Kübelpflanzen winterhart

Winterharte Kübelpflanzen frostsicher überwintern

Selbst winterharte Kübelpflanzen brauchen zum Überwintern unsere Hilfe: Denn die Topfpflanzen schützt keine dicke Erdschicht wie ihre Kollegen im Beet. Tipps, wie Kübelpflanzen winterhart gemacht werden, ohne durch Frost und Schnee geschädigt zu werden, finden Sie hier.

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Video: Xcel Produktion

Kübelpflanzen sicher überwintern

Im Video erhalten Sie praktische Tipps, wie Sie Pflanzen winterfest machen:

Winterharte Kübelpflanzen

Frostschutz für Kübelpflanzen

Empfindliche Topf- und Kübelpflanzen müssen im Winter verlässlich gegen Kälte und Frost geschützt werden. Die Wurzelballen im Pflanztopf sind sonst dem eisigen Wind schutzlos ausgeliefert! Damit die Wurzeln nicht erfrieren, ist Frostschutz für Kübelpflanzen eine überlebenswichtige Arbeit im Herbst, wenn Sie Ihre Kübelpflanzen überwintern wollen.

Welche Kübelpflanze ist winterhart?

Winterharte Kübelpflanzen sind auf Terrasse und Balkon besonders beliebt, da sie weniger Arbeit machen. Sie benötigen nur wenig Schutz und man muss sie nicht gleich beim ersten Anzeichen von Frost in ein Winterquartier packen. Doch nicht alles, was im Blumentopf gedeiht, sind winterharte Kübelpflanzen. Zwar sind mittlerweile viele Arten relativ robust gezüchtet, aber lange Frostperioden überstehen nur wirklich winterharte Kübelpflanzen! Hinzu kommt, dass der Wurzelballen im Blumenkübel stärker den niedrigen Temperaturen ausgeliefert ist als bei im Freiland wachsenden Pflanzen!

Die besten Sorten finden Sie in dieser Liste der beliebtesten winterharten Kübelpflanzen:

  • Azaleen (Rhododendron)
  • Bartblume (Caryopteris clandonensis)
  • Bergkiefer (Pinus mugo)
  • Blauraute (Perovskia atriplicifolia)
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens)
  • Duftflieder (Palibin)
  • Fächerahorn (Acer palmatum)
  • Gewürzstrauch (Calycanthus floridus)
  • Ginkgo (Ginkgo biloba)
  • Glockenblume (Campanula)
  • Hibiskus (Hibiscus syriacus)
  • Hortensie (Hydrangea)
  • Kamelie (Camellia japonica)
  • Lavendel (Lavandula Angustifolia)
  • Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri)
  • Salbei (Salvia)
  • Skimmie (Skimmia japonica)
  • Thymian (Thymus vulgaris)
  • Winterheide (Erica carnea)
  • Zwergkirsche (Prunus fruticosa)

Immer mehr Gartenliebhaber pflanzen auch Fächer-Ahorn, Japanspindel, Zwerg-Pfingst-Nelke, Chinaschilf, Duft-Schneeball, Eukalyptus oder Ölweide in Kübel. Gerade blühende Kübelpflanzen sind sehr beliebt. Im Sommer begeistern die schönsten Kübelpflanzen oft mit roten Blüten, teils mit weißen Blüten. In Herbst und Winter sind manche Sorten mit roten Beeren übersät ein besonderer Blickfang im sonst tristen Garten.

Zu den schönsten Kübelpflanzen, die winterhart sind, zählen unter anderen diese immergrünen Sorten:

  • Bambus (Bambusoideae)
  • Buchsbaum (Buxus sempervirens)
  • Efeu (Hedera helix)
  • Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
  • Kleinblättriges Immergrün (Vinca minor)
  • Knöterich (Persicaria)
  • Kriechspindel (Euonymus fortunei)
  • Lebensbaum (Thuja)
  • Rhododendron (Rhododendron)
  • Stechpalme (Ilex)
  • Wacholder (Juniperus)
  • Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
  • Zwergkiefer (Pinus mugo)

Wann kann ich winterharte Pflanzen einpflanzen?

Pragmatische Antwort: Wenn sie im Handel erhältlich sind, können sie auch gepflanzt werden! Das gilt für Stauden, Sträucher und Halbgehölze ebenso wie für einjährige Saisonware.

Wenn Sie mehrjährige Pflanzen einsetzen – egal ob im Beet oder im großen Kübel – sollte der Pflanzzeitpunkt nicht zu nah am Wintereinbruch liegen. Am besten eignen sich die Monate September und Oktober, um Pflanzen noch rechtzeitig vor der kalten Jahreszeit zu setzen. So haben die Pflanzen noch genug Zeit, um anzuwachsen, ehe die niedrigen Temperaturen das Pflanzenwachstum beenden.
Wer seine Kübelpflanzen später einpflanzt, riskiert, dass sie im Winter eingehen!

Unterschied: Kübelpflanzen winterhart oder winterfest

Eine kleine Eselsbrücke hilft, sich den Unterschied zwischen winterhart und winterfest zu merken: winterhart SIND manche Pflanzen von Natur aus – winterfest MACHEN muss man Pflanzen mit nur geringem Eigenschutz gegen kalte Temperaturen!

Während also winterharte Pflanzen kalte Winter ohne große Unterstützung überleben (zumindest im Freiland), muss man winterfeste Arten in jedem Fall zusätzlich vor Frost schützen (durch Vliese o. ä.), damit die Pflanzen im Winter nicht eingehen.

Welche Kübelpflanzen sind nicht winterhart?

Im Kübel sind Pflanzen wie beschrieben dem Frost besonders schutzlos ausgesetzt. Je kleiner der Pflanztopf, desto dichter rückt die Kälte den empfindlichen Wurzeln zu Leibe. Daher sind auch vor allem Blumen in klassischen Balkonkästen besonders gefährdet. Zwar gibt es auch winterharte Balkonpflanzen, aber die meisten blühenden Balkonblumen sind einjährig und damit nicht winterfest.

Wie mache ich Kübelpflanzen winterfest?

Auch winterharte Kübelpflanzen brauchen Schutz: Robuste Gartengewächse und winterharte Kübelpflanzen können Sie mit einfachen Tricks zuverlässig vor Frost schützen. Oft genügt ein windgeschützter Ort an der Hauswand – besser sind das Winterquartier im Keller oder im Gewächshaus.
Das Video gibt einen Überblick, wie Sie empfindliche Kübelpflanzen winterfest machen können:

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Video: Glutamat

Frostschutz für Kübelpflanzen selber machen

Robuste Kübelpflanzen können Sie ganz einfach mit einem "Kragen" aus Kaninchendraht schützen. Biegen Sie das verzinkte Drahtgitter (aus dem Baumarkt) mit einem Abstand zum Topf von 10-15 cm um das Pflanzgefäß – Drahtschlaufen fixieren das Gitter. Den Zwischenraum füllen Sie mit Rindenmulch und Laub auf.
Praxistipp: Damit die Kübelpflanzen auch im Winter eine schöne Figur machen, umwickeln Sie sie mit farbigen Sackleinen oder Jutesäcken. Bedecken Sie auch die Oberfläche des Blumentopfes mit einer Dämmschicht!

Winterharte Kübelpflanzen

Damit Ihre Kübelpflanzen überwintern ohne Schaden zu nehmen, ist es in den kalten Monaten wichtig, für ein mildes Mikroklima zu sorgen. Dabei helfen folgende Tipps:

  • Blumenkübel auf Holzleisten oder Styroporplatten stellen, so sind sie vor Bodenfrost geschützt
  • Windgeschütztes Winterquartier suchen (Hausecke, Gartenhaus, Carports, ...)
  • Kübel mit Noppenfolie umwickeln, immergrüne Pflanzen mit Vlies oder Sackleinen umhüllen (ggf. mit Stroh oder Laub ausfüllen)
  • Praxistipp: Die Krone zu schützen (mit Jute oder Vlies umwickeln) hilft besonders Hochstämmchen in windigen Lagen, den Winter unbeschadet zu überstehen.
  • Rankpflanzen an Spalier und Hauswand mit Tannenzweigen schützen
  • Stichwort gießen: Gießen Sie nur immergrüne Kübelpflanzen und diese nur an frostfreien Tagen.
  • Praxistipp: Bei Terracotta-Übertöpfen sollte im Winter besonders sparsam gegossen werden, damit das Material kein Wasser zieht. Andernfalls drohen schnell frostbedingte Abplatzungen!

Wann sollte man Kübelpflanzen winterfest machen?

Werden die Tage kürzer und kühler, ist das für Pflanzen das Signal, ihr Wachstum einzustellen und sich auf die winterliche Vegetationspause vorzubereiten. Ehe die ersten Fröste im Herbst kommen, sollten auch die Garten- und Balkonpflanzen auf ihre Ruhephase vorbereitet werden (etwa durch Rückschnitt, Anhäufeln oder Abdecken). Bei Kübelpflanzen, die winterhart sind, können sich Gärtner noch etwas Zeit lassen:

  • Empfindliche Exemplare (wie Dipladenia, Wandelröschen oder auch Geranien) sollten im Herbst rasch nach drinnen gebracht werden, damit unerwarteter Nachtfrost keinen Schaden anrichtet.
  • Für winterharte Kübelpflanzen genügt es meist, diese zunächst geschützter aufzustellen – etwa nah an der Hauswand oder in einer Balkonecke. Dieses vorübergehende Zwischenlager härtet die Pflanzen ab!
  • Bleiben Sie geduldig: Selbst südländische Kübelpflanzen wie Oleander, Feigen oder Oliven benötigen in den meisten Regionen bis in den November keinen besonderen Frostschutz.
  • Packen Sie daher Ihre Kübelpflanzen winterfest ein (etwa mit Jute oder Noppenfolie), wenn die Wettervorhersage für Ende November / Anfang Dezember dauerhaft einstellige Temperaturen ankündigt.
  • Wichtig: Die Pflanzen nicht umwickeln, solange sie noch Laub tragen – dann hat ihre winterliche Ruhephase noch nicht begonnen.
  • Rechtzeitig vor den ersten Bodenfrösten sollten die Kübel hochgebockt werden, um einen Abstand zum gefrorenen Boden zu haben. Dazu eignen sich kurze Abschnitte von Dachlatten oder Styroporplatten bestens.

Ein häufiger Fehler beim Frostschutz für Kübelpflanzen ist: Die Pflanze zu früh gegen die Witterung zu schützen! Unter einem Folienmantel etwa wird es an sonnigen Tagen sehr warm und feucht (Winterschutz regelmäßig zum Lüften öffnen oder lockerer wickeln), das gibt der Pflanze für die Jahreszeit falsche Signale und schwächt sie.

Besser Sie räumen Kübelpflanzen möglichst spät ins schützende Winterquartier und holen die Pflanzen eher früher als zu spät wieder raus!

Wann kann man Kübelpflanzen nach dem Winter wieder rausstellen?

Der Weg raus aus dem Winterquartier sollte genauso schrittweise erfolgen wie der Weg hinein. Liegen die Tagestemperaturen verlässlich im zweistelligen Bereich und droht kein strenger Nachtfrost mehr, können die Kübelpflanzen wieder nach draußen. Als erster Standort ist wieder ein geschützter Platz an der Fassade oder in einer Hausecke empfehlenswert.

Praxistipp: Gegen unerwartete Fröste sollten Sie bis zu den Eisheiligen im Mai das Jutevlies noch griffbereit halten! Ein Frostwächter ist ebenfalls ein geeignetes Mittel, um späte Fröste abzumildern.

Kübelpflanzen winterhart überwintern: im Keller oder im Gewächshaus

Ist das Klima an Ihrem Wohnort zu rau für Kübelpflanzen und reicht ein Frostschutz-Mantel aus Jute oder Laub nicht aus, ist es ratsam, Kübelpflanzen an einem geschützten Ort zu überwintern. Das Winterquartier sollte unbedingt hell und nur mäßig warm (d. h. konstant zwischen fünf und zehn Grad Celsius) sein. Bewährt zum Überwintern von Kübelpflanzen haben sich Gewächshäuser und unbeheizte Wintergärten – ein heller Hausflur oder ein gut belichteter Keller tun es zur Not auch, fensterlose Garagen sind weniger geeignet.

Praxistipp: Achten Sie im Winterquartier auf genügend Abstand zwischen den Kübelpflanzen! Einerseits sollten sich die Pflanzen nicht gegenseitig verschatten, andererseits können auch Krankheitserreger leichter von Pflanze zu Pflanze überspringen, wenn zu sie dicht stehen.

Kübelpflanzen im Gewächshaus überwintern

Das Gewächshaus ist ideal, zum Überwintern von immergrünen Kübelpflanzen: Im Winter steht es sonst leer und es bietet ideale klimatische Bedingungen – hell, luftig, angenehm kühl! Da es an sonnigen Tagen im Glashaus auch im Winter schnell wärmer als 10 °C werden kann, ist regelmäßiges Lüften nötig. Praxistipp: Ein Gewächshauslüfter öffnet und schließt die Fenster im Treibhaus, um Schimmelbildung vorzubeugen. Für kalte Tage und Nächte lohnt sich die Investition in einen Heizlüfter, um das Gewächshaus frostfrei zu halten.

Kann man Pflanzen im Gartenhaus überwintern?

Ja, das geht auch. Achten Sie dann aber darauf, dass die Pflanzen genug Licht bekommen – oft haben Gartenhäuser nur kleine Fenster und sind entsprechend dunkel. Der Holzboden der meisten Gartenhäuser allerdings ist ideal, um die Kübelpflanzen vor Bodenfrost zu schützen.
Vorsicht: Beim Einsatz einer (Gas-)Heizung ist besonders auf den Brandschutz zu achten, damit das Holzhaus nicht in Flammen aufgeht.

Kann man Pflanzen im Keller überwintern?

Auch ein lichter Keller ist geeignet, um dort Kübelpflanzen zu überwintern. Lassen Sie Ihre Kübelpflanzen so lange wie möglich im Freien, ehe Sie sie ins Winterquartier im Untergeschoss räumen. Kübelpflanzen, die im Winter kahl sind, lassen sich leichter im Keller überwintern als immergrüne Kübelpflanzen!

Praxistipp: Lichthungrige Topfpflanzen lassen sich auch im Lichtschacht vor dem Kellerfenster überwintern! Der Wurzelballen steht frostsicher im Lichtschacht, das Laub ragt über die Erde hinaus und bekommt ausreichend Licht. Die nahe Hauswand schützt zusätzlich.

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