Hausdämmung

Wände dämmen und Energie sparen

Aus selbst 2/2023

Eine Hausdämmung kostet Geld, auch wenn man viel selbst macht. Aber auf Dauer spart man Energie und somit Kosten. Wir zeigen effektive Dämm-Maßnahmen.

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Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Holzfaser-Innendämmplatten regulieren die Luftfeuchtigkeit im Raum, die Klimakammern hier wirken zudem schalldämmend.

Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Die hier gezeigte Innendämmplatte UdiIN 2CM (ca. 24 Euro/qm) besteht aus einer 5-mm-Holzfaserschicht und 15 mm hohen Kartonwaben. Sie erhöht die Oberflächentemperatur um bis zu 4 °C, ist rissüberbrückend und schadstofffrei.

Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Die Platten können mit dem Cutter angeritzt und sauber gebrochen – oder mit der Handkreis- oder Stichsäge zugeschnitten werden.

Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Zur Verklebung auf einen festen Wanduntergrund ca. 6 bis 8 mm UdiGrundspachtel aufziehen und Unebenheiten direkt ausgleichen.

Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Die Dämmplatten mit leichtem, gleichmäßigem Druck ins Spachtelbett legen, es wird so bis auf etwa 4 mm zusammengedrückt.

Foto: Hersteller / UdiDämmsysteme

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Nach zwei Tagen Trocknung den Grundspachtel aufziehen und ein Armierungsgewebe einlegen. Mit Lehm- oder Kalkputz endbeschichten.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Außenwände werden meist mit einem Wärmedämmverbundsystem von außen gedämmt und verputzt. Hat man jedoch ein ungedämmtes, zweischaliges Mauerwerk, kann man ab einer Spaltbreite von 4 cm auch mit Einblasdämmstoff wie Steinwollegranulat nachträglich dämmen. Dazu wird zunächst mit einer endoskopischen Kamera der Hohlraum zwischen Hinter- und Vormauerwerk untersucht.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Die vorhandene Fugenbreite und Mörtelreste bestimmen die Größe der Einblasdüse sowie die Setzung der Bohrlöcher.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Das Steinwollegranulat Fillrock KD Plus kann ab einem Düsendurchmesser von 16 mm eingeblasen werden. Profis bestimmen Anzahl und Größe der Bohrungen und führen sie aus.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Mit langem Einblasschlauch gelangt das Granulat unter hohem Druck in die Hohlräume des Mauerwerks und verdichtet sich dort.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Das Granulat verwirbelt im Hohlraum und setzt sich von unten nach oben ab.

Foto: Hersteller / Rockwool

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Passend zur Farbe der meist alten Verfugung wird ein Mörtel individuell angerührt. Anschließend werden damit die Einblaslöcher verschlossen.

Foto: Hersteller / Heck Wall Systems

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Neben den Außenwänden müssen auch Decken zu unbeheizten Geschossen gedämmt werden, zum Beispiel die Kellerdecke. Das lässt sich mit Deckendämmplatten gut selbst machen. Dazu den Klebemörtel entweder auf den Deckenuntergrund oder auf die Dämmplatte aufziehen.

Foto: Hersteller / Heck Wall Systems

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Wichtig: Es muss nur sichergestellt sein, dass mindestens 40 Prozent der Fläche verklebt sind. Die Dämmplatte Coverrock X-2 direkt im Mörtelbett „einschwimmen“. 

Foto: Hersteller / Heck Wall Systems

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Mit Reibebrett oder Kelle kann man sie dann andrücken. Setzen Sie die Platten dichtgestoßen im Versatz aneinander.

Foto: Hersteller / Heck Wall Systems

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Sollten die Platten allein mit Klebemörtel nicht halten, setzt man 90-mm-Dübelteller.

Foto: Hersteller / Heck Wall Systems

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Die beidseitig beschichteten Platten können nach der Verlegung so verbleiben, mit Farbe besprüht oder mit Armierung verputzt werden. Kabel lassen sich durch die Dämmebene führen. 

Nichts ist so alt wie der Preis von gestern, dennoch nennen wir im Folgenden grobe Preise für die Hausdämmung, die Sie jedoch auch unter anderen Gesichtspunkten mit Vorsicht genießen müssen. So hängt die erforderliche Dämmstärke einerseits vom Wand- oder Deckenaufbau ab, andererseits vom Dämmstoff: Je besser er dämmt, desto dünner kann er ausfallen. Beachten Sie hierzu die Angaben zur Wärmeleitfähigkeit – je niedriger die Werte, desto besser dämmt das Material.

Die Dämmungen der obersten Geschossdecke oder der Kellerdecke amortisieren sich meist am schnellsten, da sie preiswert und effektiv sind. Die Dämmung der Dachflächen oder die Fassadendämmung können sich aber auch erst nach 20 Jahren rechnen, je nach Investitionskosten, Dämmstandard und künftigen Heizenergiepreisen. Und in jedem Fall gehören zur gedämmten Gebäudehülle auch die Fenster, ggf. ist ihr Austausch sogar sinnvoller als die Hausdämmung. Am besten lässt man dies einen Energieberater beurteilen und holt sich seinen Rat ein. 

Hausdämmung: Maßnahmen zum Sparen

Kann man die Decke zu unbeheizten Räumen wie dem Keller nicht von unten dämmen, geht es auch von oben. Das erfordert allerdings einen neuen Bodenaufbau und ist nur bei Neubezug einfach möglich. Mit schlichtem Klemmfilz zwischen einer Balkenlage dämmt man so ab 10 Euro/qm. Bei unausgebauten, ungedämmten Dachgeschossen sollte man natürlich die oberste Geschossdecke dämmen. Das kann man sehr gut selbst machen. Dämmmatten aus Mineralwolle oder Holzfasern kosten in 140 mm Stärke ca. 17 Euro/qm und werden einfach auf der Dachbodenfläche ausgerollt. Soll der Boden als Abstellfläche dienen, verlegt man belastbare Verbundelemente für ca. 25 Euro/qm. Soll aus dem Dachboden richtiger Wohnraum werden, kann man die Dachfläche von innen zwischen den Sparren dämmen. Hier kosten 180 mm Klemmfilz oft unter 20 Euro/qm, plus Dampfbremse und Gipsplatten. Noch besser ist eine Aufsparrendämmung von außen, da man so eine sehr homogene, durchgängige Dämmfläche erhält. Diese Hausdämmung ist aber teuer, zumal es den Profi erfordert. 

Anleitung: Hausdämmung anbringen

Auch das Dämmen der Außenwände ist wichtig, aber eben recht schwierig. Üblicherweise werden Wärmedämmverbundsysteme an der Fassade befestigt. Das muss lückenlos erfolgen. Anschließend muss mit Armierungsgewebe verputzt und dann gestrichen werden. Das alles erfordert viel Geschick und in der Regel ein Gerüst. Besonders das professionelle Verputzen gelingt einer Fachperson besser und schneller, vor allem mit geeigneten Putzmaschinen. Hier selbst Hand anzulegen, ist mit großem Risiko verbunden. 

Wände von innen dämmen

Eine Innendämmung wirkt zwar auf den ersten Blick einfacher, ist aber oft ebenfalls problematisch: Eine recht preiswerte Mineralwolle muss raumseits mit einer Dampfbremse vor Feuchtigkeit geschützt werden, spezielle PU-Hartschaumplatten oder Mineralschaum- und Calciumsilikatplatten sind mit 50 bis 100 Euro/qm teuer und müssen mit Armierungsgewebe verputzt werden. Gleiches gilt für die hier vorgestellte Holzfaserplatte, eine Dämmplatte aus einer 5-mm-Holzfaserschicht und 15 mm hohen Kartonwaben. Eine Dampfsperre ist dabei zwar nicht nötig, aber eben auch eine Armierung und das Verputzen

Außenwände dämmen

Wenn möglich, dämmt man bei der Hausdämmung die Außenwände von außen. Üblich sind Wärmedämmverbundsysteme. 200 mm EPS-Hartschaum kosten rund 25 Euro/qm, Neopor ca. 27 Euro/qm, Holzfaserplatten rund 60 Euro/qm – plus Verarbeitung, die ein Profi übernehmen sollte. Ungedämmtes, zweischaliges Mauerwerk kann ab einer Spaltbreite von 4 cm auch mit Einblasdämmstoff wie Steinwollegranulat nachträglich gedämmt werden. Das ist allerdings gleichfalls Facharbeit, schon im Vorfeld, wie unsere Anleitung zeigt. 

Kellerdecke dämmen

Kellerdecken von unten zu dämmen ist sinnvoll und einfach, sofern nicht zu viele Rohre verlaufen. Rund 120 mm Dämmstärke sind dabei empfehlenswert. Einfache EPS-Platten gibt es schon ab ca. 20 Euro/qm, für Mineralwolle sind rund 30 Euro/qm fällig, für stabile Mehrschichtplatten, die auch einen soliden Befestigungsgrund bilden, müssen ca. 80 Euro/qm veranschlagt werden. Von allen Maßnahmen zur Hausdämmung ist die Kellerdeckendämmung also eine der günstigsten.

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