Matratzenratgeber

7 Tipps für die perfekte Matratze

Bürostühle, Autositze, Esszimmerstühle, Sofas – jeder Deutsche sitzt durchschnittlich etwa neun Stunden am Tag. Das macht auf Dauer krank und fördert Rücken- und Nackenschmerzen. Neben Sport, einer aufrechten Haltung und regelmäßigen „Sitzpausen“ wirkt die richtige Matratze wahre Wunder gegen Rückenschmerzen.

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Video: Glutamat

Eine gute Matratze ist nicht nur bequem und fördert einen erholsamen Schlaf, sondern entlastet die Wirbelsäule und beugt so dauerhaften Schäden und Verspannungen vor. Doch welche Matratze ist die beste? Während die Hersteller uns in ihren Werbungen gerne erzählen, dass es die eine „beste Matratze der Welt“ gibt, ist die Antwort komplizierter und hochgradig individuell.

Welche Matratze ist am besten?

Schlafen Sie gerne hart oder weich? Bevorzugen Sie es kühl oder warm im Schlafzimmer? Schwitzen Sie stark beim Schlafen? Und wie groß und schwer sind Sie eigentlich? All das sind Fragen, die Sie sich selbst stellen müssen, um die für Sie beste Matratze zu finden, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und jedes Material bietet seine ganz eigenen Vor- und Nachteile.

Sind Sie besonders groß und/oder schwer benötigen Sie mehr Unterstützung im Bett. Punktelastizität ist hier das richtige Stichwort. Je punktelastischer eine Matratze, desto besser gibt sie nur punktuell nach – etwa an Hüfte und Schultern –, während umliegende Bereiche fest gestützt werden. Federkern-Matratzen und Kaltschaum-Matratzen haben eine besonders hohe Punktelastizität.

Bewegen Sie sich viel im Schlaf, ist die Rückstellkraft von besonderer Bedeutung. Je besser die Rückstellkraft, desto schneller gelangt die Matratze wieder in ihre Ausgangsform. Kuhlenbildung wird vermieden. Gelschaum-Matratzen haben eine besonders gute Rückstellkraft, Memory Foam hingegen merkt sich Ihre Körperform und formt einen regelrechten Abdruck Ihres Körpers.

Schwitzen Sie stark beim Schlafen, ist eine gute Luftzirkulation sehr wichtig. Federkern und Kaltschaum sind besonders atmungsaktiv. Während Federkern jedoch kühl bleibt, wärmt sich Kaltschaum sehr schnell auf und kann das nächtliche Schwitzen daher noch verstärken.

Praxistipp: Für Allergiker sind Latex-Matratzen eine Überlegung wert. Sie gelten als besonders hygienisch. Da es sich hierbei um ein Naturprodukt handelt, lässt sich der Härtegrad nicht immer genau bestimmen.

Die richtige Matratze gegen Rückenschmerzen

Unabhängig vom Material der Matratze spielt der Härtegrad eine entscheidende Rolle. Ist die Matratze zu fest oder zu weich, sind Rückenschmerzen programmiert. Wichtig ist, dass Ihre Matratze an den richtigen Stellen Unterstützung bietet, während sie an anderen Stellen entlastet.

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Sinken Sie zum Beispiel an den Schultern nicht ein, überstreckt sich Ihr Nacken und Nackenschmerzen sind die Folge. Sinken Sie an den Hüften kaum oder zu stark ein, liegt die Wirbelsäule gekrümmt und kann sich von den Belastungen des Alltags nicht ausreichend erholen. Auf Dauer führt das nicht nur zu Rückenschmerzen, sondern kann sogar einen Bandscheibenvorfall auslösen.

Welcher Härtegrad für die Matratze?

Doch welcher Härtegrad ist der Richtige? H2, H3, H4 oder gar H5? Der eine schläft auf fest besser, der andere auf weich. Doch der beste Härtegrad hängt nicht nur von Ihren Vorlieben ab, sondern auch von Ihrem Gewicht und Ihrer Größe.

Grundsätzlich gilt: Je größer und schwerer Sie sind, desto härter sollte die Matratze sein. Es kommt jedoch auch immer darauf an, wie Ihr Gewicht verteilt ist. 80 Kilogramm auf 1,90 Meter benötigen weniger Unterstützung als 80 Kilogramm auf 1,60 Meter verteilt.

Was muss man für eine gute Matratze bezahlen?

Die Preise für Matratzen schwanken stark und hängen vor allem vom verwendeten Material ab. Schaumstoffmatratzen sind besonders günstig. Eine gute Kaltschaum-Matratze kostet zwischen 200 und 400 Euro, wobei Gelschaum etwas teurer werden kann. Federkern-Matratzen liegen mit 300 bis 700 Euro im guten Mittelfeld. Am teuersten sind Latex-Matratzen. Hier kann ein gutes Naturprodukt auch gerne im vierstelligen Bereich kosten.

Sind Matratzenauflagen notwendig?

Matratzenauflagen sind keine Notwendigkeit, doch können sie für den ein oder anderen sehr nützlich sein. Ein Matratzen-Topper etwa kommt vor allem bei Boxspringbetten zum Einsatz, kann jedoch auch auf einer normalen Matratze platziert werden, um deren Eigenschaften zu verbessern beziehungsweise auszugleichen.

Haben Sie zum Beispiel erst vor einem Jahr eine neue Matratze gekauft, diese ist Ihnen nun aber doch zu weich, kann ein harter Matratzen-Topper den Kauf einer komplett neuen Matratze ersparen. Auch andersrum funktioniert dies bedingt und ein zu hartes Bett lässt sich durch einen weichen Topper ergänzen.

Eine Matratzenauflage im eigentlichen Sinne hingegen ist vor allem aus hygienischen Gründen sinnvoll, vor allem wenn der Bezug Ihrer Matratze nicht waschbar ist. Mit einer Auflage zwischen Ihnen und der Matratze gelangt Schweiß zum Beispiel nicht direkt in die Matratze, sondern in den waschbaren Matratzenschoner.

Auf welcher Matratze sollten Kinder schlafen?

Die wachsenden Körper von Kindern und Babys stellen ganz andere Anforderungen an eine gute Matratze. Da sich die Wirbelsäule noch im Wachstum befindet, ist eine gute Matratze besonders wichtig, um späteren Haltungsschäden vorzubeugen, dennoch werden Kindermatratzen nicht in Härtegrade eingeteilt.

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Unter 12 Jahren können Sie sich jedoch merken: Nicht zu hart, nicht zu weich, im Zweifel ist die härtere Matratze meist die bessere Wahl. Häufig wirkt die Wahl bei Baby- und Kindermatratzen lediglich sehr groß, in ihren inoffiziellen Härtegraden unterscheiden sich die Matratzen namhafter Hersteller meist nur geringfügig.

Achten Sie bei der Wahl einer Babymatratze daher vor allem auf die Sicherheit. Die Matratze sollte schadstofffrei und atmungsaktiv sein, keine abreißbaren Kleinteile enthalten und über einen waschbaren Bezug verfügen, damit dieser bei auslaufenden Milchflaschen und Windeln schnell gesäubert werden kann.

Die beste Matratze für Gäste

Eine Matratze sollte perfekt auf Sie zugeschnitten sein, wenn Sie jede Nacht auf ihr schlafen. Gäste hingegen bleiben meist nur wenige Nächte und im Laufe der Jahre werden vermutlich viele verschiedene Gäste auf ein und derselben Matratze nächtigen.

Wichtiger als Härtegrad und Material ist daher, wie gut die Gästematratze in Ihre Wohnung und Ihren Alltag passt. Kaltschaum ist immer eine gute Wahl, denn Kaltschaum-Matratzen sind günstig, leicht, leise und passen sich vielen unterschiedlichen Körperformen an. Perfekt für Gäste!

Sind Sie eher auf der Suche nach einer Gäste-Matratze ohne Bett, die sich nach der Abreise leicht verstauen lässt? Dann ist eine Klappmatratze womöglich eine gute Wahl.

Matratze entsorgen

Matratzen haben eine Haltbarkeit von gut zehn Jahren. Allerspätestens dann sollten sie entsorgt und ersetzt werden. Doch wohin mit der alten Matratze?

Ist Ihre alte Matratze noch gut und nicht so alt, können Sie sie verkaufen oder verschenken beziehungsweise an ein Sozialkaufhaus spenden. Ist die Matratze bereits alt und durchgelegen, bleibt nur die dauerhafte Entsorgung. Hierfür wird die Matratze entweder direkt zum Wertstoffhof gebracht oder Sie legen sie beim nächsten Sperrmülltermin Ihrer Stadt einfach vor die Tür.

Praxistipp: Eine Matratze zu entsorgen ist auch immer ein Kraftakt. Ältere Menschen sollten daher auch das Gewicht einer Matratze beim Neukauf berücksichtigen. Federkern-Matratzen sind besonders schwer und sperrig, während Matratzen aus Schaumstoff oder Gel besonders leicht transportiert werden können.

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