Welche Farbe ist am besten für die Fassade?
Ein Hausanstrich ist meist recht aufwendig. Um so wichtiger ist es, die Arbeit sorgfältig und mit der geeigneten Außenfarbe durchzuführen.
Eine Fassade flößt schon Respekt ein: Steht man direkt vorm Haus, traut sich der eine oder andere vielleicht nicht zu, den Anstrich mit Außenfarbe selbst zu übernehmen. Sicherlich ist das auch etwas Anderes, als nur einen Innenraum zu streichen, aber mit der richtigen Planung sollte es dennoch jedem gelingen.
Checkliste Werkzeug
Abdeckfolie
Abklebeband
Farbrolle
Hochdruckreiniger
Leiter
Malerspachtel
Pinsel
Sprühgerät
Zunächst muss man jeden Winkel der Fassade gut und sicher erreichen. Eine entsprechend große Leiter mit Standverbreiterung (Traverse) sollte hierfür das Minimum darstellen. Am besten verfügt die Traverse noch über Erdspitzen, um sie sicher im Boden zu verankern. Praktisch sind auch stabile Haken, die man auf Sprossenhöhe seitlich einführen und in denen man den Eimer mit Außenfarbe sicher einhängen kann. Noch sicherer und bequemer macht die Arbeit ein stationäres Gerüst, allerdings schlagen die Quadratmeter ordentlich zu Buche: Je nach Standzeit und Örtlichkeit muss man mit 6 bis 9 Euro pro Quadratmeter rechnen. Und steht das Gerüst länger als veranschlagt, sind ebenso Aufpreise fällig wie für etwaige Nutzungserlaubnisse, die bei öffentlichen Gehwegen eingeholt und bezahlt werden müssen. Die Alternative wären fahrbare Gerüste, die man günstiger ausleihen oder für etwa 1000 Euro aufwärts kaufen kann. Ob diese allerdings rund ums Haus gut handhabbar sind, hängt vom jeweiligen Gelände ab.
So streichen Sie Außenfarbe
Ein zweiter wichtiger Punkt, der den Außen- vom Innenanstrich unterscheidet, betrifft die Reinigung: Nur eine saubere, vorm Anstrich trockene Fassade kann man dauerhaft mit Außenfarbe streichen. Sie benötigen also einen Hochdruckreiniger, der aber mit Vorsicht und Bedacht eingesetzt werden muss: Gering verschmutzte Flächen reinigt man mit dem Flachstrahl, starken Verschmutzungen auf druckunempfindlichen Fassaden rückt man mit dem Rotorstrahl zu Leibe. Natürlich muss auch die Fassadenoberfläche vorm Streichen intakt sein, sonst trägt man abplatzenden Putz direkt mit der Farbrolle weiter ab. Lose Bestandteile im Vorhinein abstoßen und für außen geeigneten, meist zementbasierten Reparaturmörtel verwenden. Mit Quast oder Handfeger kann man in der frischen Mörtelmasse die Putzoberflächenstruktur nachbilden.
Die Wahl der Außenfarbe entscheidet letztlich über die Dauerhaftigkeit des Anstrichs. Wer zu billige Dispersionsfarbe verstreicht, z. B. als „Universalfassadenfarbe“ bezeichnet, muss ggf. schon nach wenigen Jahren erneut streichen. Höherwertige Dispersionsfarbe wie Reinacrylatfassadenfarbe oder Silikonharzfarben sehen länger schön aus. Vor allem letztere Außenfarbe sorgt durch ihre wasserabweisende Oberfläche dafür, dass der meiste Schmutz mit dem Regen abgespült wird und die Fassade schnell abtrocknet, was es auch Algen schwer macht, darauf Fuß zu fassen. Die Fassade bleibt so länger sauber. Derartige Silikonharzfarben empfehlen sich besonders auf gedämmten Hausfassaden und bei großem Baumbestand rundum. Silikatfarben wiederum können schneller verschmutzen, aber auf ihnen siedeln sich kaum Pilze an und sie bilden eine feste, sehr langfristige Verbindung mit dem Putzuntergrund. Wichtig: Lesen Sie stets, welche Grundierung der Hersteller für die gewählte Außenfarbe empfiehlt – und grundieren Sie vorher! Eventuell ist auch ein Zweitanstrich erforderlich.
Hausfarbe im Überblick
Wie schon erwähnt, gibt es verschiedene Außenfarbe, wobei vor allem Dispersionsfarben bekannt und beliebt sind. Hier kommt als Bindemittel Kunstharz (meist Acrylat) zum Einsatz, das Pigment und Füllstoffe nach Verdunstung des Wassers vollständig umhüllt und so die Haftschicht bildet. Vorteile: preiswert, wasserdampfdurchlässig, geringe Wasseraufnahme, große Farbtonvielfalt und gute Haftung auch auf Mischuntergründen. Nachteil: Einfache Dispersionsfarben sind nicht allzu langlebig.
Hier punkten Silikonharzfarben. Als Bindemittel enhalten sie Silikonharzemulsion und Kunststoffdispersion, sodass Silikonharzfarben sowohl zu den Mineral- als auch zu den Dispersionsfarben zählen. Pigmente und Füllstoffe sind bei dieser Außenfarbe nicht vollständig vom Bindemittel umhüllt, sondern durch Brücken verbunden. Vorteile: wasserdampfdurchlässig, wasser- und schmutzabweisend, und man erhält eine schnell abgetrocknete Fassade. Nachteil: Sier sind teuer. Ein Spezialfall sind Silikatfarben. Sie haften durch Verkieselung (Bindemittel: Kaliwasserglas). Oft handelt es sich um Dispersionssilikatfarbe, also keine reine Mineralfarbe, was die Verarbeitung aber vereinfacht. Vorteile: sehr wasserdampfdurchlässig und strapazierfähig. Nachteile: begrenzte Farbtonauswahl und z. T. nur auf mineralischen Untergründen einsetzbar, also nicht auf alten Dispersionsanstrichen (ggf. mit Grundierung möglich, beachten Sie hierzu Herstellerhinweise).
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