Gartenkalk

Gesunde Pflanzen durch Gartenkalk

Gartenkalk ist ein wichtiges Werkzeug, um ungünstige Bodengegebenheiten auszugleichen und Ihren Pflanzen und Rasen beim Wachsen zu helfen. Dabei kommt es jedoch auf die richtige Dosis zur richtigen Zeit an, ansonsten könnten Sie mehr Schaden als Nutzen anrichten.

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Den pH-Wert kennen die meisten Menschen wohl in erster Linie, um festzustellen, ob eine Flüssigkeit eine Säure oder eine Base ist. Der Säuregehalt spielt jedoch auch in Ihrem Garten eine entscheidende Rolle. Die Höhe des Werts beeinflusst entscheidend das Wachstum von Pflanzen und Rasen, denn Nährstoffe und Bodenbeschaffenheit hängen vom Säuregehalt ab. Dabei gibt es zwar nicht den einen perfekten pH-Wert für den Boden, aber bis auf einige Ausnahmen, kommen die meisten Zier- und Kulturpflanzen mit einem Wert zwischen 6 und 7, also neutral bis schwach sauer, gut zurecht.

Doch wie erreicht man diesen perfekten Boden? Stellen Sie fest, dass die Erde zu sauer ist, ist Gartenkalk die perfekte Lösung, um auf natürliche Weise einen besseren Lebensraum für Ihre Pflanzen zu schaffen oder das Wachstum Ihres Rasens zu beschleunigen. Er sorgt dafür, dass leichte Böden Nährstoffe besser aufnehmen können und lockert schwere Böden auf.

Für was ist Gartenkalk gut?

Saure Böden werden von einigen Gewächsen wie Hortensien, Rhododendren, Azaleen und Heiden bevorzugt. Wollen Sie jedoch andere Pflanzen in Ihrem Garten kultivieren, ist ein pH-Wert unter 6 dafür ungeeignet. Ein optimaler Wert durch das Ausbringen von Gartenkalk hat zahlreiche Vorteile für Ihre Pflanzen:

  • Nährstoffversorgung: Die Erde kann Nährstoffe und Feuchtigkeit besser speichern und an die Pflanzen abgeben. Das sorgt für ein optimales Wachstum der Pflanze.
  • Bodenleben: In einem neutralen Boden können Mikroorganismen ungehindert ihre Arbeit verrichten. Ist die Erde zu sauer, können die Bakterien keine organischen Stoffe abbauen und in wichtige Nährstoffe umwandeln.
  • Unkräuter: Viele Unkräuter und Moose lieben saure Böden. Ein ausgeglichener Boden hemmt ihr Wachstum.
  • Aluminium: Ist der Boden zu sauer, löst sich Aluminium und es kommt zu einer Vergiftung des Bodens, welches das Wachstum der Pflanzen weiter einschränkt.
  • Krankheiten: Gartenkalk besteht zum Großteil aus Calcium. Eine ausreichende Versorgung mit diesem wichtigen Nährstoff, macht die Pflanzen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und Schädlinge.

Mit dem Kalk sollten Sie es jedoch auch nicht übertreiben. Zu viel Kalk bindet wiederum wichtige Nährstoffe, die den Pflanzen dann nicht mehr zur Verfügung stehen.

Benötige ich Gartenkalk?

Sie wissen nicht, ob Sie Kalk für den Garten benötigen? Weisen Ihre Pflanzen Mangelerscheinungen auf oder es wachsen bestimmte Unkräuter auf Ihrem Rasen, sind dies gute Hinweise auf einen sauren Boden. Dann sollten Sie eine Bodenanalyse machen oder durchführen lassen, um den genauen pH-Wert zu bestimmen.

Gartenkalk wird per Hand in Beet gestreut
Foto: iStock / schulzie

Mangelerscheinungen

Ist der Boden zu sauer, erhalten die Pflanzen, die darin wachsen, nicht genügend Nährstoffe. Dies führt zu den typischen Mangelerscheinungen wie vergilbte Blätter und vertrocknete Triebe. Können Sie sicher ausschließen, dass weder Staunässe noch Krankheiten die Verursacher hiervon sind, ist eine Bodenanalyse fällig.

Zeigerpflanzen

Bestimmte Pflanzen wachsen zudem besonders gerne auf saurem Boden und können sich mit der Zeit dort ansiedeln. Sie geben Aufschluss darüber, ob der Boden zu sauer ist. Dazu zählen etwa Moose, Sauerampfer, Acker-Schachtelhalm und Hasenklee.

pH-Wert Analyse

Stellen Sie Mangelerscheinungen oder Zeigerpflanzen fest, wird es Zeit, den pH-Wert zu messen. Den Wert können Sie selbst mit einem Messgerät oder einem Testset bestimmen. Beides kostet im Handel zwischen 10 und 30 Euro. Genauer wird die Analyse, wenn Sie eine Bodenprobe entnehmen und diese in ein Labor zur Auswertung schicken. Dies kostet im Schnitt etwa 50 Euro. Wie die verschiedenen Testmethoden im Detail funktionieren, erfahren Sie in folgendem Artikel:

Wie viel Gartenkalk benötigt man?

Die Menge des verwendeten Kalks richtet sich nach dem Ergebnis Ihrer pH-Wert-Messung. Ein gering saurer Boden benötigt selbstverständlich weniger Kalk als ein besonders saurer Boden. Ist der Wert nur leicht unter 6, ist dies vermutlich auf die natürliche Auswaschung des Bodens zurückzuführen oder auf die Aufnahme von Kalk durch die vorhandenen Pflanzen. Dies ist vollkommen normal und um dem entgegenzuwirken, benötigt es lediglich eine Erhaltungskalkung. Hierfür reicht es alle zwei Jahre 150 g pro m² auszubringen. Bei sandigen leichten Böden mit einem pH-Wert unter 5,5 benötigen Sie mindestens 250 g pro m².

Welche Arten von Gartenkalk gibt es?

Wer Kalkdünger kaufen möchte, wird schon bald merken, dass dieser im Handel unter ganz unterschiedlichen Bezeichnungen verkauft wird. Während die grundlegende Zusammensetzung bei allen Arten von Gartenkalk ähnlich ist, ist doch nicht jede Art von Kalkdünger für jeden Boden und Zweck geeignet:

  • Gartenkalk: Dies ist der Oberbegriff für Dünger aus Kalk. Es handelt sich dabei immer um Naturkalk, dem gelegentlich Magnesium beigesetzt wird.
  • Kohlensaurer Kalk: Kohlensaurer Kalk ist ebenfalls ein Oberbegriff für Kalkdünger, der aus natürlichen Kalkvorkommen, etwa Dolomitkalk oder Kreidestein, gewonnen wird. Die meisten im Handel erhältlichen Kalkdünger bestehen aus kohlensäurem Kalk.
  • Kalkmergel: Kalkmergel ist eine Mischung aus Calciumcarbonat und Ton. Er verbessert langfristig die Qualität von sandigen Böden.
  • Algenkalk: Algenkalk besteht aus den abgestorbenen Rotalgen und enthält zusätzlich Magnesium und weitere Spurenelemente.

Praxistipp: Achten Sie genauestens auf den Magnesiumanteil im Dünger. Liegt dieser bei über zehn Prozent, sollten Sie den Dünger nicht zu häufig verwenden, da der Magnesiumanteil im Boden ansonsten zu hoch wird.

Wann soll man Gartenkalk streuen?

Der beste Zeitpunkt, um Gartenkalk zu streuen, ist das zeitige Frühjahr, denn dann benötigen die Pflanzen viele Nährstoffe. Haben Sie den Zeitpunkt im Frühling verpasst, lässt sich die Kalkgabe im Herbst noch nachholen. Wählen Sie für das Kalken einen trockenen, aber bedeckten Tag. Der Boden sollte unbedingt trocken sein und es sollte in nächster Zeit nicht regnen, da der Kalk bei Nässe verklumpt und somit nicht mehr ideal in den Boden einziehen kann. Sonnenschein ist ebenfalls nachteilig, da der Kalk unter Sonnenlicht zu Verbrennungen an den Pflanzen führen kann. Aus diesem Grund sollten Sie den Kalk auch nie direkt auf Pflanzenteile streuen, sondern immer direkt auf die Erde. Wie und wann Sie Ihren Rasen korrekt mit Garten-Rasenkalk versorgen, erfahren Sie in folgendem Artikel:

Welche Pflanzen darf man nicht kalken?

Die meisten Pflanzen bevorzugen einen neutralen bis leicht sauren Boden, doch bei Weitem nicht alle. Bevorzugt ein Gewächs einen sauren Boden von unter 6 darf dieser auf gar keinen Fall gekalkt werden. Dazu zählen Zierpflanzen wie Erika, Lilien, Geranien und Stiefmütterchen, Gemüsesorten wie Gurken, Kürbisse und Rettich, Sträucher wie Azaleen, Hortensien und Rhododendren sowie die meisten Beerensträucher.

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