Algenkalk: Buchsbaum

Algenkalk für einen gesunden Buchsbaum

Buchsbäume waren lange Zeit beliebte Pflanzen in Privatgärten. Seit einigen Jahren setzt ihnen jedoch sowohl das Buchsbaum-Triebsterben als auch der Buchsbaumzünsler ordentlich zu. Nun wurde ein "Allheilmittel" wiederentdeckt, welches bereits lange Zeit als Düngemittel bei Buchsbäumen eingesetzt wird: Algenkalk!

Buchsbaum wird mit Algenkalk eingesprüht
Foto: sidm / TH
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Buchsbäume bevorzugen kalkhaltige Böden: Auf diesem Grund wird seit längerem bereits Algenkalk für den Buchsbaum verkauft und erfolgreich angewandt. Der kalkhaltige Dünger beugt einer Versauerung des Bodens vor und gleicht den pH-Wert aus.

Derzeit sehr beliebt:

Vor Kurzem haben jedoch zwei Gärtner aus NRW einen weiteren Vorteil von Algenkalk entdeckt: Regelmäßig eingesetzt soll er dem Buchsbaum-Triebsterben und dem Buchsbaumzünsler vorbeugen. Bei ersterem handelt es sich um eine Pilzkrankheit, die den Buchsbaum mit der Zeit komplett abtötet. Der Buchsbaumzünsler ist hingegen eine invasive Raupen-Art, sie seit 2006 die Buchsbäume in Deutschland komplett kahl frisst.

Das Video zeigt, was Sie als Sofort-Maßnahme gegen einen Buchsbaumzünsler-Befall in Ihrem Garten tun können:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Algenkalk gegen den Buchsbaumzünsler

Buchsbäume mussten seit der Jahrtausendwende einiges mitmachen, doch zwei Gärtner aus NRW haben nun das vermeintliche Wundermittel gegen Krankheiten und Schädlinge beim Buchsbaum entdeckt. Als Klaus Bender und Manfred Lucenz 2013 schon kurz davor waren Ihre vom Triebsterben betroffenen Buchsbäume zu entsorgen, wagten sie ein Experiment: Sie begannen Ihre Buchsbäume regelmäßig mit Algenkalk zu bestreuen. Bereits im nächsten Frühjahr zeigten sich deutliche Verbesserungen. In den folgenden Jahren konnten Sie außerdem beobachten, wie Ihre Buchsbäume vor den gefräßigen Buchsbaumzünslern weitestgehend verschont wurden.

Buchsbaumzünsler im Buchsbaum
Foto: Didgeman / Pixabay

Doch was bedeutet das nun für den Buchsbaum im eigenen Garten? Ist Algenkalk eine Wunderwaffe im Kampf gegen Krankheiten und Schädlinge? Sollten Sie Ihre Buchsbäume nun regelmäßig mit Algenkalk bestreuen?

Nein, Algenkalk ist kein Wundermittel und er hilft nicht direkt gegen Krankheiten und Schädlinge. Während die Medien ihn bereits als Allheilmittel gegen den gefürchteten Buchsbaumzünsler gepriesen haben, verhält sich die Angelegenheit leider nicht ganz so einfach. Ein direkter Effekt konnte noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden.

Ja, Sie sollten Algenkalk regelmäßig anwenden, denn obwohl er nicht unmittelbar gegen Krankheiten und Schädlinge hilft – was auch Bender und Lucenc im Übrigen nicht behaupten – verbessert er doch den Boden und stärkt die Buchsbäume. So sind sie besser in der Lage, Krankheiten und Schädlinge abzuwehren. Das hilft möglicherweise nicht gegen sämtlichen Befall und ist auch keine Garantie dafür, dass der Buchsbaum immun gegen Buchsbaumzünsler und Co. wird, es kann im Zweifel jedoch die Pflanze retten. Wichtig ist selbstverständlich eine korrekte Anwendung.

Algenkalk für Buchsbaum: Wie anwenden?

Die Anwendung von Algenkalk bei Buchsbäumen ist denkbar einfach: Streuen Sie einfach den Kalk an einem windarmen Tag gleichmäßig über die Pflanze. Asthmatiker und Allergiker sollten den Kalk in Wasser lösen. Hat es nach wenigen Tagen noch nicht geregnet, sollten Sie die Blätter durch Gießen von der Staubschicht befreien.

Eine weiße Schicht Algenkalk auf den Blättern des Buchsbaums
Eine dünne Schicht Algenkalk bedeckt den Buchsbaum. Foto: sidm / TH

Komplizierter wird es bei der Dosierung. Während man sich bei den meisten Mengenangaben auf die Angaben vom Hersteller verlassen sollte, beziehen sich diese bei Algenkalk meist zur Vorbeugung bei gesunden Böden. Ist Ihr Boden bereits zu sauer, müssen Sie die Dosis entsprechend erhöhen. Wie viel lässt sich jedoch nicht genau sagen, da es auf den genauen pH-Wert und die Pflanze ankommt. Grundsätzlich gilt: Je saurer der Boden (unter 5,5), desto höher die Dosierung und je leichter der Boden desto geringer die Dosierung.

  • Vorbeugend, leichter Boden: 50 g/m²
  • Vorbeugend, schwerer Boden: 80 g/m²
  • Saurer, leichter Boden: 100 bis 200 g/m²
  • Saurer, schwerer Boden: 250 bis 400 g/m²

Da eine Überdosis zu irreparablen Schäden an der Pflanze führt, sollten Sie immer mit der niedrigsten Dosierungsempfehlung beginnen und diese nur langsam steigern. Überprüfen Sie dabei immer wieder mithilfe einer Bodenprobe den pH-Wert des Bodens:

Wie oft Algenkalk für den Buchsbaum verwenden?

Um einer Übersäuerung vorzubeugen oder auszugleichen, reicht eine jährliche Anwendung. Ob dies auch ausreicht, um den Buchsbaumzünsler und das Triebsterben abzuwehren, ist nicht bekannt. In diesem Fall hilft viel, jedoch eher wenig, denn zu häufig angewandt, steigert Algenkalk den pH-Wert des Bodens so stark, dass die Pflanzen keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. Die dauernde Bestäubung auf den Blättern reduziert die Photosyntheseleistung und die Spaltöffnungen der Blätter, die für den Gasaustausch verantwortlich sind, setzen sich zu. Gehen Sie also sparsam mit dem Algenkalk um, denn eine Überdosis schwächt den Buchsbaum so sehr, dass er wieder anfälliger für Krankheiten und Schädlinge wird.

Praxistipp: Gute Nachrichten für alle Gärtner und ihre Buchsbäume, denn die heimischen Vögel und Wespen haben den Buchsbaumzünsler mittlerweile als Nahrungsquelle erkannt. Im besten Fall ist eine Bekämpfung daher bald gar nicht mehr nötig.

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