Mammotion Luba AWD 3000 im Praxistest
Der mit Satelliten- und Ultraschall-Navigation fahrende Luba-Mähroboter macht mit der Optik eines Rennwagens auf sich aufmerksam – doch das Gerät konnte nicht durchgehend überzeugen.
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Das junge chinesische Unternehmen Mammotion stellt in dieser Rasensaison den schnittigen Luba-Mähroboter auf den Rasen. Die schneeweiße Maschine mit wenigen Bedientasten arbeitet ohne Begrenzungsdraht. Derzeit sind drei Versionen für Rasenflächen von maximal 1000 bis zu 5000 Quadratmetern erhältlich, sie kosten zwischen rund 2000 und 2900 Euro – unser Testgerät war das mittlere Modell AWD 3000.
Luba-Mähroboter ohne Begrenzungsdraht
Für den Betrieb des Luba müssen Sie keinen Begrenzungsdraht am Rand Ihrer Rasenfläche verlegen, denn das Gerät orientiert sich per Satelliten-Navigation. Um dabei eine ausreichende Genauigkeit sicherzustellen, wird die sogenannte Echtzeitkinematik (RTK) genutzt – das Verfahren erlaubt Genauigkeiten von wenigen Zentimetern in der horizontalen Vermessung.
Der Luba-Mähroboter verfügt nicht über eine Kamera. Hindernisse werden über Berührungssensoren vorn und an der Seite und vier Ultraschall-Sensoren erfasst. Dabei erkennt das Gerät per Ultraschall vor allem größere Gegenstände, die dann berührungslos gemieden werden. Erkennt die Elektronik ein Hindernis, stoppen Mähwerk und Vortrieb rechtzeitig vor Berührung, das Gerät ändert die Fahrtrichtung und startet neu.
Guter Empfang wird mit einer über der Ladestation montierten Referenzstation erreicht, die das Signal von mehreren Navigations-Satelliten empfangen muss, um die Orientierung mit ausreichender Genauigkeit zu ermöglichen. Stellen Sie dafür sicher, dass sich über der Referenzstation ausreichend freier Luftraum befindet, notfalls kann der Satelliten-Empfänger alternativ an einer erhöhten Position – etwa an einem Gebäude – montiert werden.
Zu allen vom Roboter bearbeiteten Rasenbereichen sollte vom Satellitenempfänge aus freie Sicht bestehen, damit das Gerät später nicht mit Ortungsproblemen liegenbleibt. Der feste Standort der Referenzstation verbessert außerdem die Genauigkeit in der Positionsbestimmung des Roboters.
Lieferumfang Mammotion Luba AWD 3000
Neben Ladestation und Kurzanleitung (A) sowie der Stromversorgung (B) und Befestigungsmaterial (C) wird ein Empfangsgerät für das globale Navigationssatellitensystem (GNSS) (D) mitgeliefert, dass unter freiem Luftraum an einem montierbaren kleinen Mast befestigt wird. Mit einer extra Stromversorgung (E) ist es auch getrennt von der Ladestation montierbar.
Mammotion Luba AWD 3000 im Detail
Die vorderen Räder werden nicht gelenkt, sondern sind mit Rollen für seitliche Bewegungen versehen.
Besonderheit ist das doppelte Mähwerk mit beweglich gelagerten Messerklingen.
Das Gerät ist mit 19 KG sehr schwer und bewegt sich entgegen seiner Optik wie ein Panzer.
Mähroboter ohne Begrenzungsdraht navigieren
Damit der Luba weiß, wo er später mähen soll, benötigt er eine Karte, die bei der Installation des Geräts angelegt werden muss. Dafür muss der Roboter per Bluetooth mit einem Smartphone verbunden werden, auf dem die App des Systems installiert wird. Nach Registrierung und Herunterladen der aktuellen Softwareversion wird das Gerät dazu wie ein ferngesteuertes Modellauto einmal um die Rasenfläche herum navigiert – auf dem Handybildschirm erscheinen dafür zwei Joysticks.
Update: Ist eine neue Firmware verfügbar, ist die App unter Umständen gesperrt, bis diese installiert ist. Der Roboter bleibt aber lokal bedienbar.
Anzeige: In der App werden beim Mähvorgang die Karte und die derzeitige Position des Mähers angezeigt. Zusätzlich können weitere Details eingeblendet werden.
Start-Hinweis: Beim Start weist die App darauf hin, dass der Roboter keine Reinigung per Hochdruckstrahl verträgt.
Zeitvorwahl: Der Zugriff auf den Wochenplan ist beim ersten Mal etwas schwer zu finden, wird dann aber auf dem Startbildschirm angezeigt.
Sie können den Roboter direkt am Gerät starten oder die App nutzen, die nach Einrichtung einer WLAN-Verbindung den Gerätezugriff auch außerhalb des Gartens ermöglicht. Dabei bietet die App vielfältige Kontroll- und Vorwahlmöglichkeiten – unter anderem wird auf der Karte die aktuelle Position des Luba auf der Rasenfläche gezeigt. Dafür ist die Bedienung der App nicht immer intuitiv – so haben wir uns zum Beispiel schwergetan, den Bereich für die Zeitprogrammierung zu finden, der dazu etwas umständlich zu bedienen ist. Vorgewählt wird dann nur die Startzeit – Luba sorgt allein dafür, dass die Fläche bahnenweise komplett gemäht wird und kehrt danach in die Ladestation zurück.
Installation Mammotion Luba AWD 3000
Das Feedback zum Mammotion Luba AWD 3000
Wir haben das Gerät einige Wochen lang ausprobiert und dabei vorwiegend positive Erfahrungen gesammelt. Störungen im Mähbetrieb kommen aber immer wieder vor und treten vor allem auf, wenn der Roboter auf schmale Hindernisse stößt – in unserem Fall Möbelfüße und das Gestell eines Pools. Diese Gegenstände sind per Ultraschall offenbar schwer zu erkennen, das Gerät navigiert zwar eine Zeit lang hin und her, bleibt dann aber oft liegen. Bei Störungen ist stets ein lokaler Eingriff am Roboter nötig, eine Steuerung per App reicht nicht aus. Da das Gerät sich dabei auch abschaltet, kann sich die App nicht mehr verbinden – man erhält keine Informationen über das vorliegende Problem oder die Position des Mähers – immerhin gibt es ein Fehlerprotokoll, das in der App im Nachhinein eingesehen werden kann.
Der Roboter ist mit 19 Kilogramm sehr schwer und unhandlich – kann aber bei Bedarf mit der App-Steuerung wie ein Fernsteuer-Auto navigiert werden. Leider haben wir den Roboter mehrfach etwas außerhalb des definierten Mähbereichs vorgefunden – das spricht für eine nicht ganz fehlerfreie Funktion der Positionsbestimmung. Einmal demontierte das Gerät den vorderen Sensor selbst und mähte danach weiter – diesen besonderen Vorfall haben wir dem Hersteller gemeldet.
Grashöhe: Inseln mit höherem Gras werden als Hindernis erkannt und bei normaler Einstellung „fein“ nicht mehr gemäht. In diesem Fall kann der Luba manuell in diesen Bereich gesteuert und ein Mähvorgang gezielt gestartet werden. Ist der Rasen insgesamt hoch gewachsen, kann eine entsprechende Einstellung vorgewählt werden.
Abwege: Während unserer mehrwöchigen Testphase fanden wir den Roboter mehrfach etwas außerhalb seines zuvor definierten Arbeitsbereichs vor – das darf eigentlich nicht passieren! Immerhin hatte das Gerät seinen Fehler offenbar selbst erkannt und sich abgeschaltet.
Selbst-Demontage: Unter ungünstigen Bedingungen kann sich das Gerät an Hindernissen den Frontsensor abziehen – und mäht danach weiter. Ein Sicherheits-Risiko! Ohne den Frontsensor kann das Gerät an Hindernissen aufsteigen und mit laufenden Mähwerken Lebewesen verletzen. Wir haben den Hersteller über das Problem informiert.
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