Dünger

Flüssig oder fest, organisch oder mineralisch – das Angebot an Düngern ist riesig! Um Pflanzendünger bedarfsgerecht und umweltschonend einzusetzen, sollte man die wichtisten Eigenschaften der Kunstdünger kennen, damit Sie Ihre Pflanzen richtig düngen.

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Blumendünger wöchentlich einsetzen

Dünger richtig anwenden

Üppiges Blütenmeer auf dem Balkon dank einer wöchentlichen, flüssigen Nachdüngung.

Dünger richtig anwenden

Dünger richtig anwenden

Mineraldünger gibt es in fester oder flüssiger Form, sie enthalten wasserlösliche Nährsalze, die schnell wirken, dafür aber nicht lange anhalten – ideal bei Nährstoffmangel und zur Nachdüngung. Depotdünger sind mit Kunstharz ummantelt und wirken monatelang, ideal für Stauden und andere Dauerkulturen sowie Kübel. Organische Dünger wie Hornmehl sind immer Langzeitdünger, die ihre Nährstoffe nach und nach abgeben und das Bodenleben fördern: ideal für alle Kulturen.

Dünger

Dünger richtig anwenden

Praxistipp: Wenn Sie Kompost im Garten verteilen, können Sie die Aufwandmenge anderer Gartendünger um ein Drittel reduzieren.

Flüssigdünger nach Dosierhinweis ins Gießwasser mischen

Dünger richtig anwenden

Flüssigdünger wird nach Dosieranleitung des Herstellers ins Gießwasser gemischt und wirkt sofort.

Düngestäbchen mit Depotwirkung

Dünger richtig anwenden

Düngestäbchen, -kegel oder -drops für Kübelpflanzen werden einfach in die Erde gesteckt.

natürliche Hornspäne spenden Stickstoff

Dünger richtig anwenden

Hornspäne sind ein organischer Stickstofflieferant und werden beim Pflanzen unter die Erde gemischt.

Depot-Dünger mit Langzeitwirkung

Dünger richtig anwenden

Langzeitdünger sind mit Kunstharz umhüllt und geben ihre Nährstoffe erst nach und nach ab.

Düngen

Dünger richtig anwenden

Wiegen Sie die Menge sonst einmalig ab und füllen damit ein Gefäß, das fürs nächste Mal als Maßstab dient.

Dünger

Dünger richtig anwenden

Wer weiß schon, ob die empfohlenen 80 g ein Löffel oder eine Handvoll sind? Einige Hersteller wie Compo legen den Packungen praktische Dosierhilfen bei: Skala ablesen, mit einer Tabelle vergleichen, fertig.

Düngen

Dünger richtig anwenden

Unser Tipp: Laub kontrollieren! Von den Blättern lassen sie sich noch abschütteln, aus den Blattachseln sollten Sie liegen gebliebene Düngerkörner aber entfernen. Die sehr hohe Salzkonzentration der Körner verursacht sonst Blattschäden und braune Flecken.

Wachsen und blühen kostet viel Kraft: Deshalb erhalten wüchsige Pflanzen wie Rosen, Ziergehölze, Stauden und Gemüse bekommen im April eine Grunddüngung in Form von Hornspänen, Kompost und mineralischen Langzeitdüngern. Diese versorgen die Pflanzen dann je nach Art zwischen drei und sechs Monaten. Wer keinen Langzeitdünger oder nur einen mit dreimonatiger Wirkungsdauer ausgebracht hat, sollte besonders hungrige Pflanzen wie Prachtstauden, öfter blühende Rosen oder stark zehrendes Gemüse wie Kohl, Tomaten und Gurken Ende Juli nachdüngen. Dafür kommen schnell wirkende mineralische Dünger infrage. Organische Dünger sollten zur Nachdüngung fein zermahlen sein, damit sie rasch wirken. Positiv auf die Pflanzen wirkt sich auch das Untermengen von Kompost oder Kuh-/Pferdemist aus – und senkt den Verbrauch von Kunstdüngern spürbar!

Dünger stellt die nötigen Nährstoffe für Pflanzen bereit, sodass sie wachsen und ihre volle Blütenpracht entfalten können: Sind die Nährstoffe aus der Erde verbraucht, kann man mit Dünger für Nachschub sorgen. Doch welcher Dünger ist am besten für die Pflanzen geeignet? Bei einem Besuch im Gartenfachhandel findet man ein Riesenangebot vor. Neben dem Universaldünger gibt es die verschiedensten Spezialdünger. Bei bestimmten Gewächsen sind diese Mittel sicher sinnvoll, da manche Pflanzen besondere Nährstoffansprüche haben, doch bei anderen trifft dies nicht zu.
Praxistipp: Kübelpflanzen bedienen sich ausschließlich aus dem Nährstoffvorrat der Blumenerde, den Sie mit einer Gabe Langzeitdünger beim Umtopfen deutlich strecken können. Danach ernähren sich die Pflanzen von Snacks in Form von Flüssigdünger, den Sie wöchentlich ins Gießwasser mischen.

Welche Dünger gibt es?

Hobbygärtner können zwischen mineralischem und organischem Dünger in fester oder flüssiger Form wählen, um Ihre Beet- und Kübel-Pflanzen zu düngen.

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Einer Pflanze ist der Typ egal, denn alle Pflanzendünger werden im Boden zu den gleichen Ionen abgebaut.

  • Volldünger enthalten alle wichtigen Nährstoffe und Spurenelemente.
  • Organische Dünger sind tierischen oder pflanzlichen Ursprungs. Dünger wie Hornspäne, Kochenmehl oder Kräuterjauchen werden zur Stickstoffversorgung in den Boden eingeharkt, reichern ihn mit Humus an und fördern so das Bodenleben. Sie wirken erst nach einiger Zeit, aber dann für Wochen – bestens für Dauerkulturen. Außerdem ist eine Überdüngung kaum möglich.
  • Mineralische Dünger wirken schnell, aber nicht lange. Das mineralische Düngemittel wird künstlich hergestellt, weswegen man oft  auch von Kunstdünger spricht. Vorteil: Der Dünger wird direkt von den Pflanzen aufgenommen. Nachteil: Der ansteigende Salzgehalt kann auf die Bodenorganismen eine hemmende Wirkung haben. Sie sind ideal zur Nachdüngung und als Feuerwehr bei Mangelsymptomen. Mineralischer Dünger kann aber zu Verbrennungen führen, also vorsichtig dosieren! Typische mineralische Dünger: Blaukorn, Kalkammonsalpeter, mineralische Flüssigdünger.
  • Mit Langzeit- oder Depotdüngern passiert das nicht, diese geben ihre Nährstoffe kontinuierlich über Wochen oder Monate ab. Sie haben aber oft auch einen schnell wirkenden Teil. Der Clou: Mineralische Salze stecken in einer Kunstharzhülle, die diese erst nach und nach freigibt. Der Vorrat reicht für die ganze Saison. Eine Sonderform von Depotdüngern sind Düngerkegel (z. B. Osmocote) und -stäbchen.
  • Flüssige Dünger – es gibt auch flüssige Volldünger – sind für einzelne Pflanzengruppen, Pflanzkübel und zur Nachdüngung von Starkzehrern im Laufe des Sommers besonders praktisch.
  • Granulat, zu denen auch die Depotdünger gehören, mischen Sie beim Pflanzen unter die Erde oder harken es in Beete und unter Sträuchern ein.
  • Rasendünger verteilen Sie am besten mit einem Streuwagen.
  • Es gibt auch organisch-mineralische Dünger. Dabei handelt es sich um organische Düngemittel, die mit mineralischen Nährstoffen versetzt werden. Vorteil: Ein Teil der Nährstoffe kann sofort von den Pflanzen aufgenommen werden, durch die organischen Bestandteile wird die Bodenstruktur verbessert und Humus kann aufgebaut werden. Nachteil: Flüssige organisch-mineralische Dünger eignen sich weniger zur Verbesserung des Bodens als feste.
  • Spezialdünger gibt es sowohl für den Zier- als auch für den Nutzgarten. Dank der individuellen Nährstoffzusammensetzung sind sie perfekt auf die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen wie Tomaten, Rasen und Rosen abgestimmt.

Dünger richtig dosieren

Das Nährstoffangebot für die Pflanzen kann mit Dünger ergänzt werden, wenn der vorhandene Boden nicht genügend Nährstoffe enthält. Durch die Zugabe von Dünger können ein schnelleres Wachstum und höhere Erträge erzielt werden. Wie viel Dünger hinzugegeben wird, hängt dabei von den Pflanzen selbst ab: Schnell wachsende benötigen stärkere Düngergaben in kürzeren Abständen, langsam wachsende kommen hingegen mit wenig Düngemittel aus. Generell kann eine zu hohe Konzentration der Flora schaden, und während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen mehr Dünger als in der Ruhezeit. Vor allem bei Mineraldüngern ist die Gefahr der Überdüngung hoch, wenn man sich nicht genau an die empfohlene Dosierung hält. Bei organischen Düngern passiert das nicht, da sie ihre Nährstoffe nicht so schnell abgeben. Der Aufdruck „NPK“ auf der Verpackung verrät die Zusammensetzung des Düngers, die drei Buchstaben stehen für die Hauptnährstoffe. 16-6-14 besagt etwa, dass der Dünger 16 Prozent Stickstoff (N), 6 Prozent Phosphor (P) sowie 14 Prozent Kalium (K) enthält. Daran erkennen Sie auch die Anwendung für den Dünger: Stickstoff ist für das Wachstum der grünen Pflanzenteile wichtig.

Phosphor ist für die Blüten- und Fruchtbildung, Kalium festigt das Pflanzengewebe und steigert die Frosthärte. Kommt es also auf Blüten und Früchte an, nehmen Sie einen Dünger mit mehr Phosphor und Kalium. Die Dosierung eines Düngers steht auf der Verpackung, z. B. 80 g pro Quadratmeter. Aber in vielen Kulturanleitungen ist vom reinen Nährstoff die Rede, z. B. 12 g Stickstoff/ m2. Das ist nicht die nötige Düngermenge, da jeder Dünger ja unterschiedlich viel enthält. Um die Menge zu ermitteln, teilen Sie den Reinnährstoffbedarf durch die Prozentangabe auf der Packung und multiplizieren mit 100. Beim Bedarf von 12 g und 16 Prozent Stickstoff im Dünger brauchen Sie 12 : 16 x 100 = 75 g vom Dünger. Nicht berücksichtigt sind dabei die noch vorhandenen Nährstoffe im Boden.

Die 5 besten Dünger für Ihren Garten

  • Hornspäne: Hornspäne werden aus Rinderhufen gewonnen und enthalten ca. 14% Stickstoff aber nur wenig Phosphat und Sulfat. Sie sind ideal als Startdüngung für frisch gepflanzte Stauden und Gehölze (Späne direkt ins Pflanzloch streuen), da der enthaltene Stickstoff organisch gebunden ist und nur langsam freigesetzt wird. So vereinen Hornspäne eine Depot-Versorgung der Pflanze mit Stickstoff und schützen zugleich vor Überdüngung. Praxistipp: Wenn Sie ihre Beete mit Holzschnitzeln oder Rindenmulch abdecken, schützt eine zusätzliche Gabe Hornspäne vor einer Mangelversorgung der Beetpflanzen (da die Rotte der Mulchschicht bereits viel Stickstoff verbraucht).
  • Bittersalz ist reines Magnesiumsulfat und wird nur bei akuten Mangelerscheinungen ausgebracht – nie zur Prophylaxe. Zeigen Blätter oder noch mehr die Nadeln  Ihrer Fichten und Tannen Verfärbungen und braune Flecken liegt wahrscheinlich ein Magnesiummangel vor. Ist ein Schädlingsbefall ausgeschlossen, kann Bittersalz das Blattgrün schnell wieder zurückbringen. Praxistipp: Diesen Dünger sollten Sie nicht nur gießen, sondern auch spritzen, damit er schnell wirkt!
  • Patentkali ist ein weiterer Ein-Nährstoff-Dünger und basiert v. a. auf Kalium, was die Pflanzen gegen Frost, Krankheiten und Trockenheit stärken soll. Daher wird Kalium auch erst zum Abschluss des Gartenjahres im Herbst ausgebracht. Der Nährstoff stoppt das Triebwachstum und lässt junge Triebe (und Grashalme!) rechtzeitig zum Wintereinbruch verholzen.
  • Blaukorn ist ein Kombi-Dünger aus Nitrat, Phosphat und Kalium: Er versorgt Ihre Pflanzen schnell mit allen relevanten Nährstoffen – unabhängig davon, ob diese im Boden wirklich fehlen. Neben dieser Breitband-Düngung hat Blaukorn auch den Nachteil, dass ein Großteil des schnell löslichen Nitrats gar nicht bei den Pflanzen ankommt, sondern ungenutzt in Grundwasser sickert.
  • Organische Volldünger werden nur aus natürlichen Materialien (wie Hornspäne, Federschnitzel und Knochenmehl, Fermentationsrückstände aus dem Brauwesen oder der Zuckerverarbeitung) gewonnen. Zum Teil werden lebendige Mikroorganismen zugesetzt, die die Bodenaktivität steigern sollen.

Fotos: sidm, Thomas Heß, Hersteller

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