Buchsbaum-Krankheiten

Krankheiten am Buchsbaum vorbeugen und bekämpfen

Buchsbaum-Krankheiten gibt es viele. Dazu gehören zum Beispiel Pilze aber auch Schädlinge und Co. Mit diesen Tipps können Sie die unterschiedlichen Krankheiten eindämmen und bekämpfen.

(1/5)
Foto: sidm / TH

Triebe und Blätter gesunder Buchspflanzen

Gesunder Buchsbaum hat satt grüne Blätter. Gönnen Sie den Pflanzen im Frühjahr eine Portion Langzeitdünger für Grünpflanzen.

Foto: sidm / TH

Buchsbaum mit Befall durch Buchsbaum-Triebsterben

Hat das Buchsbaum-Triebsterben einmal zugeschlagen, ist die ganze Pflanze in kurzer Zeit kahl.

Foto: sidm / TH

Algenkalk auf Buchsbaum streuen

Algenkalk kann vorbeugend gegen das Buchsbaum-Triebsterben ausgebracht werden. Er wird einfach auf und vor allem in die Pflanze gestäubt.

Foto: sidm / TH

Grauschleier auf Buchsbaum durch Algenkalk

Nach einer Algenkalkbehandlung tragen Buchsbäume erst einmal Grau. Der Grauschleier bleibt auch nach einigen Regenschauern erhalten, wird aber immer schwächer.

Foto: sidm / TH

Buchsbaum-Triebsterben vorbeugen

Schneiden Sie Buchsbaum bei bewölktem, aber trockenem Wetter. Sonst haben Buchsbaum-Krankheiten wie der Triebspitzensterben-Pilz ein leichteres Spiel.

Auf den Buchsbaum (Buxus) haben es inzwischen so viele Krankheiten und Schädlinge abgesehen, dass ganze Bestände gefährdet sind. Und dauernd scheinen neue Buchsbaum-Krankheiten dazuzukommen. Nach dem Buchsbaumtriebsterben – verursacht durch den Pilz Cylindrocladium buxicola – sind es nun die Buchsbaumzünsler, die den beliebten Formschnittgehölzen und damit dem Gärtner zu schaffen machen. Aber auch Altbekannte wie der Buchsbaumfloh sind mit dem Auftauchen neuer Buchsbaum-Krankheiten leider nicht aus der Welt bzw. dem Garten. Mit diesen Tipps bekommen Sie die Krankheiten am Buchsbaum in den Griff.

Welche Buchsbaum-Krankheiten gibt es?

Buchsbaumtriebsterben (Cylindrocladium buxicola)?

Das Buchsbaumtriebsterben macht sich zunächst durch dunkle, graubraune Blattflecken bemerkbar, die rasch größer werden und schließlich zusammenfließen. Auf der Blattunterseite sieht man unzählige kleine, weiße Sporenlager, auf den Trieben typische schwarze Striche. Nach kurzer Zeit beginnt ein rasanter Blattfall und die befallenen Triebe sterben ab. Sie treiben später auch nicht wieder aus. Die Pilzsporen machen sich bei Wind und Feuchtigkeit über den Buchsbaum her. Als Keimzelle dienen vor allem bereits befallene Blätter und altes Falllaub, der Wind pustet aber auch neue Sporen in die Gärten. Auf Falllaub können die Sporen jahrelang überleben und neue Infektion verursachen. Die Buchsbaum-Krankheit hat es bei Temperaturen um 25 Grad Celsius besonders leicht, eine Infektion ist aber nur möglich, wenn die Blätter für mindestens 5-6 Stunden ununterbrochen feucht sind – ohne einen Wasserfilm dringen die Pilzsporen nicht durch die dicke Wachsschicht der Buchsbäume.

Buchsbaum mit Befall durch Buchsbaumtriebsterben. Foto: sidm / TH

Welche Arbeitsschritte nötig sind, um das Triebspitzensterben beim Buchsbaum einzudämmen, zeigt Schritt für Schritt die Bildergalerie oben.

Buchsbaumtriebsterben bekämpfen

  • Bei leichtem Befall schneiden die Sie befallene Triebe stark zurück. Die Löcher im Buchsbaum sehen blöd aus, wachsen aber wieder zu und sind immer noch besser, als sich mit dem Pilz rumzuschlagen.
  • Nach dem Schnitt im Abstand von 10 bis 14 Tagen mit Fungiziden spritzen, um die Neuaustriebe vor dem Pilz zu schützen. Wechseln Sie aber die Wirkstoffe der Mittel, damit der Pilz nicht resistent wird.
  • Kranke Blätter entfernen: Dafür legen Sie am besten ein altes Bettlaken unter die Buchspflanzen und streifen mit einem Laubrechen durchs Astwerk. Die Blätter befallener Triebe fallen herunter und können im Hausmüll entsorgt werden.
  • Vorbeugend nicht an schwülen Sommertagen schneiden, da der Pilz über die Schnittstellen direkt in die Pflanze eindringen kann. Lässt sich ein Schnitt nicht vermeiden, spritzen Sie anschließend ein Fungizid.
  • Nur eigene Pflanzen vermehren, manche tragen den Erreger in sich, werden aber lange nicht krank – eine Gefahr für den Garten, wenn die Neulinge auf einmal krank werden und die anderen anstecken.
  • Algenkalk stärkt den Buchsbaum gegen Krankheiten und hindert Pilzsporen am Keimen. Zusätzlich trocknet Algenkalk die Sporen aus. Algenkalk wird mehrmals pro Saison mit der Hand oder einem Pulverzerstäuber am besten vorbeugend auf die Blätter gestäubt.

Buchsbaumzünsler (Cydalima perspectalis)

Die Raupen des Buchsbaumzünslers machen sich von Ende März bis in den Herbst hinein über den Buchsbaum her und fressen die Triebe ratzekahl, wobei die Blattrippen meist stehen bleiben. Die Raupen sitzen versteckt im Geäst der Pflanzen und fallen zunächst gar nicht auf. Spätestens wenn die Triebe kahl sind oder auffällige Gespinste auftauchen, können Sie den Buchsbaumzünsler erkennen.
Praxistipp: Frühzeitig erkannt können Sie den Buchsbaumzünsler-Befall noch vergleichsweise schonend, aber dennoch effektiv stoppen – das Video hat die besten Tipps, wie Sie den Schädling bekämpfen:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Kahl gefressene Triebe treiben wieder aus, sobald die Raupen weg sind. Ohne Behandlung und wenn keine Blätter mehr da sind, fressen die Raupen allerdings auch die grüne Rinde der Stängel. Damit ist es dann um diesen Trieb geschehen, er trocknet oberhalb der tiefsten Fraßstelle ein, stirbt ab und treibt auch nicht mehr aus. Bei der Bekämpfung des Buchsbaumzünslers helfen Spritzmittel. Sollten diese nicht helfen, können Sie auch diese 3 Hausmittel ausprobieren:

Buchsbaumfloh (Psylla buxi)

Rollen sich junge Blätter schalenförmig nach oben (Löffelblätter) ein, sodass sie eine Art Kugel bilden, macht sich der Buchsbaumfloh darin breit. Oder besser, seine Larve. Klebriger Honigtau auf den Blättern zeigt, dass die Tiere am Pflanzensaft saugen. Meist reicht ein Rückschnitt betroffener Triebe aus, um den Bcuhsbaumfloh zu bekämpfen.

Buchsbaumkrebs (Volutella buxi)

Ebenfalls ein Pilz, der es auf den Buchsbaum abgesehen hat. Die Krankheit lässt ganze Triebe absterben. Wie beim Triebsterben (Cylindrocladium) bilden sich auch bei dieser Buchsbaum-Krankheit auf der Blattunterseite Sporenlager, die verglichen damit aber größer und orangerosa sind. Zusätzlich werden die Blätter junger Triebe fahlgrün und verdrehen sich, später werden die Blätter braun und fallen ab.

So bekämpft man den Buchsbaumkrebs

Schneiden Sie befallene Triebe ab und entfernen Falllaub. Düngen und Wässern Sie den Buchsbaum vorbeugend und gönnen ihm auch mal etwas Kalk, um den pH-Wert anzuheben.

Buchsbaumwelke (Fusarium buxicola)

Schuld an der Buchsbaumwelke ist wieder ein Pilz, der sich aber zum Glück nicht großflächig ausbreitet und es vor allem auf ohnehin schon schwache, hungrige und durstige Pflanzen abgesehen hat. Zunächst werden die Blätter einzelner Triebe gelb, dann stirbt der ganze Trieb recht schnell ab. Die Rinde der Triebe wird großflächig dunkelbraun und weicher als gesunde Rinde.

Buchsbaumwelke bekämpfen

Ein Rückschnitt betroffener Triebe reicht meist aus, um die Buchsbaumwelke zu bekämpfen. Die Pflanzen vorbeugend düngen und ausreichend wässern.

Thomas Heß
Foto: sidm / TH

Als Gartenbau-Ingenieur ist Thomas Heß der Fachmann für alles, was im Garten grünt und blüht: Unser Autor erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat, Düngegabe oder das Winterquartier ist und wie man Staunässe verhindert. Profitieren Sie von seinem Expertenwissen!

Das könnte Sie auch interessieren ...