So wenig Pflege genügt für gesunde Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen sind nicht nur ein optisches Highlight in jedem Raum, sie verbessern auch das Raumklima und wirken so positiv auf unser Wohlbefinden. Damit Grün- wie Blühpflanzen aber prächtig gedeihen, brauchen auch Zimmerpflanzen Pflege.
Wer nicht unbedingt für seinen grünen Daumen bekannt ist oder wer vorher in einer pflanzenfreien Wohnung gelebt hat, der sollte am besten klein anfangen und erst einmal zu pflegeleichten Pflanzen wie Kakteen, Grünlilien oder Yucca-Palmen greifen. Diese verzeihen auch mal einen Fauxpas und sind damit die perfekten Pflanzen für Anfänger. Lesen Sie unsere Tipps zur Pflanzenpflege von Zimmerpflanzen und finden Sie für jede Ihrer Blumen den passenden Standort, die richtige Menge an Gießwasser und Pflanzendünger und lernen Sie zu erkennen, wann die Pflanze umgetopft werden muss.
Was können Zimmerpflanzen?
Zimmerpflanzen bereichern unseren Wohnraum optisch und schaffen ein gesundes Umfeld. Welche positiven Eigenschaften sie haben, erfahren Sie hier. In so gut wie jedem Haushalt findet sich mindestens eine Zimmerpflanze und das nicht ohne Grund: Die Pflanzen sorgen dafür, dass wir uns in unseren eigenen vier Wänden wohlfühlen. Gerade in geschlossenen Räumen, in denen die Sauerstoffkonzentration schnell absinken kann, sind Zimmerpflanzen sehr nützlich, da sie Kohlendioxid in Sauerstoff umwandeln können, was Kopfschmerzen und Müdigkeit entgegenwirkt. Zusätzlich dienen Pflanzen in Wohnräumen als natürliche Luftbefeuchter. Sie geben 90 Prozent des Gießwassers wieder an die Luft ab. Doch auch Schadstoffe, wie Formaldehyd, Benzol oder Trichlorethylen, die sich in der Luft befinden, können durch Zimmerpflanzen zum Großteil herausgefiltert werden.
Damit Zimemrpflanzen ihre positiven Eigenschaften überhaupt entfalten können, benötigen Sie den optimalen Standort. Daher ist beim Kauf nicht nur auf Farbenpracht und Aussehen zu achten, sondern auch darauf, inwieweit sich die Standortbedingungen der Pflanzen erfüllen lassen. Aufpassen sollten vor allem Allergiker, denn falsche Zimmerpflanzen können ihnen schaden. Ihren Ursprung haben viele unserer Zimmerpflanzen in (sub-)tropischen Regenwäldern: Sie kommen mit hohen Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und vergleichsweise wenig Licht aus – ideal für ein anspruchsloses Leben als Zimmerpflanze! Wer sich mit Pflanzen umgibt, kommt um ein Minimum an Pflanzenpflege nicht herum, aber der "grüne Daumen" ist erlernbar! Robuste Züchtungen und die wichtigsten Pflegehinweise auf den Pflanzenetiketten, machen es Ihnen leicht.
Der richtige Standort für die Zimmerpflanze
Haben Sie sich eine Pflanze im Gartencenter Ihres Vertrauens ausgesucht, muss sie zu Hause heimisch werden. Beim Aufstellen der Pflanze, sollte man sich danach richten, welchen Standort die Pflanze bevorzugt, und nicht, wo sie zu dekorativen Zwecken am besten passt. Wo Ihre Zimmerpflanze am besten gedeiht, hängt davon ab, wo sie ursprünglich herkommt. In Praller Sonne hingegen halten es oft nur Kakteen und einige Palmen-Arten dauerhaft aus – denn die Hitze hinter der Fensterscheibe sollte man nicht unterschätzen!
Im Rest der Wohnung fühlen sich Grünlilie, Efeutute, Drachenbaum, Yuccapalme oder Gummibaum wohl. Praxistipp: Blühpflanzen brauchen in der Regel mehr Licht als immergrüne Zimmerpflanzen! Ideal fürs Bad (dunkler Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit) sind Farne, Vandas, Spathiphyllum oder Sanseveria. Der Bogenhanf eignet sich ideal für das Schlafzimmer, denn er gibt auch in der Nacht Sauerstoff ab und fördert damit einen gesunden Schlaf.
Zimmerpflanzen gießen
Das Gießen von Zimmerpflanzen ist eine Kunst für sich, denn der Wasserbedarf ist bei jeder Pflanze unterschiedlich – manche brauchen viel, andere mäßig viel und wieder andere nur wenig Wasser. Meist gießen Anfänger zu viel: Zimmerpflanzen wurzeln in einem kleinen Topf mit vergleichsweise wenig Erde, die nur wenig Wasser speichern kann. Also lieber mäßig, dafür öfter/regelmäßig gießen. Staunässe gilt es in jedem Fall zu vermeiden. Fühlt sich der Erdballen auch in 1-2 cm Tiefe trocken an (Fingerprobe). können Sie die Zimmerpflanze gießen. Praxistipp: Nehmen Sie zum Gießen am besten abgestandenes Mineralwasser oder auf Zimmertemperatur erwärmtes Regenwasser – Leitungswasser ist in vielen Regionen zu kalkhaltig!
Auch an den Blättern erkennen Sie, ob Sie Ihre Zimmerpflanze richtig gießen. Wenn Sie diese Verfärbungen beobachten, läuft was falsch bei der Zimmerpflanzenpflege:
- Zeigt die Pflanze braune Flecken auf den Blättern, bildet sie viele gelbe oder abfallende Blätter: Sie gießen zuviel, Pflanze trockener halten, um Wurzelfäule zu verhindern
- Blattspitzen verfärben sich braun und trocknen aus: Die Raumluft ist zu trocken
- Pflanze wirft unkontrolliert Blätter ab: Gießen stoppen – akute Staunässe, besser zügig umtopfen!
Damit auch Anfänger ihre liebsten Zimmerpflanzen um sich haben können, müssen sie richtig gepflegt werden. Mit den Tipps aus dem Video gelingt es garantiert:
Praxistipp: Für die optimale Bewässerung bietet es sich an, sich vorab auf dem Pflanzenetikett oder im Netz zu informieren, wie viel Wasser die Pflanze benötigt.
Zimmerpflanzen mit Mineralwasser gießen
Wasser ist nicht gleich Wasser, vor allem für Zimmerpflanzen. Während einige scheinbar alles vertragen, lassen andere Exemplare bereits bei etwas zu viel oder zu wenig Kalk die Blätter hängen. Dafür gibt es jedoch eine einfache Lösung: Mineralwasser!
Abgestandenes Mineralwasser müssen Sie ab sofort nicht mehr wegkippen. Ihre Pflanzen werden sich für das alte Wasser aus der Flasche bedanken. Der einfache Grund: Viele Mineralien und Spurenelemente – wie Kalium, Natrium und Magnesium –, die auch im klassischen Dünger enthalten sind, finden sich auch im Mineralwasser wieder. In gelöster Form können die wertvollen Mineralien sogar besonders schnell aufgenommen werden.
Praxistipp: Da das Mineralwasser für die Zimmerpflanzen wie ein kleiner Dünger wirkt, sollten Sie damit nicht übertreiben! Das wird Ihnen auch Ihre Brieftasche danken. Ab und an können Sie Ihren Pflanzen aber problemlos den letzten Schluck aus der Flasche gönnen.
Sonder-Pflege für die Blätter
Zimmerpflanzen benötigen in bestimmten Abständen Blattpflege – gerade im Winter, wenn bei den kühlen Temperaturen draußen die Heizung in den eigenen vier Wänden hochgedreht wird. Durch die Wärme des Heizkörpers trocknet die Pflanze aus. Denn über ihre Blätter betreiben die Pflanzen Photosynthese. Sind die Blätter mit Staub (oder gar Fettdunst aus der Küche, Nikotin vom Rauchen, ...) bedeckt, fällt der Pflanze das "atmen" schwer. Bei fleischigen Grünpflanzen wischen Sie den Staub einfach regelmäßig mit einem feuchten Tuch ab. Farne und Palmen stellen Sie zu einer lauwarmen Dusche in die Badewanne!
Mit dem Beginn der Heizperiode im Herbst verfärben sich häufig auch die Blätter von Zimmerpflanzen. Die Blattränder werden braun oder die Blätter rollen sich ein – ein deutliches Zeichen für eine zu geringe Luftfeuchtigkeit. So schützen Sie Ihre Zimmerpflanzen vor zu großer Trockenheit. Schmuckblattpflanzen sollten in den Wintermonaten wegen der besonders trockenen Heizungsluft zudem regelmäßig mit Wassernebel besprüht werden.
Praxistipp: Wie im Garten gilt auch bei Zimmerpflanzen – abgestorbene oder gar von Schädlingen befallene Pflanzenteile sofort entfernen!
Palmen pflegen
Gerade tropische Palmen leiden unter trockener Zimmerluft – schließlich sind sie das feucht-warme Tropenklima gewöhnt. Mehr Gießen ist keine Lösung. Klassische Luftbefeuchter sind auch keine Alternative (Achtung: Schimmelgefahr!). Ein einfaches Hausmittel schützt Ihre Zimmerpflanzen vor dem Austrocknen: Die Wedel möglichst oft, am besten täglich, mit kalkarmem Wasser einsprühen. Sie können kräftige Palmen auch einfach in die Dusche stellen und mit lauwarmen Wasser abbrausen – anschließend Pflanztopf gut abtropfen lassen (Staunässe vermeiden!).
Eine weitere Möglichkeit ist es, den Pflanztopf unten mit Blähton zu füllen, dann Wasser auf den Blähton zu geben und die Pflanze mit Innentopf darauf zu stellen. Steht die Pflanze dann über der Heizung, verdampft das Wasser ganz langsam und hält so die Luftfeuchtigkeit hoch.
Pflege: Yucca-Palme
Die Yucca, auch Palmlilie genannt, wird umgangssprachlich als Yuccapalme bezeichnet. Doch sie ist im Grunde keine Palmenart, sondern ein Kleinbaum. Stellen Sie die Pflanze am besten an einem sonnigen Ort auf. Der Kleinbaum braucht, was Erde angeht, kein spezielles Substrat, herkömmliche Zimmerpflanzenerde genügt. Während der Wachstumsphase sollten Sie die Yucca einmal pro Woche gießen. Im Winter reicht es sogar, das Gewächs nur einmal im Monat zu wässern, denn es kann Wasser speichern.
Orchideen brauchen besondere Pflege
Auch Orchideen sind tropische Pflanzen, denen der kalte Winter zu schaffen macht. Vorsichtiges Einnebeln der Pflanze mit einer Blumenspritze pflegt die Zimmerpflanze. Ideal zum Überwintern der Regenwald-Blumen sind helle Bäder: Hier ist es feucht und warm! Es gibt aber auch robuste Orchideen-Sorten, die auch kühlere Standorte zwischen 10-14 °C vertragen – diese Orchideen überwintern auch in einem hellen Treppenhaus (Zugluft vermeiden)! Wie Sie Orchideen umtopfen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Bogenhanf pflegen
Der Bogenhanf wird als Zimmerpflanze gern in Schlafzimmern platziert, denn er gibt auch in der Nacht Sauerstoff ab und fördert damit einen gesunden Schlaf. Er tut uns nicht nur gut, sondern hat auch einen geringen Pflegebedarf. Der ideale Standort der Pflanze ist ein warmer, heller Raum ohne Zugluft. Selbst an einem eher schattigen Plätzchen kommt sie gut zurecht. Gegossen werden muss die Pflanze lediglich alle 2 bis 3 Wochen.
Monstera richtig pflegen
Die Monstera ist in tropischen Ländern beheimatet. Die Blätter werden gern als Tischdeko verwendet, aber auch als Zimmerpflanze liegt das Gewächs wieder im Trend. Kein Wunder, denn bei dieser Pflanze gibt es nicht viel zu tun. Einen hellen bis halbschattigen und warmen Standort, etwas Flüssigdünger und regelmäßig ein wenig Wasser– mehr braucht die Monstera nicht. Wenn Sie die Blätter dann noch zweimal im Jahr abstauben, ist die Pflanze rundum gut versorgt.
Pflege des Gummibaums
Der Gummibaum zeichnet sich durch seine großen, dunkelgrünen, glänzenden Blätter aus. Der Baum kann in der Wohnung eine Höhe von bis zu zwei Metern erreichen. Platzieren Sie die Zimmerpflanze an einem hellen bis halbschattigen Standort. Mittagssonne oder Zugluft verträgt der Gummibaum nicht so gut. Gießen Sie die Pflanze lieber zu wenig als zu viel. Mit einer gelegentlichen Düngung halten Sie die Pflanze ebenfalls gesund. Erst wenn der Topf komplett durchwurzelt ist, muss der Baum umgetopft werden.
Zimmerpflanzen düngen – was, wann, wie oft?
Ebenso wichtig wie das Wässern ist das Düngen der Pflanzen. Doch dabei kann man ebenfalls schnell etwas falsch machen. Oft wird zu viel gedüngt beziehungsweise der falsche Dünger verwendet. Meist ist im Pflanztopf nur wenig Erde vorhanden – und damit auch nur wenige Nährstoffe, die die wachsende Pflanze schnell aufgezehrt hat. Dabei brauchen Zimmerpflanzen viel Stickstoff, Phosphor und Kalium als Nährstoffe zum Wachsen. Da die Nährstoffe nicht natürlich nachgeliefert werden wie im Garten, müssen sie zugeführt werden. Für jeden Typ Zimmerpflanze gibt es speziell abgestimmte (Flüssig-)Dünger im Handel. Dosieren Sie diese sparsam. Weniger aufwendig sind Düngestäbchen mit Depot-Wirkung. Einmal in den Wurzelballen gesteckt, liefern sie der Zimmerpflanze über Monate wohldosiert ausreichend Nährstoffe.
Spätestens, wenn der Pflanztopf komplett durchwurzelt ist, reicht düngen allein nicht mehr aus. Dann ist es Zeit, die Zimmerpflanze umzutopfen:
Zimmerpflanzen: Pflege nach dem Winter
Wenn die Tage wieder etwas länger werden, erwachen nicht nur die Pflanzen im Garten aus ihrem Winterschlaf. Auch die Zimmerpflanzen auf der Fensterbank merken, dass der Frühling naht. So sollten Sie Zimmerpflanzen nach dem Winter pflegen. Der Winter ist lang. Und dennoch kann man bereits im Januar bemerken, wie es morgens nicht mehr ganz so lange dunkel ist. Und beim Spaziergang im Wald kann man teilweise auch schon die ersten Knospen an den Bäumen sehen. Höchste Zeit, um sich auf die eigenen Pflanzen zu konzertieren. Denn brauchen nicht auch die Zimmerpflanzen nach dem Winter eine andere Pflege als im Winter? Wir zeigen, worauf Sie bei Ihren Zimmerpflanzen nach dem Winter achten sollten.
Zimmerpflanzen nach dem Winter gießen
Da im Winter das Wasser weniger verdunstet, müssen auch die Zimmerpflanzen weniger gegossen werden. Ein Mal in der Woche ist meistens ausreichend. Doch, wenn es wärmer wird und die Sonne länger scheint, müssen die Pflanzen auch wieder mehr gegossen werden. Fangen Sie daher am besten im Januar an, die Zimmerpflanzen peu-a-peu mehr zu gießen. Beim Gießen sollten Sie beachten, dass Sie die Zimmerpflanzen nicht zu viel gießen. Staunässe begünstigt Schimmel und kann auch Pflanzenkrankheiten hervorrufen.
Praxistipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie oft Sie die Zimmerpflanzen gießen sollen, können Sie sich an der Erde orientieren. Ist diese trocken, können Sie die Pflanzen gießen.
Mit welchen 5 Tricks Sie Schimmel auf der Blumenerde vermeiden können, zeigt dieses Video:
Wie Zimmerpflanzen nach dem Winter düngen?
Während der Vegetationsruhe im Winter benötigen die Zimmerpflanzen nicht so viele Nährstoffe. Daher sollten Sie Zimmerpflanzen im Winter nicht düngen. Denn zu viele Nährstoffe lassen die Blätter weich werden. Schädlinge können dann mühelos eindringen. Wenn die Tage wieder länger werden, können Sie aber anfangen die Pflanzen wieder sparsam zu düngen. Etwa ab Januar können Sie mit einer kleinen Dosis beginnen.
Praxistipp: Auch im Garten ist im Januar einiges zu tun. Was genau, zeigt unser Gartenkalender >>
Wie viel Licht brauchen Zimmerpflanzen nach dem Winter?
Auch im Winter benötigen die Zimmerpflanzen Licht. Wenn Sie die Pflanzen an einen hellen Ort gestellt haben, können Sie diese nun nach und nach wieder an ihren ursprünglichen Platz stellen. Praxistipp: Staub auf den Blättern schränkt die Photosynthese ein! Damit Ihre Pflanzen dort genug Licht abbekommen, können Sie Pflanzen mit großen und dickeren Blättern etwa ein Mal in der Woche abduschen. Es reicht sonst aber auch, wenn Sie die Blätter regelmäßig abstauben. So kann Ihre Zimmerpflanze genug Licht aufnehmen.
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