Beste Matratze

Futonmatratze: Japanischer Schlafkomfort für zu Hause

Aus der Serie: Welche Matratze ist die beste Matratze der Welt?

Matratzen sind essenziell für einen guten Schlaf. Die falsche Matratze kann schnell Rücken- und Nackenschmerzen verursachen, die Durchblutung stören und sogar für schwere Schlafstörungen verantwortlich sein. Doch welche Matratze kann das verhindern? Auf welcher Matratze schläft es sich wie auf Wolken gebettet? Federkern, Schaumstoff, Gel oder Latex? Welche Matratze ist die beste Matratze?

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Futonmatratzen auf Tatami-Matten in einem traditionellen Ryokan-Zimmer
Foto: iStock / colinhui
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Sie liegen gerne etwas härter und ein klassisches Bett mit Gestell und hoher Matratze ist Ihnen zu sperrig? Dann kann eine typisch japanische Futonmatratze eine gute Alternative sein. Die harte Matratze zeichnet sich durch eine besonders niedrige Liegefläche ganz ohne Bettgestell aus.

Was ist eine Futonmatratze?

Futon ist das japanische Wort für Bett, bezeichnet jedoch den kompletten Bettplatz bzw. die Schlafstätte. Eine typisch japanische Schlafstätte setzt sich aus einem shiki-buton, der Schlafunterlage, und einem kake-buton, der Bettdecke zusammen. Der shiki-buton ist maximal zehn Zentimeter hoch und besteht aus einer Hülle aus Baumwolle oder Seide und ist ebenfalls mit Baumwolle gefüllt. Er wird direkt auf die Tatami-Matten gelegt, die in japanischen Wohnungen auf dem Fußboden verlegt sind. Der kake-buton besteht aus einem ähnlichen Material und ist entweder rechteckig oder in Form eines Kimonos mit Ärmeln und Kragen. Das zu einem Futon gehörige Kissen heißt makura. Es ist ebenfalls aus Baumwolle und von der Größe her wesentlich kleiner als europäische Kissen.

Praxistipp: Da ein Futon direkt auf dem Boden liegt, wird er morgens erst gründlich gelüftet und tagsüber im Schrank verstaut.

Futonmatratzen in Europa

Klassische Futonmatratzen sind sehr hart und daher für europäische Rücken eher gewöhnungsbedürftig. In Europa gibt es daher meist keine typisch japanischen Futons, sondern eine Mischung aus europäischem Bett und japanischem Futon. Hierzulande liegt der Futon daher auf einem sehr niedrigen Bettgestell ohne Seiten, um den minimalistischen Stil zu imitieren und den Eindruck zu erwecken, man liege möglichst bodennah. Die Matratze ist eine gewöhnliche Matratze aus natürlichem Material wie Naturkautschuk, Kokosfasern oder Hanf, die lediglich etwas dünner ist als eine übliche Matratze. Sie ähnelt daher eher dem typischen Topper, wie sie auf Boxspringbetten zu finden sind.

In europäischen Wohnungen sollten Sie außerdem davon absehen, den Futon direkt auf den Boden zu legen. Japanische Schlafstätten sind mit Tatami-Matten ausgelegt, ein Fußbodenbelag aus Binsen und Reisstroh, der mehrere Liter Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben kann. Eine Leistung für die typisch westliche Bodenbeläge nicht ausgelegt sind. Legen Sie die Matratze direkt auf Holz, Fliesen oder gar Teppichboden, kann es vorkommen, dass sich die Feuchtigkeit zu sehr staut und sich trotz Lüften mit der Zeit Schimmel bildet.

Vor- und Nachteile einer Futonmatratze

Die Vor- und Nachteile der Futonmatratze sind eher eine Frage des persönlichen Stils und Liegeempfindens. Die typisch japanische Schlafart ist weder besser noch schlechter als eine westliche Matratze mit Bettgestell, es ist schlicht eine Frage der Gewöhnung und der persönlichen Vorlieben. Bevorzugen Sie einen japanischen oder puristischen Einrichtungsstil? Liegen Sie besonders gerne hart? Dann kann eine Futon-Matratze die richtige Wahl sein.

Vorteile einer Futonmatratze

  • Platzsparend: Klassische Futon-Matratzen sind klein und lassen sich leicht verstauen und sind daher besonders gut für kleine Wohnungen geeignet. Da die westlichen Modelle jedoch allesamt über ein Bettgestell verfügen, entfällt dieser Vorteil. Als Gästebett hingegen sind die traditionellen Futons eine platzsparende Alternative zu einem sperrigen Bett.
  • Natürlich: Das Schlafen in Bodennähe und die Naturmaterialien, aus denen die Futon-Matratzen gefertigt sind, machen das Schlafen auf einem Futon zu einer besonders natürlichen Angelegenheit, was bei einigen Menschen für einen besseren Schlaf sorgen kann.

Nachteile einer Futonmatratze

  • Gewöhnung: Eine klassische Futon-Matratze ist besonders hart und unnachgiebig. Wer das nicht gewohnt ist, wird darauf kauf bequem übernachten können.
  • Belüftung: Futon-Matratzen müssen nach dem Schlaf unbedingt ordentlich durchlüftet werden. Das erfordert etwas Zeit und muss im Tagesablauf berücksichtigt werden. Wird sich diese jedoch nicht genommen, können die Matratzen schnell schimmeln.
  • Pflege: Neben dem Lüften müssen klassische Futons auch regelmäßig gewendet und aufgerollt werden. Bei bester Pflege hält eine gute Futonmatratze bis zu 15 Jahre, also länger als eine typisch europäische Matratze, die jedoch kaum Pflege benötigt.

Wie gesund ist eine Futonmatratze?

Lange galt auch hierzulande die Doktrin: Je härter, desto besser! Von dem Gedanken, dass es für den Rücken ideal ist, auf einem harten Brett zu liegen, haben wir uns mittlerweile verabschiedet. Matratzen aus Federkern, Schaumstoff und Latex sollen heutzutage nur hart an den richtigen Stellen sein und an anderen Stellen ein weiches Einsinken ermöglichen. Das ist das Liegegefühl, an das wir uns mittlerweile gewöhnt haben. Eine Futon-Matratze ist dagegen hart und starr. Sie besteht nicht aus einem typischen Matratzenkern, sondern aus mehreren Lagen Baumwolle. Dadurch gibt sie wenig nach und federt nicht. Auf einem Futon sinkt man nicht ein, sondern liegt starr oben auf. Nach europäischen Empfinden ist dies nur wenig weicher, als wenn man direkt auf dem Fußboden schläft.

Japaner sind Futon-Matratzen jedoch von klein auf gewohnt. Das bedeutet nicht nur, dass ihr Empfinden bezüglich der Härte des Futons ein anderes ist, sondern auch dass die komplette Muskulatur sich an die harte Schlafstätte angepasst hat. Und genau davon hängt ab, ob eine Futon Matratze für Sie gesund ist oder nicht: die Gewöhnung! Schlafen Sie für gewöhnlich auf einer wolkenleichten Memory-Foam Matratze ist es nicht ratsam, plötzlich auf einem Futon auf dem Boden zu nächtigen. An einen erholsamen Schlaf ist bei so einem radikalen Wechsel kaum zu denken. Vielmehr sollten Sie sich langsam an härtere Schlafunterlagen herantasten, um Ihrem Rücken und der Muskulatur Zeit für die Umstellung zu lassen. Gut ist etwa der Übergang zu einem anderen Härtegrad und zunächst zu einem europäischen Futon Bett. Die Naturmaterialien der europäischen Futons sind nachgiebig. Man sinkt daher durchaus noch etwas ein und federt leicht.

Praxistipp: Kontaktieren Sie im Zweifel Ihren Arzt, bevor Sie komplett auf eine klassische Futon-Matratze wechseln. Dieser kann Ihnen am besten sagen, ob ein Futon für Ihre Schlafgewohnheiten, Gewicht und Größe gut geeignet ist.

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