Weihnachtsstern-Pflanze

Wie pflege ich Weihnachtssterne richtig?

Weihnachtssterne gehören in der Adventszeit zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Damit Ihnen die leuchtend roten Blüten jedoch lange erhalten bleiben, sollten Sie einige Tipps zur Weihnachtsstern-Pflege beachten.

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Vor der Schönheit des Weihnachtssterns konnte sich selbst die Wissenschaft nicht verschließen. In der Fachwelt trägt er daher den treffenden botanischen Namen Euphorbia pulcherrima – die „schönste der Euphorbien“. Er wird auch Adventsstern, Christstern oder Poinsettie genannt und gehört zu der Familie der Wolfsmilchgewächse.

Bevor die exotische Schönheit jedoch ihren Platz in deutschen Wohnungen fand, musste sie einen langen Weg zurücklegen. Der Weihnachtsstern stammt nämlich ursprünglich aus Mexiko und wächst hauptsächlich in Süd- und Mittelamerika. 1804 brachte Alexander von Humboldt ihn von seiner Amerikareise zurück nach Berlin.

Doch erst in den 1950er Jahren gelang es, die Blume so zu züchten, dass sie auch in deutschen Haushalten problemlos überleben kann. Damit sie sich wohlfühlt, gilt es dennoch einiges zu beachten, wenn Sie Ihren Weihnachtsstern pflegen.

Wie muss ich meinen Weihnachtsstern pflegen?

In der Vorweihnachtszeit kann man Weihnachtsstern nahezu überall kaufen, aber welche Pflege braucht die exotische Pflanze, damit der Adventsstern einem mehrere Jahre erhalten bleibt. Welche Pflege der Weihnachtsstern braucht, erfahren Sie hier.
Praxistipp: Die Pflege des Christsterns beginnt schon mit der Wahl des richtigen Standorts!

Weihnachtsstern Pflege

Welcher Standort ist für Weihnachtssterne ideal?

Fragen Sie sich, wo Sie den Weihnachtsstern hinstellen sollen? Die exotische Pflanze mag es hell, verträgt jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung oder Zugluft. Die Temperaturen im Haus sollten etwa zwischen 15 und 20 Grad Celsius liegen – nach Möglichkeit nicht wärmer. Ein warmer Platz an der Heizung ist daher nicht geeignet. Wählen Sie einen hellen Standort in der Nähe eines Ost- oder West-Fensters, das Sie jedoch nicht zum Lüften öffnen müssen.

Vorsicht: Stellen Sie den Adventsstern nicht auf eine Fensterbank – vor allem nicht, wenn sich darunter eine Heizung befindet. Die aufsteigende Heizungsluft und die an den kalten Fensterscheiben herabgleitende Raumluft erzeugen einen Luftwirbel, den der Christstern nicht verträgt. Jetzt sollte klar sein, wo der Weihnachtsstern im Haus stehen sollte!

Und wo wächst der Weihnachtsstern in natürlicher Umgebung? In seiner süd- und mittelamerikanischen Heimat wächst der Weihnachtsstern vor allem in dichten Wäldern oder unter Sträuchern. In deren Schatten kann der Christstern sehr groß werden. In Mexiko, Argentinien und Venezuela sind Exemplare von bis zu fünf Metern Höhe bekannt.

Wie sollte man Weihnachtssterne gießen?

Hier gilt: Lieber zu wenig als zu viel. Staunässe nämlich verträgt der Weihnachtsstern gar nicht und reagiert mit gelben und abfallenden Blättern. Dann ist es jedoch meist schon zu spät, um ihn zu retten.
Gießen Sie hingegen zu wenig lässt er lediglich die Blätter hängen und erholt sich mit etwas Wasser schnell wieder.

Und wann sollte man gießen? Weihnachtssterne am besten erst wässern, wenn sich die Erde im Topf trocken anfühlt (Daumenprobe). Eine kurze Zeit überlebt die Pflanze auch trocken. Tauchen Sie den Wurzelballen in Wasser und lassen ihn gründlich abtropfen – etwa einmal die Woche genügt. Wenn das nicht geht, gießen Sie den Weihnachtsstern „von unten“ – über den Untersetzer oder Übertopf und schütten Sie überschüssiges Blumenwasser nach 20 Minuten fort.
Praxistipp: Gönnen Sie Adventssternen am besten lauwarmes, abgestandenes Leitungs- oder schal gewordenes Mineralwasser.

Wann muss man Weihnachtssterne düngen?

Wenn Sie Ihren Weihnachtsstern frisch gekauft haben, müssen Sie ihn gar nicht düngen! Im Pflanzsubstrat sind ausreichend Nährstoffe enthalten, damit die Pflanze die Blütezeit über den Winter durchsteht.
Wenn Sie aber versuchen, den Weihnachtsstern zu übersommern und mehrjährig zu kultivieren, sollte die Pflanze in der Wachstumsphase von März bis etwa August/September regelmäßig gedüngt werden.

Welchen Dünger für Weihnachtssterne sollte ich wählen? Einfach machen Sie es sich, wenn Sie einen speziell abgestimmten Weihnachtsstern-Dünger kaufen. Allerdings stellt die Pflanze je nach Vegetationsphase unterschiedliche Ansprüche an den passenden Dünger:

  • In der Wachstumsphase (ab März) benötigt der Weihnachtsstern einen kalibetonten Dünger, der etwa alle 3-4 Wochen dem Gießwasser beigesetzt wird.
  • Rechtzeitig vor der Blütezeit im Winter hingegen sollten Sie den Weihnachtsstern alle zwei Wochen mit phosphorhaltigem Dünger stärken. Er regt die Bildung der bunten Blätter an und sorgt für kräftige Farben!

Wann ist es Zeit, den Weihnachtsstern umzutopfen?

Wer keinen grünen Daumen hat, entsorgt die Pflanze, die nach Weihnachten schnell die grünen Blätter und Blüten (korrekt: ihre Hochblätter) abwirft, meist umgehend auf dem Kompost.

Wer aber den nötigen Ehrgeiz besitzt, den Christstern zu übersommern, solle ihn jedes Jahr im April umtopfen. Das Umtopfen des Weihnachtssterns im Frühjahr ist auch angezeigt, selbst wenn der Pflanztopf für den Wurzelballen noch nicht zu klein geworden ist – das frische Pflanzsubstrat tut dem Weihnachtsstern gut.

Weihnachtssterne in welche Erde pflanzen? Ideal ist eine lockere und durchlässige Pflanzenerde, die überschüssiges Wasser leicht abfließen lässt. Für die mehrjährige Kultur von Christsternen hat sich etwa Kakteenerde besonders bewiesen.

Die besten Pflege-Tipps für Weihnachtssterne

Rund um die Weihnachtsstern-Pflege gibt es viele offene Fragen. Wie versuchen, die meist gestellten zu beantworten, damit Sie beim Weihnachtsstern pflegen stets wissen, was das Beste für Ihre Pflanze ist.

Weihnachtsstern Pflege

Was tun, wenn der Weihnachtsstern seine Blätter hängen lässt?

Hängende Blätter am Christstern sind ein unübersehbares Zeichen, dass die Pflanze Wasser braucht. Tauchen Sie als Erste-Hilfe-Maßnahme den Pflanztopf unter Wasser und lassen Sie den Wurzelballen vollsaugen. Überschüssiges Wasser abtropfen lassen.
Praxistipp: Wenn der Weihnachtsstern regelmäßig die Blätter hängen lässt, erhöhen Sie die Gießfrequenz, nicht die Wassermenge!

Warum verlieren Weihnachtssterne Blätter?

Nach dem Winter verliert jeder Weihnachtsstern Blätter – das ist normal und kein Grund zur Sorge. Wirft der Christstern aber vorzeitig seine farbigen Blätter ab, sind meist dies die Ursachen:

  • Die Pflanze steht nicht hell genug: Auf Lichtmangel reagiert sie mit Blattabwurf.
  • Staunässe hat zu Wurzelfäule geführt, die Pflanze kann kein Wasser mehr aufnehmen und stirbt ab.
  • Zu hohe Luftfeuchtigkeit mag der Weihnachtsstern auch nicht, denn dann kann die Erde im Topf schlechter abtrocknen, Staunässe droht. Meist deutet sich dieser Pflegefehler durch schlappe, gelbe Blätter und Schimmel auf der Blumenerde an!

Wann blüht der Weihnachtsstern endlich?

Die eigentlichen Blüten des Weihnachtssterns sind eher unscheinbar und werden leicht übersehen. Was man nicht erwarten kann, ist die Bildung der charakteristischen farbigen Hochblätter. Sie zeigen sich in der Regel zwischen November und Februar.

Weihnachtsstern Pflege

Selbst gezogene, mehrjährige Exemplare blühen meist erst (deutlich) später, denn es ist nicht so einfach, den Christstern zur Blüte anzuregen. Damit der Weihnachtsstern erneut blüht, sind ein paar Tricks nötig (siehe weiter unten)!

Wann sollte ich meinen Weihnachtsstern zurückschneiden?

Der beste Zeitpunkt, um den Weihnachtsstern zurückzuschneiden, ist nach der Blüte. Im Frühjahr, wenn Sie den Christstern umtopfen, sollten Sie auch alles Verblühtes / Trockenes entfernen und alle Stängel auf die Hälfte einkürzen.

Wie lassen sich Weihnachtssterne vermehren?

Die Rückschnitte im Frühjahr können Sie auch nutzen, um damit den Weihnachtsstern zu vermehren. Nur kräftige, gesunde Triebe eignen sich als Stecklinge. Die Vermehrung über Stecklinge bringt dann im übernächsten Jahr „eineiige Klone“ des alten Christstern hervor.
Die Vermehrung durch Aussaat ist nur sehr selten erfolgreich.

Was tun mit dem Weihnachtsstern nach Weihnachten?

Vor dieser Frage stehen viele Liebhaber des Christsterns. Denn nach der Blütephase, die spätestens im Februar zu Ende geht, verkahlt der Weihnachtsstern schnell. Ohne Blätter gibt er nur ein betrübliches Bild ab und taugt als dekorative Zimmerpflanze nicht mehr.

Wie können Weihnachtssterne übersommern?

Der Weihnachtsstern wird häufig wie eine einjährige Pflanze behandelt, doch das ist er keineswegs. Nachdem er seine roten Blätter verliert, ist er nicht etwa „tot“. Er verliert sie lediglich, wenn er länger als 12 Stunden am Tag der Sonne ausgesetzt wird. So etwa im Sommer oder – aufgrund von künstlicher Beleuchtung – wenn er zu lange in der Wohnung steht.

Um den Weihnachtsstern erfolgreich zu übersommern, haben sich folgende Pflegetipps bewährt:

  • Nach der Blüte das Gießen reduzieren und ab etwa März ganz einstellen.
  • Anfang April den Christstern umtopfen und zurückschneiden – danach wieder gießen und düngen.
  • Im Sommer kann die Pflanze auch im Garten stehen: halbschattig und geschützt.
  • Damit pünktlich zu Weihnachten neue Hochblätter am Christstern leuchten, müssen Sie rechtzeitig beginnen, die Beleuchtungszeit zu reduzieren!

Mit der richtigen Pflege schaffen Sie es, dass Ihr Weihnachtsstern auch im nächsten Jahr wieder blüht.

Wie gelingt es, den Weihnachtsstern zum Blühen zu bringen?

Wollen Sie also, dass Ihr Weihnachtsstern pünktlich zu den Feiertagen blüht, müssen Sie darauf achten, dass er ab Oktober nicht mehr als 12 Stunden Licht am Tag abbekommt. Hierbei reicht es schon ihn für einige Stunden am Tag in eine Abstellkammer zu verbannen oder ihm einen Karton überzustülpen.

Praxistipp: Dasselbe Ergebnis erzielen Sie, wenn Sie den Weihnachtsstern als Topfpflanze ab dem 22. September an einem Ort halten, der ausschließlich durch natürliches Tageslicht erhellt wird. Ab diesem Datum ist es für die Pflanze ausreichend lange dunkel, damit sie in den kommenden acht Wochen die ersehnten roten Hochblätter anlegt.

Wie lange muss der Weihnachtsstern dunkel stehen?

Um die Blütenbildung am Weihnachtsstern anzuregen, muss die Pflanze für etwa sechs bis acht Wochen für mindestens zwölf Stunden täglich unter Lichtabschluss stehen. Also sollten Sie den Christstern spätestens ab Ende September dunkel stellen, damit Sie Weihnachten die farbigen Hochblätter genießen können.

Sind Weihnachtssterne giftig?

Weihnachtssterne sind leicht giftig! Zumindest die Zucht-Sorten sollen (laut den Züchtern) für Menschen nicht gefährlich sein, anders als die Wildsorten. Giftig sind alle Pflanzenteile, aber besonders der milchige Pflanzensaft kann (Haut-)Reizungen erzeugen.

Wer Haustiere hält, sollte besonders vorsichtig sein und lieber auf die Weihnachtsstern-Deko verzichten. Ist es schon zu spät und Ihr Tier hat die Pflanze angeknabbert, sollten Sie es bei den folgenden Symptomen unverzüglich zum Tierarzt bringen: Schleimhautreizungen, Magen-Darm-Beschweren, blutiger Durchfall, Lähmungen. Vor allem bei kleinen, alten oder kranken Tieren kann die Vergiftung zu starken Leberschäden, Herzrhythmusstörungen und letztlich zum Tod führen!

Fotos: Hersteller / Stars Unite Europe

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