Blaukorn: Nährstoffbombe für Pflanzen
Sie sind klein, blau und regelrechte Nährstoffbomben für Pflanzen: Blaukorn-Dünger spaltet seit Jahren die Gärtner-Welt. Für die einen ist er das Allheilmittel schlechthin, für die anderen eine unnötige Chemiekeule.
Blaukorn-Dünger ist ein künstlicher Mehrnährstoffdünger, der auch als NPK-Dünger bekannt ist. Er enthält Nitrat, Phosphat und Kalium und versorgt die Pflanzen somit rundum mit allem, was sie brauchen. Klingt erst einmal gut, ist aber nicht immer vorteilhaft. Die genauen Vor- und Nachteile sowie die genaue chemische Zusammensetzung von NPK-Dünger haben wir Ihnen in folgendem Artikel zusammengefasst:
Blaukorn-Dünger: Anwendung
Haben Sie sich nun für den Einsatz von Blaukorn entschieden, ist es wichtig, dass dieses korrekt eingesetzt wird.
- Menge genau abwiegen und an Herstellerangaben halten
- Granulat gleichmäßig verstreuen, nicht anhäufeln
- direkten Kontakt mit der Pflanze – auch den Wurzeln – vermeiden, sonst besteht Verbrennungsgefahr und die Pflanze geht ein
- nicht an heißen Tagen düngen oder während es regnet
- Erde sollte leicht feucht sein, aber nicht nass, nach der Anwendung noch einmal durchfeuchten
- Pflanzen in den Tagen danach ausreichend gießen, damit die Nährstoffe gut aufgenommen werden können und wirken
Praxistipp: Tragen Sie beim Düngen Handschuhe und arbeiten Sie den Dünger nicht in die Erde ein. Jungpflanzen sollten niemals mit Blaukorn gedüngt werden!
Wann Blaukorn-Dünger anwenden?
Aufgrund der Nachteile für die Umwelt und der geballten Nährstoffkonzentration ist es nicht sinnvoll, Blaukorn-Dünger regelmäßig bei allen Pflanzen einzusetzen. Nichtsdestotrotz gibt es einige Pflanzen, die temporär von einem Nährstoffboost profitieren:
- Akuter Nährstoffmangel: Leidet eine Pflanze an Nährstoffmangel wirken organische Dünger zu langsam und die Pflanze geht ein. Bevor Sie Düngen sollten Sie jedoch eine Bodenprobe entnehmen, die genauer Aufschluss darüber geben kann, wieso die Pflanze die Blätter hängen lässt.
- Zwiebelpflanzen: Tulpen, Krokusse, Narzissen und Hyazinthen blühen nur für kurze Zeit und müssen in diesem Zeitraum genug Nährstoffe speichern, um das ganze Jahr hauszuhalten. Ein Dünger, der schnell und effektiv wirkt, ist hier vorteilhaft.
- Remontierende Pflanzen: Rosen, Rittersporn, Frauenmantel und Ziersalbei sind dafür bekannt, dass sie mehrmals im Jahr blühen. Ausreichend Nährstoffe sind jedoch die Voraussetzung für eine zweite oder dritte Blüte.
- Gemüse: Sorten, die direkt nach dem Winter schnell hohe Erträge liefern sollen, profitieren ebenfalls von Blaukorn-Dünger. Dazu zählen etwa Kartoffeln, Möhren, Tomaten, Gurken und Brokkoli.
- Rasen: Bei der Rasen-Düngung im März oder April können Sie Blaukorn ebenfalls einsetzen. Es sollte jedoch bei einer einmaligen Düngung pro Jahr bleiben, da der Rasen sonst sehr schnell eingeht.
Praxistipp: Verwenden Sie Blaukorn-Dünger niemals bei Zimmer- und Balkonpflanzen. Bereits eine geringe (Über-)Dosierung kann Topfpflanzen verbrennen und eingehen lassen.
Ist Blaukorn-Dünger giftig?
Eindeutig, ja! Blaukorn-Dünger löst bei Haut- und Augenkontakt starke Reizungen aus. Vor allem Kleinkinder können die kleinen blauen Kügelchen schnell mit Süßigkeiten verwechseln und auch Haustiere und kleine Wildtiere wie Igel und Hasen können die Kügelchen fressen. Einmal verschluckt, führt Blaukorn zu Erbrechen, Durchfall, Krämpfen, Kreislaufproblemen und Atembeschwerden. In hoher Dosierung kann Blaukorn ein Koma auslösen oder tödlich sein.
Achten Sie darauf, dass Kleinkinder und Tiere mindestens einen Monat nach der Düngung keinen Zugang zu gedüngten Beeten haben. Besteht der Verdacht, dass Blaukorn verschluckt wurde, suchen Sie umgehend einen Kinder- oder Tierarzt auf!
Für welche Pflanzen ist Blaukorn der beste Dünger?
Die Zusammensetzung der Nährsalze im Dünger bestimmt das optimale Einsatzgebiet. Das Video listet unter anderem Inhaltsstoffe von Blaukorn-Dünger auf und erklärt, für welche Pflanzen der häufig gebrauchte Pflanzendünger am besten geeignet ist:
Foto, klein: sidm / TH
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