Die besten Materialien für Fassadenverkleidungen
Statt den üblichen Putz zu verwenden, kann man am Haus auch eine Fassadenverkleidung montieren – mitunter ist das sogar einfacher.
Putz kennt jeder, auch Backsteine werden häufig eingesetzt, aber andere Fassaden sind eine Seltenheit. So sieht man zwar regional typische Schiefer- und Holzfassaden, flächendeckend und überregional findet sich jedoch selten eine andere Fassadenverkleidung. Dabei haben vor allem vorgehängte Fassaden durchaus ihre Vorteile.
Möchte man sein Haus dämmen, kann man den Dämmstoff problemlos in der Unterkonstruktion einbauen und so auch nicht ganz intakte Fassaden dämmen und verkleiden. Die nötigen Latten müssen hierfür nur im entsprechenden Abstand zum Haus und zueinander montiert werden. Und es muss sich um einen zugelassenen Dämmstoff für hinterlüftete Fassaden handeln. Geeignete Fassadendämmplatten sind wasserabweisend und verfügen zum Beispiel über ein aufkaschiertes Witterungsschutzvlies. Bei der Montage sollte man aber auch hier auf eine Hinterlüftung achten, damit eventuell eingedrungene Feuchtigkeit schnell abtrocknen kann. Das wird umso wichtiger, je empfindlicher das Material der Fassadenverkleidung ausfällt. Gerade holzhaltige Produkte dürfen nicht ständiger Feuchtigkeit ausgesetzt sein.
Bei einer Dämmung ist also eine zweite Lattung unerlässlich: Traglattung folgt hier auf Konterlattung. Der Querschnitt der Konterlattung richtet sich nach der gewählten Dämmstoffdicke, er sollte nur mindestens 30 x 50 mm messen. Und die Konterlattung sollte im Abstand von maximal 62 cm bzw. je nach System ggf. auch 70 cm mit der Traglattung verbunden sein. Wichtig für die Unterkonstruktion: Das Holz muss mindestens aus Nadelholz der Festigkeitsklasse C24 nach DIN EN 14081-1 oder der Sortierklasse S10 nach DIN 4074-1 bestehen. Empfehlenswert sind 30, besser noch 40 mm dicke Hölzer. Alternativ bieten manche Hersteller für die Fassadenverkleidung auch Unterkonstruktionen aus Metallprofilen an.
Bei der Fassadenverkleidung sorgen Nut-Feder-Profile oft für die nötige Dichtheit, die Paneele müssen jedoch entsprechend montiert werden: Die Feder sollte bei der horizontalen Montage nach oben zeigen, seitliche Schnittkanten und Abschlüsse müssen mit geeigneten Profilen abgedeckt werden. Auch ein Sockelprofil mit Lüftungsschlitzen sollte nicht fehlen, um das Eindringen von Nagetieren von unten zu verhindern. Da es hinter der Konterlattung montiert wird, setzt man es als erstes. Wichtig bei der gesamten Montage ist die Verwendung von rostfreiem Befestigungsmaterial. Verwenden Sie also Edelstahlschrauben, -profile oder -winkel. Um ein Ausreißen zu verhindern, sollte man stets vorbohren.
Unsere Bilderanleitung zeigt eine Fassadenverkleidung mit Faserzementpaneelen. Es handelt sich hierbei um das VL-Plank-System von James Hardie, bei dem die Paneele durch das Nut-Feder-System nahtlos ineinandergreifende. Die Hardie-Fassadenpaneele haben eine schöne Holzoptik, sind im Gegensatz zu Holz- oder Putzfassaden pflegeleicht und verlieren laut Hersteller nicht an optischer Strahlkraft. Ob das nach Jahren wirklich der Fall ist, hängt aber auch von der Umgebung ab: Viel Baumbestand und Buschwerk sorgt für Schatten, Feuchtigkeit und Grünbewuchs. Faserzement- oder auch Kunststoff- und Metallprofile lassen sich jedoch meist gut reinigen, da ihre Oberflächen verhältnismäßig glatt sind. Bei Holz kann die Oberflächenbehandlung eine Rolle spielen. Auf lackierten Hölzern bleibt Schmutz weniger gut haften. Temperaturschwankungen können aber zu Rissen und Lackschäden führen, die einer geölten oder lasierten Oberfläche fremd sind. Bei Echtholz sind witterungsfeste Hölzer wie Lärche, Douglasie oder Tropenholz von Vorteil. Langsam gewachsenes und gut getrocknetes Fichtenholz kann bei richtiger Montage aber ebenfalls sehr langlebig sein, auch ohne aufwendige Behandlung. Nur mit Vergrauung muss man immer rechnen.
Fassadenverkleidung montieren
Die klassische Montagevariante ist die Stülpschalung, bei der man die Profilbretter horizontal leicht schräg überlappend montiert. Üblicherweise kommt heute aber die Nut-Feder-Schalung zum Einsatz, die vertikal wie horizontal funktioniert. Bei der Boden-Deckel-Schalung montiert man zwei Bretterlagen vertikal so, dass immer die obere Lage die untere Verbindungsnut abdeckt. Das macht diese Fassadenverkleidung sehr wetterfest. Modern wirken Rhombusleisten, die mit etwas Abstand montiert werden. Eine dunkle Folie oder Dämmstoffkaschierung darunter sorgt dann für eine interessante Fugenoptik. Ähnliches wird mit Nut-Feder-Profilen erzielt, bei denen die Feder schwarz behandelt ist (siehe Abbildung oben). In Bergregionen werden Häuser auch noch mit Holzschindeln verkleidet, was aber allein aufgrund des kleinen Formats aufwendiger ist. Grundsätzlich sollte man bei der Paneelmontage unabhängig vom Material auf Dehnungsfugen zu allen Gebäudeanschlüssen achten, denn nicht nur Holz kann sich ausdehnen und zusammenziehen, auch anderes Material kann dazu neigen. Eventuell sind Montagehilfen nützlich, die manche Hersteller direkt mit anbieten. Gerade wer alleine arbeitet, braucht mitunter entsprechende Hilfsmittel. Erkundigen sollte man sich im Vorfeld auch, welches Werkzeug benötigt wird. Faserzementplatten verlangen zum Beispiel ein diamantbestücktes Sägeblatt, das bei Holz nicht nötig ist.
Fassadenverkleidung aus Holz
Holzfassaden sind bewährt und in großer Vielfalt an Oberflächen und Profilsystemen erhältlich. Da Holz ein nachwachsender Baustoff ist und Fassadenprofile oft aus heimischem Nadelholz bestehen, fällt die Ökobilanz meist gut aus. Achten Sie auf Auszeichnungen für nachhaltige Forstwirtschaft (FSC- oder PEFC- Zertifizierungen). Eine Fassadenverkleidung aus Holz muss hinterlüftet und mit Abstand zum Boden montiert werden – Wasser darf sich nirgends sammeln. Und je nach Holzart muss es regelmäßig mit Öl oder Farbe behandelt werden, damit es hält und nicht vergraut.
Fassadenverkleidung aus Kunststoff
Kunststofffassaden bestehen z. B. aus PVC- oder Polyesterfiberglas, das zu Paneelen oder rechteckigen Platten geformt wird. Auch hier sollte die Montage hinterlüftet auf einer Unterkonstruktion erfolgen. Der große Vorteil einer Fassadenverkleidung aus Kunststoff: Das Material ist in allen erdenklichen Optiken erhältlich und sehr pflegeleicht. Je nach Materialqualität kann starke Sonneneinstrahlung aber zum Verspröden und Ausbleichen beitragen. Und die Ökobilanz fällt mäßig aus: Die Rohstoffbasis ist Erdöl und das Recycling nicht immer möglich (Angaben beachten).
Fassadenverkleidung aus WPC & Verbundstoffen
Verbundwerkstoff ist meist ein Gemisch aus Holzfasern und mineralischen Bestandteilen. Im Fassadenprofilbereich handelt es sich wie bei Terrassenbelägen z. B. um WPC (Wood Plastic Composite). Massive Profile aus diesem Material sind als Fassadenverkleidung langlebig (bis zu 30 Jahre), die Oberfläche kann aber wie bei Holz vergrauen. Im Unterschied zu Holz wirken WPC-Profile weniger lebendig, da natürliche Astlöcher und Maserungen fehlen. Die Montage erfolgt horizontal oder vertikal auf einer entsprechenden, hinterlüfteten Unterkonstruktion.
Faserzementplatten können im Prinzip auch als Verbundwerkstoff bezeichnet werden, nur in diesem speziellen Fall werden keine Holzfasern, sondern synthetische Kunstfasern zur Armierung und Prozessfasern aus Altpapier/Zellulose den zementären Bindemitteln beigemischt. Die früher üblichen, aber krebserregenden Asbestfasern sind in Deutschland seit 1993 nicht mehr zugelassen. Die Paneele und Platten sind in vielen Oberflächenoptiken erhältlich, sehr witterungsfest, langlebig und noch dazu nicht brennbar. Die Montage erfolgt auch hinterlüftet.
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