Monstera: Die besten Tipps zur Pflege des Fensterblattes
Mit ihren großen grünen Blättern ist die Monstera eine der beliebtesten Zimmerpflanzen. Und da die Monstera-Pflege besonders leicht ist, müssen auch Menschen ohne einen grünen Daumen nicht zurückschrecken.
Vor knapp 200 Jahren wollte unbedingt jeder diese exotische Grünpflanze haben. Zwischenzeitlich erhielt sie dann kaum Beachtung. Jetzt ist die Kletterpflanze wieder äußerst beliebt. Das liegt wohl auch daran, dass sie eine sehr pflegeleichte Zimmerpflanze ist.
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Damit ist sie dann auch für Zimmerpflanzen-Neulinge das perfekte Einsteigerprojekt. Welche Monstera-Arten es gibt und wie Sie die Grünpflanze pflegen müssen, erfahren Sie hier.
Was ist eine Monstera?
Monstera, oder auch Fensterblatt, gehört zu der Familie der Aronstabgewächse. Ursprünglich kommt sie aus tropischen Gebieten in Mittelamerika, den karibischen Inseln oder aus den Tropen in Südamerika. Mittlerweile kann man viele aber auch in Florida, Asien, Australien oder in Westeuropa (z.B. Portugal) finden. Erstmals kam sie am Anfang des 19. Jahrhunderts nach Europa. Seit 1845 wird sie auch in Europa kultiviert.
Praxistipp: Im Feng-Shui wird sie als Glücksbringer bezeichnet. In der chinesischen Symbolik steht sie für ein langes Leben.
Aussehen und Besonderheiten
Aufgrund der vielen verschiedenen Arten kann sich das Aussehen sehr unterscheiden. So sind die grünen Blätter teilweise tief gespalten oder auch durchlöchert. Während die jungen Blätter am Anfang eher herzförmig und hellgrün sind, werden sie bei älteren Pflanzen dunkelgrün und glänzend. Auch die Löcher und Spalten in den Monstera-Blättern entstehen erst, wenn das Blatt ausgewachsen ist. Die Monstera-Pflanze hat sehr lange Luftwurzeln. Stoßen diese in der freien Natur auf Humusablagerungen verhalten sie sich wie normale Wurzeln und können Wasser und Nährstoffe aufnehmen. Das Fensterblatt ist eine Kletterpflanze und klettert in der Wohnung auch an Möbeln oder Fensterrahmen empor. So kann sie sogar bis zu 3m hoch werden.
Sind Fensterblätter giftig?
Obwohl die beliebteste Art, die Monstera deliciosa, auch Köstliches Fensterblatt genannt wird, ist die Pflanze nicht essbar. Denn alle Pflanzenteile werden als leicht giftig eingestuft. Kinder sollten daher nicht die Möglichkeit haben, diese in den Mund zu stecken. Denn der Pflanzensaft, der in allen Pflanzenteilen vorhanden ist, kann Vergiftungssymptome hervorrufen. Dazu gehören z.B. Schluckbeschwerden und eine angeschwollene Zunge.
Praxistipp: Bei der Pflege raten wir deshalb auch dazu, Handschuhe zu tragen.
Auch für Haustiere ist der Pflanzensaft giftig. Die dieser enthält zwar Bitter- und Scharfstoffe, die als Schutz gegen Fressfeinde dienen, doch Haustiere sind oft sehr neugierig. Katzen, die mit Ihren Krallen die Pflanzenteile beschädigen und den Saft durch die Fellpflege aufnehmen können, sind durch Oxalsäure, Kalziumoxolat und Resorcinol gefährdet. Diese Stoffe können das Herz-Kreislauf-System, das Nervensystem und die Nieren schädigen, die Schleimhäute reizen und zu Geschwüren führen. Zu den Vergiftungssymptomen gehören beispielsweise Würgen und Erbrechen, (blutiger) Durchfall oder auch Taumeln und Zittern. Wenn Ihre Katze diese Symptome zeigt, suchen Sie sofort einen Tierarzt auf! Auch für Hunde, Kaninchen und andere Haustiere ist die Pflanze sehr giftig. Dabei können die Inhaltsstoffe auch Atembeschwerden verursachen, zu Hautausschlägen führen oder den Magen-Darm-Trakt schädigen.
Welche Monstera-Arten gibt es?
Schätzungsweise gibt es etwa 20-50 verschiedene Fensterblatt-Arten. Allein 22 dieser Sorten sollen in Costa Rica wachsen. Einige der Sorten lassen sich auch in Deutschland problemlos als Zimmerpflanze halten. Das sind die 6 beliebtesten Arten:
Monstera deliciosa
Die bekannteste Art ist die Monstera deliciosa. Ihre Blätter können bis zu 50cm groß werden. Die Monstera deliciosa kann man dann, je nach Blattfärbung und -muster in „Borsigiana“, „Mormorata“ und „Aurea“ unterscheiden.
Monstera variegata
Die Monstera Variegata ist eine panaschierte Form der grünen Monstera deliciosa und fällt besonders durch die weiße Blattfärbung auf. Diese kann das ganze Blatt oder kleinere Teile betreffen.
Die Panaschierung kann aber vergrünen. Für ein gesundes Wachstum benötigt die Variegata Temperaturen zwischen 16-35°C und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 70%.
Monstera adansonii
Die Monstera adansonii ist im Gegensatz zur Monstera deliciosa etwas kleiner. Sie wird max. 1m hoch und hat sich im Laufe des Alters ändernde Blätter. Die Monstera adansonii ist deutlich anspruchsvoller als die Monstera deliciosa. Zu den beliebtesten Sorten gehört die „Monkey Leaf“ und „Monkey Mask“.
Monstera thai constellation
Diese Monstera-Sorte ist etwa exklusiver und daher auch teurer. Denn die Monstera Thai Constellation wurde durch Gewebekulturen in thailändischen Laboren gezüchtet. Dabei wurde eine Monstera deliciosa durch Gentechnik verändert. Besonders auffällig ist das Merkmal der feinen, cremefarbenen Sprenkel. Anders als bei der Variegata ist diese Panaschierung dauerhaft sichtbar.
Monstera obliqua
Die Monstera obliqua wird bis zu 2m groß und hat geschlossene Blattränder mit vielen Löchern. Sie gilt als besonders pflegeleicht. Daher kann man sich bei dieser Art auch eher über Blüten freuen. Die beliebteste Sorte ist die obliqua „Leichtlinii“.
Monstera acuminata
Die Monstera acuminata ist eine der kleinsten Sorten. Sie wird max. 1m hoch und ihre Blätter max. 15 cm groß. Damit ist sie besonders für kleine Räume gut geeignet. Aufgrund ihrer Größe findet man sie auch oft in Terrarien oder Aquarien. Das Fensterblatt acuminata benötigt eine dauerhafte Temperatur von 18-22 Grad Celsius und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Welche Monstera habe ich?
Wenn Sie nicht wissen, welche Sorte Sie haben, ist es nicht ganz einfach das herauszufinden. Denn bei den 50 Arten gibt es zwar oft große Unterschiede (z.B. die Größe), manchmal aber auch nur kleine Unterschiede (z.B. wie groß ist der Abstand zwischen den etwas dickeren Stellen, aus denen die Blätter wachsen). Für die richtige Pflege ist es aber manchmal entscheidend die Sorte zu kennen. Wenn Sie sich eine neue kaufen, sollten Sie sich die Sorte gut merken oder notieren.
Praxistipp: Es gibt Apps, die die Pflanze bestimmen können. Wir können die Apps myPlant, Plantbuddy oder Flora Incognita empfehlen.
Welchen Standort bevorzugt die Monstera?
Die pflegeleichte Zimmerpflanze bevorzugt einen warmen und hellen Standort ohne direktes Sonnenlicht. Sie verträgt zwar auch einen habschattigen oder schattigen Standort, dort bilden sich ihre Blätter aber nicht ganz so schön aus. Besonders schön werden die geschlitzten Blätter, wenn sie Licht von mehreren Seiten bekommen. Im Sommer können Sie die Zimmerpflanze auch in den Garten stellen. Hier müssen Sie einen halbsonnigen Platz finden. Im Frühling und Sommer fühlt sich das Fensterblatt bei 21°C wohl. Im Winter dürfen die Temperaturen auch bei 16-18°C liegen.
Praxistipp: Die Grünpflanze braucht viel Platz. Wenn sie einen neuen Topf bekommt, sollten Sie also direkt einen etwas größeren Topf wählen.
Wie oft gießt und düngt man eine Monstera?
Der häufigste Fehler beim Pflegen ist das Gießen. Denn die Zimmerpflanze wird meistens viel zu viel gegossen. Und das gefällt ihr ganz und gar nicht. Im schlimmsten Fall fangen dann sogar die Wurzeln an zu faulen. Dadurch kann die Pflanze absterben. Damit das nicht passiert, sollte die Oberfläche der Erde immer leicht antrocknen, bevor Sie die Grünpflanze wieder gießen. Das dauert, je nach Temperatur, ein paar Tage. Da die Zimmerpflanze aus tropischen Regionen kommt, bevorzugt sie eine höhere Luftfeuchtigkeit. Ist die Luftfeuchtigkeit in Ihrer Wohnung zu niedrig, können Sie sie ab und zu auch mit lauwarmem Wasser besprühen. Man kann die Luftfeuchtigkeit zwar auch durch eine Wasserschale auf der Heizung erhöhen, das ist aber nicht zu empfehlen, da dadurch auch die Gefahr für Schimmel steigen kann. Dadurch, dass das Fensterblatt eine hohe Luftfeuchtigkeit mag, ist es auch die perfekte Badezimmer-Pflanze.
Damit die Monstera gesund wachsen kann, benötigt sie viele Nährstoffe. Besonders Stickstoff, Kalium, Eisen und Magnesium sind für gesunde, kräftige und grüne Pflanzen notwendig. Um die Grünpflanze mit ausreichenden Nährstoffen zu versorgen, ist ein flüssiger Grünpflanzendünger zu empfehlen. Diesen können Sie einfach in das Gießwasser mischen. In der Wachstumsphase (Frühling und Sommer) ist eine wöchentliche Düngung zu empfehlen. Sie können aber auch Düngestäbchen verwenden, die sich nach und nach auflösen und den Dünger abgeben.
Monstera richtig umtopfen und schneiden
Damit das Fensterblatt genug Platz im Topf hat, sollten Sie es etwa alle 2 Jahre umtopfen. Es kann aber auch früher oder später notwendig sein, wenn z.B. die Wurzeln aus der Erde drücken. Vor dem Umtopfen bereiten Sie erst den größeren Topf vor. Um Staunässe zu vermeiden, legen Sie den Boden mit Blähton, Tonscherben oder einer anderen Drainage aus. Danach folgt frische Erde. Nun können Sie die Grünpflanze aus dem alten Topf heben, die alte Erde etwas abschütteln und sie in den neuen Topf setzen. Zum Schluss füllen Sie den Topf mit Erde, drücken diese leicht an und geben ihr noch Wasser.
Stark überhängende Luftwurzeln können Sie mit einem scharfen Messer zurückschneiden. Ansonsten sollten Sie nur abgestorbene Wurzeln entfernen. Denn über die Wurzeln nimmt die Grünpflanze Wasser und Nährstoffe auf. Um ein übermäßiges Wachstum zu vermeiden und um der Pflanze etwas mehr Form zu geben, kann man die Blätter einfach direkt an den Stängeln abschneiden.
Häufige Krankheiten und Schädlinge
Als robuste Zimmerpflanze leidet das Fensterblatt seltener unter Krankheiten oder Schädlinge. Doch durch die falsche Pflege, kann auch sie krank werden. Die Pflanzenkrankheit, die die Monstera-Pflanze am häufigsten hat, ist die Wurzelfäule. Dabei wird sie einfach zu viel oder zu häufig gegossen. Das viele Gießwasser können die Wurzeln nicht aufnehmen und es entsteht Staunässe. Die Folge: Die Wurzeln faulen und die Monstera-Blätter werden gelb und kraftlos. Wenn Sie dies feststellen, sollten Sie schnell handeln und sie in trockeneres und frisches Substrat umtopfen.
Gelegentlich kann die Grünpflanze auch unter einem Schädlingsbefall leiden. Vor allem Schildläuse und Spinnmilben können dann zum Problem werden. Damit die Pflanze nicht eingeht, sollten Sie diese regelmäßig kontrollieren (auch die Blatt-Unterseiten). Wenn Sie Fraßstellen oder Schädlinge entdecken, sollten Sie schnell handeln. Und wie immer gilt: Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann die Grünpflanze retten.
Die 5 häufigsten Fragen bei der Monstera-Pflege
Nun wissen Sie bereits schon viel über das Fensterblatt. Doch ein paar Fragen sind vielleicht trotzdem noch offen. Deshalb haben wir hier noch den 5 häufigsten Fragen gewidmet, die bei der Pflege häufig aufkommen.
Wieso tropft meine Monstera?
Sie betrachten Ihre Grünpflanze und entdecken Tropfen auf den Blättern? Dann fragen Sie sich bestimmt, warum Monstera tropft. Doch seien Sie nicht besorgt: Die Tropfen auf der Pflanze schaden der Pflanze nicht. Nur in Kombination mit direktem Sonnenlicht sind sie gefährlich. Aber wieso tropft die Monstera denn überhaupt? Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Transpiration und Guttation.
Bei der Transpiration, dem Ausschwitzen, gibt die Pflanze einen Wasserüberschuss über die großen Blätter ab. Denn auch, wenn der Wasserhaushalt voll gefüllt ist, nimmt die Zimmerpflanze über die Wurzeln weiter Wasser und Nährstoffe auf. In Kombination mit der Phytosynthese fängt sie an zu schwitzen. Der Dampf, der dadurch entweicht, sorgt für Tropfen auf der Blattunterseite und an den Blatträndern und Spitzen. Diese Tropfen bilden sich in der Regel nur tagsüber bei hohen Temperaturen. Wenn Ihr Fensterblatt auf der Oberseite Tropfen zeigt und in der Nacht schwitzt, handelt es sich um Guttation. Bei dieser Absonderung wird Xylemsaft aus der Pflanze herausgepresst. Diese Absonderung leitet die Pflanze ganz bewusst ein, wenn das Wasser-Mineral-Gemisch in der Pflanze zu hoch ist. Sollte das häufig passieren, können Sie folgende Maßnahmen ausprobieren:
- Pflanze an kühleren Ort stellen
- Direktes Sonnenlicht vermeiden
- Blätter morgens und abends abtrocknen
- Wasserdurchlässige Erde verwenden
- Wasser nach dem Gießen abschütten
Warum hat meine Monstera Löcher in den Blättern?
Die Löcher in den Blättern machen die Pflanze aus. Aber warum hat das Fensterblatt die Löcher? Was hat sich die Natur dabei gedacht? Für die Löcher gibt es mehrere Theorien. Eine besagt, dass die Schlitze und Löcher der Pflanze ermöglichen, mehr Licht einzufangen. So kann sich die Pflanze auch besser an schwaches Licht anpassen. Eine andere Theorie geht davon aus, dass die Luftzirkulation so besser geregelt werden kann. Die dritte Theorie geht davon aus, dass die Blattschlitze auf eine erhöhte Wasserzufuhr der Wurzeln zurückzuführen ist. Wasser, das auf den Monstera-Blättern landet, kann durch die Schlitze auf die Erde fallen. So erhält die Zimmerpflanze mehr Wasser an den Wurzeln. Welche Theorie stimmt, konnte bisher nicht ausreichend geklärt werden.
Warum hat meine Monstera gelbe Blätter?
Gelbe Blätter lassen bei uns die Alarmglocken schrillen. Denn meist ist das ein Grund zur Sorge. Beim Fensterblatt liegt es oft daran, dass die Pflanze nicht genug Nährstoffe aufnehmen kann.
Das ist z.B. dann der Fall, wenn die Pflanze zu viel oder zu wenig Gießwasser bekommt und die Wurzeln dadurch faulen oder vertrocknen. Gelbe Blätter können aber auch auf einen Sonnenbrand hindeuten. Dann sollten Sie den Standort wechseln.
Was mache ich mit langen Luftwurzeln?
Grundsätzlich sollten Sie gesunde und lange Luftwurzeln nicht abschneiden. Stattdessen können Sie die zu langen Wurzeln einfach in den Topf stecken. Abschneiden sollten Sie die Luftwurzeln nur dann, wenn sie abgestorben oder vertrocknet sind. Wenn Sie in den Urlaub fahren, sind die langen Wurzeln sogar von Vorteil. Denn Sie können diese einfach in ein Gefäß mit Wasser stecken und die Zimmerpflanze erhält auch in Ihrer Abwesenheit genug Flüssigkeit.
Warum kosten Monstera so viel?
Während viele andere Stecklinge von Zimmerpflanzen oft schon für wenig Geld gekauft werden können, ist die Monstera-Pflanze im Vergleich eher teuer. Woran liegt das? Es kommt auf die Sorte und ihre Blattmuster an. So ist die Monstera deliciosa nicht eine teure Sorte. Dafür aber die Sorte Variegata. Diese entsteht durch eine zufällige Genmutation. Da die Zucht und das Vermehren dieser Sorte so schwierig ist und lange dauert, ist diese Sorte auch teurer. Daher können Sie diese Sorte auch meist nur als Stecklinge für viel Geld kaufen.
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