Wände dämmen und Energie sparen
Eine Hausdämmung kostet Geld, auch wenn man viel selbst macht. Aber auf Dauer spart man Energie und somit Kosten. Wir zeigen effektive Dämm-Maßnahmen.
Nichts ist so alt wie der Preis von gestern, dennoch nennen wir im Folgenden grobe Preise für die Hausdämmung, die Sie jedoch auch unter anderen Gesichtspunkten mit Vorsicht genießen müssen. So hängt die erforderliche Dämmstärke einerseits vom Wand- oder Deckenaufbau ab, andererseits vom Dämmstoff: Je besser er dämmt, desto dünner kann er ausfallen. Beachten Sie hierzu die Angaben zur Wärmeleitfähigkeit – je niedriger die Werte, desto besser dämmt das Material.
Zur Bauanleitung
Die Dämmungen der obersten Geschossdecke oder der Kellerdecke amortisieren sich meist am schnellsten, da sie preiswert und effektiv sind. Die Dämmung der Dachflächen oder die Fassadendämmung können sich aber auch erst nach 20 Jahren rechnen, je nach Investitionskosten, Dämmstandard und künftigen Heizenergiepreisen. Und in jedem Fall gehören zur gedämmten Gebäudehülle auch die Fenster, ggf. ist ihr Austausch sogar sinnvoller als die Hausdämmung. Am besten lässt man dies einen Energieberater beurteilen und holt sich seinen Rat ein.
Hausdämmung: Maßnahmen zum Sparen
Kann man die Decke zu unbeheizten Räumen wie dem Keller nicht von unten dämmen, geht es auch von oben. Das erfordert allerdings einen neuen Bodenaufbau und ist nur bei Neubezug einfach möglich. Mit schlichtem Klemmfilz zwischen einer Balkenlage dämmt man so ab 10 Euro/qm. Bei unausgebauten, ungedämmten Dachgeschossen sollte man natürlich die oberste Geschossdecke dämmen. Das kann man sehr gut selbst machen. Dämmmatten aus Mineralwolle oder Holzfasern kosten in 140 mm Stärke ca. 17 Euro/qm und werden einfach auf der Dachbodenfläche ausgerollt. Soll der Boden als Abstellfläche dienen, verlegt man belastbare Verbundelemente für ca. 25 Euro/qm. Soll aus dem Dachboden richtiger Wohnraum werden, kann man die Dachfläche von innen zwischen den Sparren dämmen. Hier kosten 180 mm Klemmfilz oft unter 20 Euro/qm, plus Dampfbremse und Gipsplatten. Noch besser ist eine Aufsparrendämmung von außen, da man so eine sehr homogene, durchgängige Dämmfläche erhält. Diese Hausdämmung ist aber teuer, zumal es den Profi erfordert.
Anleitung: Hausdämmung anbringen
Auch das Dämmen der Außenwände ist wichtig, aber eben recht schwierig. Üblicherweise werden Wärmedämmverbundsysteme an der Fassade befestigt. Das muss lückenlos erfolgen. Anschließend muss mit Armierungsgewebe verputzt und dann gestrichen werden. Das alles erfordert viel Geschick und in der Regel ein Gerüst. Besonders das professionelle Verputzen gelingt einer Fachperson besser und schneller, vor allem mit geeigneten Putzmaschinen. Hier selbst Hand anzulegen, ist mit großem Risiko verbunden.
Wände von innen dämmen
Eine Innendämmung wirkt zwar auf den ersten Blick einfacher, ist aber oft ebenfalls problematisch: Eine recht preiswerte Mineralwolle muss raumseits mit einer Dampfbremse vor Feuchtigkeit geschützt werden, spezielle PU-Hartschaumplatten oder Mineralschaum- und Calciumsilikatplatten sind mit 50 bis 100 Euro/qm teuer und müssen mit Armierungsgewebe verputzt werden. Gleiches gilt für die hier vorgestellte Holzfaserplatte, eine Dämmplatte aus einer 5-mm-Holzfaserschicht und 15 mm hohen Kartonwaben. Eine Dampfsperre ist dabei zwar nicht nötig, aber eben auch eine Armierung und das Verputzen.
Außenwände dämmen
Wenn möglich, dämmt man bei der Hausdämmung die Außenwände von außen. Üblich sind Wärmedämmverbundsysteme. 200 mm EPS-Hartschaum kosten rund 25 Euro/qm, Neopor ca. 27 Euro/qm, Holzfaserplatten rund 60 Euro/qm – plus Verarbeitung, die ein Profi übernehmen sollte. Ungedämmtes, zweischaliges Mauerwerk kann ab einer Spaltbreite von 4 cm auch mit Einblasdämmstoff wie Steinwollegranulat nachträglich gedämmt werden. Das ist allerdings gleichfalls Facharbeit, schon im Vorfeld, wie unsere Anleitung zeigt.
Kellerdecke dämmen
Kellerdecken von unten zu dämmen ist sinnvoll und einfach, sofern nicht zu viele Rohre verlaufen. Rund 120 mm Dämmstärke sind dabei empfehlenswert. Einfache EPS-Platten gibt es schon ab ca. 20 Euro/qm, für Mineralwolle sind rund 30 Euro/qm fällig, für stabile Mehrschichtplatten, die auch einen soliden Befestigungsgrund bilden, müssen ca. 80 Euro/qm veranschlagt werden. Von allen Maßnahmen zur Hausdämmung ist die Kellerdeckendämmung also eine der günstigsten.
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