Zimmerpflanzen

Diese Pflanzen gedeihen in dunklen Räumen

Neben Wasser und Erde braucht jede Pflanze auch Licht - doch die Bedürfnisse unterscheiden sich bei den einzelnen Pflanzen teils enorm. Während es wahre Sonnenanbeter unter den Zimmerpflanzen gibt, haben sich manche Sorten auf sehr schwache Lichtverhältnisse spezialisiert. Wir zeigen Ihnen, welche Pflanzen in dunklen Räumen gedeihen.

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Video: Glutamat

Ihr Geldbaum oder Ihre Pilea lassen die Blätter hängen und kümmern vor sich hin? Vielleicht stehen Ihre grünen Freunde zu dunkel! Denn diese Pflanzen haben es wie viele unserer Zimmerpflanzen gerne sehr hell! Aber keine Sorge: Auch Ihre dunklen Räume können Sie in einen Urban Jungle verwandeln. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen dunklen Standort erkennen und welche Pflanzen sich für dunkle Räume eignen. 

Ab wann gilt ein Raum als dunkel?

Zum Leben braucht jede Pflanze neben Erde und Wasser auch ausreichend Sonnenlicht. Wie viel für welche Pflanze ausreichend ist, unterscheidet sich teils enorm. Während Kakteen und die Aloe Vera sehr viel Sonne benötigen, gibt es auch Zimmerpflanzen, die bei wenig Licht ausreichend viel Photosynthese betreiben, um zu wachsen. 

Wir stellen in den folgenden Abschnitten die schönsten Zimmerpflanzen vor, die sich für dunkle Räume eignen. Doch zunächst widmen wir uns der Frage: Wann gilt ein Standort als dunkel?

Schattige Standorte sind Bereiche in der Wohnung, wo nur eine niedrige Lichtintensität vorliegt. Das ist meistens an diesen Orten der Fall: 

  • Unmittelbar neben einem Fenster
  • Bis zu 2 Meter vor Nordfenstern
  • 4 bis 6 Meter vor Fenstern mit Süd-West-Ost-Ausrichtung
  • Alle rückwärtigen Raumzonen ohne direkten Fensterblick
  • Innenliegende Räume, Hausflure, Bäder, etc.

Natürlich ist unmittelbar neben einem Südfenster deutlich mehr Licht als in einem innenliegenden, fensterlosen Badezimmer. Es gibt Pflanzen, die einen dunklen Standort tolerieren und solche, die ihn bevorzugen. Die schattentoleranten Pflanzen fühlen sich neben einem hellen Fenster wohler, die Schattenkünstler kommen auch mit deutlich weniger Licht zurecht.

Welche weiteren Parameter sind wichtig?

Nicht nur die Lichtverhältnisse entscheiden darüber, wie wohl sich eine Zimmerpflanze in Ihrem Haus fühlt. Die wichtigsten Tipps zur Zimmerpflanzen-Pflege sind in diesem Video zusammengefasst:

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Video: wochit

Manche Pflanzen mögen eine hohe Luftfeuchtigkeit, andere sind auch für trockene Räume mit viel Heizungsluft geeignet. Auch die Temperatur entscheidet über den idealen Standort. Für einige Zimmerpflanzen sind eher hohe Zimmertemperaturen von 20 bis 24 Grad perfekt, andere fühlen sich in kühleren Fluren oder im Treppenhaus wohl. Wir zeigen Ihnen, welche Zimmerpflanze sich für welche Zimmer eignen.

Pflanzen für kühle, dunkle Räume

Kühle, dunkle Räume können beispielsweise Flure oder Treppenhäuser sein. Aber auch ein Schlafzimmer kann kühl sein, wenn es im Winter nicht geheizt und im Sommer nicht zu sehr durch direkte Sonneneinstrahlung erwärmt wird. Diese Pflanzen fühlen sich hier besonders wohl: 

Schusterpalme

Die Schusterpalme ist eine sehr robuste Zimmerpflanze und erweist sich als besonders pflegeleicht. Ihre Heimat sind die Wälder Chinas und Japans. Im Schatten der hohen Bäume hat sie sich perfekt auf schattige Standorte spezialisiert und hat sich durch diese Eigenschaft in unseren Breitengraden den Ruf als "unverwüstliche Zimmerpflanze" verdient. 

Schusterpalme
Eine Schusterpalme bringt Leben in kühle, dunkle Räume. Foto: iStock / Ольга Симонова

Der perfekte Standort für die Schusterpalme ist an einem Nordfenster bei einer Temperatur zwischen mindestens 10 und nicht über 24 Grad Celsius. Schwankt die Temperatur nicht stark und ist sie keiner Zugluft ausgesetzt, dankt sie das mit einem gesunden Wuchs schöner, hellgrüner Blätter.

Doch auch wenn Sie eine wirklich dunkle Ecke in Ihrem Haus haben: Die Schusterpalme wird auch dort wachsen! Allerdings langsamer, etwas gedrungener und mit deutlich dunkleren Blättern. 

Grünlilie

Die Grünlilie ist eine sehr pflegeleichte und vor allem vermehrungsfreudige Zimmerpflanze. Je wärmer die Grünlilie steht, desto mehr Ableger, sogenannte Kindel, bildet sie aus. Wer allerdings vor allem die Mutterpflanze pflegen möchte, kann die Grünlilie an einen kühlen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad Celsius stellen. Dann bildet sie weniger Kindel, gedeiht aber selbst besser. 

Panaschierte, also mehrfarbige beziehungsweise gemusterte Grünlilien bevorzugen hellere Standorte, niemals jedoch die direkte Sonne. Je dunkler die Ecke ist, für die Sie eine Grünpflanze suchen, desto grüner sollten die Blätter der gewählten Grünlilie sein. 

Pflanzen für warme, dunkle Zimmer

Dunkle, aber warme Orte können alle Wohnräume mit Nordausrichtung sein, aber auch die fensterabgewandten Seiten größerer Räume mit anderer Ausrichtung. Diese Pflanzen fühlen sich hier besonders wohl: 

Einblatt

Das Einblatt kommt aus den tropischen Gebieten Südamerikas und mag es dementsprechend kuschelig warm. Die Temperatur sollte niemals unter 16 Grad Celsius fallen und im Mittel besser zwischen 18 und 25 Grad Celsius betragen. 

Da das Einblatt in seiner Heimat im Schatten hoher Bäume wächst, kommt es auch mit wirklich dunklen Ecken im Haus zurecht. Die weißen Blüten machen sich also auch abseits eines Fensters äußerst dekorativ.

Bogenhanf

Der Bogenhanf (Sansevieria trifasciata) ist äußerst pflegeleicht und kommt auch mit wenig Licht aus. Ähnlich wie bei der Grünlilie sollten Sie auf die richtige Sorte achten: Panaschierte Sorten benötigen einen helleren Standort als solche mit dunkeln, grünen Blättern. 

In diesem Video erfahren Sie alles wissenswerte über den Bogenhanf:

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Video: Glutamat

Ob trocken oder feucht, dunkel oder halbschattige Standorte: Der Bogenhanf toleriert fast jeden Ort: Einzig die Temperatur sollte nicht zu kühl sein: Bei einer Zimmertemperatur von 21 bis 24 Grad fühlt sich die sogenannte Schwiegermutterzunge rundum wohl. 

Pflanzen für feuchte, dunkle Räume

Nicht alle Pflanzen kommen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit zurecht, andere wiederum gehen bei trockener Heizungsluft ein. Feuchte, dunkle Räume sind vor allem Küchen und Badezimmer, die nach Norden ausgerichtet sind. Diese Zimmerpflanzen gedeihen in dunklen, feuchten Räumen:

Zimmerfarn

In ihrer Heimat wachsen Farne oft an Flussufern oder auf bemoosten Steinen im Schatten hoher Bäume. Dementsprechend wollen Sie auch als Zimmerpflanze ähnliche Bedingungen vorfinden: Kein direktes Sonnenlicht und eine hohe Luftfeuchtigkeit. 

Vermeiden Sie unbedingt Zugluft und trockene Heizungsluft. Auf einem Sims im Badezimmer wird sich der Zimmerfarn jedoch pudelwohl fühlen. 

Efeutute

Auch die Efeutute mag es schattig. Ideal ist ein halbschattiger Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Wie bei den anderen vorgestellten Zimmerpflanzen kommt es auch hier auf die gewählte Sorte an: Stark panaschierte Sorten bevorzugen mehr Licht. Je dunkler sie stehen, desto dunkler färben sich die Blätter. 

Um die 20 Grad Celsius und eine hohe relative Luftfeuchtigkeit sind für die Efeutute ideal. So macht sie sich in einem Badezimmer mit Nordfenster äußerst schick und holt das Urban-Jungle-Feeling zu Ihnen nach Hause!

Welche Pflanzen eigenen sich für Zimmer ohne Fenster?

In kompletter Finsternis wächst keine Pflanze mehr - komplett finstere Räume werden vermutlich aber auch nicht von Ihnen bewohnt und brauchen daher auch keinen grünen Freund. Dennoch gibt es einige Räume im Haus, die kein Fenster besitzen und in denen Sonnenlicht Mangelware ist. Ein Flur zum Beispiel oder ein Bad ohne Fenster. 

In diesen dunkeln Räumen können Sie sich mit diesen Tricks mehr Licht holen: 

  • Lassen Sie die Tür und gegebenenfalls weitere Türen mit viel Sonnenlichteinfall geöffnet. So kann das Licht der sonnendurchfluteten Räume in den Flur oder das Bad fallen. Das wenige Licht reicht für manche Pflanzen bereits aus, um Photosynthese zu betreiben und zu wachsen!
  • Einige Pflanzen sind bei ihrer Lichtquelle nicht wählerisch und begnügen sich auch mit gewöhnlichen LED-Lampen.
  • Reichen diese beiden Maßnahme nicht aus, können Sie auf Pflanzenleuchten aus dem Handel zurückgreifen. 

Wir stellen Ihnen Pflanzen vor, die mit sehr wenig Licht auskommen und auch durch indirektes Licht aus angrenzenden Räumen zurechtkommen: 

Bergpalme

Die Bergpalme kommt, wie der Namen bereits vermuten lässt, aus den Bergregionen Mittelamerikas. Dort wächst sie als Unterwuchs von größeren Pflanzen und ist daher ideal an die Bedingungen im Schatten angepasst. Sie ist besonders pflegeleicht und toleriert so manchen Pflegefehler, was sie zur idealen Anfängerpflanze macht. Es gibt eigentlich nur eines, was sie nicht toleriert: direkte Sonne. 

Bergpalme
Eine Bergpalme eignet sich auch für fensterlose Räume wie ein innenliegendes Treppenhaus. Foto: iStock / Asobinin

Bei um die 20 Grad an einem halbschattigen bis schattigen Standort fühlt sie sich pudelwohl.

Glücksfeder

Die Glücksfeder (Zamioculcas zamiifolia) wird oft fälschlicherweise Zamie genannt, ist mit dieser Pflanzengattung aber nicht einmal verwandt. Die Glücksfeder kommt aus den Waldgebieten Ostafrikas und ist noch recht neu unter den Zimmerpflanzen: Erst seit etwa 20 Jahren erobert sie nach und nach die dunklen Ecken deutscher Häuser. Das aber zu Recht: Sie gilt als robust und nahezu unkaputtbar. 

Sie hält auch den dunkelsten Ecken, trockener Heizungsluft und Zugluft stand. Lediglich sehr niedrige Temperaturen und – praktisch für fensterlose Räume – direktes Sonnenlicht müssen vermieden werden. 

Sie haben noch nicht genug? In diesem Video finden Sie weitere Pflanzen für dunkle Räume:

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Video: Xcel Produktion

Egal ob kalt, warm, trocken oder feucht: Auch dunkle Räume können mit schönen Zimmerpflanzen begrünt werden. Und das ganz ohne großen Pflegeaufwand! 

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