Rasen kalken

Damit der Rasen grün und dicht wächst, braucht er nicht nur Nährstoffe, sondern auch einen Boden mit ausgeglichenem pH-Wert. Ideal ist ein Wert zwischen 5,3 und 7,5 pH. Ist der Boden zu sauer, hilft es, den Rasen zu kalken, um dessen Wachstumsbedingungen zu verbessern.

Rasen kalken
Rasenkalk-Mischungen helfen, den pH-Wert des Bodens auszugleichen. Foto: Hersteller / Neudorff
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Der Rasen ist gelb und trocken und es bildet sich auch immer mehr Moos im Rasen? Dann wird es Zeit, dass Sie Ihren Rasen kalken. Denn dadurch können Sie Moos loswerden und erhalten schon bald wieder einen saftig grünen Rasen. 

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Aber wann muss ich den Rasen kalken? Und kann man den Rasen auch als Vorsichtsmaßnahme kalken, so dass gar kein Moos entsteht? Wir klären die wichtigsten Fragen rund um das Thema Rasenkalk. Sie wollen noch mehr Infos über die Rasenpflege? Dann finden Sie weitere spannende Themen in der Infobox.

Wie erkenne ich Kalkmangel im Rasen?

Zu einer guten Rasenpflege gehört auch das Kalken. Zumindest dann, wenn der Rasen es braucht. Aber was bringt es den Rasen zu kalken? Es gibt verschiedene Anzeichen, die auf einen Kalkmangel im Rasen hindeuten. Dazu gehört z.B., dass sich viel Moos oder andere Unkräuter wie Sauerampfer oder Hahnenfuß im Rasen bilden. Diese unerwünschten Pflanzen im Rasen deuten zeigen eindeutig, dass der Boden zu sauer ist. Und ein zu saurer Boden wirkt sich auf die Verfügbarkeit von Nährstoffen aus.

Wenn der Rasen zu wenige Nährstoffe bekommt, setzt das Wachstum aus und er wird trocken und Gelb. Da Rasengräser einen neutralen pH-Wert bevorzugen, sollten Sie den Rasen nur dann kalken, wenn er es wirklich braucht. Wenn Sie sich unsicher sind, können Sie den pH-Wert messen. Einen sauren Boden erkennen Sie an einem pH-Wert unter 5,5.
Praxistipp: Wächst hingegen viel Klee im Rasen, ist der Boden zu basisch (alkalisch) und eine Kalkgabe ist nicht nötig.

Wie kommt es zu saurem Boden?

Ein saurer Boden ist also vor allem für den Rasen schlecht. Doch wieso ist der Boden zu sauer? Oft handelt es sich bei saurem Boden um feuchten und stark verdichteten Boden. Dadurch, das organische Stoffe (Blätter, Mährückstände, …) im Boden durch einen Sauerstoffmangel nicht vollständig ersetzt werden, fangen sie an zu faulen. Es entstehen organische Säuren, die zu einer langsamen Versauerung führen und den pH-Wert sinken lassen. Doch nicht nur das kann zu einem sauren Boden führen. Auch saurer Regen oder zu viel mineralischer Dünger machen den Boden sauer.

Praxistipp: Gartenkalk reguliert den Säuregehalt im Boden und fördert so das Pflanzenwachstum: Zeitpunkt & Menge sind beim Kalken entscheidend, wie das Video im Detail erklärt:

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Wann soll ich den Rasen kalken?

Hat eine Bodenprobe einen niedrigen pH-Wert von weit unter 5,5 bestätigt, sollte das Kalken des Rasens rechtzeitig vor Beginn der Wachstumsphase im Frühling erfolgen. Gerade bei schönem Wetter braucht der Boden etwas Zeit, um den Gartenkalk aufzunehmen. Aber ist es dann gut, den Rasen bei Sonnenschein zu kalken? Bei welchem Wetter muss der Kalk auf den Rasen? Bei strahlendem Sonnenschein muss der Kalk nicht verteilt werden. Doch der Boden sollte trocken sein. W es kurz nach der Kalkgabe regnet, ist das kein Problem. Denn so sickert der Kalk besser in den Boden ein. Bei Regen sollten Sie den Kalk aber nicht ausbringen, denn dann verklebt er. Nach dem Kalken können Sie eine erneute Bodenprobe nach 4 Wochen machen. Vorher sollte der Rasen ruhen. Nach 6-8 Wochen sollten Sie dann auch die ersten Ergebnisse sehen.
Praxistipp: Zur besseren Aufnahme sollte der Rasen zuvor tief gemäht und gründlich vertikutiert werden!

Wie viel Kalk soll ich verwenden?

Die richtige Menge Kalk hängt vom pH-Wert und der Bodenart ab. Auch die verwendete Kalkart entscheidet über die Dosierung. Reiner (Lösch-/Brannt-)Kalk ist zwar günstiger als Rasenkalk-Mischungen (individuelle Mengenangaben pro Quadratmeter des Herstellers einhalten) aus dem Gartencenter, aber auch schwerer zu dosieren und schwieriger anzuwenden, da er stark ätzend ist. Besser ist daher Dolomitkalk. Dieser ist natürlich und ungiftig. Im Unterschied zu normalen Rasen- oder Gartenkalk hat Dolomitkalk einen höheren Magnesiumanteil. Er wird daher auch Magnesiumkalk genannt. Achtung: Falls Sie einen kalkhaltigen Dünger verwenden, sollte die Menge an Kalk entsprechend niedriger ausfallen!

Ideal ist es, zum Kalken des Rasens einen Streuwagen zu verwenden – Kontakt mit Händen, Schleimhäuten und Augen ist zu verhindern (Schutzkleidung tragen)! Haben Sie den Rasenkalk gleichmäßig verteilt, muss die Fläche gut gewässert werden. Daher ist es auch nicht schlimm, wenn es nach dem Kalken regnet.

Wie oft sollte man den Rasen kalken?

Wenn es dem Rasen gut geht, müssen Sie den Rasen gar nicht kalken. Doch wenn sich viel Moos bildet, sollten Sie eine erneute Bodenprobe durchführen. Wir empfehlen Ihnen daher, alle 2-3 Jahre eine Bodenprobe durchzuführen. Wenn der pH-Wert Ihre Vermutung bestätigt, sollten Sie entsprechend handeln.
Praxistipp: Sie sollten den Rase übrigens niemals gleichzeitig düngen und kalken. Denn dann hebt sich die Wirkung auf. Zwischen beiden Anwendungen sollten min. 6 Wochen liegen.

Ist Rasenkalk schädlich für Hund und Katze?

Da Kalk ätzend wirkt, sollten Hunde und Katzen auf frisch gekalkten Rasenflächen keinen Auslauf bekommen. Ist der Kalk vollständig in den Boden gesickert, dürfen auch die Vierbeiner wieder auf dem Rasen tollen. Wir empfehlen, dass Haustiere erst nach 2-3 Tagen wieder auf den Rasen dürfen.

Foto: Neudorff, A.Dreher/pixelio

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