Beste Matratze

Welche Schaumstoffmatratze ist die beste?

Aus der Serie: Welche Matratze ist die beste Matratze der Welt?

Matratzen sind essenziell für einen guten Schlaf. Die falsche Matratze kann schnell Rücken- und Nackenschmerzen verursachen, die Durchblutung stören und sogar für schwere Schlafstörungen verantwortlich sein. Doch welche Matratze kann das verhindern? Auf welcher Matratze schläft es sich wie auf Wolken gebettet? Federkern, Schaumstoff, Gel oder Latex? Welche Matratze ist die beste Matratze?

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Schaumstoffmatratzen, auch PU-Schaum oder PUR-Schaum, werden aus Polyurethan hergestellt. Dieser wird aufgeschäumt, sodass das Material weich wird. Matratzen aus Schaumstoff gelten als besonders günstig, leicht, bequem und atmungsaktiv. Schaumstoff ist jedoch nur ein Oberbegriff für zahlreiche verschiedene Arten von Schaumstoffmatratzen, die je nach Herstellungsprozess in ihren Eigenschaften voneinander abweichen.

Verschiedene Arten von Schaumstoffmatratzen

Kaltschaum, Komfortschaum, Formschaum, Viscoschaum oder Gelschaum – wer sich eine Schaumstoffmatratze kaufen möchte, steht vor einer großen Auswahl. Je nach Art der Herstellung weist der Schaumstoff nämlich ganz unterschiedliche Eigenschaften auf, sodass nicht jede Matratzenart für jede Person geeignet ist. Sie schlafen besonders gerne kalt, bewegen sich sehr stark im Schlaf oder legen Wert auf eine Zonierung der Matratze? Dann sollten Sie beim Kauf der Schaumstoffmatratze besonders aufmerksam sein. Wir erklären die unterschiedlichen Vor- und Nachteile der verschiedenen Arten von Schaumstoff.

Hand drückt in Schaumstoffmatratze
Foto: iStock / lekcej

Schaumstoffmatratzen aus Kaltschaum

Kaltschaummatratzen sind wohl die bekannteste Art der Schaumstoffmatratzen. Sie werden im Blockverfahren hergestellt und härten durch die Reaktion der eingesetzten chemischen Stoffe kalt aus. Hitze ist für die Reaktion nicht nötig, wodurch die Kaltschaummatratze auch ihren Namen erhält. Dieses besondere Aushärtungsverfahren sorgt für eine höhere Stauchhärte. Einziger Nachteil des Verfahrens: Die Poren der Matratze sind nach dem Aushärten noch verschlossen und müssen per Walzen, dem so genannten Crush-Verfahren, erst geöffnet werden. Durch das Aufbrechen der Poren entweichen die Gerüche der in der Matratze verarbeiteten Chemikalien. Nach dem Kauf sollte die Kaltschaummatratze daher 24 bis 48 Stunden auslüften, bevor sie zum Einsatz kommt.

Im Anschluss an die Herstellung müssen die Schaumstoffmatratzen aus den Blöcken geschnitten werden. Je nachdem wo aus dem Block die Matratze ausgeschnitten wird, entstehen Unterschiede im Raumgewicht der Kaltschaummatratzen. Je höher das Raumgewicht einer Matratze, desto formstabiler ist sie und desto höher wird die Lebensdauer. Matratzen aus dem oberen Bereich des Blocks haben meist ein niedrigeres Raumgewicht.

Schaumstoffmatratze aus Komfortschaum

Komfortschaum wird aus nichtreaktiven Polyolen hergestellt, was bedeutet, dass für die Aushärtung Hitze benötigt wird. Durch diese Art der Reaktion ist das Material der Komfortschaummatratze von vornherein offenporig und besonders atmungsaktiv. Es bedingt aber auch, dass der Komfortschaum eher weich ausfällt und daher nicht so punktelastisch und formstabil ist. Diese Art der Schaumstoffmatratze ist dadurch zwar bequemer, liegt sich aber schneller durch. Dafür ist Komfortschaum auch etwas günstiger als Kaltschaum und ist teilweise sogar für unter 100 Euro erhältlich. Komfortschaummatratzen sind daher ideal für Gästebetten.

Praxistipp: Weiche Matratzen sorgen nicht bei jedem Menschen für einen guten Schlaf. Mehr über den Härtegrad von Matratzen und für wen welcher Härtegrad geeignet ist, erfahren Sie in folgendem Artikel:

Schaumstoffmatratzen aus Formschaum

Formschaummatratzen werden ähnlich hergestellt wie Matratzen aus Kaltschaum. Der Unterschied: Diese Schaumstoffmatratzen werden nicht in großen Blöcken hergestellt, sondern direkt in Form gegossen. Dadurch werden die Matratzen besonders gleichmäßig und erhalten ein einheitlich hohes Raumgewicht. Die Liegezonen sind fließend. Eine eindeutige Zonierung durch Einschnitte in die Schaumstoffmatratze ist daher nicht vorgesehen. Durch das Gießen in der Form entsteht beim Aushärten eine Außenhaut, durch die sich die Lüftungskanäle nicht verschließen. Formschaum ist daher besonders atmungsaktiv und weist eine hohe Lebensdauer auf.

Schaumstoffmatratzen aus Viscoschaum

Viscoschaum ist auch als Memory-Foam bekannt und gilt als besonders „futuristisch“. Das hat jedoch nicht nur Vorteile. Memory-Foam, auf Deutsch in etwa „Erinnerungsschaum“ wirkt so druckentlastend und anpassungsfähig, dass er sich scheinbar die Körperform der darauf liegenden Person einprägt. Im Matratzengeschäft können Sie dies einmal ausprobieren, indem Sie die Hand in die Matratze drücken. Die Matratze springt nur sehr langsam in seine ursprüngliche Form zurück, der Abdruck bleibt eine ganze Zeit lang bestehen. In der Praxis sorgt das für ein beinahe schwereloses Liegegefühl, das vor allem Menschen mit chronischen Rückenschmerzen zu schätzen wissen.

Die besonders hohe Anpassungsfähigkeit hat jedoch nicht nur Vorteile. Durch die geringe Rückstellkraft wird das Wechseln der Schlafposition schwierig, da etwa der Abdruck, der beim Schlafen auf der Seite entsteht, auch noch lange bleibt, wenn man schon längst wieder auf dem Rücken liegt. Bewegen Sie sich besonders viel im Schlaf ist Viscoschaum daher nicht die richtige Wahl.

Viscoschaummatratzen sind außerdem nicht ganz so atmungsaktiv wie andere Schaumstoffarten. Dem wird teils entgegengewirkt, indem lediglich die oberste Schicht der Matratze aus Viscoschaum besteht, der darunterliegende Kern ist meist aus Kalt- oder Komfortschaum. Eine besondere Eigenschaft von Viscoschaum ist außerdem, dass er Wärme benötigt, um sich flexibel anzupassen. Die Raumtemperatur sollte dafür konstant über 18 °C liegen, damit die Matratze auch schön weich wird. Ist es im Schlafzimmer zu kalt, wird der Viscoschaum hart und lässt sich kaum mehr formen.

Schaumstoffmatratzen aus Gelschaum

Gelschaummatratzen bestehen aus einer oberen Schicht aus Gel oder einer Mischung aus Gel und Kaltschaum. Der Kern besteht entweder aus Kaltschaum oder einem einfachen Taschenfederkern. Gelschaum gibt als die beste Kombination aus den beliebtesten Schaumstoffmatratzen: Kaltschaum und Viscoschaum. Die Gelschicht sorgt dafür, dass die Matratze sehr anpassungsfähig ist, aber gleichzeitig auch sehr atmungsaktiv. Gelschaum ist zudem temperaturneutral. Er ist daher nicht so kälteempfindlich wie Viscoschaum und auch für Menschen geeignet, die sehr gerne kalt schlafen. Gelschaum springt auch schneller in seine Ausgangsposition zurück und passt sich so schneller einer neuen Schlafposition an. Hauptnachteil von Gelschaum: Die Matratzen sind deutlich schwerer als andere Arten von Schaumstoff und lassen sich daher schwerer transportieren.

Praxistipp: Gelschaummatratzen sind nicht mit Gelmatratzen zu verwechseln. Dabei handelt es sich um eine komplett andere Matratzenart. Hier gibt es mehr Infos zu Gelmatratzen.

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