Poinsettia-Pflege

Weihnachtsstern pflegen: So bleibt Euphorbia pulcherrima gesund und schön

Weihnachtssterne sind in der Adventszeit beliebte Zimmerpflanzen. Um die leuchtend roten 'Blüten' lange zu erhalten, sollten einige Tipps zur Weihnachtsstern-Pflege beachtet werden.

zweifarbiger Weihnachtsstern
Foto: AdobeStock / Janice
Auf Pinterest merken

In der Hitliste der beliebtesten blühenden Zimmerpflanzen stehen Weihnachtssterne seit vielen Jahren ganz weit oben. Ob als farbenfroher Raumschmuck oder als Weihnachtsdekoration, in den letzten Wochen des Jahres führt kaum ein Weg an dem prachtvollen Winterblüher mit dem klingenden Namen Poinsettia vorbei. Doch bei der Pflege zeigt sich die Pflanze aus Mittelamerika ein bisschen eigen. Mit unseren Tipps geht beim Weihnachtsstern pflegen nichts mehr schief. 

Poinsettia-Pflege in aller Kürze:
  • schon beim Kauf auf gesunde Pflanzen achten

  • Weihnachtsstern warm und hell aufstellen

  • Zugluft und Kälte vermeiden

  • regelmäßig, aber wenig gießen

  • Staunässe vermeiden

Der Weihnachtsstern, auch bekannt als Euphorbia pulcherrima, ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen zur Weihnachtszeit. Mit seinen leuchtend roten, weißen oder rosa gefärbten Hochblättern, die oft fälschlicherweise als „Blüten“ angesehen werden, sorgt er in der kalten Jahreszeit für eine festliche Atmosphäre. Die eigentlichen Blüten sind jedoch klein und unscheinbar in der Mitte der farbigen Hochblätter. Damit Ihr Weihnachtsstern nicht nur zu Weihnachten, sondern möglichst lange gesund und kräftig bleibt, ist eine gute Pflege entscheidend.

Pflanzenporträt Weihnachtsstern / Poinsettia
Foto: Grafik / Xcel | iStock / joh4nn

Zunächst beantworten wir in den FAQs die häufigsten Fragen rund um die Pflege von Weihnachtssternen, direkt im Anschluss erfahren Sie auch alles Wichtige über Standort, Gießen, Düngen und mehr.

Beim Kauf eines Weihnachtssterns (Euphorbia pulcherrima) sollten Sie folgende Punkte beachten:

  • Gesundheit: Wählen Sie eine Pflanze mit saftigen, grünen Blättern und leuchtenden Hochblättern. Vermeiden Sie Pflanzen mit vergilbten oder schlaffen Blättern und überprüfen Sie auf Schädlinge.

  • Blütenstand: Achten Sie auf viele frische, unbeschädigte Hochblätter. Pflanzen mit abfallenden Hochblättern sind weniger langlebig.

  • Topf und Erde: Der Topf sollte stabil sein und die Erde weder durchnässt noch staubtrocken.

  • Transport: Schützen Sie die Pflanze während des Transports vor Kälte und Zugluft.

  • Saisonale Verfügbarkeit: Kaufen Sie in der Adventszeit, wenn die Pflanzen frisch sind.

Ja, Weihnachtssterne sind leicht giftig! Allerdings sollen die Zucht-Sorten (laut den Züchtern) anders als die Wildsorten für Menschen nicht lebensgefährlich sein. Giftig sind alle Pflanzenteile, aber besonders der milchige Pflanzensaft kann (Haut-)Reizungen erzeugen.

Wer Haustiere hält, sollte besonders vorsichtig sein und lieber auf die Weihnachtsstern-Deko verzichten. Ist es schon zu spät und Ihr Tier hat die Pflanze angeknabbert, sollten Sie es bei den folgenden Symptomen unverzüglich zum Tierarzt bringen: Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschweren, blutiger Durchfall, Lähmungen. Vor allem bei kleinen, alten oder kranken Tieren kann die Vergiftung zu starken Leberschäden, Herzrhythmusstörungen und letztlich zum Tod führen!

Die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns sind eher unscheinbar und werden leicht übersehen. Die charakteristischen farbigen Hochblätter zeigen sich in der Regel zwischen November und Februar. Selbst gezogene, mehrjährige Exemplare blühen meist erst (deutlich) später, denn es ist nicht so einfach, den Christstern zur Blüte anzuregen. Damit der Weihnachtsstern erneut blüht, sind ein paar Tricks nötig (siehe nächste Frage)!

Um den Weihnachtsstern zum erneuten Blühen zu bringen, benötigt er eine Phase mit verkürzter Tageslichtdauer. Ab Ende September sollte der Weihnachtsstern täglich für 12-14 Stunden in absolute Dunkelheit gestellt werden – idealerweise in einem komplett lichtdichten Raum (fensterlose Abstellkammer) oder unter einer lichtdichten Abdeckung (großer Pappkarton). Diese Phase simuliert den natürlichen Lichtmangel im Winter und regt die Neubildung der farbigen Hochblätter an. Nach ca. 8 Wochen sollte sich die Blütenbildung zeigen.

Die Blütezeit des Weihnachtssterns kann bei guter Pflege zwei bis vier Monate andauern. Danach verliert er seine Hochblätter und geht in die Ruhephase über.

Mit der richtigen Pflege kann ein Weihnachtsstern mehrere Jahre überdauern. Viele Menschen betrachten den Weihnachtsstern als einjährige Pflanze und entsorgen ihn nach der Blütezeit. Doch tatsächlich kann er bei guter Pflege mehrmals blühen und so viele Jahre Freude bereiten.

Es ist empfehlenswert, den Weihnachtsstern einmal im Jahr, idealerweise im Frühjahr nach der Ruhephase, umzutopfen. Wählen Sie einen Topf, der nur geringfügig größer ist als der vorherige, und nutzen Sie eine gut durchlässige, humusreiche Blumenerde. So kann sich die Pflanze gut erholen und mit frischer Erde gesund weiterwachsen.

Ja, aber nur im Sommer und an einem geschützten Ort. Weihnachtssterne sind sehr empfindlich gegenüber Kälte und benötigen Temperaturen von mindestens 15 °C. Ab Spätfrühling, wenn keine Frostgefahr mehr besteht, kann der Weihnachtsstern an einen halbschattigen Platz im Garten oder auf dem Balkon gestellt werden. Wichtig ist, ihn langsam an die direkte Sonne zu gewöhnen, um Sonnenbrand zu vermeiden. Sobald die Temperaturen im Herbst sinken, sollte er wieder ins Haus gebracht werden.

Weihnachtssterne stellen zwar einige spezifische Anforderungen an Licht, Temperatur und Wasser, sind aber insgesamt nicht sehr pflegeintensiv. Mit etwas Aufmerksamkeit und der richtigen Pflege (z.B. gleichmäßiges Gießen und eine ruhige Umgebung) entwickelt sich der Weihnachtsstern meist problemlos und zeigt lange seine prächtigen Farben.

Gekräuselte oder deformierte Blätter deuten oft auf einen Schädlingsbefall, wie etwa Spinnmilben oder Thripse, hin. Trockene Heizungsluft begünstigt diesen Befall. Kontrollieren Sie die Pflanze regelmäßig und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Besprühen der Blätter. Bei starkem Befall hilft ein biologisches Schädlingsbekämpfungsmittel.

Hängende Blätter am Christstern sind ein unübersehbares Zeichen, dass die Pflanze Wasser braucht. Tauchen Sie als Erste-Hilfe-Maßnahme den Pflanztopf unter Wasser und lassen Sie den Wurzelballen vollsaugen. Überschüssiges Wasser abtropfen lassen. Praxistipp: Wenn der Weihnachtsstern regelmäßig die Blätter hängen lässt, erhöhen Sie die Gießfrequenz, nicht die Wassermenge!

Blattverlust beim Weihnachtsstern kann mehrere Ursachen haben. Häufige Gründe sind:

  • Temperaturschwankungen oder Zugluft: Weihnachtssterne reagieren empfindlich auf kalte Luft und plötzliche Temperaturwechsel.

  • Zu viel oder zu wenig Wasser: Staunässe kann die Wurzeln schädigen und zum Blattverlust führen. Auch ein zu trockenes Substrat kann dazu führen, dass Blätter abfallen.

  • Zu wenig Licht: Besonders im Winter benötigen Weihnachtssterne ausreichend Helligkeit. Eine gleichmäßige, mäßige Pflege ohne extreme Temperaturschwankungen hilft, Blattverlust zu vermeiden.

Standort und Licht: Der ideale Platz für Ihren Weihnachtsstern

Ein Weihnachtsstern braucht einen hellen, aber nicht direkt sonnigen Standort. Ein Fensterplatz, der indirektes Licht bietet, ist ideal. Direkte Sonneneinstrahlung kann die Hochblätter austrocknen und die exotische Pflanze schädigen. Wählen Sie daher einen hellen Standort in der Nähe eines Ost- oder West-Fensters, das Sie jedoch nicht zum Lüften öffnen müssen. Denn auf Zugluft reagiert die Pflanze sehr empfindlich.

Auch die Temperatur spielt eine große Rolle: Weihnachtssterne fühlen sich bei Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius wohl liegen – nach Möglichkeit nicht wärmer. Ein warmer Platz an der Heizungist daher nicht geeignet, soll sich die Poinsettia optimal entwickeln. Meiden Sie Standorte mit stark schwankenden Temperaturen und Zugluft – wie etwa der Fensterbank: Die aufsteigende Heizungsluft und die an den kalten Fensterscheiben herabgleitende Raumluft erzeugen einen Luftwirbel, den der Christstern nicht verträgt. Standort-Tipp: Im Sommer können Weihnachtssterne auch im Freien stehen, idealerweise an einem hellen, aber schattigen Platz. Dabei sollten fallende Temperaturen im Auge behalten werden, da die Pflanze bei niedrigen Temperaturen wieder ins Haus geholt werden muss.

Weihnachtsstern als Gartenpflanze
Euphorbia pulcherrima ist bei uns keine winterfeste Gartenpflanze. Der Weihnachtsstern mag es wohlig-warm, im Freien wirft die Poinsettia schnell ihre Blätter ab. Als winterliche Deko im Hausflur oder dem Wintergarten setzt sie im Advent farbige Akzente. Foto: AdobeStock / vikakurylo81

Jetzt sollte klar sein, wo der Adventsstern im Haus stehen sollte! Und wo wächst Euphorbia pulcherrima in natürlicher Umgebung? In seiner süd- und mittelamerikanischen Heimat wächst der Weihnachtsstern vor allem in dichten Wäldern oder unter Sträuchern. In deren Schatten kann der Christstern sehr groß werden. In Mexiko, Argentinien und Venezuela sind Exemplare von bis zu fünf Metern Höhe bekannt.

Gießen und Feuchtigkeit: Wann und wie viel Wasser braucht die Poinsettia?

Eigentlich ist die Poinsettia eine recht genügsame Zimmerpflanze – nur beim Gießen versteht der Weihnachtsstern keinen Spaß: Mit den folgenden fünf Tipps bleibt die Pflanze lange schön ...

(1/5)
Anleitung: Weihnachtsstern gießen
Weihnachtsstern gießen – die besten Tipps zum Gießen der Poinsettia finden Sie hier in der Bildergalerie >> Foto: Poinsettia / Stars for Europe
Anleitung: Weihnachtsstern gießen
Weihnachtsstern gießen – die besten Tipps zum Gießen der Poinsettia: Um Staunässe zu verhindern, sollte man den Wurzelballen auf keinen Fall komplett durchnässen. Deshalb lieber weniger, dafür aber häufiger gießen. Für einen normal großen Weihnachtsstern in einem 13er-Topf reichen zum Beispiel 100 Milliliter Wasser pro Gießvorgang vollkommen aus. Das ist so viel wie ein geeichtes Glas Sekt. Ein Mini-Stern im 6er-Topf begnügt sich hingegen schon mit einem halben Schnapsglas! Bei großen Pflanzgefäßen reicht es, den Weihnachtsstern einmal die Woche zu gießen. Kleinere Exemplare (mit nur wenig Erde im Topf) brauchen etwa alle 2-3 Tage etwas Wasser. Wichtig: Überschüssiges Wasser sollte spätestens 15 Minuten nach dem Gießen aus dem Untersetzer oder Übertopf entfernt werden. Man kann die Pflanze auch direkt über den Übertopf oder den Untersetzer wässern, dann kann man eigentlich nicht zu viel gießen! Foto: Poinsettia / Stars for Europe
Anleitung: Weihnachtsstern gießen
Weihnachtsstern gießen – die besten Tipps zum Gießen der Poinsettia: Für alle, die nicht ständig ans Gießen denken möchten, ist das Tauchbad eine gute Alternative. Hierbei wird der fast trockene Wurzelballen mit seinem Pflanztopf einige Minuten komplett in zimmerwarmes Wasser getaucht. Das Blubbern zeigt an, dass die Erde sich vollsaugt. Wird es weniger, heben Sie den Weihnachtsstern aus dem Tauchbad und lassen alles überschüssige Wasser abtropfen, ehe Sie den Weihnachtsstern zurück in den Übertopf stellen. Praxistipp: Meist läuft im Übertopf noch weiteres Gießwasser aus dem Pflanzballen – entfernen Sie auch diese Wasserlache aus dem Topf, damit die Wurzeln des Weihnachtssterns nicht in dauernder Feuchtigkeit stehen! Foto: Poinsettia / Stars for Europe
Anleitung: Weihnachtsstern gießen
Weihnachtsstern gießen – die besten Tipps zum Gießen der Poinsettia: Weihnachtssterne mögen keine Staunässe – meist ertränken wir die Wurzeln der Poinsettia, was dann zu Fäulnis und Blattabwurf führt. Halten Sie das Pflanzsubstrat daher eher trocken als feucht. Warten Sie mit dem Gießen des Weihnachtsstern immer, bis die Erde trocken ist – nicht nur oberflächlich, sondern fingertief! Tipp: Heben Sie den Pflanztopf an – ist er erstaunlich leicht, ist der Wurzelballen aller Wahrscheinlichkeit nach trocken genug für die nächste Wassergabe. Foto: Poinsettia / Stars for Europe
Anleitung: Weihnachtsstern gießen
Weihnachtsstern gießen – die besten Tipps zum Gießen der Poinsettia: Der Weihnachtsstern stammt aus dem tropischen Mexiko. Kaltes Wasser schätzt er ebenso wenig wie kalte Luft. Am besten das Wasser in der Gießkanne im beheizten Zimmer stehen lassen, bis es die Raumtemperatur angenommen hat. Weihnachtssterne mögen kein hartes Wasser. Regenwasser ist von Natur aus weich (kalkarm) und deshalb perfekt zum Gießen geeignet. In Regionen mit hartem Leitungswasser kann man dem Gießwasser mit einem Wasserfilter Kalk entziehen und es "weicher" machen. Foto: Poinsettia / Stars for Europe

In der Galerie haben wir die fünf häufigsten Fehler beim Weihnachtsstern gießen zusammengefasst und geben praxiserprobte Tipps, wie Sie der Poinsettia die Menge an Gießwasser spendieren, die sie wirklich braucht.

Ein häufiger Pflegefehler bei Poinsettia ist falsches Gießen. Die Pflanze bevorzugt eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne jedoch dauerhaft nasse Wurzeln zu haben. Staunässe verträgt der Euphorbia pulcherrima nämlich gar nicht und reagiert darauf mit gelben und abfallenden Blättern. Dann ist es jedoch meist schon zu spät, um ihn zu retten.

Und wann sollte man gießen? Adventssterne am besten erst wässern, wenn sich die oberste Erdschicht im Topf trocken anfühlt (Daumenprobe). Eine kurze Zeit überlebt die Pflanze auch trocken. Selbst wenn der Adventsstern bereits die Blätter hängen lässt, erholt er sich mit etwas Wasser schnell wieder! Gießen Sie den Weihnachtsstern dann sparsam und verwenden Sie idealerweise zimmerwarmes, weiches (entkalktes) Wasser oder abgestandenes Regenwasser, um die Wurzeln nicht zu stressen. Hier gilt: Lieber zu wenig als zu viel. Überschüssiges Wasser im Übertopf unbedingt nach kurzer Zeit ausgießen, da die Wurzeln sonst faulen könnten. Besser noch: Sie Tauchen den Wurzelballen in Wasser und lassen ihn gründlich abtropfen – etwa einmal die Woche genügt. Wenn das nicht geht, gießen Sie den Weihnachtsstern „von unten“ – über den Untersetzer oder Übertopf und schütten Sie das nicht aufgesaugte Blumenwasser nach 20 Minuten fort.

Tipp: Besonders im Winter, wenn die Luft durch die Heizung oft trocken ist, können Sie gelegentlich mit einem Wasserzerstäuber die Blätter leicht besprühen, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen.

Düngen und Nährstoffe: So bleibt Ihr Weihnachtsstern kräftig

Wenn Sie Ihren Weihnachtsstern frisch gekauft haben, müssen Sie ihn gar nicht düngen! Im Pflanzsubstrat sind ausreichend Nährstoffe enthalten, damit die Pflanze die Blütezeit über den Winter durchsteht. Denn während der Blütezeit, die meist in den Wintermonaten liegt, benötigen Poinsettia wenig bis keinen Dünger.

Erst in der Wachstumsphase im Frühjahr benötigt der Weihnachtsstern regelmäßige Nährstoffe. In der Regel reicht es, ihn ab März/April alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger zu versorgen, um ihn auf die nächste Blühsaison vorzubereiten. Achten Sie darauf, die Dosierungshinweise auf dem Dünger einzuhalten, um eine Überdüngung zu vermeiden.

Welchen Dünger für Weihnachtssterne sollte ich wählen? Einfach machen Sie es sich, wenn Sie einen speziell abgestimmten Euphorbia-Dünger kaufen. Allerdings stellt die Pflanze je nach Vegetationsphase unterschiedliche Ansprüche an den passenden Dünger:

  • In der Wachstumsphase (ab März) benötigt der Weihnachtsstern einen kalibetonten Dünger, der etwa alle 3-4 Wochen dem Gießwasser beigesetzt wird.

  • Rechtzeitig vor der Blütezeit im Winter hingegen sollten Sie den Weihnachtsstern alle zwei Wochen mit phosphorhaltigem Dünger stärken. Er regt die Bildung der bunten Blätter an und sorgt für kräftige Farben!

Umtopfen und Erde: Der richtige Boden für gesundes Wachstum

Wer keinen grünen Daumen hat, entsorgt die Pflanze, die nach Weihnachten schnell die grünen Blätter und Blüten (korrekt: ihre Hochblätter) abwirft, meist umgehend auf dem Kompost.

Wer aber den nötigen Ehrgeiz besitzt, den Christstern zu übersommern, solle ihn jedes Jahr im April umtopfen. Das Umtopfen des Weihnachtssterns im Frühjahr ist auch angezeigt, selbst wenn der Pflanztopf für den Wurzelballen noch nicht zu klein geworden ist – das frische Substrat tut der Pflanze gut.

Spätestens alle zwei Jahre sollte der Weihnachtsstern im Frühjahr umgetopft werden, um frische Nährstoffe und genug Raum für die Wurzeln bereitzustellen. Wählen Sie dafür einen Topf, der nur wenig größer ist als der alte. Verwenden Sie eine durchlässige, humusreiche Blumenerde, die überschüssiges Wasser gut ableitet, um Wurzelfäule vorzubeugen. Beim Umtopfen können Sie zudem prüfen, ob die Wurzeln gesund und kräftig sind.

zweifarbige Poinsettia im Korb
Foto: AdobeStock / barmalini

Die ideale Erde für Weihnachtssterne ist locker und gut durchlässig, damit sich keine Staunässe bildet. Eine Mischung aus Kakteenerde oder durchlässiger Blumenerde bietet gute Voraussetzungen. Tipp: Mischen Sie beim Umtopfen etwas Sand unter die Erde, um die Drainage zu verbessern und Staunässe zu verhindern.

Wann sollte ich meinen Weihnachtsstern zurückschneiden?

Der beste Zeitpunkt, um den Weihnachtsstern zurückzuschneiden, ist nach der Blüte. Im Frühjahr, wenn Sie den Christstern umtopfen, sollten Sie auch alles Verblühtes / Trockenes entfernen und alle Stängel auf die Hälfte einkürzen.

Blütezeit und Farbintensität fördern: So strahlt Euphorbia pulcherrima besonders schön

Die leuchtende Farbe der Hochblätter bleibt umso intensiver erhalten, je optimaler die Lichtverhältnisse und Temperaturen sind. Während der Blütezeit ist indirektes Licht besonders wichtig, um die Hochblätter nicht zu überhitzen. Auch eine erhöhte Luftfeuchtigkeit trägt dazu bei, dass die Blätter kräftig und farbenfroh bleiben. Durch eine gute Pflege lenkt die Pflanze so viel Energie wie möglich in die Hochblätter und behält ihre Farbintensität.

Rote Blüten der Poinsettia, die Hochblätter des Weihnachtssterns
Die charakteristisch roten "Blüten" der Poinsettia sind keine Blüten, sondern sogenannte Hochblätter des Weihnachtssterns. Foto: Poinsettia / Stars for Europe

Tricks zur Blüteninduktion: Im Herbst können Sie dafür sorgen, dass die Blätter sich wieder rot färben, indem Sie die Pflanze auf einen Lichtzyklus mit maximal 12 Stunden Licht pro Tag setzen. Dies erreichen Sie, indem Sie sie beispielsweise abends mit einem Eimer oder einer lichtdichten Haube abdecken. Diese Verdunkelung hilft dabei, die typischen roten Hochblätter wieder hervorzubringen.

Krankheiten und Schädlinge: So erkennen und behandeln Sie Probleme

Weihnachtssterne sind zwar relativ robust, können aber anfällig für Schädlinge und Krankheiten sein. Häufig sind Spinnmilben und Schildläuse, die sich besonders bei trockener Heizungsluft leicht ansiedeln. Gelbe Blätter oder Blattfall können auf Schädlinge oder Pflegefehler hinweisen. Entfernen Sie befallene Blätter und verwenden Sie bei Bedarf ein biologisches Schädlingsmittel.

Hausmittel-Tipp: Ein wenig Wasser mit einem Tropfen Spülmittel auf die Blätter gesprüht, hilft oft gegen leichte Spinnmilben- oder Schildlausbefälle. 

Vermehrung durch Stecklinge: Wenn Sie Weihnachtssterne vermehren möchten, können Sie dies am besten im Frühjahr über Stecklinge tun. Lassen Sie die Schnittstellen des Stecklings kurz in warmem Wasser ruhen, um den Milchsaft zu stoppen, und setzen Sie den Steckling anschließend in leicht feuchte Anzuchterde mit Sand. Hohe Luftfeuchtigkeit und eine Temperatur von 20-30°C fördern das Anwurzeln.

Weihnachtsstern nach der Blüte pflegen: Tipps für das nächste Jahr

Nach der Weihnachtszeit verliert der Weihnachtsstern oft seine bunten Hochblätter, verkahlt und geht in eine Ruhephase über. Ohne Blätter gibt er nur ein betrübliches Bild ab und taugt als dekorative Zimmerpflanze nicht mehr. In dieser Zeit können Sie die Pflanze kühler stellen und das Gießen auf ein Minimum reduzieren. Ab dem Frühjahr können Sie Euphorbia pulcherrima wieder normal gießen und düngen, um ihn auf die nächste Blütezeit vorzubereiten. Um im Herbst wieder eine schöne Färbung der Blätter zu erreichen, sollten Sie den Weihnachtsstern für etwa acht Wochen täglich für 12 bis 14 Stunden in die Dunkelheit stellen – zum Beispiel unter eine lichtdichte Box. So simulieren Sie die natürliche Winterperiode und fördern die neue Blütenbildung.

Weihnachtsstern überwintern

Der Weihnachtsstern wird häufig wie eine einjährige Pflanze behandelt, doch das ist er keineswegs. Nachdem er seine roten Blätter verliert, ist er nicht etwa „tot“. Er verliert sie lediglich, wenn er länger als 12 Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt wird. So etwa im Sommer oder – aufgrund von künstlicher Beleuchtung – wenn er zu lange in der Wohnung steht.

Video Platzhalter
Video: Glutamat

Um den Weihnachtsstern erfolgreich zu überwintern (was angesichts seiner typischen Blütezeit eher ein übersommern ist) und ihn im nächsten Jahr wieder zur Blüte zu bringen, sind bestimmte Pflegemaßnahmen erforderlich. Hier ist, was Sie beachten sollten:

  1. Blütephase und Ruhezeit: Nach der Blüte verliert der Weihnachtsstern oft seine farbigen Hochblätter und geht in eine Ruhephase über, die von Januar bis April dauert. In dieser Zeit kann die Pflanze kühler bei etwa 15 °C stehen und sollte nur minimal gegossen werden – genug, um das Austrocknen zu verhindern. Düngen ist während dieser Phase nicht notwendig, da sich die Pflanze erholt und weniger Nährstoffe benötigt.

  2. Rückschnitt und Umtopfen im Frühling: Im Frühjahr, etwa im März oder April, können Sie Ihre Poinsettia zurückschneiden, um das Wachstum kompakt zu halten. Kürzen Sie die Triebe auf etwa 10-15 cm und entfernen Sie schwache oder beschädigte Äste. Anschließend empfiehlt sich ein Umtopfen in frische, gut durchlässige Blumenerde, um die Pflanze mit neuen Nährstoffen zu versorgen.

  3. Wachstumsphase und Lichtzufuhr: Nach dem Rückschnitt beginnt die Wachstumsphase, in der der Weihnachtsstern mehr Licht und Feuchtigkeit benötigt. Ab diesem Zeitpunkt kann die Pflanze wieder an einen helleren Standort gebracht und regelmäßiger gegossen werden, wobei Staunässe unbedingt zu vermeiden ist. Ein leichtes Düngen alle zwei Wochen fördert das Wachstum.

  4. Dunkelphase für die Blüteninduktion: Um die charakteristischen roten, weißen oder rosa Hochblätter im Herbst zu fördern, benötigt der Weihnachtsstern eine achtwöchige Dunkelphase. Ab etwa Mitte Oktober sollte die Pflanze täglich für 12 bis 14 Stunden in völlige Dunkelheit gestellt werden (z. B. unter eine lichtdichte Haube oder in einen dunklen Raum). Diese Lichtreduktion simuliert die kürzeren Tage des Winters und regt die Blütenbildung an.

  5. Pflege bei Beginn der Blütezeit: Nach der Dunkelphase können Sie den Weihnachtsstern wieder an einen normalen, hellen Standort stellen. Mit regelmäßiger Pflege und ausreichend indirektem Licht sollten die farbigen Hochblätter bald wieder erscheinen und den Weihnachtsstern bis in die Wintermonate hinein blühen lassen.

Durch diese Pflege kann der Weihnachtsstern Jahr für Jahr erneut blühen und zur Adventszeit mit seinen farbigen Blättern leuchten.

Fazit:

Mit der richtigen Pflege und etwas Aufmerksamkeit bleibt Ihre Poinsettia lange gesund und bringt Farbe in die kalte Jahreszeit. Ob Licht, Wasser oder Standort: Der Weihnachtsstern stellt zwar einige Ansprüche, bedankt sich aber mit leuchtenden Farben und einem langen Blütenzauber.

Woher kommt der Weihnachtsstern?

In der Vorweihnachtszeit kann man den Weihnachtsstern nahezu überall kaufen, er wird auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt und gehört zu der Familie der Wolfsmilchgewächse. Vor der Schönheit des Weihnachtssterns konnte sich selbst die Wissenschaft nicht verschließen. In der Fachwelt trägt er daher den treffenden botanischen Namen Euphorbia pulcherrima – die „schönste der Euphorbien“.

Bevor die exotische Schönheit jedoch ihren Platz in deutschen Wohnungen fand, musste sie einen langen Weg zurücklegen. Der Weihnachtsstern stammt nämlich ursprünglich aus Mexiko und wächst hauptsächlich in Süd- und Mittelamerika. 1804 brachte Alexander von Humboldt ihn von seiner Amerikareise zurück nach Berlin. Doch erst in den 1950er Jahren gelang es, die Blume so zu züchten, dass sie auch in deutschen Haushalten problemlos überleben kann. Damit sie sich wohlfühlt, gilt es dennoch einiges zu beachten, wenn Sie Ihren Weihnachtsstern pflegen.

Welche kulturelle oder symbolische Bedeutung hat Euphorbia pulcherrima?

Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) hat sowohl kulturelle als auch symbolische Bedeutungen, die stark mit der Weihnachtszeit und Traditionen in verschiedenen Ländern verbunden sind:

  • Ursprung in Mexiko: Poinsettia stammt ursprünglich aus Mexiko, wo er als "Nochebuena" (Heilige Nacht) bekannt ist. In Mexiko gibt es viele Traditionen rund um die Pflanze, und sie wird häufig zur Dekoration während der Weihnachtszeit verwendet.

  • Verwendung in Feierlichkeiten: Neben der Weihnachtszeit wird der Weihnachtsstern in Südamerika auch bei anderen festlichen Anlässen und Feierlichkeiten verwendet. Seine Beliebtheit hat dazu geführt, dass er in vielen Ländern als dekorative Pflanze während der Wintermonate geschätzt wird.

  • Pflanze der Freundschaft: In einigen Kulturen wird Euphorbia pulcherrima auch als Pflanze der Freundschaft und Zuneigung betrachtet. Das Schenken eines Weihnachtssterns kann daher eine Geste der Wertschätzung und des guten Willens sein.

  • Christliche Symbolik: In der christlichen Tradition wird der Weihnachtsstern mit der Geburt Jesu in Verbindung gebracht. Einige sehen in den leuchtenden Hochblättern eine Erinnerung an die Sterne, die die Weisen aus dem Morgenland zu Jesus führten. Die rote Farbe wird oft als Symbol für das Blut Christi und die grüne Farbe für das Leben und die Hoffnung interpretiert.

  • Symbol für Weihnachten: Der Weihnachtsstern wird oft als Symbol für das Weihnachtsfest angesehen. Seine leuchtenden roten und grünen Farben erinnern an die traditionellen Farben der Weihnacht und stehen für Freude und Feierlichkeit.

  • Symbol für Hoffnung und Frieden: Poinsettia wird auch als Symbol für Hoffnung, Frieden und Neuanfang betrachtet. In vielen Kulturen wird die Pflanze in der kalten Jahreszeit geschätzt, da sie Farbe und Leben in die oft trübe Winterlandschaft bringt.

Insgesamt ist der Weihnachtsstern nicht nur eine dekorative Pflanze, sondern auch ein Symbol, das tief in der Kultur und den Traditionen verschiedener Gemeinschaften verwurzelt ist.

Quellen

Das könnte Sie auch interessieren ...