Haus von innen dämmen
Möchten Sie Ihre Außenwände dämmen, stehen diesbezüglich aber im Diskurs mit der Denkmalschutzbehörde? Oder möchten Sie Ihre Klinkerfassade selbst nicht mit Dämmplatten zukleistern? In diesen Fällen kann man über eine Innendämmung nachdenken.
Optisch eine elegante Lösung, bauphysikalisch jedoch nicht unproblematisch, da das Risiko von Wärmebrücken bei einer Innendämmung größer ist als bei der Außendämmung, die einfach flächiger erfolgen kann. Innen hat man zwangsläufig Bereiche wie die Decken, die man eben nicht von innen dämmen kann. Somit ist eine Innendämmung nie ideal, denn mit ihr ist eine einheitliche Dämmschicht kaum zu bewerkstelligen. Noch dazu muss die Dämmung meist vor Raumluftfeuchte geschützt, also luftdicht mit einer Dampfbremsfolie abgeklebt werden. Das akkurat hinzubekommen, ist nicht einfach Diese Probleme außen vor gelassen, ist es aber wesentlich einfacher, wenn Sie die Fassade von innen dämmen. Es ist immerhin der schnellste und kostengünstigste Weg zur energetischen Sanierung der Außenwände – mit passenden Dämmsystemen kann man das gut selbst erledigen.
Innendämmung mit iQ Therm
Am besten verwendet man für die Innendämmung eine feuchtevariable Dampfbremse, die auch Feuchtigkeit aus der Konstruktion entweichen lässt. Das iQTherm-Dämmsystem soll in der Lage sein, Feuchtigkeit durch seine Poren zu leiten und Wasser aus der Konstruktion zurück an die raumseitige Oberfläche zu transportieren, von wo es in die Raumluft verdunstet. Damit würde sich das Problem durchnässter Wände auch lösen, Feuchtespitzen der Innenraumluft würden abgepuffert, und das Innenklima könnte sich regulieren. Die Platten bestehen aus Polyurethan-Hartschaum und sind mit mineralischem Material gefüllt. Man klebt sie mit Mörtel auf die Innenwand und überputzt sie mit mineralischem Leichtmörtel. Dank einem Wärmeleitwert von 0,031 W/mK erfüllt man die Anforderungen der Energieeinsparverordnung an die Wärmedämmung eines Hauses mit sehr geringen Aufbauhöhen.
Fassade von innen dämmen
Es gibt zudem mineralische und diffusionsoffene Dämmplatten, die schimmelresistent sind und keine Abdichtung benötigen. Verarbeitet man ein mineralisches Innenwanddämmsystem, bei dem keine Dampfbremse nötig ist, muss dafür mit Gewebe und Putz beschichtet werden – auch nicht einfach. Zu den relativ neuen Dämmplatten dieser Art zählt die Knauf-Perlite-Platte TecTem Insulation Board Indoor. Die 625 x 416 mm großen Platten der Wärmeleitfähigkeit 0,045 W/mK (je kleiner der Wert, desto höher die Dämmung) sind in Stärken von 50 bis 200 mm erhältlich. Die Verarbeitung verlangt vor allem Putzerkenntnisse.
GK-Verbundplatten zur Innendämmung
Ein besonders praktisches System stellen diese Verbunddämmplatten mit Trockenbaukante dar. Sie bestehen aus einer 10 mm dicken Gipsfaserplatte, die rückseitig mit Niemand kann absolut konkret sagen, wie viel Geld man durch Dämmmaßnahmen spart. Unbestritten bei diesem System ist jedoch, das derart tapezierte Wände schneller aufgeheizt sind. Der Hersteller empfiehlt, Innenwände mit dem 1-mm-Thermoeiner unterschiedlich dicken Hartschaumplatte kaschiert ist (Plattenstärken 60, 80 und 100 mm, Stückkosten ca. 51, 60 und 68 Euro). Die Platten entsprechen der Wärmeleitfähigkeitsgruppe WLG 031 und bieten damit schon bei geringen Stärken hohe Dämmwerte. Das Format 2600 x 625 mm ermöglicht ein schnelles Fortkommen. Infos: www.fermacell.de.
Fotos: sidm / Archiv
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