Topinambur ernten und lagern
Topinambur gehört zu dem Gemüse, was wirklich jeder pflanzen kann. Da die Knolle recht pflegeleicht ist, ist eine reiche Topinambur-Ernte garantiert.
Topinambur (Helianthus tuberosus) stammt von der Sonnenblume ab. Sobald die Pflanze ihre ersten Knospen öffnet, können Sie auch die hübschen gelben Blüten entdecken. Wenn die Blüten verwelken, können Sie Topinambur ernten. Aber was muss man bei der Topinambur-Ernte beachten? Wir verraten die wichtigsten Infos.
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Praxistipp: Topinambur nennt man auch Jerusalem-Artischocke.
Topinambur: Wann ernten?
Pflanzen können Sie das Gemüse sowohl ab Ende Februar bis in den April oder auch von Oktober bis November. Den einen idealen Erntezeitpunkt gibt es bei Topinambur nicht. Die Pflanze kann das ganze Jahr über geerntet werden. Doch es gibt trotzdem einen Haupterntezeitpunkt. Dieser beginnt nach den ersten Frösten im Oktober und endet im April. So kann die Knolle den ganzen Winter über geerntet werden. Wenn die obersten Pflanzenteile sich braun färben und absterben, ist die Knolle erntereif.
Praxistipp: Topinambur hat eine dünne Schale und wird dadurch nicht so gut geschützt. Versuchen Sie die Ernte über einen längeren Zeitraum zu strecken.
Topinambur: Wie ernten?
Topinambur ist mit der Sonnenblume verwandt, kann aber wie die Kartoffel geerntet werden. Aber wie wird Topinambur geerntet? Bei der Ernte schneiden Sie zuerst die Triebe knapp über dem Boden ab. Danach nehmen Sie einen Spaten oder eine Grabegabel und stechen vorsichtig unter die Pflanze. Achten Sie dabei darauf, nicht die Knollen zu treffen. Nun können Sie mit einer Hand an den restlichen Pflanzenteilen ziehen und mit der anderen Hand die Pflanze aus dem Boden hebeln. Am Schluss können Sie die Knolle von den Pflanzenteilen trennen. Manchmal reicht es übrigens auch, wenn Sie an den Pflanzenteilen ziehen. Dann benötigen Sie keine zusätzlichen Gartengeräte.
Praxistipp: Ernten Sie nur die großen Knollen. Die kleinen Knollen können Sie einfach zurück ins Beet legen und für einen neuen Anbau nutzen. Aus diesen treibt im nächsten Jahr eine neue Sprosse, die Sie dann zu einem späteren Zeitpunkt ernten können.
Topinambur ernten: Wie lange?
Sie haben den perfekten Erntezeitpunkt verpasst? Das ist kein Problem, denn Topinambur können Sie auch später noch ernten. Doch wie lange kann man Topinambur ernten? Die Erntezeit reicht bis in den April. Solange der Boden nicht gefroren ist, haben Sie also genügend Zeit, die Knollen noch zu ernten. Ansonsten können Sie die Knollen auch einfach bis zum nächsten Jahr im Boden liegen lassen. Da die Topinambur-Knollen auch einen Winter bei Temperaturen bis zu -30°C aushalten, können Sie daraus neue Pflanzen anbauen.
Praxistipp: Wenn Sie Topinambur pflanzen möchten, sollten Sie unbedingt eine Rhizomsperre einsetzen. Denn ansonsten überwuchern die Wurzeln bald Ihren gesamten Garten.
Topinambur: Was ernten?
Bei dem Gemüse werden, wie bei der Kartoffel auch, nur die Knollen gegessen. Die oberirdischen Pflanzenteile sind nicht essbar, können aber gehäckselt und als Mulch genutzt werden. Zumindest dann, wenn sie keine Pflanzenkrankheiten wie Mehltau oder Graufäule aufweisen.
Topinambur: Wie oft ernten?
Sie können gar nicht genug von der leckeren Knolle bekommen? Dann haben wir gute Nachrichten für Sie. Denn wenn Sie eine Knolle im Boden lassen, ist die Ernte praktisch endlos. Denn aus jeder Knolle, die im Beet verbleibt, wachsen wieder neue Knollen. Pro Knolle können Sie dann mit einem zehnfachen Ertrag rechnen. Eine reiche Ernte wird bei jedem Anbauen also garantiert.
Kann Topinambur giftig sein?
Die Topinambur-Knollen können roh oder gekocht gegessen werden. Während roher Topinambur etwas bitterer schmeckt, schmeckt die Knolle gebraten oder gekocht leicht süßlich und nussig.
Praxistipp: Roher Topinambur kann problemlos gegessen werden. Theoretisch sogar mit Schale. Da das Gemüse aber viel Inulin enthält, können Verdauungsprobleme (z.B. Blähungen und Durchfall) auftreten.
Aber was ist mit den restlichen Teilen der Pflanze? Topinambur ist nicht giftig. Die Blätter isst man zwar nicht, sie werden aber gerne von Tieren gefressen. So können Sie die Blätter z.B. auch an Ihre Kaninchen verfüttern. Auch, wenn Sie andere Pflanzen mit Topinambur verwechseln, wird es nicht gefährlich. Äußerlich ähneln das Sonnenauge oder die Durchwachsene Silphie dem Wurzelgemüse. Doch wenn Sie bei diesen Pflanzen einen Blick in den Boden werfen, werden Sie sehen, dass dort keine Knollen wachsen. Somit ist eine Verwechslung quasi unmöglich.
Topinambur lagern
Obwohl Topinambur der Kartoffel ähnelt, ist die Knolle nicht so lange haltbar. Das ist wohl auch ein Grund, warum Topinambur früher durch die Kartoffel ersetzt wurde. Topinambur können Sie im Kühlschrank oder in einem kühlen Keller lagern. Dabei sollten Sie die anhaftende Erde nicht entfernen und die Knolle in einem feuchten Tuch einwickeln.
Nach etwa zwei Wochen beginnt die Knolle dennoch zu trocknen und wird schrumpelig. Daher sollten Sie die Knolle auch möglichst frisch nach der Ernte zubereiten. Wenn Ihr Anbau im eigenen Garten aber besonders ertragreich war, können Sie vielleicht gar nicht so viel essen. Dann sollten Sie auf die richtige Lagerung achten.
Topinambur in Sand lagern
Wenn die Knollen zumindest mehrere Monate halten sollen, können Sie sie in Sand lagern. Dafür benötigen Sie nur eine Kiste (ein Eimer tuts auch) und Sand.
- Zuerst füllen Sie feuchten Sand in die Kiste.
- Dann bereiten Sie die Knollen vor. Bürsten Sie bei dem unverletzten Gemüse die Erde etwas ab.
- Legen Sie die Knollen dann nebeneinander auf den feuchten Sand und bedecken Sie diese mit einer neuen Schicht Sand.
- Darüber können Sie nun weitere Knollen legen und diese auch mit Sand bedecken.
- Ist die Kiste voll, stellen Sie sie an einen kühlen Ort (Garage, Keller, Schuppen, …)
- Nun müssen Sie nur noch regelmäßig prüfen, ob der Sand noch feucht ist.
Topinambur einfrieren
Noch länger hält die frische Topinambur, wenn Sie die Knolle einfrieren. Dafür müssen Sie die Knolle erst säubern und schälen. Anschließend kann sie eigentlich direkt ins Tiefkühlfach. Wir empfehlen allerdings eine etwas andere Herangehensweise.
- Auch bei dieser Art wird das Gemüse gesäubert und geschält. Anschließend schneiden Sie es aber noch in Würfel.
- Dann blanchieren Sie die Würfel etwa 3 Minuten in kochendem Salzwasser.
- Anschließend das Wasser abgießen und die Knollen mit kaltem Wasser abschrecken.
- Sind die Würfel vollständig abgekühlt, können Sie sie in einem Beutel einfrieren. So halten Sie etwa ein Jahr.
Praxistipp: Wenn Sie nicht wollen, dass die Würfel zu einem großen Klotz zusammenfrieren, können Sie die Würfel auch zuerst nebeneinander auf einem Brett einfrieren und dann in eine Tüte packen. So können Sie das Gemüse später auch besser portionieren.
Topinambur ernten und zubereiten
Sie haben frische geerntete Knollen und möchten diese nun zubereiten? Dann finden Sie hier viele tolle Rezepte >>
Neben Suppen, Pürees, Salaten oder Gratins können Sie aus Topinambur aber auch einen kalorienarmen Snack herstellen. Deswegen zeigen wir Ihnen jetzt, wie Sie Chips aus Topinambur machen.
- Zuerst heizen Sie den Backofen auf 200°C vor.
- Dann waschen Sie die Knollen und schneiden Sie in sehr dünne Scheiben.
Praxistipp: Das Schälen der Knollen ist nicht zwingend notwendig. - Am besten geben Sie dann alle Scheiben in eine Schüssel und beträufeln diese dann mit etwas Öl.
- Anschließend würzen Sie das Ganze mit etwas Salz, Paprikapulver oder Ihrem Lieblingsgewürz.
- Alles gut vermengen und dann die Scheibchen auf einem Blech mit Backpapier legen. Damit die Chips schön knusprig werden, legen Sie diese am besten nicht übereinander.
- Das Backblech schieben Sie dann für etwa 15 Minuten in den Backofen.
Praxistipp: Behalten Sie die Chips im Blick. Manchmal können sie auch vor Ablauf der Zeit fertig sein.
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