger bekommen Sie von zahlreichen Herstellern im Handel oder Sie können Ihn in Ihrem eigenen Garten selber herstellen. Der Vorteil der zweiten Variante: Sie müssen den Dünger nicht nach Hause schleppen und sparen sich ganz umweltfreundlich den Transportweg. Das kann eine Menge ausmachen, denn gerade exotischere Dünger haben bereits einen langen Transportweg hinter sich, bevor Sie überhaupt im Handel landen.

Kompost

Kompost kann jeder Gärtner aus Schnittgut, Laub und anderen Gartenabfällen selber herstellen. Das wirkt sich mehrfach positiv auf die Umwelt aus, denn so ist Ihr Dünger nicht nur organisch, abgepackter Dünger muss auch nicht extra in Ihren Garten transportiert werden und Ihr Gartenabfall muss nicht abtransportiert werden. Weiterer Vorteil: Sie wissen immer genau, was im organischen Kompostdünger enthalten ist.

Kuh- und Pferdemist

Der Klassiker unter den organischen Düngern schlechthin: Kuh- und Pferdemist wirkt besonders langhaltig und fördert die Humusbildung. Den Mist müssen Sie mittlerweile auch nicht mehr direkt vom Feld ins Beet schaufeln. Im Handel ist er in Form von gepressten Pellets erhältlich. Diese liefern jedoch keinen extra Humus.

Hornspäne und Hornmehl

Hornspäne bzw. Hornmehl besteht aus den gehäckselten Hörnern und Hufen von Schlachttieren. Hornspäne sind die grobe Variante, Hornmehl besonders fein und dazwischen gibt es noch Horngrieß – je feiner der Dünger, desto schneller wirkt er auch. Hornspäne sind ein reiner Stickstoffdünger, was in den meisten Gärten jedoch völlig ausreicht. Praxistipp: Vermeiden Sie Knochenmehl. Es steht aufgrund von BSE stark in der Kritik. Auch wenn eine Übertragung auf diese Weise sehr unwahrscheinlich ist, da nur gesunde Tiere verarbeitet werden dürfen und die Ausgangsstoffe sterilisiert werden, kann es dennoch nie komplett ausgeschlossen werden.

Guano

Guano bezeichnet die Ablagerungen von Seevogel-, Pinguin-, Robben- und Fledermauskot auf Kalkstein. Er wirkt besonders gut als Fungizid und Kompostaktivator. Die Nutzung von Guano ist allerdings sehr umstritten, da der Abbau den Seevögeln und Pinguinen ihr Nistmaterial entzieht.

Gründünger

Gründünger ist kein Dünger im eigentlichen Sinne, dafür besonders organisch. Es werden hierfür Pflanzen angebaut die in der Lage sind Humus und Stickstoff aufzubauen, etwa Klee, Raps, Senf oder Erbsen. Nach der Wachstumsphase werden sie einfach umgegraben und bleiben im Boden.

Kräuterjauche

Kräuterjauchen werden im Handel kaum angeboten, können aber ganz einfach zu Hause hergestellt werden. Am bekanntesten ist dabei wohl die Brennnesseljauche. Sie kann einfach mit Brennnesseln, einem Plastikbehälter, Wasser und regelmäßigem Umrühren hergestellt werden. Der sehr eigenwillige Geruch kann jedoch abschreckend wirken. Suchen Sie sich daher am besten ein abgelegenes Plätzchen im Garten für die Herstellung von organischen Flüssigdüngern.

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