Erdbeeren pflanzen

Erdbeeren pflanzen, pflegen und vermehren

Lecker, gesund und für Garten oder Balkon gleichermaßen gut geeignet: Beim Pflanzen von Erdbeeren kann nichts schief gehen, wenn man das Beet richtig vorbereitet und unsere Pflanzanleitung beachtet.

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Erdbeeren pflanzen
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Erdbeeren pflanzen, pflegen und vermehren

Wie Sie Erdbeeren selbst anpflanzen, erfahren Sie in dieser Anleitung.

Foto: sidm / TH

Erdbeeren pflanzen, pflegen und vermehren

Heben Sie ein Pflanzloch aus und drücken Sie die Erdbeerpflanze in die lockere Erde.

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Erdbeeren pflanzen, pflegen und vermehren

Wichtig: Das sogenannte Herzblatt in der Mitte der Pflanze muss dabei unbedingt über der Erdoberfläche bleiben.

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Erdbeerpflanzen vermehren

Wenn Sie Erdbeeren mit Ausläufern vermehren wollen, pflanzen Sie diese in kleine Töpfe mit Blumenerde. Die Verbindung zur Mutterpflanze bleibt bis zur Bewurzlung erhalten.

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Erdbeerpflanzen vermehren

Wenn die Kindel (= die Tochter-Pflanze) viele neue Blätter bildet, ist sie bewurzelt. Schneiden Sie die Kindel ab und pflanzen die Nachwuchs-Erdbeere ins Beet.

Erdbeersäule
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Erdbeersäule bauen

Erdbeertaschen: Mithilfe einer Glasflasche und eines Heißluftgebläses werden die Taschen geformt.

Erdbeersäule
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Erdbeersäule

Bewässerungssystem: Bohren Sie an mehreren Stellen Löcher in einen Gartenschlauch, damit sich das Wasser später verteilen kann.

Erdbeersäule
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Erdbeersäule bauen

Nun nur noch bepflanzen et voilà: Fertig ist der platzsparende Erdbeerturm.

Will man im eigenen Garten Erdbeeren pflanzen, sollte man genau überlegen, welche Sorte man ins Beet setzt: Man unterscheidet zwischen Gartenerdbeeren und Monatserdbeeren, die allerdings mehr und mehr als „immertragend“ angeboten werden. Beide Erdbeertypen sind mehrjährige, winterharte Pflanzen. Gartenerdbeeren sind die typischen Kulturerdbeeren mit großen Früchten, die zu bestimmten, sortentypischen Zeiten im Jahr reifen und dann zwei oder drei Wochen lang geerntet werden können. Die heutigen Sorten wie "Senga Sengana" oder "Korona" haben amerikanische Vorfahren.
Praxistipp: Wenn Sie früher Erdbeeeren pflanzen z.B. 'Daroyal', 'Korona' oder 'Elsanta' in Kombination mit spät tragende Sorten wie 'Malwina', verlängern Sie die Erntezeit der Erdbeeren.

Die beliebtesten Erdbeer-Sorten zeigt das Video:

Video Platzhalter
Video: extern

Monatserdbeeren wie 'Ostara' oder 'Mara de Bois' sind kleiner, oft aromatischer und können nahezu durchgehend von Juli bis Oktober geerntet werden – das Erbe der heimischen Wilderdbeere, von der diese Erdbeeren abstammen. Monatserdbeeren eignen sich besonders für den Frischverzehr. Sie werden meist ausgesät, während man Gartenerdbeeren als Jungpflanzen pflanzt.

Wann pflanzt man Erdbeeren?

Die beste Pflanzzeit  ist in den Monaten Juli bis zum September. Ideal ist der August, dann wachsen die Jungpflanzen bis zum Herbst an und tragen im nächsten Jahr die ersten Früchte. Auch die Ableger älterer Pflanzen eignen sich, da sie leicht bewurzeln und problemlos zu kräftigen Pflanzen heranwachsen – wenn Sie die Ableger von wüchsigen, gut tragenden Mutterpflanzen nehmen. Eine Frühjahrspflanzung ist im April möglich, dann fällt die Ernte im ersten Jahr aber geringer aus. Gartenerdbeeren tragen im zweiten und dritten Jahr am besten, dann sollten Sie das Beet wechseln, damit der Boden nicht auslaugt und der Ertrag nachlässt.

Ab wann Sie Erdbeeren pflanzen können und wann der beste Zeitpunkt zur Vermehrung oder Ernte ist, erfahren Sie im Gartenkalender >>

Erdbeeren pflanzen: Welchen Standort brauchen Erdbeeren?

Erdbeeren lieben es vollsonnig, notfalls geht auch Halbschatten. Der Boden sollte auf jeden Fall locker und vor allem humusreich sein. Idealerweise graben Sie im Herbst um, arbeiten dabei viel Kompost ein und pflanzen Frühkartoffeln als Vorkultur. Sie können den Boden aber natürlich auch zwei Wochen vor dem Pflanzen umgraben und Kompost und 30 g Hornspäne pro Quadratmeter einarbeiten. Nach zwei Wochen ist die Erde etwas gesackt und Sie können das Beet glatt harken und bepflanzen. Kalk mögen Erdbeeren nicht, der pH-Wert sollte neutral oder schwach sauer sein.
Verbessern Sie schwere Lehmböden mit Sand und Kompost, sonst haben es Wurzelkrankheiten leicht. Oder Sie pflanzen die Erdbeeren gleich auf 20 cm hohe Dämme aus einem Sand-Humus-Gemisch.

Erdbeeren pflanzen
Aromatischer als aus dem Supermarkt schmecken Erdbeeren aus dem eigenen Garten. Foto: AllNikArt / pixabay

So pflanzen Sie Erdbeerjungpflanzen

Die Jungpflanzen brauchen gut 30 cm Abstand zu ihren Nachbarpflanzen. Wenn Sie mehrere Erdbeerreihen pflanzen, sollten diese 60 cm Abstand zueinander haben. Ein zu enger Pflanzabstand fördert Pilzkrankheiten.
Die Erdbeerpflanzen kommen nur so tief in die Erde, dass sich ihr Herz mit den frischen Blattaustrieben auf Höhe der Erdoberfläche oder knapp darüber liegt. Drücken Sie die Pflanzen fest, wässern ausgiebig und halten den Boden anschließend leicht feucht. Gehen Sie von Anfang an konsequent gegen Unkraut vor, da man später zwischen den ganzen Ausläufern der Pflanzen nur schlecht hacken kann.

Erdbeeren in Kübel pflanzen

Sorten wie ‘Camara’, ‘Elan’ oder ‘Rosanna’ eigenen sich für Pflanzkübel und tragen nach einer Frühjahrspflanzung schon im ersten Jahr. Als Substrat nehmen Sie Kübelpflanzensubstrat, dem Sie gleich Depotdünger untermischen und den Kübel dann möglichst regensicher aufstellen, damit die Erde nicht vernässt. Die Erdbeeren überwintern im Kübel, den Sie im Herbst geschützt an die Hauswand stellen. Praxistipp: Beim Pflanzen von Erdbeeren nehmen sie dafür benötigten Pflanzkübel viel Raum auf dem Balkon- oder Terrassenboden ein. Eine Pflanzsäule ermöglicht es Ihnen, die Gewächse in der Höhe anzubauen. Für den Bau der Säule inklusive eines einfachen Bewässerungssystems wird lediglich ein Pflanzstein, ein Kanalgrundrohr und ein Gartenschlauch benötigt. Wie Sie Ihre eigne Erdbeersäule bauen, zeigen wir Ihnen hier in der Bildergalerie.

Praxistipp: Für Pflanzkübel eignen sich immertragende Erdbeer-Sorten. Foto: sidm / TH

So pflegen Sie Erdbeeren im Beet

Die richtige Pflege der Pflanzen ist für eine reiche Ernte entscheidend. Wir geben Ihnen hier ein paar Tipps: Während der Wachstumsphase sowie an trockenen Tagen benötigen die Pflanzen viel Wasser. Vermeiden Sie jedoch Staunässe und nasse Blätter, darauf reagieren die Pflanzen empfindlich und können mitunter eingehen. Schneiden Sie bei bestehenden Erdbeerbeständen im Frühjahr die vertrockneten Blätter ab und mulchen ab Ende April/ Anfang Mai mit Stroh oder trockenem Gras zwischen den Pflanzen, damit die Umgebung der Früchte trocken bleibt und sie vor Grauschimmel sicher sind.
Schneiden Sie Erdbeeren radikal zurück, dann werden die Pflanzen blühfreudiger als unbehandelte Pflanzen – und gesünder. Denn ob Grauschimmel oder Weißfleckenkrankheit – die alten Blätter sind oft von Pilzen infiziert. Nach dem kräftigen Rückschnitt – ruhig auch mit dem Rasenmäher – wachsen bis zum Herbst neue, pilzfreie Blätter nach. Aber nur, wenn das Innere der Erdbeerpflanzen, die sogenannten Herzblätter, unbeschädigt bleiben. Auch für die Vermehrung bestimmte Ableger bleiben erhalten. Düngen Sie die Erdbeeren erst nach der Ernte mit organischem Dünger, denn dann bilden die Pflanzen bis zum Herbst neue Blütenknospen für die kommende Erdbeersaison. Dafür können Sie unter anderem einen organischen Beerendünger anwenden. Wichtig ist außerdem, dass die Erdbeerbeete frei von Unkraut sind. Dies nimmt den Pflanzen Nährstoffe und Wasser, sodass es zu einer weniger ertragreichen Ernte kommen kann. Praxistipp: Um Erdbeeren mit Ausläufern zu vermehren, pflanzen Sie diese in kleine Töpfe mit Blumenerde. Die Verbindung zur Mutterpflanze bleibt bis zur Bewurzelung erhalten. Bilden die Kindel neue Blätter, sind sie bewurzelt. Dann können Sie die Kindel abschneiden und ins Beet einpflanzen.

Gartentipp: Knoblauch gegen Grauschimmel bei Erdbeeren

Erdbeeren sind im Garten besonders beliebt und das nicht nur von Menschen. Meist ist es nur eine Frage, welcher Schädling oder welche Pflanzenkrankheiten sich die süßen Erdbeeren als erstes schnappt. Besonders gefährlich für die süßen Erdbeeren ist der Grauschimmel.

Von Grauschimmel befallene Erdbeeren werden schnell faul und ungenießbar. Dabei fliegen Grauschimmelsporen durch die Luft und lassen sich daher praktisch nicht davon abhalten, sich auf den Erdbeeren niederzulassen. Das heißt jedoch nicht, dass aus den Sporen auch ein Schimmelbefall werden muss. Der Grauschimmel tritt nämlich hauptsächlich bei feucht-warmem Wetter an geschwächten Pflanzen auf. Grauschimmel bekämpfen Sie daher am besten, indem Sie die Erdbeeren stärken.

Verschimmelte Erdbeeren
Foto: Art_rich / iStock

Knoblauch stärkt die Abwehrkräfte, und das nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Erdbeeren. Pflanzen Sie daher Knoblauchpflanzen zwischen den Erdbeeren. Außerdem sollten Sie immer auf einen ausreichenden Pflanzabstand der Erdbeerpflanzen achten und eine zu hohe Stickstoffdüngung vermeiden.
Praxistipp: Wahlweise hilft auch ein Knoblauchtee, mit dem Sie die Erdbeeren regelmäßig gießen. Hierfür zwei kleingehackte Knoblauchknollen mit einem Liter kochendem Wasser übergießen und mehrere Stunden ziehen lassen.

Thomas Heß
Foto: sidm / TH

Als Gartenbau-Ingenieur ist Thomas Heß der Fachmann für alles, was im Garten grünt und blüht: Unser Autor erklärt Ihnen, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat, Düngegabe oder das Winterquartier ist und wie man Staunässe verhindert. Profitieren Sie von seinem Expertenwissen!

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