Kartoffeln anpflanzen
Von wegen „Sättigungsbeilage“! Je nach Sorte werden Kartoffeln wie Delikatessen gehandelt – und die kann man nicht im Supermarkt um die Ecke kaufen. Wer Kartoffeln anpflanzen will, die noch nach etwas schmecken, findet in dieser Anleitung die wichtigsten Tipps.
Wenn Sie Kartoffeln anpflanzen wollen, muss zunächst das Beet für die Aussaat vorbereitet werden. Umgraben, Unkraut jäten und Kompost unterharken sind Pflicht, damit die Beeterde feinkrümelig und nährstoffreich ist. Saatkartoffeln kann man übers Internet bestellen, auf Gartenmärkten kaufen oder Raritäten mit interessierten Hobby-Gärtnern tauschen. Angekeimte Speisekartoffeln (aus dem Supermarkt) eignen sich weniger gut als Saat-Kartoffel – zwar keimen und wachsen die Kartoffelpflanzen gut heran, aber die Ernte ist bei vielen (Hybrid-)Sorten meist spärlich (und nicht sortenrein).
Legen Sie die Kartoffeln nicht einfach so ins Beet. Für einen größrern Erfolg sollten Sie die Saat-Kartoffeln im Keller vorkeimen lassen: Alte Eierkartons sind ideal, um die Kartoffeln trocken und vereinzelt keimen zu lassen. Zeigen die seltenen Kartoffeln nach etwa einem Monat rund zwei Zentimeter lange Keime, dürfen sie gute 10 cm tief ins Beet ausgepflanzt werden. Für eine optimale Ausbeute sollten Sie zwischen den Kartoffeln in der Saatrinne etwa 30 cm Abstand halten. Erst in 50 cm Abstand sollte die nächste Pflanzreihe ausgesät werden, damit sich die recht buschig wachsenden Kartoffelpflanzen nicht gegenseitig bedrängen. Mindestens 5 cm Erde verdecken die Saatkartoffeln im Beet. Sobald die Pflanze Ihre Triebe etwa 15 cm aus der Erde steckt, wird die Pflanze mit frischer Erde angehäufelt.
Praxistipp: Gerade bei seltenen (kostspieligen) Kartoffelsorten sollten Sie die Saatreihen im Beet mit dem Sortennamen beschriften!
Auch beim Lagern der eigenen Kartoffel-Ernte ist Sorgfalt gefragt: Lagern Kartoffeln zu hell und zu warn, beginnen sie zu keimen. Es heißt, gekeimte Kartoffeln seien giftig und nicht mehr zum Verzehr geeignet. Stimmt das? Die Antwort kennt das folgende Video:
Im Kübel: Kartoffeln anpflanzen
Sattgrünes, glänzendes Laub und strahlende Blüten: Kartoffelpflanzen sehen im Kübel richtig gut aus und sind pflegeleicht. Dünger brauchen die Pflanzen nicht, der Vorrat in der Erde reicht völlig. Leichter kann man Kartoffeln nicht anbauen!
Auch in kleinen Gärten können Sie Kartoffeln ernten – und zwar in großen Kübeln. Darin bilden die Kartoffelpflanzen so viele Knollen, dass die Ernte locker für zwei Mahlzeiten mit vier Personen reicht. Wenn Sie ab Ende März Frühkartoffeln wie ‘Agata‘ oder ‘Christa‘ pflanzen, können Sie zur Spargelzeit ernten. Stellen Sie den Kartoffelkübel nicht in die Sonne, da die wenige Erde darin sonst das Wasser nicht nachliefern kann.
Zum Schutz vor Spätfrösten sollte noch bis Mitte Mai ein Vlies parat liegen. Bei späteren Kartoffelsorten ist das nicht mehr nötig. Sogar das für eine ordentliche Knollenbildung so wichtige Anhäufeln kommt im Topf nicht zu kurz, füllen Sie einfach immer wieder Erde nach. Allerdings werden die Triebe der Kartoffeln recht lang und knicken dann schnell um. Stecken Sie daher Holzstäbe als Stützen in den Topf. Und zwar rechtzeitig, damit Sie keine der heranwachsenden Knollen beschädigen. Finden Sie an den Blättern die auffällig gestreiften Kartoffelkäfer, sammeln Sie diese sofort ab, damit sich die Schädlinge gar nicht erst zu einer Plage entwickeln können.
Aber auch andere Nutzpflanzen neben Kartoffeln wachsen problemlos in Kübeln. Kräuter sowieso, denn die fühlen sich im schön warmen Kübel in der Sonne so richtig wohl. Aber auch Paprika, Mini-Auberginen ‘Picola‘ oder Peperoni wachsen in Kübeln und sorgen auf der Terrasse für einen „Aha-Effekt“. Diesen wärmeliebenden Arten kommt zugute, dass die Sonne die Topferde rasch aufheizt. Die Pflanzen möchten – bis auf die Kartoffeln– möglichst regengeschützt stehen.
Fotos: Stefanie Syren, Thomas Heß
Das könnte Sie auch interessieren ...