Kunstdünger
Neben organischen Düngern gibt es auch Kunstdünger, die den Pflanzen beim Wachsen und Gedeihen helfen sollen. Doch so ganz unbedenklich sollte man Kunstdünger nicht verwenden ...
Neben organischen und natürlichen Düngern gibt es auch Kunstdünger, der industriell hergestellt wird. Diese Düngemittel haben eine hohe Konzentration und wirken unglaublich schnell. So können auch akute Mangelerscheinungen behoben werden. Aber wieso sollte man künstlichen Dünger in der Natur im Garten verwenden? Und wie gefährlich ist der synthetische Dünger?
Kunstdünger: Was ist das?
Kunstdünger ist ein mineralischer Dünger der durch chemische Prozesse hergestellt wird. Die enthaltenen Nährstoffe im Düngemittel (Phosphat, Kalisalz, Stickstoff) werden als Salz verkauft. Durch Wasser im Boden lösen sie sich auf und geben ihre Nährstoffe an die Pflanze ab. Stickstoff wird dabei in Eiweiß umgewandelt. Dieses regt das Wachstum der Pflanze an. Phosphat und Kalisalze sind für den Stoffwechsel der Pflanze gut geeignet. So wird das Wasser besser aufgenommen und der Geschmack von Obst und Gemüse gefördert. Die Düngung ist vor allem auf Grund des Preises sehr beliebt und die Ausbringung erfolgt daher auch auf landwirtschaftlichen Flächen und Feldern.
Wie wird Kunstdünger hergestellt?
Die nötigen Rohstoffe für mineralische Düngemittel werden größtenteils fossil abgebaut. Lediglich Stickstoff wird durch das Haber-Bosch-Verfahren gewonnen. Dabei wird der Stickstoff aus der Luft synthetisiert. Das Verfahren wurde zwischen 1905 und 1908 von dem Chemiker Fritz Haber und dem Techniker Carl Bosch entwickelt. Durch dieses Verfahren muss Stickstoff nicht mehr aus Guano gewonnen werden. Guano besteht aus den Exkrementen von Seevögeln und musste stets aus Südamerika importiert werden.
Praxistipp: Auch heute gibt es noch nährstoffreichen Dünger aus Guano aus Seevogel-Dung >>
Wann Kunstdünger ausbringen?
Mit Mineraldünger düngen Sie genau wie mit anderen Düngemitteln entweder nach dem Winter im Frühling oder vor dem Winter im Herbst. Wenn Sie den Mineraldünger im Frühling in den Boden ausbringen, können Sie Mangelerscheinungen ausbessern und für einen üppigen Wuchs sorgen. Wer den Dünger im Herbst ausbringt bereitet seine Pflanzen auf den Winter vor und beugt Schäden an der Pflanze vor.
Wie gefährlich ist Kunstdünger?
Künstlicher Dünger steht immer wieder in der Kritik. Denn die Herstellung verbraucht besonders viel Strom und Energie. Und damit der Dünger so günstig angeboten werden kann, wird der Strom aus Kohlekraft- und Kernkraftwerken gewonnen. Diese schaden der Umwelt. Doch ist er dadurch direkt gefährlich? Natürlich ist es nicht gut, dass die Herstellung so viel Strom benötigt. Viel schlimmer ist aber, dass die Pflanzen nur etwa 60 % des Düngers aufnehmen können. Der Rest der Düngung gelangt so ungehindert in den Boden und ins Grundwasser. Dadurch gelangen zum Beispiel größere Mengen Nitrat ins Trinkwasser. Nitrat ist nicht hoch giftig. Aber wenn es in unseren Körpern zu Nitrit umgewandelt wird, ist es sogar krebserregend. Die Nährstoffaufnahme erfolgt durch Trinkwasser aber auch durch Gemüse oder Obst, welches mit dem Düngemittel gedüngt wurde. Auch unsere Pflanzen können zu viel Nitrat aufnehmen und dadurch vertrocknen. Zu viel Stickstoff und Phosphor können sich auf die Bodenfruchtbarkeit und Qualität auswirken.
Daher ist es besonders wichtig, dass das Düngemittel nicht unsachgemäß genutzt wird. Das Video beitet eine Übersicht, die zeigt, welcher Dünger sich für welchen Zweck empfiehlt. Denn nur der richtige Dünger fördert das Pflanzenwachstum, ohne unnötig das Grundwassser zu belasten:
Alternative Düngemittel
Warum greifen Sie also nicht zu umweltfreundlichen Alternativen? Mit organischen Düngern können Sie bei der Ernte den Ertrag steigern und Ihre Blumen blühen lassen. Als Düngung eignet sich dann zum Beispiel Pferdemist, Kompost oder sogar Kaffeesatz. In der Landwirtschaft wird der Boden daher auch oft mit Gülle gedüngt.
Weitere Informationen zu organischen Düngern erhalten Sie hier:
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